Kaminofen Vorschriften 2024

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchV) Stufe 2, auch als Kaminofen-Verordnung bekannt, bringt ab 2025 einige neue Vorschriften mit sich. Ab dem 31. Dezember 2024 müssen Sie bestimmte Kaminöfen und Feuerstätten entweder nachrüsten, um gewisse Grenzwerte einzuhalten – oder sie stilllegen. Unsere BAUHAUS-Fachleute haben die wichtigsten Punkte des Kaminofen-Verbots für Sie zusammengefasst:

Diese Anlagen sind betroffen

Die Änderungen in der neuen Verordnung betreffen vor allem Kaminöfen, Kachelöfen, Herde, Kachelofeneinsätze, Grundöfen und ähnliche Feuerungsanlagen, die zwischen dem 1. Januar 1995 und dem 21. März 2010 in Betrieb genommen wurden und die mit festen Brennstoffen betrieben werden.

Diese Anlagen müssen ab dem 31. Dezember 2024 die vorgegebenen Grenzwerte für Emissionen einhalten, insbesondere für Kohlenmonoxid und Feinstaub.

Kaminöfen müssen verschiedene Zertifikate und Prüfzeichen besitzen, wie das CE-Zeichen, das DIBt-Zertifikat und die Einhaltung der Ecodesign-Richtlinien 2022. Diese stellen sicher, dass die Anlagen den aktuellen Umwelt- und Sicherheitsstandards entsprechen.

Unser Tipp: Prüfen Sie in der Online-Datenbank des HKI (Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V.), ob Ihr Kaminofen ab 2025 noch zugelassen ist. Die nötigen Angaben finden Sie auf dem Typenschild Ihres Ofens.


Diese Grenzwerte gelten ab Januar 2025

Ab 01.01.2025 müssen die betroffenen Anlagen entweder nachgerüstet werden, um die Grenzwerte der Kaminofen-Verordnung einzuhalten – oder stillgelegt werden. Die neuen Grenzwerte liegen bei maximal 0,15 Gramm Feinstaub pro Kubikmeter Abgasluft und vier Gramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Abgasluft.

Gibt es Ausnahmen?

Ja, laut BImSchV Stufe 2 gibt es Ausnahmen für

● historische, offene Kamine (betrieben vor dem 1. Januar 1950 und nicht versetzt)

● Wohneinheiten ohne andere Heizmöglichkeiten

● Feuerstellen und offene Kaminöfen, die nur gelegentlich genutzt werden

● Badeöfen

● bestimmte Kachelöfen.

Für alle anderen Öfen und Kaminöfen gilt ab Ende des Jahres 2024 ein Nutzungsverbot.

Konsequenzen bei Nichteinhaltung

Nach dem 31. Dezember 2024 drohen bei einer Überschreitung der Grenzwerte empfindliche Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.

Doch keine Sorge: Ihr Schornsteinfeger führt regelmäßige Kontrollen durch. So bekommen Sie im Fall einer Überschreitung die Möglichkeit, Ihren Kaminofen innerhalb einer bestimmten Frist nachzurüsten.


Schornsteinfeger prüft nach Kaminofen-Vorschriften

Weil Kaminofen so vielen Vorschriften unterliegen, prüft ein Schornsteinfeger vor der Anschaffung immer die Aufstellbedingungen:

Wählen Sie einen geeigneten Aufstellort für Ihren Ofen und informieren Sie Ihren Schornsteinfeger, um sicherzustellen, dass alles den Vorschriften entspricht und der Betrieb erlaubt ist. Bei der sogenannten „Feuerstättenschau“ kontrolliert er alle wichtigen Komponenten der Anlage vom Aufstellort über den Zustand des Schornsteins und die Zuluft-Führung bis hin zum Heizmaterial.

Entspricht alles den neuen Kaminofen-Vorschriften, Stand 2024, können Sie mit seiner Genehmigung den neuen Kaminofen kaufen.


Zeichnung zu notwendigen Abständen beim Aufstellen eine Kaminofens

Allgemeine Vorschriften zum Aufstellen eines Kaminofens

Beim Aufstellen eines Kaminofens gibt es einige Vorschriften zu beachten:

● ausreichend Verbrennungsluft: Sorgen Sie am Aufstellort für ausreichend Verbrennungsluft. Moderne Öfen nutzen oft eine Zuluftleitung von außen. Ist das nicht möglich, öffnen Sie während des Betriebs ein Fenster oder Türen in der Nähe des Ofens.

● Abluft: Um einen Kaminofen aufzustellen, braucht man einen geeigneten Schornstein – natürlich in einwandfreiem Zustand. Das heißt: keine Risse, kein durchschlagender Ruß. Ist das Ofenrohr nicht mehr so rüstig, können Sie einen Edelstahlzug einziehen lassen.

● Materialien rundum: Laut Kaminofen-Vorschriften darf die Wand hinter dem Ofen nur aus nicht brennbarem Material bestehen. Bei vielen Modellen muss der Boden 50 cm vor dem Ofen ebenfalls aus nicht brennbarem Material bestehen, z. B. ein Funkenschutz aus Metall oder Glas. Ausschlaggebend sind dabei immer die Herstellerangaben in der Bedienungsanleitung.

● Sicherheitsabstände: Abstand halten gilt auch beim Aufstellen eines Ofens. So kann die Hitze keinen Schaden anrichten. Der Mindestabstand vom Kaminofen zur Wand beträgt bei vielen Herstellern 20 cm. Ist hier kein Maß angegeben, sind es mindestens 40 cm. Außerdem muss von der Sichtscheibe aus ein Mindestabstand von mindestens 80 cm zu brennbaren Gegenständen wie Möbeln oder Teppichen eingehalten werden.


Kaminöfen

Das Öko-Design Label

Das Öko-Design Label, eingeführt nach europäischen Richtlinien ab dem 1. Januar 2018, bewertet die Umweltverträglichkeit von Produkten mit geschlossener Abgasführung, wie etwa Heizgeräten.

Auf dem Label finden Sie eine farbige Skala von Grün bis Rot, die die Energieeffizienzklassen von A++ (sehr effizient) bis G (weniger effizient) darstellt. Ein schwarzer Pfeil auf dem Label zeigt die Effizienzklasse des spezifischen Geräts an, indem er auf die entsprechende Farbe und Klasse in der Skala deutet.

Zusätzlich finden Sie zwei weitere Felder auf dem Label: Das obere Feld zeigt die Wärmeabgabe des Geräts in Kilowatt (kW) im Aufstellraum an. Das untere Feld ist nur für Heizsysteme relevant, die wasserführende Bauteile haben. Hier wird die Wärmeabgabe in kW angegeben, die in ein bestehendes Heizsystem übertragen werden kann.

Mit Hilfe des Öko-Design Label können Sie auf einen Blick feststellen, ob Ihr Ofen den aktuellen Kaminofen-Vorschriften 2024 entspricht.


Häufige Fragen zu Kaminöfen & Vorschriften ab 2024

Bevor Sie sich für einen Kaminofen entscheiden, gibt es eine Vielzahl wichtiger Vorschriften, die Sie beachten sollten. Unsere BAUHAUS-Fachleute beantworten häufig gestellte Fragen unserer Kunden rund um die neue Kaminofen-Verordnung ab dem 31.12.2024.

Welche Kaminofen sind nach 2024 zugelassen und dürfen weiter betrieben werden?

Ab 2024 gelten neue Kaminofen-Vorschriften laut BImSchV, Stufe 2. Zugelassen und weiter betreiben dürfen Sie:

1. Alle Kaminöfen, die nach dem 21. März 2010 hergestellt und in Betrieb genommen wurden. Diese erfüllen bereits die strengen Umweltstandards.

2. Ältere Kaminöfen, hergestellt vor dem 21. März 2010, dürfen weiter betrieben werden, wenn sie bestimmte Grenzwerte einhalten.

Ein Beispiel: Wenn Sie einen Kaminofen besitzen, der 2008 hergestellt wurde, und dieser die Umweltstandards erfüllt, dürfen Sie ihn weiter nutzen. Andernfalls müssen Sie ihn bis Ende des Jahres 2024 nachrüsten oder ersetzen.

Sind Holzöfen ab 2024 noch erlaubt?

Ja, Holzöfen sind auch nach 2024 noch erlaubt. Allerdings gelten für den Betrieb die neuen Kaminofen-Vorschriften 2024 nach BImSchV, Stufe 2.

Welche Vorschriften gelten für Kaminöfen?

Für Kaminöfen gelten in Deutschland spezielle Vorschriften, die Sie in der Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchV), Stufe 2 im Detail nachlesen können.

Welche Vorteile haben geschlossene Kamine gegenüber offenen?

Geschlossene Kamine heizen sauberer als offene. Dank einer Glaskeramikscheibe in der Front können Sie das Feuer im Kamin beobachten – ganz ohne Schmutz und Rauchgeruch im Haus.

Durch eine spezielle Art der Luftführung wird in einem Hohlraum im oberen Teil des Brennraums Sekundärluft vorgewärmt und von oben an der Innenseite der Scheibe nach unten geführt. Diese Spülluft beugt einer Verrußung der Scheibe vor und sorgt für ein klares Sichtfenster.

Außerdem sind geschlossene Kamine sehr viel effizienter als offene: Bei offenen Kaminen geht – gerade im Winter – sehr viel Wärme verloren. Geschlossene Kamine hingegen haben eine kontrollierte Zuluftführung, die einen sauberen und effizienten Abbrand gewährleistet.

Nicht zuletzt sind geschlossene Kamine eine viel sicherere Variante: Dank der Glaskeramikscheibe ist ein Funkenflug ins Zimmer nahezu ausgeschlossen. So können Sie auch ruhigen Gewissens kurz den Raum verlassen, während im Kamin das Feuer prasselt.

Aus welchen Materialien können Brennöfen bestehen?

Brennöfen, insbesondere Kaminöfen, bestehen aus verschiedenen Materialien:

Feuerfeste Formsteine: Der Brennraum im Inneren eines Kaminofens besteht in der Regel aus Schamott und Vermiculite. Schamott ist ein gebrannter Ton, der bis zu 1.400 Grad Celsius temperaturbeständig ist. Vermiculite ist ein Aluminium-Eisen-Magnesium-Silikat, das ebenfalls sehr feuerfest ist.

Stahlblech oder Gusseisen: Der Korpus fast aller Kaminöfen besteht aus massivem Stahl oder Gusseisen. Diese Materialien geben Wärme schnell ab und verteilen diese gleichmäßig im Raum. Übrigens: Doppelwandige Konstruktionen dieser Öfen sind besser isoliert als einwandige. Daher brauchen diese geringere Sicherheitsabstände als einwandige Modelle.

Verkleidung aus Naturstein oder Keramik: Diese Materialien speichern besonders viel Wärme,die sie auch Stunden nach Erlöschen des Feuers noch abgeben. Außerdem sind sie besonders leicht zu reinigen und sehr dekorativ.

Können Kaminöfen im Winter dauerhaft betrieben werden?

Kaminöfen können durchgehend 24 Stunden am Tag betrieben werden, wenn sie regelmäßig mit Brennstoff versorgt werden. Auch wenn es sich bei Kaminöfen um sogenannte „Zeitbrandfeuerstätten“ handelt, benötigen sie keine Abkühlungsphasen.

Welche Anforderungen muss der Aufstellort meines Ofens erfüllen?

Gesetzlich vorgeschrieben ist die Einhaltung der Feuerungsverordnung (FeuVO), die jeweilige Länderbauordnung, sowie DIN 4705, DIN EN 13384, DIN 18160, DIN EN 1856-2 und der DIN EN 15287.

Da der Kaminofen zur Verbrennung Luft benötigt, sollten Sie dafür sorgen, dass stets ausreichend Frischluft im Raum vorhanden ist. Als Faustregel gilt: Je Kilowatt Nennwärmeleistung Ihres Kaminofens sollten vier Kubikmeter Raum vorhanden sein. So sorgen Sie für eine ausreichende Luftzufuhr. Ist das Luftvolumen geringer, müssen Lüftungsöffnungen zu anderen Räumen eingerichtet werden.

Auch die Sicherheitsabstände zu brennbaren Stoffen wie Möbeln oder Teppichenmüssen Sie unbedingt einhalten.

Was ist der richtige Sicherheitsabstand?

In der Aufstellanleitung Ihres Kaminofens finden Sie den vorgeschriebenen Mindestabstand.

Wollen Sie den Ofen auf einen Boden aus nicht feuerfestem oder besonders wärmeempfindlichem Material stellen, müssen Sie ein Funkenschutzblech unter den Ofen legen. Dieses Ofenblech muss nach vorne mindestens 50 Zentimeter, seitlich mindestens 30 Zentimeter über die Feuerraumöffnung des Gerätes hinausragen.

Wichtig ist auch, dass die Wände seitlich und hinter Ihrem neuen Kaminofen nicht mit brennbaren Baustoffen verkleidet sind. Auch vor dem Kaminofen darf sich kein brennbares oder temperaturempfindliches Material befinden.

Verrußt die Scheibe mit der Zeit?

Die Scheibe eines Kaminofens kann im Laufe der Zeit verrußen. Besonders ältere Modelle sind möglicherweise anfälliger für Verrußung als neuere.

Um die Verrußung Ihres Kaminofens zu minimieren, sollten Sie gut abgelagertes, hartes Holz verwenden und dafür sorgen, dass der Ofen ausreichend Sauerstoff erhält, um eine vollständige Verbrennung zu gewährleisten.

Moderne Öfen mit einer Scheibenspülung helfen zusätzlich, die Scheibe sauber zu halten

Muss ich vor der Inbetriebnahme meines Kaminofens den Schornsteinfeger kommen lassen?

Ja, bevor Sie einen Kaminofen in Betrieb nehmen, ist in Deutschland die Abnahme durch den zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister gesetzlich vorgeschrieben. Ohne die Abnahme besteht übrigens kein Versicherungsschutz für Schäden, die durch den Ofen entstehen.

Worauf achtet der Schornsteinfeger?

Der Schornsteinfeger prüft den Kaminofen vor der ersten Inbetriebnahme und stellt einen entsprechenden Bescheid aus, der das Heizen erlaubt. Dabei werden verschiedene Punkte überprüft, wie die ausreichende Versorgung mit Frischluft, Einhaltung von Abständen zum Mauerwerk und zu brennbaren Gegenständen, sowie die Dichtheit des Ofens und der ordnungsgemäße Zug des Schornsteins.

Braunkohle oder Holz? Was ist der richtige Brennstoff?

Das kommt ganz auf Ihren persönlichen Geschmack an. Die meisten Heizöfen sind sowohl für Kaminholz als auch für Braunkohle geeignet und erreichen mit beiden Brennstoffen beste Verbrennungswerte. Sie können zum Beispiel abends ein romantisches Holzfeuer genießen und über Nacht mit Braunkohlebriketts die Glut erhalten.

Holz ist allerdings die umweltschonendere Wahl, da bei der Verbrennung nur so viel CO2 in die Atmosphäre abgegeben wird, wie ihr zuvor durch das Pflanzenwachstum entzogen wurde. Holz verbrennt also komplett CO2-neutral. Zudem ist Holz ein nachwachsender Rohstoff. Die Verbrennungsrückstände sind – gemessen an anderen Brennstoffen – gering.

Laubholz hat übrigens den höchsten Heizwert nach Volumen, benötigt also weniger Lagerplatz als Nadelholz. Besonders Harthölzer wie Buche oder Eiche sind eine gute Wahl für den Dauerbrand.

Wie müssen die Brennstoffe gelagert werden?

Generell sollten Sie darauf achten, dass Brennstoffe nicht in der Nähe von Wärmequellen oder leicht entflammbaren Stoffen gelagert werden.

Frisch gehacktes Holz sollten Sie an einer gut belüfteten und vor allem regengeschützten Stelle mindestens zwei Jahre trocknen. Wichtig ist, dass die Restfeuchte bei unter 20 Prozent liegt, sonst kommt es beim Verbrennen zu übermäßiger Rauchbildung und Ihr Kaminofen verrußt.

Braunkohlebriketts sollten immer in geschlossenen Räumen, etwa im Keller oder in der Garage, gelagert werden. Zur Not tut es auch eine Überdachung, nur nass sollten die Briketts auf gar keinen Fall werden.

Warum gelten Kaminöfen als besonders umweltfreundlich?

Der nachwachsende Brennstoff Holz verbrennt komplett CO2-neutral. Außerdem stammt Brennholz in erster Linie aus heimischen Wäldern. Im Gegensatz zu Öl und Gas entfallen hier also lange Transportwege sowie eine aufwändige industrielle Verarbeitung, denn Brennholz muss nur zerkleinert und getrocknet werden.

Woher weiß ich, dass ich einen umweltfreundlichen Ofen kaufe?

Unsere BAUHAUS- Kaminöfen sind alle äußerst schadstoffarm und umweltfreundlich. Die Emissionen jedes Ofens sind von anerkannten europäischen Prüfstellen gemessen, dokumentiert und zertifiziert. Sie erfüllen damit die Werte der 1. Verordnung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes BlmSchV und verfügen auch über Sonderzulassungen nach der österreichischen 15a B-VG und der schweizerischen Luftreinhaltungsverordnung (VKF-Zertifikat).

Neben dieser Zertifizierung führen wir auch Heizöfen mit DINplus und CE-Zeichen: Mit DINplus zertifizierte Kaminöfen stehen für eine besonders schadstoffarme Verbrennung, das CE-Zeichen dokumentiert die Übereinstimmung der Geräte mit den Vorschriften der Bauprodukterichtlinie 89/106/EWG und den gültigen europäischen Normen (EN).

Kann ich dank eines Kaminofens auch meine Energiekosten senken?

Ja, denn im Gegensatz zu den Gas- und Ölpreisen haben sich die Preise für Holz in den vergangenen Jahren recht moderat entwickelt. Auch wer mit Braunkohlebriketts heizt, braucht sich wenig Sorgen um steigende Energiepreise zu machen: Die Preise für Braunkohle sind seit etwa zehn Jahren relativ stabil. Kauft man vergleichsweise günstig Holz oder Braunkohlebriketts ein, können die Heizkosten bei unter fünf Cent pro Kilowattstunde liegen.