Auf dem Weg zum Wunschofen
Mit einem Ofen wird es zuhause im Handumdrehen gemütlich und die wohlige Wärme wird auch noch umweltschonend erzeugt. Der Brennstoff Holz verbrennt nämlich CO2-neutral, emittiert kaum Ruß und Feinstaub ist für moderne Öfen auch kein Thema mehr.
Beim Kauf eines Ofens hat man zwischen verschiedenen Techniken und zahllosen Designs zu wählen. Da gibt es den klassischen Kamin- oder Schwedenofen, den modernen Pelletofen oder auch effiziente Warmluftöfen. Aber ganz gleich wie der Favorit aussieht, ein Kaminofen muss sicher und zugelassen sein. Das erkennt man schnell an der Angabe, dass der Ofen der DIN 18891 oder der EN 13240 entspricht. Prüfsiegel wie z. B. das CE-Zeichen, das Ü-Siegel oder ein TÜV-Prüfsiegel geben noch zusätzlich Sicherheit. Die meisten Kaminöfen entsprechen der „Bauart 1“ und haben eine Ofentür, die selbständig schließt, wenn man sie los lässt. Das verhindert einerseits Funkenflug und Feuergefahr, außerdem darf man an einen Schornstein bis zu drei Öfen anschließen. Natürlich gibt es auch eine „Bauart 2“. Sie gilt z.B. für Kaminkassetten, die offen und geschlossen betrieben werden können. Solche „Feuerstätten“ brauchen immer ihren eigenen Schornstein.
Für ein wohlig, warmes Kaminfeuer muss die Leistung des Ofens der Raumgröße natürlich angepasst sein und das bedeutet ein Ofen mit 1 kW Leistung je 4 m3 Raumluft. Das rechnet man ganz einfach aus: Das Volumen des Raums, in dem der Ofen stehen soll, in Kubikmetern durch vier teilen, schon hat man die ideale Heizleistung.
Worauf sollte man vor dem Kauf eines Kaminofens achten?
Während man in den 70er Jahren noch gerne einen offenen Kamin in Häuser baute, weil es eine gewisse Noblesse und Gemütlichkeit ausstrahlt, ist man inzwischen komplett davon abgekommen und geht lieber auf Nummer sicher mit Kaminöfen, die mit Sichtscheiben ausgestattet sind. Auch das neue Energiebewusstsein im neuen Jahrtausend hat dazu geführt, dass offene Feuerstätten in den Hintergrund rücken.
Die Glasscheiben in einem geschlossenen Kaminofen geben freien Blick auf das Flammenspiel und sind eine tolle Ergänzung zur klassischen Heizung mit Heizkörpern oder Fußbodenheizung. Wer über den Kaufeines Kaminofens nachdenkt, sollte beachten, dass die Voraussetzungen zum Einbau gegeben sind und welchen Anspruch man an den Kaminofen hat. Ratsam ist es immer, vorab mit dem Schornsteinfeger zu sprechen und sein Know-How zu nutzen, um zu verstehen, das umsetzbar ist und welcher Kaminofen der richtige für Sie ist. Er ist am Ende auch die Person, die vom Gesetzgeber dazu verpflichtet wurde, die finale Abnahme des Kamins vorzunehmen.
Lassen Sie sich zu folgenden Themen Beratung geben:
- Welche baulichen Voraussetzungen sind zu beachten
- Gibt es einen Schornstein oder muss ein Schornstein installiert werden?
- Sind alle notwendigen Anschlüsse vorhanden? (Notwendig fürs Heizen mit Gas oder Öl)
- Welche Wohnfläche soll beheizt werden?
- Mit welchem Brennstoff möchten Sie Ihren Kaminofen befeuern?
- Welcher Kaminofen ist der richtige für mich und wie muss dieser gewartet werden?
Kamin anzünden - aber richtig!
- Brennholz soll 2 Jahre getrocknet sein.
- Verrußte Kaminscheibe erst reinigen.
- Zur Sicherheit einen CO-Warner installieren.
- Anzündekissen eignen sich zum Anzünden.
- Nadelholz nur zum Anzünden verwenden.
- Zum Heizen Hartholz nehmen.
Pelletofen
Pelletöfen: Praktisch und zeitsparend
Pelletöfen haben einen integrierten Vorratsbehälter aus dem die Pellets in die „Brennmulde“ fallen. Die Zündung, das Verbrennungsluftgebläse und der Pelletnachschub werden automatisch geregelt.
1) Ein richtiger Dauerbrenner wird der Pelletofen durch einen Vorratsbehälter der mehrere Tage für Wärme sorgt.
2) Kalte Luft vom Gebläse sorgt für eine gute Flamme, erwärmte Luft heizt die Speichersteine auf.
3) Speichersteine im Ofen geben auch bei erloschener Flamme noch Wärme an den Raum ab.
Brennstoff: Aus Holzspänen gepresste Pellets
Lagerplatzbedarf: Gering
Gemütlichkeitsfaktor: Mittel, nur relativ kleine Flamme
Eigenschaften:
✔ Pellets müssen je nach Modell nur alle paar Tage nachgefüllt werden
✔ Saubere Verbrennung, wenig Asche
✔ Pellets von gleichbleibender Qualität
✔ Pellets gibt es als praktische Sackware
✔ Vollautomatische Steuerung möglich
✔ WLAN-Smartdevice-Steuerung möglich
✘ Keine„Lagerfeuer-Atmosphäre“ (Kaminofen)
Kaminofen
Kaminofen - der Klassiker
Kaminöfen sind für Scheitholz, Holzbrikett und manche auch für Braunkohlebrikett geeignet. Sie speichern erzeugte Wärme nur für kurze Zeit und sind ideal für gelegentliche Nutzung.
1) Zum Wärmespeicher mausert sich ein traditioneller Kaminofen mit Stein- oder Fliesenverkleidung.
2) Eine intelligente Luftführung aus kalter Primärluft von unten (blaue Pfeile) und erwärmter Sekundärluft von oben (rote Pfeile) sorgen für einen sauberen Abbrand.
Brennstoff: Hartholzscheite (z.B. Esche, Buche)
Lagerplatzbedarf: Hoch, min. 4m³ je Heizperiode
Gemütlichkeitsfaktor: Hoch, Atmosphäre fast wie am offenen Feuer
Eigenschaften:
✔ Schönes Flammenspiel
✔ Angenehme Strahlungswärme
✔ Relativ günstiger Brennstoff
✔ Auch als Dauerbrand-Ofen erhältlich
✘ Viel Lagerfläche für Brennholz notwendig
✘ Häufiger Brennholznachschub nötig
✘ Regelmäßiger Reinigungsaufwand
Wasserführender Kaminofen
Wasserführende Kaminöfen: Von Haus aus effizient
Mit einer „Wassertasche“ als Wärmetauscher lassen sich diese Öfen unterstützend in die Zentralheizungsanlageintegrieren. Befeuert werden sie wie ein üblicher Kaminofen mit Scheitholz oder Holzbriketts.
1) Sehr Effizient aber kaum größer als ein anderer Kaminofen ist ein wasserführender Ofen.
2) Der Wärmetauscher überträgt einen Teil der Ofenwärme auf das Wasser des Heizungskreislaufs.
3) Die Verbrennungsluft von außen geht zu 60 – 70 % auf das Heizwasser über, der Rest heizt den Raum.
Eigenschaften:
Warmluft-Kachelofen
Warmluft Kachelöfen: Der Urahn der Öfen
Konvektionsluftkanäle und ein hohes Wärmespeichervermögen zeichnen diese Öfen aus. Sie werden fest eingebaut und brauchen relativ viel Platz, können aber auch zum Beheizen mehrerer Räume ausgelegt werden.
1) Die Wärme steckt in der Heizluft und dem Ofenmaterial wenn der Rauch den Ofen verlässt.
2) Im ständigen Kreislauf wird kühle Luft angesogen, im Ofen erwärmt und wieder an den Raum abgegeben.
Brennstoff: Hartholzscheite (z.B. Esche, Buche)
Lagerplatzbedarf: Hoch, min. 4 m³ je Heizperiode
Gemütlichkeitsfaktor: Mittel – hoch, hat immer eine etwas nostalgische Anmutung
Eigenschaften:
✔ Mit Sichtscheibe, schönes Flammenspiel
✔ Relativ günstiger Brennstoff
✔ Gute Energieausnutzung, geringer Verbrauch
✔ Beheizen mehrerer Räume möglich
✘ Viel Lagerfläche für Brennholz notwendig
✘ Montage nur mit Profi-Installateur möglich
✘ Hoher Platzbedarf
Küchenherd/Dauerbrandofen
Kochen wie zu Urgroßmutters Zeit mit einem holzbefeuerten Herd
Das Kochen auf einem holzbefeuerten Herd ist voll im Trend. Besonders Niedrigtemperatur-Gerichte, die mehrere Stunden garen müssen, lassen sich so besten umsetzen. Aber auch Pizza, Brot und Co. gelingen wunderbar.
1) Bratrohr – ausgerüstet mit Sichtfenster und Temperaturanzeige, für beste Kontrolle.
2) Leichte Reinigung des Bratrohrs dank Email-Beschichtung.
Brennstoff: Hartholzscheite (z.B. Esche, Buche)
Lagerplatzbedarf: Mittel mittel, dank geräumige Holz-/Kohlewagen
Gemütlichkeitsfaktor: Mittel – hoch, dank nostalgischer Ausstrahlung
Eigenschaften:
✔ Mit Sichtscheibe, schönes Flammenspiel
✔ Heizeffekt als Zusatznutzen inklusive
✔ Vollwertiger Herdersatz
✔ Kann in den Küchenblock integriert werden
✘ Kochen mit längerer Vorlauf(Vorheiz-)zeit
✘ Temperaturregelung gewöhnungsbedürftig
Speichersteinofen
Der Speichersteinofen: Ein Experte in Nachhaltigkeit
Steine, z.B. aus Schamotte, füllen die Hohlräume zwischen Brennraum und Ofenverkleidung aus. Sie sind mit Luftkanälen ausgestattet und speichern die erzeugte Wärme noch lange nachdem das Feuer erloschen ist.
1) Ein Schwergewicht unter den Kaminöfen durch große Speicherelemente aus Stein.
2) Speichersteine neben und über dem Brennraum garantieren eine hohe Wärmespeicherkapazität.
3) Warme Luft strömt wie bei antiken römischen Heizungen durch die Speichersteine und erwärmt sie.
Brennstoff: Hartholzscheite (z.B. Eiche, Buche)
Lagerplatzbedarf: Hoch, min. 3m³ je Heizperiode
Gemütlichkeitsfaktor: Hoch, Atmosphäre fast wie am offenen Feuer + lange Strahlungswärme
Eigenschaften:
✔ Schönes Flammenspiel
✔ Relativ günstiger Brennstoff
✔ Effektive Ausnutzung der Heizenergie
✔ Lange Zeit Abgabe von Wärme dadurch geringerer Brennstoffeinsatz
✘ Viel Lagerfläche für Brennholz notwendig
✘ Hoher Reinigungsaufwand
Die Heizleistung verschiedener Brennstoffe im Vergleich
Wie lange kann man mit 10 Euro heizen?
Ob man mit Öl, Gas, Holz oder Pellets heizt, ist nicht zuletzt eine Frage des Haushaltsbudgets. Unser Vergleich zeigt wie lange man mit 10 Euro heizen kann. Die Heizleistung ist also ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für den passenden Kamin. Was genau bedeutet jedoch Heizleistung? Die Raumgröße ist entscheidend. Grundsätzlich kann man pro 4 m3 Wohnraum 1 kW Heizleistung ansetzen. Hat der Kaminofen zu viel Heizvermögen, wird der Raum überhitzt und bei zu wenig nie wohlig warm. Für ca. 30 m3 empfiehlt sich also ein Wert von: 30 m3 : 4 = 7,5 kW.
Sechs Richtige fürs Kaminfeuer
Den passenden Kaminofen auswählen
Bevor Sie Sich in die Auswahl eines passenden Kaminofens stürzt, müssen Sie für Sich einige grundsätzliche Entscheidungen treffen. Dazu gehört: Was ist mein Brennstoff? Will ich mich nur an Flammenspiel und Wärme erfreuen, oder möchte ich auch auf dem Ofen kochen? Soll er auch meine Warmwasserheizung aufheizen, oder will ich gar einen klassischen Kachelofen im Wohnzimmer haben? Wir helfen Ihnen bei der Kaufentscheidung.
Kaminofen, der Klassiker
Der macht wohlige Wärme und bietet ein wunderschönes Flammenspiel hinter der Scheibe. Mehr nicht. Aber was mehr will man von einem Ofen? Kaminöfen sind für Scheitholz, Holzbrikett und manche sogar für Braunkohlebrikett geeignet. Sie speichern die erzeugte Wärme aber nur für kurze Zeit und eignen sich mehr für die unregelmäßige Nutzung.
Für wen? Der Kaminofen hat seinen Platz in Ferienhäusern oder in Haushalten, wo nur an kalten, feuchten Wintertagen der Ofen angemacht wird.
Speichersteinofen, mit langem Atem
Der hat einen eingebauten Wärmespeicher. Einmal angeheizt, speichern die Steine (Schamotte) zwischen Brennkammer und Verkleidung zusammen mit speziellen Luftkanälen die Wärme noch für Stunden. Und das gilt auch noch, lange nach dem das Feuer in Brennraum erloschen ist. Erkauft wird diese wohlige Wirkung mit einer voluminöseren Bauart und einem deutlich höheren Gewicht.
Für wen? Der richtige Ofen für alle, die sich in das Flammenspiel verliebt haben und mit ihm mindestens das Wohnzimmer regelmäßig heizen wollen.
Wasserführender Kaminofen, der Unterstützer
Sie sind nicht der Erste, der sich die Frage stellt, warum man den heiß geliebten Kaminofen nicht in das Warmwassersystem der Zentralheizung integrieren kann? Voilà – dieser Ofen hat einen eingebauten Wärmetauscher, der etwa zwei Drittel der Energie auf das Rohrsystem der Zentralheizung überträgt. Perfekt, gerade auch für die Übergangszeit. Einziger kleiner Nachteil: die Montage erfordert Vorkenntnisse.
Für wen? Für Sparfüchse, die am liebsten das ganze Haus mit Kaminofen-Hitze heizen würden.
Küchenherd, der Mittelpunkt des ganzen Hauses
Der wärmt nicht nur, der kocht auch noch! Schöner kann man sein Essen gar nicht zubereiten. Natürlich ist so ein holzbefeuerter Herd nichts für den schnellen Hunger zwischendurch, kann aber trotzdem in moderne Küchen integriert werden.
Für wen? Nicht nur für hungrige Waldbesitzer – der Küchenherd bringt das Beste aus alter Zeit zurück, hat eine hervorragende Umweltbilanz und macht auch noch perfekte Pizza, Brot und alle anderen Gerichte, die eine lange Garzeit haben. Was wollen Sie mehr?
Kachelofen, der Nostalgiker
Es gibt sie immer noch, die berühmten Wärmespeicher für ein ganzes Haus. Sie werden fest eingebaut und brauchen dabei verhältnismäßig viel Platz. Dafür ist ihre Wärmespeicherkapazität unübertroffen. Das Konvektionsprinzip bedeutet, dass kontinuierlich kalte Luft im Raum angesaugt, am Ofen erhitzt und wieder in den Raum abgegeben wird. Die Montage braucht leider regelmäßig einen Profi.
Für wen? Schon unsere Großeltern wussten, was gut ist: Ein Kachelofen ist die Herzkammer für ein ganzes Haus. Wer ihn einmal genossen hat, kann sich kein Leben mehr ohne ihn vorstellen.
Pelletofen, der Saubermann
Wenn man mit Pellets ausgewachsene Kraftwerke befeuern kann, funktioniert das natürlich auch im Kleinen. Pellet sind eigentlich gepresste Holzreste. Ein sehr energiehaltiger und CO2-neutraler Brennstoff, der im Idealfall aus heimischer Ernte stammen sollte. Die „Holzkrümel“ fallen aus einem Vorratsbehälter in die Brennkammer. Dazu gehören immer eine automatische Zündung, Speichersteine und ein Warmluftgebläse. Worauf man verzichten muss: eine spektakuläres Feuer hinter der Scheibe.
Für wen? Für Besserwisser! Der Pelletofen ist die Brücke zwischen dem klassischen Kamin und einer modernen, ökologischen Heizanlage. Und sauberer als Kaminöfen ist er auch noch.
Was ist ein Dauerbrandofen?
Dauerbrandöfen – im Gegensatz zu Zeitbrandöfen – sind die Langläufer unter den Öfen. Und deswegen haben sie eine spezielle Brennraumform, sind so auch für den Einsatz von mineralischen Festbrennstoffen wie Braunkohlebriketts geeignet. Eine Befeuerung mit Holz oder Holzbrikett geht natürlich trotzdem. Bei guten Dauerbrandöfen reicht eine Lage Brennstoff für drei Stunden und mehr!
Wieviel Leistung brauche ich?
Die Raumgröße entscheidet: Für vier Quadratmeter Raumfläche sollten Sie 1 kW Heizleistung vorhalten. Hat der Kaminofen zu viel Power, wird der Raum überhitzt. Hat er zu wenig Leistung wird es nie wohlig warm werden. Beispielrechnung: Für einen Raum von 30 Quadratmeter Grundfläche brauchen Sie demzufolge um die 7,5 kW Heizleistung.
Das beste Holz für Ihren neuen Ofen
Alle Öfen (mit Ausnahme der Pelletöfen) befeuern Sie am besten mit einem trockenem, heimischen Hartholz. Eiche, Esche, Ahorn, Kirsche und die überall verfügbare Buche sind erste Wahl. Die Birke gibt ein besonders schönes Flammenspiel, das harzhaltige Nadelholz nimmt man in erster Linie zum Anzünden.