Heizung entlüften - gewusst wie!

Ihre Heizung bleibt kalt oder macht störende Geräusche? Entdecken Sie in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Ihre Heizung richtig entlüften können – einfach, schnell und für alle umsetzbar. Unsere BAUHAUS-Fachleute erklären Ihnen, was Sie benötigen und wie Sie dabei vorgehen sollten. Außerdem beantworten wir Ihre Fragen rund ums Heizkörper entlüften. Machen Sie sich bereit für ein mollig-warmes Zuhause.


Warum sollten Sie Ihre Heizung entlüften?

… wenn Luft Ihren Heizvorgang stört

In der Regel besteht ein Heizkreislauf aus einem Heizkessel, Heizkörpern, einer Umwälzpumpe und einem Warmwasserspeicher. Rohrleitungen verbinden diese Bestandteile miteinander.

Idealerweise sollte sich in diesen Rohren ausschließlich Wasser befinden. Es wird zuerst vom Heizkessel aufgeheizt und dann durch die Pumpe in die Heizkörper befördert. Das Ergebnis: warme Heizungen, die Ihr zu Hause gemütlich machen. Gerade bei alten Heizungen kommt es allerdings vor, dass Luft in die Rohre gelangt – besonders dann, wenn die Heizung über einen längeren Zeitraum nicht genutzt wird. Also z. B. während der Sommerzeit oder im Urlaub.

Das Problem: Luft leitet Wärme erheblich schlechter weiter als Wasser. Und wo Luft ist, ist kein Platz für Wasser. Zusätzlich sorgt die überschüssige Luft dafür, dass sich das Wasser nicht gleichmäßig verteilen kann und der Heizkörper nur stellenweise warm wird.

Das Resultat: Die Heizung wird nicht richtig warm und wertvolle Energie geht verloren.

 

… um Geld zu sparen

Wer seine Heizung entlüftet

spart Energie: Mit Luft im Heizkörper heizen Sie nicht so energieeffizient, wie es eigentlich möglich wäre.

senkt die Heizkosten: Je weniger Energie Sie benötigen, desto günstiger kommen Sie durch die kalte Jahreszeit.

verlängert die Lebensdauer der Heizungsanlage: regelmäßiges Entlüften beugt Korrosion und Schäden durch Luftansammlungen vor.

entlastet die Umwelt: Weniger Energieverbrauch ist nachhaltiger und damit besser für die Natur.

schafft ein angenehmes Raumklima: Ein richtig entlüfteter Heizkörper verteilt die Wärme gleichmäßig und effizient.

So sorgen Sie für ein warmes Zuhause ohne störendes Gluckern und schaffen die besten Voraussetzungen für eine langanhaltende, optimale Heizleistung.


Praktische Helfer zum Heizung entlüften

Alle Hilfsmittel zur Hand? Dann kann es jetzt losgehen. In 4 einfachen Schritten entlüften Sie Ihre Heizung im Einfamilienhaus oder in einer Mietwohnung mit dezentraler Gastherme.

1. Schritt: Umwälzpumpe abschalten und Heizkörper aufdrehen

Temperaturregler Heizung

Schalten Sie die Umwälzpumpe ab, damit Luft und Wasser sich im Heizkörper sammeln und nicht durch die Rohre strömen. Moderne Heizungen besitzen einen Tastschalter, ältere Heizkörper in der Regel einen Drehschalter. Als Mieter brauchen Sie lediglich den Heizkreis in Ihrer Wohnung absperren.

Gehen Sie von unten nach oben vor: Drehen Sie die Thermostate der Heizkörper auf die höchste Stufe – zuerst im unteren Teil des Hauses und danach im oberen.

2. Schritt: Entlüftungsventil öffnen und schließen

Ventil öffnen und schließen

Warten Sie nun 30 Minuten. So hat die Luft ausreichend Zeit, um sich im oberen Teil der Heizung zu sammeln. Kontrollieren Sie zuerst, ob die Ventilöffnung zur Seite oder nach oben zeigt. So verhindern Sie, dass das warme Wasser auf den Boden, die Wand oder gar Ihr Gesicht spritzt.

Halten Sie eine Tasse bzw. einen Auffangbehälter vor die Ventilöffnung, um das Heizungswasser aufzufangen.

Drehen Sie das Ventil mit dem Heizungsentlüftungsschlüssel langsam gegen den Uhrzeigersinn. Normalerweise tut es schon eine viertel bzw. halbe Drehung. Es zischt? Das ist die Luft, die gerade entweicht.

Drehen Sie das Entlüftungsventil wieder zu, sobald Wasser austritt, allerdings nicht zu fest. Die Luft sollte vollständig entwichen sein. Achten Sie darauf, dass nicht allzu viel Wasser verloren geht. Ansonsten müssen Sie es direkt an der Heizung wieder auffüllen.

Diesen Schritt wiederholen Sie für alle weiteren Heizungkörper im Gebäude, wie gesagt: von oben nach unten.

3. Schritt: Umwälzpumpe wieder einschalten

Umwälzpumpe im Fokus

Schalten Sie die Umwälzpumpe bzw. den Heizkreis in der Wohnung wieder ein. Jetzt kann das Wasser in der Heizung wieder fließen.

4. Prüfung des Wasserdrucks

Wasserdruckmesser

Zuletzt sollten Sie kontrollieren, ob noch ausreichend Wasser im Heizsystem vorhanden ist. Ist beim Entlüften zu viel Wasser ausgetreten, sollten Sie evtl. Wasser nachfüllen lassen – am besten vom Fachbetrieb.

Das Manometer am Heizkessel zeigt den aktuellen Wasserdruck sowie den idealen Sollwert an. Richtwerte sind schwer zu nennen, denn jede Heizungsanlage hat ihren eigenen Solldruck. Achten Sie am besten darauf, was Ihr Heizkessel anzeigt.


Sie wollen Ihre Fußbodenheizung entlüften?

Das Entlüften einer Fußbodenheizung ist komplexer als bei herkömmlichen Heizkörpern. Sie brauchen hierfür spezielles Werkzeug und Fachwissen. Weil eine falsche Entlüftung das System beschädigen kann, raten wir dazu, hierfür einen Fachbetrieb zu beauftragen.

Immerhin: Fußbodenheizungen müssen in der Regel deutlich seltener entlüftet werden.


Probleme nach dem Entlüften der Heizung

Die Heizung wird trotz Entlüften nicht warm? Oder Sie haben immer wieder mit Luft in der Heizung zu tun? In diesem Fall sollte dringend ein Profi ran. Denn es gibt unzählige Ursachen, wieso ständig Luft im Heizkörper ist oder die Heizung nicht funktioniert: z. B. können Pressverbindungen oder Verschraubungen undicht sein. Auch poröse Materialien können den Heizkörper außer Gefecht setzen. Damit Ihr Heizsystem nicht auf Dauer Schaden nimmt, empfehlen wir Ihnen daher den Anruf beim Heizungsbau-Fachbetrieb.

Ursachen für Luft in der Heizung

Luftansammlungen im Heizkörper können verschiedene Gründe haben. Fest steht: Luft hat dort nichts verloren und sollte immer durch richtiges Entlüften entfernt werden.

Folgende Ursachen sind die häufigsten Gründe für Luft in der Heizung:

zu kleiner Ausgleichbehälter: Es ist wichtig, dass der Ausgleichsbehälter groß genug ist. Sonst entsteht beim Abkühlen des Wassers ein hoher Unterdruck und die Heizung zieht Luft.

undichte Verschraubungen und Pressverbindungen: Sie können dafür sorgen, dass Luft ins Heizsystem gelangt.

Bei Anlagen ohne automatische Nachfüllanlage wird der Schlauch, mit dem die Heizung verbunden werden soll, nicht mit Wasser gefüllt. So gelangt die Luft aus dem Schlauch in die Heizung.

Lösung: Automatische Entlüftung der Heizung?

Entlüftungsventil

Mittlerweile gibt es sogenannte automatische Heizkörperentlüfter. Sie werden fest in den Heizkörper eingebaut und übernehmen die Entlüftung selbstständig und ohne Ihr Zutun. Mit 3 bis 10 € pro Stück sind automatische Heizungsentlüfter relativ günstig und sie können ohne viel Aufwand eingebaut werden.

Ein Schwimmer im Inneren des Heizkörpers misst kontinuierlich den Wasserstand. Ist der zu niedrig, wird ein Sensor aktiviert. Das Entlüftungsventil öffnet sich automatisch, sodass die überschüssige Luft heraustreten kann. Wenn sich der Wasserstand wieder füllt und der Sensor in Kontakt mit Wasser kommt, schließt sich das Ventil automatisch.

Sollten Sie sich für das automatische Entlüften Ihrer Heizung entscheiden, ist es wichtig, dass Sie zwischendurch trotzdem immer mal wieder ein Auge auf Ihre Heizung werfen bzw. sicherstellen, dass keine Leckagen vorhanden sind. Weil die Heizung sich selbst entlüftet, bekommen Sie es eventuell nicht immer gleich mit, wenn es in einer abgelegenen Ecke des Kellers tropft. So werden poröse Materialien oder undichte Verbindungen erst spät erkannt.


Häufige Fragen zum Heizkörper entlüften

Unsere BAUHAUS-Fachleute beantworten häufig gestellte Fragen unserer Kunden rund um das Entlüften der Heizung.

Wie oft und wann sollte ich die Heizung entlüften?

Die Frage, wann oder wie oft Sie Ihre Heizung entlüften sollten, können Sie am besten selbst beantworten: Sie hören ein Gluckern, wenn Sie die Heizung anschalten? Oder der Heizkörper bleibt komplett kalt bzw. wird nur an manchen Stellen leicht warm? Spätestens dann wird es Zeit, die Luft aus den Heizkörpern zu lassen.

In der Regel raten unsere BAUHAUS-Fachleute dazu, die Heizkörper mindestens einmal im Jahr zu entlüften – am besten zu Beginn der Heizperiode.

Welche Werkzeuge brauche ich zum Entlüften der Heizung?

Um die Heizung zu entlüften, benötigen Sie keinen kompletten Werkzeugkasten. Ganz im Gegenteil – alles, was Sie benötigen, sind

● eine Tasse oder kleine Schüssel,

● ein Lappen,

● ein Entlüftungsschlüssel.

H4: Wie entlüfte ich meine Heizung an einem Sonntag, wenn BAUHAUS geschlossen hat?

Dann können Sie Ihre Heizung auch ohne Schlüssel entlüften. Verwenden Sie hierfür eine Kombizange, einen Maulschlüssel, oder – wenn ein Schlitz im Ventil vorhanden ist – einen Schlitz-Schraubendreher. Manchen Hobbymonteuren ist es sogar schon mit einer Pinzette gelungen, Ihren Heizkörper zu entlüften. Allerdings darf das Ventil dann nicht zu fest zugeschraubt sein.

Probieren Sie selbst aus, welches Hilfsmittel am besten passt. Wenn um das Entlüftungsventil herum nicht genug Platz ist, kann es schwierig sein, es zu öffnen.

Heizung gluckert trotz Entlüften – was tun?

Wenn Ihre Heizung trotz Entlüftung weiterhin gluckert, deutet das auf zu wenig Wasser im Heizsystem oder eine falsche Einstellung der Heizungspumpe hin. Überprüfen Sie den Wasserdruck und füllen Sie bei Bedarf Wasser nach. Falls das Gluckern weiterhin anhält, sollten Sie einen Fachbetrieb zu Rate ziehen, der die Heizungsanlage gründlich prüft und richtig einstellt.

Heizung beim Entlüften an oder aus?

Beim Entlüften der Heizung sollten Sie die Umwälzpumpe ausschalten, um die Wasserzirkulation zu stoppen. Dies hilft, Luftansammlungen in den Heizkörpern zu isolieren. Das Thermostat am Heizkörper sollte dabei aufgedreht werden.

Heizung entlüften in der Mietwohnung – Vermieter oder Mieter?

Grundsätzlich liegt die Verantwortung darüber, dass die Heizungsanlage reibungslos funktioniert und während der Heizperiode eine Innentemperatur von 20 bis 21 °C tagsüber möglich ist, beim Vermieter. Sollte es also zu Ausfällen kommen, haben Sie immer das Recht, den Vermieter zu kontaktieren und um die Behebung des Problems zu bitten.

Bei einer dezentralen Heizungsanlage ist es allerdings oftmals einfacher, die Entlüftung selbst durchzuführen. So sparen Sie sich die Terminvereinbarung mit dem Vermieter. In einer Wohnung mit Zentralheizung befindet sich die Umwälzpumpe allerdings vermutlich im Keller. Diese muss, wie oben beschrieben, vor dem Entlüften ausgeschaltet werden.

Arbeiten an der Anlage dürfen Sie als Mieter jedoch nicht durchführen – selbst wenn Sie Zugang zur Umwälzpumpe haben. In dem Fall sollten Sie also immer den Vermieter kontaktieren. Evtl. kann es auch ausreichen, wenn Sie die Thermostatventile zudrehen.