Brandschutz

Ob defekte Kabel an elektrischen Anlagen und Geräten, der vergessene Braten im Ofen, Zündeln im Kinderzimmer, leichtsinniger Umgang mit Gasbrennern, Kerzen am Tannenbaum, Rauchen im Bett oder Fehler beim Umgang von brennbaren Stoffen: Falsches Verhalten, Unkenntnis, Unachtsamkeit, Leichtsinn oder sogar Fahrlässigkeit tragen häufig zum Entstehen von Haushaltsbränden bei. Dabei geht die größte Gefahr nicht von den Flammen, sondern von den giftigen Rauchgasen aus. Diese breiten sich in der Anfangsphase eines Brandes deutlich schneller aus als das Feuer selbst. Und schon einige Atemzüge können tödlich sein. Dabei kann die Sicherheit und der Schutz in der Wohnung mit geringem Kostenaufwand deutlich verbessert werden – zum Beispiel durch Rauchmelder. Diese schlagen sofort Alarm, da sie auf Rußpartikel in der Luft reagieren. Das ist insbesondere nachts wichtig, denn im Schlaf schläft auch der Geruchssinn. Somit bieten Brandmelder einen effizienten Schutz vor Erstickungstod bei Haushaltsbränden.  

1. Vorbeugender Brandschutz: Rauchmelderpflicht

Rauchwarnmelder sind mittlerweile in den meisten Bundesländern Pflicht oder müssen bis zu einem bestimmten Stichtag nachgerüstet werden: In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Hessen, im Saarland und Baden-Württemberg gilt Rauchmelderpflicht! Bestehende Wohnungen müssen in den Bundesländern Bayern (ab 1.1.2018), Berlin (ab 1.1.2021), Brandenburg (ab 1.1.2021) und Thüringen (ab 1.1.2019) bis zum genannten Stichtag nachgerüstet werden (Stand: Oktober 2017).

Doch auch wo bisher keine Rauchmelderpflicht besteht beziehungsweise erst in einigen Jahren, sollten Bewohner und Eigentümer aus eigenem Interesse handeln. Denn Rauchmelder kosten wenig, verhindern aber im Brandfall großen Schaden und retten Leben.

2. So funktioniert ein Rauchmelder

Vergrösserung aufrufen Vergrösserung aufrufen

Rauchmelder sind kleine, etwa untertassengroße Batteriegeräte, die Rauch bereits im Anfangsstadium eines Feuers wahrnehmen können. Die Sensoren in den Geräten arbeiten nach dem optischen Prinzip, das heißt die Messung erfolgt mit Lichtstrahlen: Bei einem Brand, steigen die Rauchgase in die Rauchmesskammer, die ausgesendeten Lichtstrahlen werden dadurch gestreut und auf die Fotolinse abgelenkt. Das so erkannte Rauchsignal löst sofort einen impulsartigen, 85 Dezibel lauten Signalton aus. Diesen hohen, durchdringenden Ton hört man auch durch eine geschlossene Tür hindurch. 

3. Rauchmelder kaufen

Achten Sie beim Kauf von Rauchmeldern darauf, dass sie nach der Produkt- und Prüfnorm DIN EN 14604 zertifiziert und mit CE-Kennzeichnung versehen sind (Prüfzeichen von VdS, DIN oder TÜV/KRIWAN). Die Geräte sollten außerdem über einen Testknopf zur regelmäßigen Funktionsüberprüfung und über eine Montagesperre bei nicht eingelegter Batterie verfügen. Einen notwendigen Batteriewechsel muss das Gerät etwa vier Wochen vor Funktionsende automatisch melden.

Mehr Sicherheit und Komfort leisten Rauchwarnmelder mit dem „Q-Label” – ein Qualitätszeichen für Rauchmelder mit erhöhter Qualitätsprüfung. Es basiert auf zusätzlichen und strengeren Prüfkriterien, die die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) entwickelt und in der vfdb-Richtlinie 14-01 festgehalten hat. Geräte mit diesem Kennzeichen sind für einen wartungsfreien, sicheren Langzeiteinsatz besonders geeignet (geprüfte Langlebigkeit, Reduktion von Falschalarmen, erhöhte Stabilität gegen äußere Einflüsse, fest eingebaute Batterie mit mindestens zehn Jahren Lebensdauer).

Beachten Sie: Das Q-Label ersetzt nicht die europäische Produktnorm EN 14604, sondern ergänzt sie. 

4. Rauchmelder richtig anbringen

Für einen Mindestschutz statten Sie alle Schlafräume, Kinderzimmer und Flure, die als Rettungswege dienen, mit einem Rauchmelder aus (nach DIN-Norm 14676). Für einen optimalen Schutz installieren Sie zusätzlich einen Rauchmelder im Wohnzimmer.

Für die Installation sind in der Regel die Wohnungseigentümer verantwortlich; die Bewohnerinnen und Bewohner müssen dafür sorgen, dass die Geräte betriebsbereit sind.

Da Rauch immer nach oben steigt, befestigen Sie den Rauchmelder an der Zimmerdecke in der Raummitte beziehungsweise mit mindestens 50 Zentimeter Abstand zu Wänden und Gegenständen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie die Geräte waagerecht und nicht in der Nähe von Lüftungsschächten oder zu nah am Fenster installieren.

Beachten Sie: Ein Rauchwarnmelder erfasst maximal 40 Quadratmeter – achten Sie auf eine ausreichende Anzahl an Meldern.

Für Räume, in denen sich Wasserdampf entwickelt (Küche, Bad) und/oder mit viel Staub (Werkstatt, Dachboden, Keller) kommen Rauchwarnmelder mit Hitzewarnfunktion zum Einsatz: Sie reagieren neben sichtbaren Rauchpartikeln auch auf einen signifikanten Temperaturanstieg.

5. Kohlenmonoxidmelder

Kohlenmonoxid (CO) ist ein unsichtbares, geruchloses, geschmackloses und für den Menschen extrem giftiges und tödliches Gas. CO-Gas entsteht unter anderem durch Haushaltsgeräte welche kohlenstoffhaltige Substanzen wie beispielsweise Erdgas, Flaschengas, Holz, Öl oder auch Holzkohle unter unzureichender Sauerstoffzufuhr verbrennen. Bei defekten oder nicht ordentlich gewarteten Geräten wie zum Beispiel Heizungsanlagen, Gasthermen oder nicht ordnungsgemäß funktionierenden Abluftanlagen kann Kohlenmonoxid in den Wohnraum strömen und wird dann schnell zur tödlichen Gefahr. Das heimtückische an Kohlenmonoxid ist, dass es vom Menschen nicht wahrgenommen werden kann, denn es ist unsichtbar, geruchlos und geschmacklos. Aus diesem Grund wird das hochgiftige Gas auch oftmals als „Leiser Killer” bezeichnet. 

In Ländern wie beispielsweise Großbritannien oder den USA sind CO-Melder bereits seit geraumer Zeit auch in privaten Haushalten gang und gäbe. Jedoch auch in Deutschland rückt das Bewusstsein über die potentiellen Risiken von Kohlenmonoxid immer mehr in den Fokus der Mieter, Wohnungseigentümer und Hausbesitzer. Nicht zu unrecht, denn laut den Zahlen des statistischen Bundesamtes wurden beispielsweise im Jahr 2011 ganze 481 Todesfälle durch Kohlenmonoxidvergiftungen gezählt, wobei die Zahl der Verletzten noch weit darüber liegt und jede dritte CO-Vergiftung nicht erkannt und unter Umständen zu späteren Folgeschäden führen könnte.

ACHTUNG: Wenn Sie eine Heizungsanlage, Gastherme, einen Ofen oder Kamin in Ihrer Wohnung oder ihrem Haus haben, sollten Sie auf keinen Fall auf einen Kohlenmonoxid-Melder verzichten!

6. So funktioniert ein CO-Melder

Kohlenmonoxidmelder überwachen mittels elektrochemischen Sensoren, welche auf Grund ihrer hohen Empfindlichkeit engesetzt werden, kontinuierlich die CO-Konzentration der Umgebungsluft. Sobald die Kohlenmonoxidwerte bestimmte Schwellenwerte erreichen (festgelegt in der EN 50291 Norm), wird der CO-Alarm ausgelöst.

7. Abwehrender Brandschutz: Feuerlöscher und Löschdecken

Wenn es bereits brennt, können Sie die Flammen in ihrer Entstehungsphase wirkungsvoll mithilfe eines Feuerlöschers oder einer Löschdecke bekämpfen. Als Haushaltsfeuerlöscher eignen sich zum Beispiel Pulverlöscher. Dabei erstickt sogenanntes ABC-Pulver (ein feinpulvriges Salzgemisch) Brände fester Stoffe, flüssiger Stoffe und Brände von Gasen (Brandklassen A, B und C). Alternativ können auch Schaumlöscher eingesetzt werden. Vorteil: Löschmittelrückstände sind auf die Brandfläche beschränkt. Schaumlöscher können Sie bei Bränden fester Stoffe und flüssiger Stoffe einsetzen (Brandklassen A und B). 

Bildergalerie Brandschutz und Rauchmelder

Rauchmeldertestspray

Mit sogenanntem Rauchmeldertestspray ist die regelmäßige und sichere Kontrolle des Rauchmelders ganz einfach: Sprühen Sie das Prüfgas aus rund 30 Zentimeter Entfernung für ein bis zwei Sekunden in Richtung Rauchmelder. Dieser sollte sofort Alarm auslösen. Erfolgt dies auch dann nicht, wenn man noch einmal etwa fünf Sekunden lang sprüht, so ist der Rauchmelder nicht mehr einsatzbereit und muss ausgetauscht werden. 

Brandgefahr bei Heimwerkerarbeiten

Heimwerker hantieren mit Gefahrstoffen oder sind ungeübt im Umgang mit Elektrowerkzeugen und beherrschen bestimmte Arbeitstechniken nur laienhaft. Doch wer Fehler macht oder Sicherheitsregeln nicht beachtet, die zu Bränden führen können, gefährdet sich und seine Mitbewohner. So müssen Sie bei Trenn-, Schweiß- oder Lötarbeiten dem Arbeitsschutz besondere Aufmerksamkeit schenken. Aber auch bei Arbeiten mit Lacken, Verdünnungen oder Klebern ist Vorsicht geboten: Sie enthalten einen hohen brennbaren Lösungsmittelanteil und es besteht akute Brand- oder Explosionsgefahr. Arbeiten Sie deshalb nur in gut durchlüfteten Räumen.

Beachten Sie: Bereits ein kleiner Funke auf Schleifstäuben reicht aus, um einen rasch verlaufenden Brand auszulösen. Räumen Sie nach getaner Arbeit deshalb immer gut auf und säubern den Arbeitsplatz gründlich – das ist der beste Brandschutz.

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