Ungeliebte Geräusche: Was hilft, wenn die Tür quietscht?
Quietschende Türen nerven sicher nicht nur Sie selbst, sondern im schlimmsten Fall auch Ihre Nachbarn. Die gute Nachricht: Geräuschvolle Türscharniere sind unangenehm, können aber einfach bekämpft werden. Wir geben Ihnen Tipps an die Hand, wie Sie sich und Ihre Nachbarn von den lästigen Geräuschen befreien. Der Kauf einer neuen Tür ist nicht erforderlich.
Reibung ohne Schmiere: Was verursacht eine quietschende Tür?
Das Geräusch von quietschenden Türen entsteht durch Reibung innerhalb des Scharniers. Die beiden festen Körper reiben aneinander. Einer quietschenden Tür mangelt es an Schmierschicht, die normalerweise ausreichend vorhanden ist. Das Schmiermittel baut sich mit der Zeit ab, weil wir die Türen tausendfach öffnen und schließen. Metall reibt so auf Metall, und es kommt zu einem quietschenden Geräusch. Letztendlich hören Sie also nicht die Tür, sondern die Mechanik. Das gilt auch für Türklinken, die heruntergedrückt werden und irgendwann anfangen, Geräusche zu machen.
Reinigen und ölen: Wie werden Türbänder behandelt?
Die einfache Lösung gegen eine quietschende Tür ist das Schmieren der Bänder. Türbänder haben die Aufgabe, das Öffnen und Schließen der Türe durch Drehen zu ermöglichen. Sie dienen dabei als Verbindungsstück zwischen dem Blendrahmen oder der Zarge und dem Türblatt.
Zuerst müssen Sie die Tür aus ihren Angeln heben und an die Seite stellen. Reinigen Sie gründlich das Gewindehorn, bevor Sie es einölen. Saugen Sie am besten zunächst den Staub weg, damit er sich nicht weiter in Ritzen verteilt. Danach wischen Sie mit einem Tuch oder Lappen den Gewindedorn ab und machen ihn staubfrei. Mit ein wenig Öl schmieren Sie nun alles gut ein. Als Öl eignet sich Fahrradketten Öl, Nähmaschinenöl oder Motoröl wie zum Beispiel WD-40. Auch Grafit-Fett dürfen Sie benutzen. Geölt wird an der Auflagefläche der Scharnier-Hälften. Hinweis: Viele Türen haben Scharniere mit nur einer Reibefläche. Dann muss auch nur diese eine Reibefläche mit Öl versorgt werden. Hängen Sie die Tür wieder ein. Nun sollte sich die Tür wieder geräuschlos öffnen und schließen lassen.
Tipp: Türen, die sich nicht aushängen lassen oder sehr schwer sind, können mit einem sogenannten Kriechöl behandelt werden. Dieses wird einfach auf das Scharnier gesprüht. WD-40 ist ein Kriechöl, das als Spray in jede kleine Ritze eindringt. Sehr alte Türen haben in ihren Angeln kleine Öllöcher, in die Sie Öl hineinsprühen oder -tropfen können, um die quietschenden Geräusche zu stoppen.
Bei einer Außentür wie der Haustür sollte chemischer Rostlöser aufgetragen werden, denn auch Rost kann Türen zum Quietschen bringen.
Keine Butter, kein Speiseöl: Warum sollten Sie Hausmittel gegen knarrende Türen lieber vermeiden?
Haben Sie kein Öl zur Hand, könnten Sie zum Beheben Ihrer quietschenden Tür auch Hausmittel benutzen, zum Beispiel Haarspray, Speiseöl, Butter oder Vaseline. Aber Vorsicht! Zwar lassen diese meistens im Haus vorhandenen Stoffe das Geräusch kurzfristig verstummen, aber es kann zu unerwünschten Begleiterscheinungen kommen: Haarspray wirkt nur äußerst kurz, Vaseline hinterlässt einen dicken, schwarzen Brei auf dem Scharnier, und Speiseöl sowie Butter verursachen einen unangenehmen Geruch. Hausmittel sollten daher vermieden werden.
Warum sollten Sie Ihre Türen pflegen?
Eine Tür braucht wie jedes andere Möbelstück auch eine gute Pflege. Besonders, wenn Sie täglich genutzt wird. Reinigen Sie regelmäßig die Angeln und ölen Sie die Scharniere. Entfernen Sie Staub und behandeln Sie Ihre Türen gut. Dazu gehört auch, sie nicht zu fest zu schließen. Ein Türstopper vermeidet, dass Sie nach außen schlägt.
Was tun, wenn die Tür klemmt?
Quietschende Türen lassen sich schnell reparieren. Was können Sie tun, wenn die Tür klemmt? Das Problem ist, dass das Türblatt nicht mehr korrekt im Rahmen sitzt. In diesem Fall muss die Tür neu justiert werden. Drehen Sie dazu das Scharnier am Türblatt und Rahmen heraus und herein. Hilfreich kann auch sein, die Tür mit Einlegescheiben anzuheben, sodass sie sich wieder richtig im Rahmen befindet. Dadurch kann sie beim Öffnen und Schließen nicht mehr am Boden hängenbleiben. Möglicherweise ist auch die Lackschicht zu dick, was zu einem Knarren führen kann. Schleifen Sie den Lack etwas ab und überstreichen Sie die abgetragene Stelle nur noch dünn mit Lack.
Und was hilft, wenn die Türklinke knarrt?
Auch eine knarrende Türklinkel kann ein unangenehmes Geräusch sein, das zu einem nervenden Problem wird. Das Knarren hat seine Ursache im zu trockenen Mechanismus. Dieser muss nur wieder vernünftig mit Fett versorgt sein. Drücken Sie dazu die Türklinke nach unten und sprühen Sie ein paar Stöße Grafitspray auf das Scharnier. Sie können auch Nähmaschinenöl oder Silikonöl verwenden. Verwenden Sie kein Fettspray oder normales Öl, da dieses nur den Staub und Schmutz bindet, was zusätzlich die Mechanik beeinträchtigt.
Sollte die Türklinkel immer noch knarren oder quietschen, bleibt nur noch der Ausbau der Türklinke. Reinigen Sie dann den inneren Mechanismus des Türgriffs und des Schlosses gründlich von Staub und Schmutz. Sie müssen das Schloss dazu nicht weiter zerlegen, sondern von außen nach innen mit Graphitspray besprühen. Anschließend setzen den Türgriff wieder ein. Das nervige Geräusch ist nun verschwunden.