Dächer für Carports, Hauseingänge, Gartenhäuser & Co.

Nicht nur Wohnhäuser brauchen ein dichtes Dach als Schutz vor Kälte, Wärme, Regen, Schnee, Wind und Wetter. Terrassen, Gartenhäuser, Pergolen, Hauseingänge, Carports oder Garagen und auch Hundehütten, Kleintierställe oder Kinderspielhäuser müssen gut bedacht sein. Am besten geeignet sind hier Dachformen, die Sie auch gut selbst bauen können – etwa ein Flachdach oder ein Pultdach. Als Bedachungsmaterialien haben sich Holz, Glas, Kunststoff, Metall oder Bitumen bewährt. Einige Selbstbausätze für Gartenhäuser, Garagen & Co. sind auch mit einem Satteldach oder Zeltdach und Dachziegeln oder Betondachsteinen erhältlich. Zum Bau des Daches und der Eindeckung ist dann nicht nur etwas handwerkliches Geschick gefragt, sondern Fachkenntnis erforderlich! Machen Sie sich am besten rechtzeitig vor Baubeginn mit der Montageanleitung vertraut – auch erfahrene Heimwerker erhalten hier wichtige Tipps.

Beachten Sie: Gartenhäuser und Garagen sowie Anbauten am Haus wie etwa Carports erfordern in der Regel eine Genehmigung durch die Bauämter. Da sich die baurechtlichen Regelungen aber je nach Bundesland unterscheiden, erkundigen Sie sich vor Beginn der Baumaßnahme bei Ihrem zuständigen Bauamt.

1. Dachformen

Klassische Dachformen für Wohnhäuser sind etwa das Satteldach, das Zeltdach, das Pultdach, das Flachdach, das Mansardendach oder das Walmdach. Zum Teil sind diese Dachformen auch für kleinere Selbstbauprojekte am Haus und im Garten geeignet – etwa für Garagen und Carports, Gartenhäuser, Geräteschuppen oder Spielhäuser für Kinder. Hierzu zählen vor allem das Flachdach, das Pultdach und mitunter auch das Satteldach sowie das Zeltdach. Für welche Dachform Sie sich entscheiden, hängt dabei vom handwerklichen Geschick und von der gewünschten Optik (z. B. Garagendach passend zum Haus) ab.

Das Pultdach (im Bild: versetztes Pultdach) ist eigentlich ein halbes Satteldach mit einer gängigen Neigung von zwölf Grad und höher (bei schweren Dachziegeln mind. 15° Neigung). Die Bauweise ist relativ einfach und deshalb für alle kleinen Bauprojekte gut geeignet.

Auch Flachdächer passen eigentlich immer und für jedes Bauprojekt, da sie sich neutral in ihre Umgebung einfügen und leicht zu bauen sind. Trotz des Namens sind Flachdächer nie ganz flach, sondern auch sie haben einen Neigungswinkel von zehn Grad oder weniger (mind. 2°), damit Regenwasser abfließen kann.

Das Schleppdach ist die Weiterführung des Hausdaches, um Anbauten wie Carports oder auch Garagen zu überdecken. Ein solches Dach am Garten- oder Gerätehaus schafft darüber hinaus zusätzlichen, geschützten Raum – etwa als Stellplatz für Fahrräder, trockene Lagerstätte für Feuerholz oder als Staufläche für Gartengeräte, Möbel, Grill & Co.

Optisch ansprechend sind Garagen oder Gartenhäuser mit Satteldach. Aber auch für Terrassenüberdachungen – passend zur Dachform des Hauses – sind Satteldächer mit zwei geneigten Dachflächen und einem Giebel möglich. Allerdings ist für den Bau entsprechendes Know-how unbedingt notwendig.

Das Zeltdach ist besonders bei Gartenhäusern eine beliebte Dachformvariante – besonders dann, wenn die Grundform des Hauses ebenfalls viereckig, fünfeckig oder gar achteckig ist.

Ein Tonnen- oder Bogendach ist gewölbt und steht bei Carports und bei Pergolen fest auf vier Pfeilern. Aber auch Gartenhäuser lassen sich mit einem Bogendach ausstatten. Großer Vorteil hier: Durch die runde hohe Dachform können große empfindliche Pflanzen sehr gut überwintert werden.

Das Walmdach ist ein Satteldach bei dem die Giebelseiten ebenfalls abgeschrägt sind. Dieses sehr robuste Dach bietet etwa Gartenhäusern oder Garagen besonders guten Schutz vor rauer Witterung und Sturm – ist aber konstruktiv recht anspruchsvoll und sollte von Profis errichtet werden.

Terrassenüberdachungen oder Vordächer an Hauseingängen im Komplettbauset sind meist flache, leicht geneigte oder auch gewölbte Dächer beziehungsweise Dachüberstände. Genauso gut können diese aber auch in Form eines Satteldachs, eines Bogen- oder Tonnendachs oder eines Walmdachs gebaut werden. Bei einem großflächigen Vordach kann es allerdings sein, dass die Verankerung an der Wand alleine nicht ausreicht und zusätzlich abgestützt werden muss (z. B. durch Streben oder Säulen).

2. Dacheindeckungen

Viele Selbstbausätze für Gartenhäuser, Geräteschuppen, Carports und Pavillons sind oft aus Holz und haben ein Flachdach. Andere Varianten sind aber ebenfalls möglich. So kann die Grundkonstruktion auch aus Metall (feuerverzinktem Stahl) oder aus Fertigbetonteilen bestehen und das Dach auch in Form des Sattel- oder Pultdaches gestaltet sein. Auch für die Dacheindeckung sind verschiedene Materialien möglich. Hierzu zählen etwa Holz(schindeln), Echtglas oder Kunststoff, Dachziegel oder Betondachsteine, Metall oder Bitumenschindeln.

Die am häufigsten verwendete Dacheindeckung für kleinere Bauprojekte ist die Bitumenschindel. Sie ist preisgünstig, robust, wasserfest und witterungsbeständig. Darüber hinaus sind Schindeln aus Bitumen in klassischer Biberform, aber auch rechteckig, dreieckig oder in Trapezform, in verschiedenen Farben erhältlich, sodass sie auch optisch was hermachen.

Beachten Sie: Bitumendachpappe, die manchen Bausätzen beiliegt, ist lediglich als Ersteindeckung gedacht und geeignet. Für dauerhaft dichte Dächer sind Schindeln aus Bitumen die bessere Wahl. Kleintierställe und ähnliches können Sie aber problemlos mit Dachpappe versehen.

Sehr weit verbreitet ist die Bedachung aus Kunststoff (Acrylglas oder Polycarbonat) – ob für Vordächer, Carports oder Terrassenüberdachungen. Darunter ist es lichtdurchflutet, das Material selbst ist leicht und einfach zu bearbeiten (Stichsäge, Akkuschrauber). Auch in puncto Formen, Farben und Strukturen sind fast keine Grenzen gesetzt: Von klar, matt satiniert oder bunt, Well-, Steg- oder Trapezplatten bis zur Wabenstruktur mit interessanten Lichteffekten – für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Langlebiger, sicher und insgesamt unempfindlicher ist Echtglas beziehungsweise Verbundsicherheitsglas: Eine Sicherheitsfolie hält die beiden Glasscheiben – auch bei Bruch – fest zusammen. Allerdings ist eine Überdachung aus Echtglas etwas teurer.

Feuerverzinkte Stahlbleche oder Aluminiumbleche sind ebenfalls sehr langlebig, unempfindlich und auch recht einfach zu verarbeiten. Für mehr Stabilität sorgt eine Trapezform.

Wer Schindeln aus Holz vorzieht, sollte dauerhafte Holzsorten bevorzugen oder kesseldruckimprägniertes Holz. Andernfalls müssen Sie auf ausreichende Imprägnierung achten, da die Bedachung sonst nicht von Dauer ist. Wie Sie Holz insgesamt vor Abnutzung und Verwitterung schützen, erfahren Sie in folgenden BAUHAUS Ratgebern:

Wer sein Gartenhaus, die Garage oder das Vordach im gleichen Stil wie das Wohnhaus eindecken möchte, der wählt Dachziegel aus gebranntem Ton, Dachsteine aus Beton oder aber Ziegel aus Metall. Letztgenannte sind Stahlplatten in Ziegelform und in verschiedenen Farben erhältlich. Sie sehen ähnlich aus wie eine Dachfläche mit herkömmlichen Dachpfannen, sind aber deutlich leichter und eignen sich daher auch für filigrane Unterkonstruktionen aus Holz oder Stahl. Die Platten sind besondere beständig gegen Frost und extreme Hitze. Die glatte Oberfläche verringert zudem die Moosbildung und somit die Instandhaltungskosten.

Wasserdichter Wandanschluss

Schließt ein nachträglich errichtetes Carport direkt an eine Hauswand an, achten Sie darauf, dass der Wandanschluss dicht ist! Verwenden Sie hierfür spezielle Profile und Spezial-Silikon (für Außenanwendung geeignet), dass kein Wasser in irgendwelche Fugen zwischen Carport und Wand gelangen kann.

Wie Sie ein Carport bauen und bedachen, erfahren Sie in folgendem BAUHAUS Ratgeber:

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