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  • Obstbäume pflanzen: wann und was beachten?

    Obstbäume zu pflanzen und einen Obstgarten anzulegen ist nicht nur eine lohnende, sondern auch eine nachhaltige Investition in die eigene Ernte. Doch der Weg von der Idee zum blühenden Baum erfordert sorgfältige Planung und Pflege. Hier erfahren Sie, wie man einen Obstbaum pflanzt und was Sie dabei beachten sollten.Ein Apfelbaum , ein Kirschbaum oder soll es doch ein Pfirsichbaum sein? Die Auswahl eines Obstbaumes will wohlüberlegt sein. Schließlich werden die Bäume bis zu 100 Jahre alt. Im Folgenden haben wir deshalb für Sie die wichtigsten Auswahlkriterien zusammengetragen. • Lieblingsobst : Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines Obstbaumes ist natürlich, welches Obst Sie am liebsten mögen. Schließlich muss die reiche Ernte auch verwertet werden. • Größe des Baumes : Die meisten Obstbäume können Sie in verschiedenen Größen erwerben. Zur Auswahl stehen Hochstämme, Halbstämme, Buschbäume und Spindelbüsche. • Wahl des Standortes : Beziehen Sie Faktoren wie die Sonneneinstrahlung und die Bodenbeschaffenheit in Ihre Auswahl ein. • Gießen, zurückschneiden, düngen : Pflegeaufwand und Wasserverbrauch variieren bei Obstbäumen je nach Art. Außerdem sind manche Obstsorten anfälliger für Schädlinge als andere. Entsprechend schwankt der Zeitaufwand, den Sie einplanen müssen.Tipps zur Auswahl des ObstbaumsWann ist die beste Pflanzzeit?Ein Obstbaum, den Sie im Freien pflanzen, sollte in jedem Fall winterhart sein. Sonst übersteht er den Frost nicht. In der Regel sind alle heimischen Obstbäume winterhart. Einige vertragen die Kälte aber besser als andere. Kälteempfindliche Gehölze wie Pfirsich, Quitte, Nektarine und Aprikose haben im milden Frühjahr einen besseren Start . Robuste Gehölze wie Apfel, Birne, Pflaume und Kirsche werden am besten im Herbst gepflanzt . Das liegt daran, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits das meiste Laub verloren haben. Folglich können sie ihre volle Energie in die Wurzelbildung stecken. Zudem ist der Herbst oft feuchter als das Frühjahr, was bedeutet, dass Sie weniger gießen müssen. Exotische Obstgehölze wie zum Beispiel Zitrusbäume sind nicht winterhart. Sie werden besser in einem Kübel gepflanzt und gedeihen hierzulande nur in Treibhäusern.Tipp : Auch die Lieferform hat einen Einfluss auf den Zeitpunkt des Pflanzens. Containerware können Sie zum Beispiel das ganze Jahr über pflanzen, da hier die Wurzeln der Pflanze nicht abgestochen worden sind. Dahingegen sind Sie bei Ballenware und wurzelnackten Pflanzen – also solchen, die ohne Erde geliefert werden, an feste Zeiträume gebunden.Warum ist die Standortauswahl so wichtig beim Pflanzen eines Obstbaums? Standortbedingungen sind ausschlaggebend für das Wachstum aller Pflanzen. Zu den Bedingungen zählt zum Beispiel die zur Verfügung stehende Menge an Licht. Die meisten Obstbäume brauchen viel Sonnenlicht , um reichlich Blüten und Früchte ausbilden zu können. Kleinere Apfelbäume und Quittenbäume eignen sich jedoch auch als Bäume für den Halbschatten. Neben der Sonneneinstrahlung spielt auch die Bodenbeschaffenheit eine Rolle. Dabei liegt das Augenmerk vor allem auf der Durchlässigkeit des Bodens sowie der Menge an Nährstoffen. Ein lockerer Boden ist wichtig, damit die Obstbäume sich ausreichend verwurzeln können. Das macht sie vor allem gegen Wind widerstandsfähiger. Die richtigen Nährstoffe werden benötigt, um das Wachstum voranzutreiben und die Gesundheit des Baumes zu erhalten. Eine Übersicht über die besonderen Standortvorlieben der beliebtesten heimischen Obstbäume finden Sie hier:   Bevorzugter Standort Bevorzugter Boden Apfelbaum • sonnig bis halbschattig • windgeschützt • ein passender Befruchter kann einer Befruchtertabelle entnommen werden • Lehmboden • nährstoffreich • pH-Wert Boden 6,5 • nicht in Senken, verträgt keine Staunässe Birnenbaum • am besten vor sonniger Hauswand • windgeschützt • ein passender Befruchter kann einer Befruchtertabelle entnommen werden • humusreich • kalkarm Kirschbaum • sonnig bis halbschattig • windgeschützt • Süßkirschen brauchen gleichzeitig blühenden Obstbaum als Befruchter, Sauerkirschen sind meist selbstfruchtbar • durchlässig • kalkhaltig Pflaumenbaum • sonnig • geschützt vor Spätfrösten und Wind • selbstfruchtbar, aber Ertrag mit zweiter Sorte meist besser • leicht kalkhaltig • nährstoffreich • keine Staunässe • pH-Wert Boden 6,5–7 Pfirsichbaum • sehr sonnig • warm und windgeschützt • geschützt vor Spätfrost • selbstfruchtbar • lehmige • nährstoffreich • wenig Kalk Aprikosenbaum • sehr sonnig • geschützt vor Wind und warm • möglichst südliche Ausrichtung • selbstfruchtbar • durchlässig • nährstoffreich Quittenbaum • sonnig bis halbschattig • windgeschützt und warm • meist selbstfruchtbar • nährstoffreich • tiefgründig • wenig Kalk Nussbaum (Walnuss) • sonnig, am besten durchgehend mildes Klima • benötigt viel Platz (mindestens 10 m Abstand zu Gebäuden) • selbstfruchtbar • humusreich • tiefgründig • kalkreichWir zeigen Ihnen in 7 Schritten, wie Sie Ihren Obstbaum pflanzen. Halten Sie dafür folgende Utensilien bereit: • Zum Ausheben und Auflockern der Erde brauchen Sie einen Spaten und eine Grabegabel . • Je nach Bodenbeschaffenheit verbessern Sie Ihren Boden mit Sand, Kompost, Kalk oder Mulch . • Die Wurzeln des Baumes kürzen Sie mit einer sauberen und scharfen Gartenschere . • Ein Holzpfahl kann Ihren Baum bei starkem Wind stützen. Zum Anbinden benötigen Sie außerdem Kokosschnur oder einen anderen Pflanzenbinder .Einen Obstbaum pflanzen in 7 einfachen SchrittenSchritt 1: Den Standort vorbereiten Wählen Sie einen möglichst sonnigen Standort. Denn auch, wenn einige Obstbäume ebenso im Halbschatten gedeihen können, gilt doch immer: je mehr Licht, desto besser. Darüber hinaus brauchen Sie ausreichend Platz, um einen Baum zu pflanzen. Zu viel Wind und Frost hemmen das Wachstum und können die junge Pflanze schädigen. Achten Sie daher bei der Wahl des Standortes auch auf ausreichend Schutz. Pflanzen Sie den Baum zum Beispiel vor einer schützenden Hauswand. Überprüfen Sie zudem sowohl die Qualität als auch den pH-Wert des Bodens am gewählten Standort. Tipp : Mit einem pH-Bodentest ermitteln Sie den pH-Wert Ihres Bodens unkompliziert und schnell. Nach der Anwendung können Sie die notwendige Kalkmenge anhand einfacher Tabellen und dem ermittelten pH-Wert ablesen. Entspricht der Untergrund nicht den Anforderungen Ihres Obstbaumes, muss der Boden verbessert werden: • Lockern Sie schwere, verdichtete Böden mit Sand auf. So können sich die Wurzeln gut verankern. • Bringen Sie fehlende Nährstoffe in Form von Bodenverbesserern wie Komposterde oder Humus in die umliegende Erde ein. • Passen Sie den pH-Wert mit Kalk an, wenn er zu niedrig ist. Ist der pH-Wert zu hoch, verwenden Sie Mulch .Schritt 2: Das Pflanzloch graben Heben Sie das Pflanzloch mit einem Spaten aus . Dieses muss so breit und so tief sein, dass die Wurzeln des Obstbaums ohne Knicken und Biegen hineinpassen. Auch zu den Seiten brauchen die Wurzeln ausreichend Platz, damit sie in die Breite wachsen können. Graben Sie das Loch jedoch nicht zu tief. Die Bäume sollten nicht tiefer in der Erde sitzen als im Topf. Bedenken Sie außerdem, dass der Boden des Pflanzloches ebenfalls gelockert und verbessert werden sollte. Unbedingt beachten : In der Regel hebt man für Obstgehölze ein Pflanzloch mit einer Tiefe zwischen 40 und 60 cm sowie einem Durchmesser zwischen 60 und 100 cm aus. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass die Veredelungsstelle nicht mit Erde bedeckt ist. Sonst könnte der Baum seine Unterlage überwachsen.Schritt 3: Den Wurzelballen vorbereiten Holen Sie den Baum vorsichtig aus dem Container. Wenn Sie sich für eine wurzelnackte Pflanze entschieden haben, überprüfen Sie die Wurzeln auf Beschädigungen . Gebrochene Wurzeln können Sie bis zur Bruchstelle kürzen. Verwenden Sie hierfür unbedingt eine scharfe und saubere Gartenschere.Schritt 4: Den Baum mit einem Baumpfahl stützen Den Baum mit einem Stützpfahl zu stützen , empfiehlt sich besonders an windigen Standorten. Steht der Baum bereits geschützt, können Sie auf die Unterstützung durch einen Pfahl verzichten. Damit der Pfahl die Wurzeln nicht verletzt, sollten Sie ihn vor dem Einsetzen des Obstbaumes einsetzen. Achten Sie darauf, den Pfahl gegen die Windrichtung einzuschlagen. Haben Sie sich für Containerware entschieden, schlagen Sie den Stützpfahl an den Wurzeln vorbei schräg ein.Schritt 5: Den Obstbaum einsetzen und ausrichten Reichern Sie den Aushub aus dem Pflanzloch mit Nährstoffen an. Dafür vermischen Sie ihn, wie zuvor schon den restlichen Boden, mit den Bodenverbesserern. Setzen Sie den Baum senkrecht ein und bedecken Sie ihn mit der angereicherten Erde . Am besten funktioniert das, wenn der Baum von einer zweiten Person gestützt wird. Rütteln Sie leicht an Ihrem Baum, während Sie die Erde einfüllen, damit Hohlräume weitgehend geschlossen werden. Im Anschluss treten Sie den Boden um den Baum herum mit dem Absatz fest.Schritt 6: Den Baum bewässern Ist die Erde komplett eingefüllt, geht es an die Bewässerung des Obstbaums. Formen Sie hierfür mit übrig gebliebener Erde einen Gießwall um den Stamm des Baums herum. Dieser sorgt dafür, dass das Gießwasser nicht in alle Richtungen davonfließt. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Obstbaum von nun an ausreichend und sehr regelmäßig gießen. Die Erde sollte stets feucht gehalten werden.Schritt 7: Den Obstbaum anbinden Haben Sie sich für einen Stützpfahl entschieden, binden Sie den Baum an. Dafür können Sie zum Beispiel Kokosstricke nutzen. Bedenken Sie unbedingt, dass sich das Erdreich und damit auch der Baum mit der Zeit noch etwas senken werden. Daher sollten Sie den Baum nur locker anbinden . Kontrollieren Sie zudem von nun an alle paar Wochen, dass die Schnur nicht in den Stamm einwächst. Dies könnte später nämlich zu einer Instabilität des Baums bei Stürmen führen.Die richtige Obstbaum-Pflege nach dem PflanzenIst der Obstbaum erfolgreich eingepflanzt, geht es daran, ihn zu hegen und zu pflegen. Denn nur bei guter Pflege und idealen Bedingungen trägt Ihr Baum viele und schmackhafte Früchte. Die wichtigsten Pflegemaßnahmen sind: • Obstbaum gießen : Gießen Sie 1–2 Mal die Woche ca. 30 L Wasser pro Quadratmeter unter dem Baum. Mulchen Sie die Fläche, denn dies begünstigt die Speicherung von Feuchtigkeit. Die ideale Gießmethode hierfür ist die Tropfbewässerung . • Obstbaum düngen : Bringen Sie im späten Frühjahr, nach den Eisheiligen, Komposterde als Langzeitdünger auf die Baumscheibe auf. So bezeichnet man die Fläche unter der Baumkrone. In unserem Ratgeber zum Thema “Obstbäume richtig düngen”, erhalten Sie weitere nützliche Tipps. • Obstbaum schneiden : Schneiden Sie Ihr Obstgehölz einmal im Jahr zurück, um die Verzweigung zu fördern. Das machen Sie am besten zwischen Oktober und Ende Februar. Nach dem Schnitt lenkt die Pflanze ihre Energie zudem in die Früchte statt in zu viele Triebe. In unserem Ratgeber zum Thema “Obstbaum schneiden" erfahren Sie alles, was Sie beim Schnitt beachten müssen. • Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten : Achten Sie bei der Baumpflege stets auf Sauberkeit und Pflanzenhygiene. Dies ist der wichtigste Schritt zur Prävention von Krankheiten und Schädlingen. Stellen Sie einen Befall mit Schädlingen oder einer Krankheit fest, können Sie diese in der Ruhephase der Pflanze bekämpfen. Entfernen Sie noch hängende Früchte und sammeln Sie Laub und Fallobst auf. Mittel wie Weißöl und Kalkanstrich befreien Ihren Obstbaum effektiv von Schädlingen, Pilzen, Moos und Flechten.Bis Sie Ihren Obstbaum das erste Mal ernten können, vergehen in der Regel einige Jahre . Schließlich muss der Baum erst einmal ordentlich wachsen. Das kann je nach Art unterschiedlich lange dauern. Deshalb haben wir Ihnen eine kleine Übersicht mit ungefähren Angaben zusammengestellt. Beachten Sie bitte, dass die Angaben zwischen den verschiedenen Sorten einer Art variieren können und dass auch klimatische Bedingungen Einfluss auf die Ernte haben. Zeit bis zur ersten Ernte (Angaben variieren nach Sorte) Erntezeitraum Apfelbaum 5–10 Jahre August bis Oktober Birnenbaum 1–3 Jahre August bis Oktober Kirschbaum 3–4 Jahre Juni bis Juli Pflaumenbaum 3–7 Jahre Juli bis Oktober Pfirsichbaum 5–8 Jahre Juli bis September Aprikosenbaum 4–6 Jahre Juli bis August Quittenbaum 3–5 Jahre Oktober bis zum ersten Frost Nussbaum (Walnuss) 10–20 Jahre September bis OktoberErste Erntezeit: Wann trägt Ihr Obstbaum Früchte?Tipps zur ErnteSobald Ihr Obstbaum gepflanzt ist, sollten Sie folgende Erntetipps berücksichtigen: Morgens geerntete Früchte sind länger haltbar, nachmittags geerntete Früchte haben einen intensiveren Geschmack . Achten Sie darauf, die Reife Ihrer Früchte sorgfältig zu überprüfen und gehen Sie bei der Ernte behutsam vor. Wählen Sie idealerweise einen trockenen Tag für das Pflücken, um Schäden und Fäulnis zu vermeiden. Die Haltbarmachung Ihrer Ernte durch Verarbeitung zu Kompott, Marmelade, eingelegtem Obst oder Dörrobst ist nicht nur praktisch, sondern steigert auch die Vorfreude auf die selbst angebauten Köstlichkeiten.Das könnte Sie auch interessieren

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