Ein Tapetenwechsel bringt im wahrsten Wortsinn neuen Schwung in die Bude. Dabei sind der Raumgestaltung mit Tapete durch eine Vielzahl an Materialien und Mustern keine Grenzen gesetzt. Von der einfarbigen Raufasertapete bis zur Vliestapete mit Fotomotiv – mit verschiedenen Farben und Mustern geben Sie Ihrem Zuhause einen unverwechselbaren Look.
In unserer Schritt für Schritt Anleitung zum Tapezieren finden Sie nicht nur das passende Tapezierwerkzeug, sondern auch praktische Tipps, damit Ihr DIY-Projekt ein voller Erfolg wird. Sind Sie bereit?
Auf los geht's los!
Ist die Wunsch-Tapete schlussendlich gefunden, kann es auch schon losgehen. Dass das Tapezieren kein Hexenwerk ist und mit ein bisschen Geschick ohne Probleme selbst erledigt werden kann, zeigt Ihnen diese einfache Step-by-Step-Anleitung!
Tapezierwerkzeug: Das brauchen Sie
• Zollstock
• Wasserwaage
• Bleistift
• Moosgummirolle & Nahtroller
• Leiter
• Tapeziertisch
• Tapetenkleister
• Quast / Kleisterbürste
• Eimer
• Rührholz
• Cuttermesser / Schere
• Sprühflasche
• Stachelwalze
• Tapetenlöser
• Spachtelmasse
• Grundierung
• und natürlich Tapete!
Hier kommt Ihre Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Tapezieren
1. Alte Tapete entfernen
Im allerersten Schritt sollten Sie an einer Naht Ihrer alten Tapete überprüfen, wie viele Schichten schon an der Wand kleben, damit Sie genau wissen, womit Sie es zu tun haben. Um der neuen Tapete den bestmöglichen Halt zu gewährleisten, sollten Sie die alte Tapete entfernen. Kleben Sie dann den Boden zum Schutz mit Folie ab.
Streichen Sie nun Ihren Tapetenlöser mit einem Quast auf die alte Tapete an der Wand. Alternativ klappt das auch mit einer Sprühflasche. Wenn Sie keinen Tapetenlöser zur Hand haben, können Sie einfach handelsübliches Spülmittel mit Wasser verdünnen und auftragen.
Zeigt der Tapetenlöser Wirkung, können Sie damit anfangen die alten Bahnen von der Wand abzulösen.
Profi-Tipp:
Alte Tapete mit einer Stachelwalze aufrauen! Dadurch lockert sie sich schon mal von der Wand. Im Anschluss ordentlich einweichen, damit der Tapetenlöser seine Wirkung entfalten kann!
2. Untergrund ausbessern
Die freigelegte Wand benötigt wahrscheinlich noch ein paar kleine Schönheitskorrekturen. Möglicherweise müssen noch vorhandene alte Anstriche von der Wand gewaschen oder geschabt werden. Füllen Sie entstandene Risse und Abplatzungen mit Spachtelmasse auf und lassen Sie sie gut austrocknen.
Profi-Tipp:
Sie können Ihre Wände auch mit einem pigmentierten Tapetengrund streichen, damit farblich variierende Untergründe später nicht durchscheinen und die neue Tapete gut haftet. Das empfiehlt sich besonders bei Neubauten oder kreidigen Wänden.
3. Tapetenkleister anrühren
Sie finden in Ihrem Fachcentrum sowohl vorgemischten Tapetenkleister als auch Pulver, das Sie erst anrühren müssen. Welche Art von Kleister für Ihr Vorhaben am besten geeignet ist, hängt von der Beschaffenheit Ihrer Tapete ab.
Um Kleister anzurühren, füllen Sie je nach Packungsbeilage die benötigte Menge Wasser in einen großen Plastikeimer und rühren mit einem Stab einen Strudel hinein. Dann geben Sie das gesamte Kleisterpulver hinzu und rühren weiter. Achten Sie darauf, dass sich keine Klümpchen bilden! Da einige Tapetenkleister erst einmal ruhen müssen, bevor sie einsatzbereit sind, sollten Sie diesen Schritt jetzt schon machen.
Profi-Tipp:
Vliestapeten werden in trockenem Zustand direkt auf der eingekleisterten Wand angebracht. Raufaser- und Strukturtapeten müssen hingegen schon vorab auf dem Tapeziertisch eingekleistert werden.
4. Tapete ausmessen und zuschneiden
Wenn Sie Sich fragen, wie viel Tapete Sie brauchen, verraten wir Ihnen hier eine einfache Formel, um das auszurechnen: Höhe x Wandbreite = benötigte m² + 3 % Aufschlag bei „normalen“ Tapeten.
Schneiden Sie die Tapetenbahnen der Länge nach auf die benötigte Raumhöhe zu – plus 3 bis 5 cm Überlänge oben und unten. Dann können Sie auch schon die Wand mit einer Kleisterbürste oder Farbrolle einkleistern.
Profi-Tipp:
Um ein professionelles Ergebnis zu erzielen, zeichnen Sie vor dem Tapezieren zur Orientierung für die erste Bahn eine senkrechte Linie an die Wand – am besten benutzen Sie dazu ein Lot und eine Wasserwaage.
5. Tapete anbringen
Setzen Sie die Oberkante der zugeschnittenen ersten Tapetenbahn überstehend an der Deckenkante und Zimmerecke an. Im Anschluss richten Sie sie mit Hilfe der angezeichneten senkrechten Linie aus.
Klappen Sie die Tapetenbahn nun ganz auf und streichen sie mit einer Bürste oder Gummirolle von innen nach außen glatt. Es sollten jetzt keine Blasen mehr an der Wand zu sehen sein.
Die einzelnen Folgebahnen kleben Sie nun exakt auf Stoß aneinander. Die Bahn aber bitte immer nur sanft mit der Hand an die Naht führen.
Zum Schluss müssen Sie nur noch alle Stoßkanten andrücken. Hierzu empfiehlt es sich, einen Nahtroller zu verwenden.
Profi-Tipp:
Damit der Tapetenkleister gleichmäßig trocknet, halten Sie am besten die Fenster und Türen geschlossen.
6. Details und Ecken tapezieren
Da Wandecken selten ganz gerade sind und die Bahnen nicht bündig aneinander stoßen würden, sollten Sie die Tapete ein kleines Stück über die Ecke anbringen. Die so entstehenden Überstände an der Decke, an angrenzenden Wänden und am Boden können Sie mit dem Tapezierspachtel fest in die Ecken drücken und entlang des Spachtels mit einem scharfen Cutter-Messer abschneiden.
Details wie Steckdosen und Lichtschalter, Fensterlaibungen oder Türrahmen tapezieren Sie übrigens genauso.
Profi-Tipp:
Wenn Sie Muster-Tapeten um die Ecke anbringen möchten, beginnen Sie mit dem Tapezieren in der sichtbarsten Ecke des Zimmers und ende in der dunkelsten. Lassen Sie außerdem nur ein paar wenige Zentimeter Tapete überstehen. So wird nur ein kleiner Bereich des Musters verschluckt und es entsteht kein Bruch.
7. Geschafft! Sie tapezieren wie ein Profi!
Der Tapetenwechsel ist jetzt erfolgreich vollbracht! Egal ob tapeziert, gestrichen oder dekoriert werden soll – wir von BAUHAUS haben immer die passenden Tipps und Tricks für Sie!
Viel Spaß in Ihren neugestalteten Wänden!