Sie wollen so früh wie möglich in die neue Gartensaison starten, haben aber Angst, dass Ihre Jungpflanzen bei Frost erfrieren? In unserem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihr Hochbeet optimal abdecken. Wir geben Ihnen praktische Tipps zur Auswahl der richtigen Materialien und einen Überblick über die verschiedenen Abdeckmethoden, damit Ihr Garten auch in den kühleren Monaten gedeiht.
Wann ist eine Abdeckung für das Hochbeet nötig?
Es gibt viele gute Gründe, ein Hochbeet abzudecken. Zum einen verhindert die Abdeckung einen übermäßigen Wärme- und Feuchtigkeitsverlust. Zum anderen schützt sie die oberste Erdschicht vor Erosion.
Je nach Art der Abdeckung, die Sie für Ihr Hochbeet wählen, kann diese jedoch noch weitere gewinnbringende Aspekte haben. Einige Abdeckungen schützen Ihr Beet vor Schädlingen, andere tragen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei. Sehr robuste Hochbeet-Abdeckungen können sogar vor Hagelschäden schützen.
Besonders bezahlt macht sich der Schutz eines Hochbeetes im Garten bei empfindlichen Jungpflanzen aus. Sie bietet Ihnen die Möglichkeit einer früheren Aussaat und damit auch einer früheren Ernte. Kurzum: Mit einer Abdeckung können Sie Ihre Gartensaison verlängern.
Ideale Materialien zum Abdecken eines Hochbeets
Es gibt verschiedene Materialien, die für die Abdeckung eines Hochbeetes infrage kommen. Wir möchten Ihnen Gartenfolien und Gartenvliese und Aufsätze aus Glas- oder Plexiglas genauer vorstellen. Dabei werden wir auch auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Materialien eingehen.
Folie
Der größte Vorteil einer Hochbeet-Abdeckung aus durchsichtiger Frühbeetfolie ist die hohe Lichtdurchlässigkeit. Die Temperatur darunter steigt an und hält sich. Diesen Effekt können Sie als Frostschutz und zur Ernteverfrühung nutzen.
Bei Frühbeetfolien werden Loch- und Schlitzfolien unterschieden. Beide können Sie einfach über Ihre Jungpflanzen im Beet ausbreiten und mit Steinen beschweren. Oder Sie bauen alternativ Foliengewächshäuser oder Folientunnel daraus. Der Unterschied zwischen den beiden Frühbeetfolien ist der Grad der Belüftung. Schlitzfolien haben längliche Öffnungen, die sich mit dem Wachstum der Beetpflanzen ausdehnen. Dies ermöglicht eine bessere Zufuhr an Wasser, Licht und Luft, was der Ansammlung von Kondenswasser und so der Schimmelbildung vorbeugt.
Neben durchsichtigen Frühbeetfolien gibt es auch schwarze Mulchfolien. Sie werden nicht über die Pflanzen gelegt, sondern vor dem Säen direkt auf der Erde ausgebreitet. Darin befinden sich Pflanzlöcher für Ihr Gemüse. Mulchfolien dienen einerseits der Erwärmung des Bodens und damit dem Frostschutz. Andererseits ersticken sie Unkraut, weil es kein Licht bekommt.
Vlies
Ein Pflanzenschutzvlies kann aus verschiedenen Gewebearten wie Acrylfasern oder Schafwolle bestehen. Während Vliese aus Wolle biologisch abbaubar sind, können Sie solche aus Kunststoff wiederverwenden. Je nach Funktion sind Vliese dicker oder dünner. Sie können vor Frost schützen, aber auch vor Sonnenbrand und unerwünschtem Unkraut.
Gartenvlies ist luft-, licht- und wasserdurchlässig. Gerade die Luftdurchlässigkeit ist von Vorteil. Denn so bildet sich seltener Schimmel unter der Abdeckung, als dies zum Beispiel bei Folien der Fall ist. Im Winter gefriert das Kondenswasser am Vlies und bildet eine Isolierschicht. Durch diese sinkt die Temperatur im Boden weniger.
Unbedingt beachten: Pflanzenschutzvlies ist nicht dehnbar. Seien Sie daher großzügig, wenn Sie es auf Ihr Beet legen. Andernfalls reißt das Vlies, wenn das wachsende Gemüse zu große Spannung ausübt.
Glas- oder Plexiglasabdeckungen
Glas- und Plexiglasabdeckungen für Hochbeete sind äußerst robust. Sie schützen besonders effektiv vor Wind und Wetter, ähnlich wie ein Gewächshaus. Zudem lassen sie sehr viel Licht durch und begünstigen dadurch den Treibhauseffekt – ideal für Frühbeete.
Viele Exemplare sind wie ein Deckel für das Hochbeet konstruiert. Sie besitzen eine Klappe, mit deren Hilfe Sie das Beet lüften können.
Tipp: Sie möchten eine Hochbeet-Abdeckung selber bauen? In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie vorgehen müssen.
Methoden zur Abdeckung
Möchten Sie Ihre Jungpflanzen mit einer Abdeckung schützen und außerdem ihr Wachstum unterstützen? Zur Abdeckung Ihres Hochbeetes gibt es im Wesentlichen drei verschiedene Methoden.
Abdeckungen zum Schutz des Bodens:
Diese Abdeckungen dienen allein dem Schutz des Bodens. Oft sind sie schwarz, um Unkraut kein Licht zum Wachsen zu geben.
Einfache Abdeckungen zum Schutz der Pflanzen:
Hier werden sowohl die Sämlinge als auch der Boden geschützt. Die Abdeckungen werden aufgelegt und mit Heringen oder Steinen am Rand des Beetes befestigt.
Stabile Abdeckungen zum Schutz der Pflanzen:
Folientunnel oder kleine Treibhäuser schützen Boden und Pflanzen. Sie bieten viel Platz zum Wachsen und sind stabiler als aufgelegte Abdeckungen.
Die Methode ist meist abhängig vom Material, doch manche Materialien eignen sich für mehrere Methoden. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden auf.
Vorteile | Nachteile | |
Abdeckungen zum Schutz des Bodens Unkrautvlies oder schwarze Mulchfolie |
• verhindert Wachsen von Unkraut • schützt Boden vor Verdunstung und Erosion • Isoliert Boden |
• Wenige Belüftung • Kein Schutz vor Schädlingen • Kein Schutz vor Niederschlägen |
Einfache Abdeckungen zum Schutz der Pflanzen Loch- und Schlitzfolien oder Gartenvliese |
• schützen Boden vor Erosion und Verdunstung • schützen Samen und Sämlinge je nach Dichte vor Vögeln und Insekten • begünstigen verfrühte Ernte durch Treibhausklima • bedingter Schutz vor Niederschlag |
• können bei zu viel Spannung reißen • müssen bei Hitze (umständlich) abgedeckt werden • Folien müssen rechtzeitig entfernt werden, um Schimmel an Ernte vorzubeugen |
Stabile Abdeckungen zum Schutz der Pflanzen Frühbeete und Frühbeetaufsätze, Folien- oder Vliestunnel, kleine Foliengewächshäuser |
• robust • können leicht (teilweise) abgedeckt bzw. geöffnet werden • bieten Jungpflanzen und Boden ausreichend Schutz vor Schädlingen, Erosion und Frost • Treibhausklima begünstigt verfrühte Ernte |
• teurer als andere Abdeckungen für Hochbeete • erstmalige Abdeckung kostet mehr Zeit • müssen für Befruchtung und Belüftung regelmäßig geöffnet werden |
Pflegehinweise während der Abdeckphase
Eine Hochbeet-Abdeckung soll eine Barriere bilden, die Wärme und Feuchtigkeit auf der Erde hält. Gleichzeitig vertragen Jungpflanzen keine zu hohen Extreme. Daher müssen Sie beim Lüften eine gute Balance finden. Hierfür geben wir Ihnen drei Tipps:
- Lassen Sie die Abdeckung über Nacht immer geschlossen. Nachts ist es am kühlsten und es können Fröste auftreten, die Ihren Kräutern und Gemüse schaden.
- Legen Sie ein Thermometer unter die Abdeckung. Steigt die Temperatur über 25 °C, müssen Sie lüften. Vorsicht: Auch die Wintersonne hat genug Kraft, um diese Temperatur zu erreichen.
- Seien Sie bei der Hochbeet-Bewässerung vorsichtig! Das Kondenswasser, das unter Ihrer Abdeckung entsteht, reicht insbesondere am Anfang für die meisten Sämlinge völlig aus. Zu viel Wasser hingegen schadet.