Dübel (1 Produkte)
Richtig dübeln: So geht's
Ob Decken- oder Wandlampe, ein Regal, Hängeschränke oder das Balkongeländer – um leichte oder schwere Gegenstände sicher zu befestigen, benötigen Sie die passenden Dübel. Aber welcher Dübel ist für welchen Zweck und für welches Material geeignet? Die fast unübersichtliche Vielfalt des Dübelangebots hängt direkt mit der Vielzahl unterschiedlicher Baustoffe zusammen. Beachten Sie: Die Auswahl des Dübels ist grundsätzlich abhängig von der Art des Verankerungsgrunds, in den der Dübel eingebracht werden soll. Diesen gilt es vorab genau zu bestimmen. Achten Sie außerdem auf die Montageanleitung auf der Verpackung und verwenden Sie die dort angegebenen Schrauben.
Beton oder Gipskarton: Welcher Dübel passt für welchen Untergrund?
Ganz entscheidend für die Auswahl des richtigen Dübels ist der Untergrund, in dem Sie etwas fixieren wollen. Denn es ist ein großer Unterschied, ob die Dübel in einer Gipskartonplatte oder einer massiven Betonwand halten müssen. Identifizieren Sie also immer erst den Baustoff. Am einfachsten funktioniert das mit dem Klopftest: Klingt es hohl, wenn Sie dagegen klopfen, handelt es sich um Plattenbaustoffe, Loch- oder Hohlkammersteine die den entsprechend einzusetzenden Dübel bestimmen.
Bei massivem Verankerungsgrund müssen Sie diesen genauer untersuchen. Bohren Sie hierfür mit kleinem Durchmesser ein Loch und bestimmen anhand des Bohrmehls den Baustoff:
- Bei Poren- oder Gasbeton ist das Bohrmehl hellgrau und grobkörnig.
- Rotes Bohrmehl ist ein sicheres Zeichen für Ziegel oder Vollklinker.
- Bei Gipsplatten ist das Mehl fein, weiß und leicht klebrig beziehungsweise klebt am Bohrer.
- Bei Beton kann das Bohrmehl von mittelgrau bis fast weiß reichen, dabei ist es sehr fein und rieselfähig. Außerdem kommt der Bohrer nur schwer voran.
- Das Bohrmehl von Kalksandsteinen ist hell, feinkörnig und fühlt sich sandig an.
Haben Sie den Baustoff eindeutig bestimmt, können Sie anschließend anhand des Gewichts des Befestigungsgegenstandes den Dübel wählen.
Beachten Sie: Zusammen mit der Bestimmung des Untergrundes müssen Sie auch prüfen, wie tragfähig dieser für den zu befestigenden Gegenstand ist. Beton ist unproblematisch, an Gipskartonwänden hingegen sollten Sie keine schweren Küchenschränke befestigen.
Schrauben, Bohrer und Bohrtechnik: Wie werden Dübel eingesetzt?
Für jede Dübelbefestigung benötigen Sie auch die passende Schraube (Verpackungsangabe beachten). Als Faustregel für die Bestimmung der richtigen Schraubenlänge gilt: Dübellänge plus Dicke des Montagegegenstandes plus Schraubendurchmesser. Die Bohrlochtiefe entspricht der Dübellänge plus zehn Millimeter (markieren Sie die Bohrtiefe am Bohrer mit einem Klebeband oder einem Tiefenbegrenzer).
Beachten Sie: Der Durchmesser des Bohrers entspricht in festen Baustoffen dem des Dübels. In porösem Material wählen Sie den Bohrdurchmesser besser eine Nummer kleiner.
Damit der Dübel sicher hält, kommt es auch auf den Bohrer und die Bohrtechnik an. Informationen zu Bohrmaschinen und wie Sie Bohrungen in verschiedenen Wandbaustoffen fachgerecht durchführen erhalten Sie im BAUHAUS Ratgeber Die Bohrmaschine und im BAUHAUS Ratgeber Löcher bohren: So geht’s:
- Entfernen Sie aus dem gebohrten Loch immer den Bohrstaub (Staubsauger verwenden).
- Setzen dann erst den Dübel ein – gegebenenfalls mit einem Hammer vorsichtig einschlagen.
- Anschließend bringen Sie das Werkstück in Position und befestigen es mit einer Schraube im Dübel.
- Ist das Loch zu groß geworden und der Dübel hält nicht, müssen Sie Füllmasse einbringen – etwa Montagekleber, Gips- oder Kunstharzspachtelmasse, Knetmasse auf Epoxidharzbasis oder ein spezielles Reperaturvlies.
Von Universaldübel bis Hohlraumdübel: Welche Dübelarten gibt es?
Ein Dübel ist das Bindeglied zwischen Schraube und Wand. Er vergrößert die Auflagefläche der Schraube und spreizt oder verknotet sich im Bohrloch. Da es aber eine Vielzahl von Wandmaterialien und Befestigungssituationen gibt, ist auch die Auswahl an Dübeln für Uneingeweihte inzwischen kaum noch überschaubar. Damit Sie nicht jedes Mal lange suchen müssen, stellen wir Ihnen hier die wichtigsten Dübelarten vor. Noch ein Tipp: Alles, was Sie für die Montage Ihres Dübels wissen müssen – also Bohrergröße, Tiefe, die passende Schraube etc. – steht groß auf der Rückseite der Dübelpackung. Da gucken auch Profis vor dem ersten Bohren immer noch einmal sicherheitshalber nach.
Der Universaldübel
Der Name passt, denn dieser Dübel passt (fast) immer. Er ist gleichermaßen für den Einsatz in Beton, Gipskarton, Hohlblock, Lochstein, Vollziegeln (…) zugelassen. Wenn Sie also nur einen einzigen Dübel kaufen wollen, wird das immer ein „UX“ Universaldübel sein. Das Material ist bei Markenprodukten Nylon, und es gibt typischerweise zwei Varianten: mit sichtbarem Rand oder ohne, also für „Vorsteck-“ und „Durchsteckmontage“. Für Loch- und Hohlkammersteine empfiehlt sich die Vorsteckmontage: Der Ring am oberen Rand verhindert, dass der Dübel in der Wand verschwindet. Es gibt inzwischen auch „grüne“ Dübel aus nachwachsenden Rohstoffen. Beim Universaldübel arbeitet man regelmäßig mit Holz- oder Spanplattenschrauben. Typische Anwendung: Bilder, Leuchten, Gardinenstangen, TV-Konsolen etc. in klassischen Zimmerwänden.
Bei der Befestigung beziehungsweise beim Eindrehen der Schraube (Holz- und Spanplattenschraube) in den Universaldübel erfolgt entweder eine Verankerung des Dübels in Vollbaustoffen, eine Spreizung in Lochbaustoffen oder ein Verknoten in Hohlbaustoffen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Baugrund Ihrem Vorhaben zugrunde liegt beziehungsweise in welchem Verankerungsgrund Sie etwas befestigen möchten, dann haben Sie auch die Möglichkeit, zu intelligenten 2-Komponenten-Dübeln zu greifen. Diese erkennen Sie an der rot-grauen-Farbgebung. Die intelligenten Dübel entscheiden je nach Baugrund eigenständig, wie sie für besten Halt reagieren – klappen oder spreizen. So sind Sie in jedem Fall auf der sicheren Seite.
Der Hohlraumdübel
Auch für Hohlräume und Plattenbaustoffe können Sie die montagefreundliche Geheimwaffe aus 2-Komponenten wählen. Sollten Sie auf Vollmaterial treffen, funktioniert der Kippdübel wie ein Spreizdübel. So haben Sie mit dem Hohlraumdübel garantierten Halt und ein einfaches Funktionsprinzip, um fehlerfrei hohe Lasten zu befestigen.
Der Gipskartondübel
Wenn Ihre Wohnung im Trockenbau erstellt worden ist, also die Wände aus Gipskartonplatten bestehen, ist dieser Dübel die beste Wahl. Der Gipskartondübel ist trotz seiner hohen Tragkraft sehr kurz und braucht kein eigenes Bohrloch, den er bohrt sich (mit einem mitgelieferten Setzwerkzeug) und einem scharfen Gewinde sein Loch selber. Auch doppelt beplankte Wände sind für ihn kein Problem. Der Rand des Dübels bleibt sichtbar, wir sprechen also von Vorsteckmontage. Bei den Schrauben ist der GK-Dübel wenig anspruchsvoll: Holz-, Blech- und Spanplattenschrauben sind ihm willkommen. Typische Anwendung: Bilder, Leuchten, Accessoires
Der Porenbetondübel
Wenn Ihre Wand aus Gas- oder Porenbeton besteht, brauchen Sie einen Dübel, der viel Oberfläche hat, ohne dabei das poröse Material zu sprengen. Auftritt des GB-(Gasbeton-)Dübels. Der sieht ganz anders aus als die anderen Dübel, ähnelt mehr einem dicken Teigstrang aus der Konditorspritze. Er wird in ein kleines vorgebohrtes Loch mit dem Hammer eingetrieben und ist für die Vorsteckmontage gedacht. Die Wand sollte dabei möglichst nicht verputzt sein. Bei den Schrauben ist er ebenfalls unkritisch, nur wenn spezielle Zulassungsvorschriften gelten, muss eine Spezialschraube zum Einsatz kommen. Typische Anwendung: Halter für Rohrleitungen, Geländer, Briefkästen
Der Dämmstoffdübel
Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) an der Hauswand senkt die Heizkosten. Eine dicke Schalldämmung sorgt für tollen Sound im Heimkino oder Probenraum. Aber eine Schraube wird sich schwertun, in solchen Wänden Halt zu finden. Auftritt des Dämmstoffdübels. Der sieht auf den ersten Blick wie eine Schraube aus – und wird auch genau so in die Wand geschraubt. Meist geht das sogar mit der Hand in dem weichen Material. Er ist geeignet für Polystyrol, Mineralwolle, Holzfaserplatten und Öko-Dämmplatten. Die passenden Schrauben, die man mit seiner Hilfe im Dämmmaterial verankern kann, haben 4,5 oder 6 mm Größe. Typische Anwendung: Zur Montage leichter Anbauteile wie Briefkasten, Bewegungsmelder und Leuchten in gedämmten Fassaden.
Der Nageldübel
Das ist der Experte für alle Unterkonstruktionen aus Holz und Metall auf Stein. Und weil er nicht geschraubt, sondern mit dem Hammer eingeschlagen wird, ist er extrem schnell und zuverlässig in der Anwendung. Da der Nageldübel für die Durchsteckmontagen gedacht ist, wird im Regelfall nur die Latte oder Leiste auf den Stein gelegt, eine Bohrung in den Stein gesetzt und der Dübel samt Schraube mit einigen Hammerschlägen von oben eingetrieben. Fest! Zum Lösen könnte man die Schraube später mit dem Akkuschrauber wieder herausdrehen. Dieser sehr beliebte Dübel wird - immer zusammen mit der passenden Schraube - in einer Vielzahl von Längen und Durchmessern angeboten. Typische Anwendung: Befestigung von Blechen, Kabel- und Rohrschellen, Wandanschlussprofilen und Unterkonstruktionen im Trockenbau.
Der Rahmendübel
Rahmendübel mit jeweils passenden Schrauben eignen sich ideal für die Befestigung von dickeren Montageteilen in Beton, Vollsteinen, Lochsteinen, Porenbeton (Gasbeton) oder Hohlblocksteinen. Der Dübel wird durch die Schraube gespreizt und hält durch Anpressdruck an der Bohrlochwandung. Beachten Sie: Rahmendübel und spezielle Fensterrahmendübel werden mitsamt der passenden Schraube ins Bohrloch geschlagen.
Der Bolzenanker
Bolzenanker sind geeignet für schwere Lasten in Beton und finden bei der Befestigung sowohl von Metall- (z. B. Geländer, Treppen) als auch Holzkonstruktionen Anwendung. Beachten Sie: Optisch schöne Verankerungen mit Hutmutter sind jetzt auch mit Zulassung erhältlich.
Hochleistungsmörtel
Neben einem hohen Eigengewicht können auch weitere Faktoren ein Bauteil zusätzlich schwer belasten. Ein Balkongeländer etwa muss sehr sicher montiert werden, da sich Personen dagegen lehnen, der Wind am Bauteil zerrt oder schwere und mit feuchter Erde gefüllte Blumenkästen daran hängen. Hier kommen Befestigungsarten im System zum Einsatz: In das gereinigte Bohrloch füllen Sie sogenannten Injektionsmörtel. Danach drehen Sie eine Gewindestange oder eine Innengewindehülse in das Bohrloch ein. Eine Siebhülse aus Kunststoff verhindert, dass die Masse sich in Hohlräumen verläuft. Nach etwa einer Stunde (Herstellerangaben beachten) ist der Kunstharzmörtel so fest wie Beton und voll belastbar. Beachten Sie: Wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie sich auf jeden Fall fachkundig beraten oder beauftragen einen Fachmann mit der Montage.
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