In den letzten Jahren setzte das Hochbeet zu seinem Siegeszug an – es findet sich seitdem immer häufiger in Gärten und auf Terrassen. Ein Hochbeet gehört heute für jeden ambitionierten Gärtner dazu! Schließlich kann es alles besser als ein konventionelles Beet: Es ist wärmer, besser gegen Schnecken & Co. zu sichern und schont auch noch den Rücken. Haben wir Sie überzeugt? Dann legen Sie am besten direkt los - mit unserer praktischen Anleitung.
Hochbeet - ein Platz an der Sonne
Ein Hochbeet ist eigentlich nichts anderes als ein Beet, das um ca. 50 cm nach oben verlegt ist. Damit ist ein Hochbeet einfach näher an den wärmenden Sonnenstrahlen und fern von jedem Schattenwurf am Boden. Doch der Hochbau hat auch innere Werte: Durch den Schichtaufbau im Untergrund ist es möglich, für Gemüse oder Blumen wirklich optimale Bedingungen zu bieten. Durch das Verrotten des Komposts im Untergrund ist ein Hochbeet auch immer wärmer als ein klassisches Beet - und damit auch früher am Start bei Aussaat und Ernte.
Und dann ist da noch der Komfortaspekt: Weil der Gärtner seine Arbeit auf vergleichsweise angenehmer Höhe leisten kann, ist es hier wirklich einfach, seinen Pflanzen die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Das ist auch der Grund, warum praktisch alle professionellen Gärtnereien auf sogenannten Tischen arbeiten: gut für den Rücken, gut für die Pflanzen.
Was sind die Vorteile eines Hochbeets im Garten?
Bauen oder Bausatz?
Ein Hochbeet ist eigentlich wenig mehr als eine große Kiste voller Kompost. Entsprechend zahlreich sind die Bauvorschläge. Auch bei uns finden Sie natürlich eine schöne Anleitung zum selber bauen: weiter unten finden Sie eine detaillierte Bauanleitung für ein Hochbeet.
Eine praktische Alternative für die gemütlicheren oder bautechnisch etwas weniger Begabten unter uns sind fertige Bausätze für Hochbeete. Die Auswahl an Bausätzen und fertigen Hochbeeten bei BAUHAUS ist riesig. Auch ungewöhnliche Materialien wie Aluminium und Corten-Stahl sind möglich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen solchen Bausatz schnell und einfach aufbauen könnt.
Der beste Zeitpunkt für ein Hochbeet
Ein Hochbeet ist immer ein mehrjähriges Pflanz-Projekt. Mindestens fünf bis sechs Jahre hält eine gut gemachte Füllung. Weil also die Zeit nicht drängt, bietet es sich an, ein Hochbeet im Herbst anzulegen. Dann sind Strauchwerk, Windbruch und feine Pflanzenreste im Überfluss vorhanden. Im Winter kann sich die Erde setzen und im frühen Frühjahr wird dann die erste Aussaat unter einem Folientunnel noch früher als sonst erfolgen können. Wenn Sie so lange nicht warten wollen, können Sie aber schon heute anfangen: jeder Tag ist ein Hochbeet-Tag!
Hochbeet befüllen: So geht's
Das Innenleben des Hochbeets besteht aus mehreren Schichten. Dabei ist es ideal, um Gartenabfälle zu verwerten. Diese vier Schichten gibt es dabei – von unten nach oben:
Hochbeet richtig bepflanzen
Beim Bepflanzen eines Hochbeets sollte man strategisch vorgehen. So ein Beet wird normalerweise für mehrere Jahre angelegt – und bietet lange nährstoffreiche Erde.
Dabei brauchen manche Gemüsesorten mehr Nährstoffe als andere. Im ersten Jahr, wenn das Beet frisch angelegt und der Boden besonders nährstoffreich ist, sollte vor allem Gemüse mit einem hohen Bedarf gepflanzt werden. Dazu gehören Kohlsorten, Tomaten, Sellerie oder Lauch.
In den Folgejahren eignen sich dann etwa Kartoffeln, Möhren und Salate – sie brauchen weniger Nährstoffe im Boden.
Achtung: Gemüse, das besonders viel Platz braucht, wie Kürbis oder Zucchini, eignet sich nicht so gut zur Anzucht im Hochbeet.
Um den Platz zwischen dem Gemüse ideal auszunutzen, eignen sich Kräuter als „Lückenfüller“.
Insgesamt dauert es vier bis sechs Jahre, bis das Füllmaterial des Hochbeets verrottet und der Boden ausgelaugt ist. Dann ist es Zeit, das Hochbeet neu zu befüllen – und die darin entstandene Erde im restlichen Garten zu verteilen.
Schneckenschutz
Auch wenn wir Ihnen hier gern erzählen würden „Hochbeete sind schneckensicher!“ müssen wir leider gestehen, das ist nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich kommen Schnecken auch im Obergeschoss an. Nur sieht man sie dort viel besser als im Boden-Beet - und man kann sie problemlos absammeln. Hilfreich sind auch sogenannte „Schneckenbleche“, die Frühbeete noch sicherer vor den kriechenden Räubern machen. Oft sind die auch bei Hochbeet-Bausätzen bereits integriert. Aber am prüfenden Blick des Gärtners führt auch hier kein Weg vorbei.
So arbeiten Sie mit einem Hochbeet-Bausatz
Dieses Werkzeug brauchen Sie:
Dieses Material brauchen Sie:
1. Den Standort wählen
Die Kriterien für die beste Lage eines Hochbeets sind ähnlich wie bei jedem anderen Gemüsebeet auch: Geschützt, aber mit Sonne und nicht zu weit weg von Haus und Wasserversorgung. Und das hat einen ganz praktischen Hintergrund: Sie werden sicher viel Zeit an und mit Ihrem neuen Hochbeet verbringen - da wäre es schade, wenn man für jede Gießkanne Wasser jedes Mal quer durch den Garten laufen müsste. Und unschöne Laufstraßen auf Rasen & Co gäbe es obendrein. Also achten Sie darauf, dass Ihr Hochbeet gut zu erreichen ist!
2. Die Montage vorbereiten
Der Anfang ist wie bei jedem Gartenbauprojekt: Sie tragen die Einzelteile des Bausatzes zum Einsatzort und legen die Einzelteile schon einmal so aus, wie Sie sie später verwenden wollen. Ist alles da, hat alles den Transport unbeschadet überstanden? Die Aufbauanleitung enthält eine Materialliste, die Sie kontrollieren sollten.
3. Den Corpus montieren
Der Körper des Hochbeets ist schnell montiert. In den meisten Fällen sind nur wenige Schrauben in den Ecken zu setzen. Gegebenenfalls Vorbohren nicht vergessen! Da der Holzkasten doch eine beachtliche Größe hat, ist hier ein Paar zusätzliche helfende Hände eigentlich unabdingbar.
Wenn Sie zusammen den Corpus verschraubt haben, drehen Sie ihn auf den Kopf und tackern das Wühlmausgitter an der Unterseite fest. Der Überstand kann leicht mit einer stabilen Gartenschere abgeschnitten werden. Danach die Kiste wieder richtig herum stellen und an der Innenseite die Noppenfolie festtackern. Nicht wundern: die Folie ist gerade im kalten Zustand etwas widerborstig. Mit dem Cuttermesser oder einer Haushaltsschere zuschneiden und ignorieren, dass die stabile Folie die Innenecken der Kiste „rund macht“ - das verspielt sich, sobald Erde eingefüllt ist.
Praxistipp I
Die Innenseiten schützen! Im Hochbeet ist es immer warm und feucht. Hervorragende Bedingungen für die Kompostierung - aber leider auch für das Verrotten von Holz. Deswegen müssen die (Holz-) Wände des Hochbeets immer besonders geschützt werden. Sie dürfen keinen dauerhaften Kontakt mit der feuchten Erde haben. Das verhindert man zuverlässig mit Noppen- oder Teichfolie.
4. Das Hochbeet ausrichten
Jetzt stellen Sie das Hochbeet an seinen endgültigen Platz. Mit der Wasserwaage richten Sie es genau aus. Denn gefüllt mit Erde und Pflanzen hat so ein Beet schnell ein Gewicht von mehreren hundert Kilo, da will die Last schon gut verteilt sein!
5. Die unterste Schicht der Hochbeet-Füllung vorbereiten
Ganz nach unten kommen grobe Äste und Zweige. Besonders Strauchschnitt wie er das ganze Jahr über im Garten anfällt, passt hier gut hin. Wer sein Hochbeet auf dem Balkon oder in einem neu angelegten Garten baut, kann sich auch Hackschnitzel als Sackware im BAUHAUS Stadtgarten holen. Alles leicht komprimieren, also vorsichtig mit den Füßen heruntertreten, aber dabei die Hohlräume belassen und nicht das Wühlmausgitter beschädigen. Um die Verrottung zu beschleunigen, kann man jetzt noch eine Gießkanne Wasser darauf geben.
Praxistipp II
Das Erfolgsrezept des Hochbeets ist nicht nur das gute Nährstoffangebot. Auch die hier erzeugte Wärme spielt eine große Rolle. Durch den Schichtaufbau findet ein kontinuierlicher Verrottungsprozess im Boden statt - der Wärme erzeugt. Wer schon einmal auf einen Haufen Hackschnitzel gesessen hat, kennt das. Durch die aufsteigende Wärme ist ein Hochbeet viel früher pflanzreif als ein klassisches (Boden-) Beet und resistent gegen leichte Nachtfröste.
6. Zweite Schicht: Pflanzenreste ergänzen
Wir bleiben bei den Pflanzenresten, die man auch auf den Kompost werfen könnte - werden aber deutlich feiner: In die zweiten Schicht kommen also Laubreste, Grasschnitt und Häckselgut. Wenn Sie gerade Ihren Garten neu angelegt haben, haben Sie vielleicht eine Rolle Rollrasen übrigbehalten - die wäre hier als Trennschicht ideal. Wer keine eigenen Ressourcen hat, holt sich groben Kompost als Sackware aus dem BAUHAUS Stadtgarten.
7. Dritte Schicht: Kompost ergänzen
Das ist die Kraftquelle des Hochbeets. Hier finden die Pflanzen Nahrung in konzentrierter Form: Das bedeutet reifen Kompost, gern auch noch mit einer Dosis Pferdemist oder Rinderdung aufgeladen. Wer weder Pferd noch Kuh hat: Den Turbodünger gibt es im BAUHAUS Stadtgarten inzwischen auch als (nicht riechende!) Sackware.
8. Finale Schicht: Hochbeeterde einfüllen
Die Bühne für Ihre Gemüse-Träume - hier wird gepflanzt und geerntet, hier sieht man die segensreiche Wirkung des Schichtaufbaus auf die Pflanzen. Weil dies aber auch die Bodenlage ist, in der unsere stark zehrenden Pflanzen heranwachsen, darf man hier keine Kompromisse eingehen: Also her mit der speziellen (Bio-) Hochbeeterde! Die Erde wird nur leicht mit der Hand komprimiert. Das Abziehen der obersten Schicht geht übrigens sehr gut mit einer längeren Wasserwaage, die man wie einen Rakel über die Ränder schiebt. Fertig zum Bepflanzen!
9. Die Bepflanzung
Jetzt haben Sie die freie Auswahl. Für den schnellen Erfolg empfiehlt es sich, mit Setzlingen zu arbeiten. Wenn Sie selber Gemüse aus Saat ziehen wollen, sollten Sie unbedingt die Aussaat zeitig im Frühjahr auf der Fensterbank beginnen und die Keimlinge pikieren, bevor Sie sie in Früh- und Hochbeet umziehen. Dort müssen Sie zwei alte Gärtnerregeln beherzigen: Alle Pflanzungen werden beschriftet, denn viele Gemüsepflanzen ähneln sich in frühen Stadien.
Unbedingt darauf achten: Niemals alles auf einmal pflanzen. Denn was macht man im Frühsommer, wenn an einem Wochenende gleichzeitig acht Köpfe Salat erntereif werden? In diesem Sinne - viel Spaß mit Ihrem Hochbeet!
Das Hochbeet zum Frühbeet upgraden
Wer ein Hochbeet hat, hat eigentlich (fast) auch ein Frühbeet. Denn Unterbau und Pflanzbett sind identisch. Alles, was zum Frühbeet noch fehlt, ist ein wärmendes Dach. Das kann man als günstigen Folientunnel oder als stabiles, kleines Gewächshaus gestalten. Es gibt ein großes Angebot. Oft ist auch eine Nutzung dank großer, aufklappbarer Fenster an der Oberseite bis weit in den Frühsommer hinein möglich. Und wenn es dann doch zu warm wird, nimmt man den Glaskasten einfach ab - und hat wieder ein klassisches Hochbeet. Prädikat: Sehr empfehlenswert!
So bauen Sie sich Ihr eigenes Hochbeet selbst
Benötigtes Material:
Wichtiges Werkzeug:
1. Ausmessen und zusägen
Als erstes sollten Sie sich entscheiden, wie hoch Ihr Hochbeet werden soll. Die Arbeitsplatte Ihrer Küche bietet da einen guten Anhaltspunkt.
Als nächstes müssen Sie sich über die benötigte Größe Ihres Modells klar werden. Aber Vorsicht: Wählen Sie die Breite so, dass Sie sie noch einfach bearbeiten können. Als Richtwert nimmt man hier 100 bis 130 cm – je nach Armlänge.
Jetzt geht's ans Zusägen! Das geht am besten mit der Handkreissäge. Sie sägt nicht nur die dicken Holzdielen und die Kanthölzer, sondern auch die Siebdruckplatten für den Boden.
2. Grundgerüst zusammenbauen
Die Hölzer der Kreativ-Serie von Noblewood machen Ihnen den Aufbau besonders leicht. Die Pfosten haben Nuten, in die Sie die Dielen einfach einfädeln können. Zum Stabilisieren verschrauben Sie sie mit Bauwinkeln. Selbstverständlich können Sie Ihr Grundgerüst aber auch mit anderen Hölzern bauen.
Als Auflage für die unteren Böden werden an der unteren Diele rundherum Kanthölzer angeschraubt.
Wichtig: Wenn Ihr Hochbeet eine Stauraum-Klappe bekommen soll, müssen Sie diese vor dem Einfädeln der Schmalseite aus den untersten Brettern aussägen.
3. Eingebauter Platz zum Aufräumen
In unserem Beispiel wird im höheren Teil des Beets ein Fach zur Aufbewahrung von Dünger, Gießkanne und Gartengeräten eingebaut. Sie erreichen das Fach durch eine Klappe an der Stirnseite des Hochbeets. Die Klappe wird mit zwei Metallscharnieren befestigt. So nutzen Sie den Platz zwischen der Bodenplatte und dem schrägen Boden des Hochbeets.
Tipp: Wir empfehlen den Einsatz von Edelstahlschrauben für alle Verbindungen. So hat der Rost keine Chance!
4. Lange Seite bauen
Als nächstes werden die Längsseiten zusammengebaut. Dazu die langen Dielen in die Pfosten einführen und verschrauben. Im unteren Bereich reichen die Bretter über die gesamte Länge der Konstruktion. So bilden Sie das niedrige Abteil des Hochbeets. Der höhere Bereich wird dann mit kürzeren Brettern aufgestockt.
Um die beiden Abteile voneinander zu trennen, an der Innenseite der langen Seite senkrecht Kanthölzer montieren. Darauf die passenden Dielen anbringen.
5. Dem Wasser einen Weg bahnen
Um zu verhindern, dass sich auf dem Boden zwischen Stauraum und Hochbeet Wasser sammelt, sollte er leicht schräg eingebaut werden. Der niedrigere Teil des Hochbeets braucht keinen Zwischenboden.
Für die Schräge werden an beiden Kopfseiten des Beets Kanthölzer angebracht – an der einen Seite 1 bis 2 cm höher als auf der anderen. Die Auflagen für den Boden an den beiden Längsseiten werden waagrecht angebracht – in der Höhe, in der die schräge Auflage endet.
6. Mit Teichfolie auskleiden
Damit das Holz des Beets vor Wasser und Erde geschützt wird, werden die beiden Teile des Hochbeets mit Teichfolie ausgekleidet. Um eine größere Stabilität zu erreichen, wird sie oben einmal nach außen (Richtung Holz) umgeschlagen und anschließend am Rand festgetackert.
Doch Vorsicht! Zu dicht darf das Hochbeet nicht sein, sonst sammelt sich darin das Wasser. Ein paar Löcher reichen schon: Einfach mit einem Spitzbohrer oder einer dicken Ahle einige Löcher in die Teichfolie stechen. Damit kein Wasser im Staufach landet, auf der Seite mit dem schrägen Boden die Löcher nur an der tiefen Kante entlang stechen.
7. Für mehr Flexibilität: Rollen montieren
Damit das Hochbeet mobil bleibt und auf der Terrasse oder im Hof verschoben werden kann, werden an der Unterseite noch Schwerlastrollen angebracht. Einfach unter die Pfosten der Konstruktion schrauben.
8. Ein Klapptisch als Arbeitsfläche
Unser Hochbeet bekommt jetzt noch eine kleine Tischplatte an der niedrigeren Stirnseite. Hierfür eignen sich Dielenreste. Wird die Platte per Scharnier angebracht, kann man sie einfach wegklappen, wenn sie gerade nicht in Gebrauch ist. An der Unterseite wird mit einem Scharnier ein Tischbein angebracht, ein Klötzchen dient als Stütze.