Damit Sie sich im Sommer über die üppige Blütenpracht Ihrer Rosen freuen können, müssen Sie diese fachgerecht zurückschneiden. Bei uns erfahren Sie, wann der richtige Zeitpunkt für den Schnitt ist und worauf bei den unterschiedlichen Rosensorten zu achten ist.
Der richtige Zeitpunkt für den Rosenschnitt
Die erste Frage, die sich stellt ist: Wann ist überhaupt der richtige Zeitpunkt um Rosen zu schneiden? Ganz grob lässt sich Mitte März als Startschuss für den Rosenschnitt festhalten. Allerdings variiert der optimale Zeitpunkt von Region zu Region, da in milderen Gefilden im März die Rosen bereits austreiben, während in Alpenregionen noch tiefster Winter herrscht. Als Faustregel gilt daher: Sobald die Forsythien blühen, kann mit dem Rückschnitt der Rosen begonnen werden.
Regeln für den Schnitt von Rosengewächsen
Bevor Sie mit dem Schnitt Ihrer Rosengewächse loslegen, sollten Sie sich mit einigen grundlegenden Schnitt- und Wachstumsregeln vertraut machen. Achten Sie immer darauf sämtliche abgestorbenen und beschädigten Triebe zu entfernen, bevor Sie mit dem eigentlichen Schnitt starten. Schneiden Sie daher alle braunen Triebe heraus und entfernen Sie kranke wie auch erfrorene Pflanzenteile. Werfen Sie das Schnittgut erkrankter Pflanzen grundsätzlich nie auf den Kompost, da es hierdurch zu Neuinfektionen kommen kann. Entsorgen Sie dieses im Hausmüll.
Des Weiteren sollten starke Triebe grundsätzlich nicht zu kräftig geschnitten werden. Denn so zwingen Sie die Rose dazu ihre Kraft auf viele Knospen zu verteilen, was zur Folge hat, dass viele kurze und schwache Neutriebe entstehen. Schneiden Sie stattdessen die schwachen Triebe stark zurück, damit die Pflanze ihre Kraft auf wenige Knospen konzentrieren kann. Auf diese Weise werden zwar weniger Triebe hervorgebracht, diese sind dafür aber umso länger und stärker.
Öfterblühende Rosen schneiden
Ihre mehrmals blühenden Rosen sollten Sie im Frühjahr bis auf die Haupttriebe herunterschneiden. Durch diesen Frühjahrsschnitt wird ein kompakter und kräftiger Wuchs gefördert. Abgestorbene und überaltete Triebe werden dabei an der Basis herausgenommen, sodass stets fünf bis acht kräftige Triebe stehen bleiben, die das Gerüst der Pflanze bilden.
Bei öfterblühenden Strauchrosen ist zu bedenken, dass sie vor dem Blühen eine Basis benötigen, die aus Trieben erster und zweiter Ordnung besteht. Der Rückschnitt der Triebe aus dem Vorjahr sollte bei Strauchrosen daher nicht zu stark ausfallen. Kürzen Sie diese Triebe nur um ca. ein Drittel ihrer Wuchshöhe.
Einmalblühende Rosen schneiden
Einen Sonderfall beim Rosenschnitt stellen die einmalbühenden Gewächse dar. Verzichten Sie bei diesen Exemplaren auf einen starken Frühjahrsschnitt, da sie an den mehrjährigen Zweigen blühen. Entfernen Sie im Frühjahr deshalb ausschließlich abgestorbene wie auch erkrankte Triebe und führen sämtliche weiteren Schnittmaßnahmen erst im Sommer durch.
Ab dem fünften Standjahr schneiden Sie zudem immer den ältesten und dicksten Trieb der Rose knapp über dem Boden ab. So kann der Strauch neue Grundtriebe zur Verjüngung bilden. Das alte Holz erkennen Sie an der braunen Färbung.
Hochstammrosen schneiden
Auf Hochstämme veredelte Rosen behandeln Sie wie Beetrosen. Kürzen Sie die Krone auf etwa ein Drittel ihrer natürlichen Höhe. Hierdurch ermöglichen Sie einen offenen und lichtdurchlässigen Kronenaufbau. Um eine unnatürliche Optik zu vermeiden, schneiden Sie nicht alle Triebe auf eine Höhe. Lassen Sie wie bei öfterblühenden Sorten nicht zu viele Triebe stehen, denn sonst bildet die Pflanze nur kurze Neutriebe mit schwachen Blüten.
Beachten Sie, dass es sich bei Kaskadenrosen um veredelte Kletterrosen handelt. Sie vertragen nur einen leichten Rückschnitt. Einmalblühende Exemplare sollten grundsätzlich erst nach der Blüte zurückgeschnitten werden.
Gerade bei Hochstammrosen treten häufig Wildtriebe an der Basis des Stocks auf. Indem Sie sie herausreißen entfernen Sie diese und verhindern dabei zeitglich ein erneutes Austreiben.
Kletterrosen schneiden
Auch bei Kletterrosen ist zwischen einmalblühenden und öfterblühenden Sorten zu unterscheiden. Bei öfterblühenden Exemplaren entfernen Sie als erstes sämtliche Triebe, die in die falsche Richtung wachsen. Danach schneiden Sie entlang der Haupttriebe alle Verzweigungen zweiter oder dritter Ordnung auf drei bis fünf Augen zurück. Hat ihre Pflanzen im vergangenen Jahr einen starken Langtrieb entwickelt, können Sie dafür einen älteren am Ansatz entfernen. Achten Sie dabei auf ein ausgeglichenes Verhältnis von jungem und altem Holz.
Auch bei den einmalblühenden Kletterrosen schneiden Sie zunächst alle beschädigten, erkrankten und abgestorbenen Teile möglichst dicht an der Basis heraus. Wenn genügend Triebe erster Ordnung vorhanden sind, sollten Sie ab dem dritten Standjahr zudem einen solchen entfernen. Selbstverständlich befreien Sie auch Ihre Kletterrosen von schwachen Trieben, die der Pflanze ünnötig Kraft rauben.