1. Ursache feststellen
Bevor Sie damit beginnen, die Kellerwand von innen abzudichten, sollten Sie die Ursache für die Feuchtigkeit ermitteln. Dahinter können undichte Wände, Risse im Fundament, eine mangelnde Isolierung oder auch eine unzureichende Belüftung stecken. Weitere mögliche Ursachen sind eine schlechte Wärmedämmung, ein Rohrbruch, drückendes Wasser oder marodes Mauerwerk. Vertrauen Sie im Zweifel auf den Rat von Bausachverständigen. Diese führen eine genaue Schadensanalyse durch und bestimmen die zu ergreifenden Sanierungsmaßnahmen der Feuchtigkeitsschäden.
Tipp: Kommen die feuchten Wände von einem Rohrbruch oder einem Hochwasser, sollten Sie zunächst die größeren Wasserschäden beseitigen. In unserem Ratgeber zum Thema erfahren Sie, wie es geht.
2. Vorarbeiten
Entfernen Sie zunächst komplett die alten Beschichtungen und legen das Mauerwerk frei. Kratzen Sie auch mürbe Fugen aus und reparieren Sie mögliche Risse mit Dichtungsmittel. Dafür geeignet sind etwa Epoxidharz und Polyurethanabdichtungen.
3. Wände reinigen
Im nächsten Schritt reinigen Sie die Wand sorgfältig. Dabei entfernen Sie etwa Putzreste, Staub und andere Ablagerungen gründlich. Hilfreich sind eine Bürste oder ein Hochdruckreiniger. Lassen Sie die Wand nun trocknen. Um Zeit zu sparen, setzen Sie dafür einen Bautrockner ein.
4. Schimmel beseitigen
Hat sich an den Kellerwänden Schimmel gebildet, der durch Kondensation von zu viel Luftfeuchtigkeit entstanden ist? Beseitigen Sie die Schimmelschäden, indem Sie sie gründlich abwischen oder abschleifen. Danach tragen Sie Schimmelentferner auf und lassen das Mauerwerk erneut trocknen.
5. Feuchte Kellerwand von innen abdichten
Nun geht es an das eigentliche Abdichten. Dafür tragen Sie die Grundierung mit einem Quast volldeckend auf die gesamte Kellerwand auf. Nach einer Wartezeit – die je nach Hersteller variieren kann – folgt die nächste Schicht. Bei dieser handelt es sich um Dichtschlämme, einer Abdichtungsmasse, die unter anderem aus Zement und Sand besteht. Mit dem Material können Sie die Oberfläche wasserdicht machen und sie vor erneuter Feuchtigkeit schützen. Um Unebenheiten an der Mauer zu entfernen, tragen Sie abschnittweise Spachtelmasse auf die Wand auf. Warten Sie erneut, bis die Schicht getrocknet ist. Beachten Sie: Verwenden Sie nur Abdichtprodukte, deren Komponenten aufeinander abgestimmt und gemeinsam verwendbar sind. Empfehlenswert ist der Kauf von Produkten eines Herstellers.
6. Sanierputz auftragen
Im nächsten Schritt tragen Sie den Sanierputz auf. Am besten gelingt dies mit einem Spritzbewurf. Dafür nutzen Sie eine Kelle und werfen den Putz locker aus dem Handgelenk an die Wand. Mischen Sie dem Anmachwasser etwa 50 Prozent Haftgrund bei. Der Putz ist dann flüssiger als der klassische Sanierputz.
Nach einer erneuten Trocknungszeit tragen Sie den Putz abschnittsweise und in zwei Schichten mit einer Gesamtstärke von etwa 25 Millimetern auf. Vor der zweiten Schicht sollten Sie den Putz wiederum gut trocknen lassen. Danach greifen Sie zu einem vorgenässten Abziehwerkzeug. Wenn der Putz matt und steif ist, reiben Sie ihn abschließend mit einem feuchten Reibe-, Filz- oder Schwammbrett glatt.
Wichtig: Zementhaltige Putze binden Wasser, auch das Ihrer Haut. Tragen Sie deshalb immer Handschuhe bei der Arbeit mit Putz und setzen Sie am besten auch eine Schutzbrille auf.
7. Kellerwände streichen
Als nächstes streichen Sie die Wände in Ihrem Keller. Am besten dafür geeignet ist wasserabdichtende oder wasserabweisende Farbe. Diese bietet zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit.
Tipp: Sie möchten Ihre Kellerwände in einem bestimmten Farbton streichen? Dann nutzen Sie den BAUHAUS Farbmischservice.
Optional: Isolierung einbauen
Um die Kondensation zu reduzieren, fügen Sie bei Bedarf noch eine Isolierung hinzu. Als Dämmstoffe eignen sich etwa Styropor oder Mineralwolle. Dabei ist es eine gute Idee, auch die Kellerdecke zu dämmen. Wie das am besten funktioniert, erklären Ihnen unsere BAUHAUS-Fachleute im entsprechenden Ratgeber.
Tipp: Wenn die Sanierung von außen erfolgen kann, müssen Sie innen lediglich Ausbesserungsarbeiten durchführen. Verwenden Sie in diesem Fall nur diffusionsoffene Beschichtungen wie Sanier- oder Kalkputze und verzichten Sie auf Dichtschlämme.
Häufige Fragen zur Keller-Abdichtung von innen
Unsere BAUHAUS-Fachleute beantworten häufige Fragen rund um das Kellerwand-Abdichten von innen.
Keller von innen oder außen abdichten?
Den Keller von innen abzudichten ist sinnvoll, wenn eine Abdichtung von außen zu aufwändig ist. Daneben ist die Abdichtung von innen schneller durchgeführt und kostengünstiger. Langfristige Abhilfe kann jedoch die äußere Sanierung schaffen. Zudem ist diese von Vorteil, wenn Sie es mit starken Wasserdruckproblemen oder Rissen im Fundament zu tun haben.
Keller von innen abdichten durch Injektion: Wie funktioniert das?
Bei der Keller-Innenabdichtung durch Injektion wird ein Abdichtungsmittel in Risse oder Fugen injiziert und dadurch eine wasserundurchlässige Barriere geschaffen. Dies gelingt beispielsweise mit Injektionspistolen und speziellem Harz oder Gel, mit dem sich Risse und Fugen füllen lassen. Das Harz müssen Sie im Anschluss aushärten lassen.
Keller abdichten von innen – wie hoch sind die Kosten?
Die Kosten dafür, eine Kellerwand innen abzudichten, sind pauschal nicht abzuschätzen. Dies liegt daran, dass sich der Aufwand für das Abdichten nach der Ursache der Feuchteschäden richtet. Grundsätzlich ist eine reine Innensanierung in der Regel kostengünstiger als eine Außensanierung mit Erdaushub. Rechnen Sie am besten mit Kosten von ab rund 70 Euro pro Quadratmeter.
Wie kann ich Feuchtigkeit im Keller vorbeugen?
Damit es nach der Keller-Innenabdichtung nicht zu erneuter Feuchtigkeit kommt, sollten Sie dieser vorbeugen. Überprüfen Sie den Keller regelmäßig auf Feuchtigkeit und arbeiten Sie – wenn nötig – noch einmal nach. Sorgen Sie außerdem für eine ausreichende Belüftung, indem Sie für Belüftungsöffnungen installieren oder einen Luftentfeuchter einsetzen. Wichtig ist zudem, dass Sie Fenster und Türen auf undichte Stellen hin überprüfen und diese abdichten.
Bildergalerie Keller von innen sanieren
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Eine Innenabdichtung feuchter Kellerwände ist dann nötig, wenn Sie von außen nicht an das Mauerwerk gelangen. Prüfen Sie vor Arbeitsbeginn aber genau, ob eine Vertikal- oder eine Horizontalabdichtung notwenig ist und beraten Sie sich im Zweifel mit einen Fachmann.
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Nachdem Sie den Altputz komplett abgeschlagen haben, reinigen Sie die Wand sorgfältig mit einer Bürste oder einem Handfeger.
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Tragen Sie zunächst eine Grundierung auf, bevor Sie die Dichtschlämme entsprechend der Herstellerangaben anmischen und ebenfalls auf das Mauerwerk auftragen.
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Alle Fugen und Unebenheiten gleichen Sie anschließend mit von flexibler Spachtelmasse aus.
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Zum Schluss folgt der Auftrag des Sanierputzes: ein Spritzbewurf und zwei weitere Putzschichten (Gesamtstärke ca. 25 mm). Wenn Sie anstelle des weißen Putzes eine farbige Wand haben möchten, verwenden Sie eine abgetönte diffusionsoffene Silikat-Innenfarbe.