Keller von innen sanieren

Wenn sich an den Wänden Ihres Kellers Feuchtigkeit bildet und sich immer weiter ausbreitet, sollten Sie darüber nachdenken, Ihren Keller von innen abzudichten. Unsere BAUHAUS-Fachleute erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie den Zustand Ihrer Wände verbessern und welche Materialien dafür nötig sind.

Wann Sie Ihren Keller von innen abdichten sollten

Feuchte Kellerwände mit abplatzendem Putz, Salzausblühungen oder gar Schimmel sind meist ein Zeichen dafür, dass Wasser von außen auf das Mauerwerk drückt. Schlechte oder falsche Lüftung im Kellerinneren verschärfen das Problem.

Damit sich Feuchtigkeit, Schimmel und Co. nicht weiter ausbreiten und die Grundsubstanz des gesamten Hauses schädigen, sollten Sie schnellstens handeln und die vertikale Mauerabdichtung außen freilegen und sanieren. Ist das nicht möglich – etwa aufgrund öffentlicher Gehwege oder eines nicht unterkellertem Anbaus, müssen Sie die Kellerwände von innen abdichten.

Tipp: Wie Sie feuchte Kellerwände von außen mit Putz abdichten, lesen Sie im BAUHAUS Ratgeber Kellerwände mit Putz sanieren.

 

1. Ursache feststellen

Bevor Sie damit beginnen, die Kellerwand von innen abzudichten, sollten Sie die Ursache für die Feuchtigkeit ermitteln. Dahinter können undichte Wände, Risse im Fundament, eine mangelnde Isolierung oder auch eine unzureichende Belüftung stecken. Weitere mögliche Ursachen sind eine schlechte Wärmedämmung, ein Rohrbruch, drückendes Wasser oder marodes Mauerwerk. Vertrauen Sie im Zweifel auf den Rat von Bausachverständigen. Diese führen eine genaue Schadensanalyse durch und bestimmen die zu ergreifenden Sanierungsmaßnahmen der Feuchtigkeitsschäden.

Tipp: Kommen die feuchten Wände von einem Rohrbruch oder einem Hochwasser, sollten Sie zunächst die größeren Wasserschäden beseitigen. In unserem Ratgeber zum Thema erfahren Sie, wie es geht.

2. Vorarbeiten

Entfernen Sie zunächst komplett die alten Beschichtungen und legen das Mauerwerk frei. Kratzen Sie auch mürbe Fugen aus und reparieren Sie mögliche Risse mit Dichtungsmittel. Dafür geeignet sind etwa Epoxidharz und Polyurethanabdichtungen.

3. Wände reinigen

Im nächsten Schritt reinigen Sie die Wand sorgfältig. Dabei entfernen Sie etwa Putzreste, Staub und andere Ablagerungen gründlich. Hilfreich sind eine Bürste oder ein Hochdruckreiniger. Lassen Sie die Wand nun trocknen. Um Zeit zu sparen, setzen Sie dafür einen Bautrockner ein.

4. Schimmel beseitigen

Hat sich an den Kellerwänden Schimmel gebildet, der durch Kondensation von zu viel Luftfeuchtigkeit entstanden ist? Beseitigen Sie die Schimmelschäden, indem Sie sie gründlich abwischen oder abschleifen. Danach tragen Sie Schimmelentferner auf und lassen das Mauerwerk erneut trocknen.

5. Feuchte Kellerwand von innen abdichten

Nun geht es an das eigentliche Abdichten. Dafür tragen Sie die Grundierung mit einem Quast volldeckend auf die gesamte Kellerwand auf. Nach einer Wartezeit – die je nach Hersteller variieren kann – folgt die nächste Schicht. Bei dieser handelt es sich um Dichtschlämme, einer Abdichtungsmasse, die unter anderem aus Zement und Sand besteht. Mit dem Material können Sie die Oberfläche wasserdicht machen und sie vor erneuter Feuchtigkeit schützen. Um Unebenheiten an der Mauer zu entfernen, tragen Sie abschnittweise Spachtelmasse auf die Wand auf. Warten Sie erneut, bis die Schicht getrocknet ist. Beachten Sie: Verwenden Sie nur Abdichtprodukte, deren Komponenten aufeinander abgestimmt und gemeinsam verwendbar sind. Empfehlenswert ist der Kauf von Produkten eines Herstellers.

6. Sanierputz auftragen

Im nächsten Schritt tragen Sie den Sanierputz auf. Am besten gelingt dies mit einem Spritzbewurf. Dafür nutzen Sie eine Kelle und werfen den Putz locker aus dem Handgelenk an die Wand. Mischen Sie dem Anmachwasser etwa 50 Prozent Haftgrund bei. Der Putz ist dann flüssiger als der klassische Sanierputz.

Nach einer erneuten Trocknungszeit tragen Sie den Putz abschnittsweise und in zwei Schichten mit einer Gesamtstärke von etwa 25 Millimetern auf. Vor der zweiten Schicht sollten Sie den Putz wiederum gut trocknen lassen. Danach greifen Sie zu einem vorgenässten Abziehwerkzeug. Wenn der Putz matt und steif ist, reiben Sie ihn abschließend mit einem feuchten Reibe-, Filz- oder Schwammbrett glatt.

Wichtig: Zementhaltige Putze binden Wasser, auch das Ihrer Haut. Tragen Sie deshalb immer Handschuhe bei der Arbeit mit Putz und setzen Sie am besten auch eine Schutzbrille auf.

7. Kellerwände streichen

Als nächstes streichen Sie die Wände in Ihrem Keller. Am besten dafür geeignet ist wasserabdichtende oder wasserabweisende Farbe. Diese bietet zusätzlichen Schutz gegen Feuchtigkeit.

Tipp: Sie möchten Ihre Kellerwände in einem bestimmten Farbton streichen? Dann nutzen Sie den BAUHAUS Farbmischservice.

Optional: Isolierung einbauen

Um die Kondensation zu reduzieren, fügen Sie bei Bedarf noch eine Isolierung hinzu. Als Dämmstoffe eignen sich etwa Styropor oder Mineralwolle. Dabei ist es eine gute Idee, auch die Kellerdecke zu dämmen. Wie das am besten funktioniert, erklären Ihnen unsere BAUHAUS-Fachleute im entsprechenden Ratgeber.

Tipp: Wenn die Sanierung von außen erfolgen kann, müssen Sie innen lediglich Ausbesserungsarbeiten durchführen. Verwenden Sie in diesem Fall nur diffusionsoffene Beschichtungen wie Sanier- oder Kalkputze und verzichten Sie auf Dichtschlämme.

Häufige Fragen zur Keller-Abdichtung von innen

Unsere BAUHAUS-Fachleute beantworten häufige Fragen rund um das Kellerwand-Abdichten von innen.

Keller von innen oder außen abdichten?

Den Keller von innen abzudichten ist sinnvoll, wenn eine Abdichtung von außen zu aufwändig ist. Daneben ist die Abdichtung von innen schneller durchgeführt und kostengünstiger. Langfristige Abhilfe kann jedoch die äußere Sanierung schaffen. Zudem ist diese von Vorteil, wenn Sie es mit starken Wasserdruckproblemen oder Rissen im Fundament zu tun haben.

Keller von innen abdichten durch Injektion: Wie funktioniert das?

Bei der Keller-Innenabdichtung durch Injektion wird ein Abdichtungsmittel in Risse oder Fugen injiziert und dadurch eine wasserundurchlässige Barriere geschaffen. Dies gelingt beispielsweise mit Injektionspistolen und speziellem Harz oder Gel, mit dem sich Risse und Fugen füllen lassen. Das Harz müssen Sie im Anschluss aushärten lassen.

Keller abdichten von innen – wie hoch sind die Kosten?

Die Kosten dafür, eine Kellerwand innen abzudichten, sind pauschal nicht abzuschätzen. Dies liegt daran, dass sich der Aufwand für das Abdichten nach der Ursache der Feuchteschäden richtet. Grundsätzlich ist eine reine Innensanierung in der Regel kostengünstiger als eine Außensanierung mit Erdaushub. Rechnen Sie am besten mit Kosten von ab rund 70 Euro pro Quadratmeter.

Wie kann ich Feuchtigkeit im Keller vorbeugen?

Damit es nach der Keller-Innenabdichtung nicht zu erneuter Feuchtigkeit kommt, sollten Sie dieser vorbeugen. Überprüfen Sie den Keller regelmäßig auf Feuchtigkeit und arbeiten Sie – wenn nötig – noch einmal nach. Sorgen Sie außerdem für eine ausreichende Belüftung, indem Sie für Belüftungsöffnungen installieren oder einen Luftentfeuchter einsetzen. Wichtig ist zudem, dass Sie Fenster und Türen auf undichte Stellen hin überprüfen und diese abdichten.

 

Bildergalerie Keller von innen sanieren

Wann ist eine Kellerwand feucht?

Für Laien sind feuchte Kellerwände leicht an sichtbaren Merkmalen wie abplatzendem Putz, Salzausblühungen oder Schimmel erkennbar. Ob die Feuchtigkeit aber durch Kondensation an der Kellerwand, schlechte Wärmedämmung, einen Rohrbruch, drückendes Wasser oder gar durch marodes Mauerwerk hervorgerufen wurde, sollte durch einen Bausachverständigen festgestellt werden. Er führt eine genaue Schadensanalyse durch und bestimmt die zu ergreifenden Sanierungsmaßnahmen der Feuchtigkeitsschäden.

Schimmel im Keller – was tun?

  1. Identifizieren Sie die Ursache, die für die feuchten Kellerwände verantwortlich ist (ggf. Bausachverständigen zurate ziehen).
  2. Ist der Schimmel an den Kellerwänden durch Kondensation von zu viel Luftfeuchtigkeit entstanden, beseitigen Sie die Schimmelschäden (abwischen, abschleifen, Tapeten oder Gipskartonplatten austauschen).
  3. Schimmelentferner auftragen.
  4. Lassen Sie das Mauerwerk trocknen. Stellen Sie gegebenenfalls einen Luftentfeuchter auf.
  5. Sorgen Sie außerdem durch richtiges Lüftungsverhalten dafür, dass die Luftfeuchtigkeit im Keller abnimmt und dauerhaft niedrig bleibt: Lüften Sie nur, wenn die Außentemperatur merkbar niedriger ist als die Temperatur im Keller (regelmäßig im Winter oder nachts lüften). Lüften Sie den Keller nicht bei sehr warmem Wetter.
  6. Hat der Schimmel an den Kellerwänden andere Ursachen als Kondensation, beauftragen Sie einen Fachhandwerker mit der Sanierung. Er bestimmt die zu ergreifenden Sanierungsmaßnahmen.

Wie werden Feuchteschäden im Keller saniert?

Je nach der Ursache der Feuchtequelle und ob die Sanierung innen oder außen durchgeführt wird, kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht, etwa:

  1. Mechanische Horizontalabdichtung: Mauersägeverfahren, Chromstahlblechverfahren, Maueraustauschverfahren
  2. Pysikalische oder Chemische Horizontalabdichtung: Injektionsverfahren, elektrophysikalische Mauertrocknung mittels Kriechstrom
  3. Vertikalabdichtung von außen oder von innen

Die jeweils infrage kommende Sanierungsmaßnahme bestimmt der Fachmann.

Was kostet es, eine Kellerwand abzudichten?

Die Kosten für das Abdichten einer Kellerwand sind pauschal nicht abzuschätzen. Zunächst muss ein Bausachverständiger die Ursachen klären, bevor eine Abdichtung erfolgen kann. Diese wiederum richtet sich nach der Ursache der Feuchteschäden. Grundsätzlich ist eine reine Innensanierung in der Regel kostengünstiger als eine Außensanierung mit Erdaushub.

Feuchte Kellerwand, welcher Putz?

Auf trockengelegtem Mauerwerk kommen vor allem wasserdichte Sperrputze oder Dichtschlämmen zum Einsatz. Bei noch feuchtem Mauerwerk eignen sich Sanierputze oder Kalkputze. Für stark durchfeuchtetes Mauerwerk sind Sanierputze allerdings nur flankierende Maßnahmen und die Sanierung sollte umfassend und je nach Feuchtequelle erfolgen. Müssen Sie innen lediglich Ausbesserungsarbeiten durchführen, verwenden Sie ebenfalls diffusionsoffene Beschichtungen wie Sanier- oder Kalkputze (keine Dichtschlämmen).

Wie dichtet man eine feuchte Kellerwand innen ab?

Eine Innenabdichtung feuchter Kellerwände ist dann nötig, wenn die Abdichtung von außen nicht möglich ist:

  1. Prüfen Sie vor Arbeitsbeginn, ob zusätzlich eine Vertikal- oder eine Horizontalabdichtung notwendig ist und beraten Sie sich im Zweifel mit einem Fachmann.
  2. Entfernen Sie alten Putz und alte Farbe vollständig.
  3. Reinigen Sie die Wand mit einer Bürste oder einem Handfeger.
  4. Tragen Sie eine Grundierung auf.
  5. Tragen Sie Dichtschlämme auf das Mauerwerk auf.
  6. Gleichen Sie Fugen und Unebenheiten mit einer flexiblen Spachtelmasse aus.
  7. Tragen Sie einen Sanierputz auf: ein Spritzbewurf und zwei weitere Putzschichten (Gesamtstärke ca. 25 mm).

Werkzeug und Material

Möchten Sie den Keller von innen abdichten, sind einige Materialien und Werkzeuge notwendig. Zu welchen Hilfsmitteln Sie greifen sollten, hängt dabei vom Aufwand des Abdichtens ab.Wir empfehlen grundsätzlich Folgendes:

Materialien:

Grundierung

Dichtschlämme

flexible Spachtelmasse

Sanierputz

wasserabweisende Farbe

Isolationsmaterial

Dichtungsmittel für Fenster und Türen

 

Werkzeuge:

● Schraubenzieher

● Brecheisen

● Leiter oder Plattform

● Abziehwerkzeuge wie Richtscheit oder Kartätsche

● Spachtel

● Bohrhammer mit Meißelaufsatz

● Bohrmaschine mit Rührquirl

● Bürste oder Handfeger

● Glättkelle

● Maurerkelle

● Mörtelkübel

● Reibe-, Filz- oder Schwammbrett

● Quast

● Bautrockner

● Pinsel und Rollen

● Luftentfeuchter

● Arbeitshandschuhe

● Schutzbrille

● Maßband und Bleistift

Tipp: Sind Sie sich unsicher, welche die richtigen Tools für Ihre konkreten Abdichtungsarbeiten sind, können Sie sich an die BAUHAUS Produktberatung wenden und Ihre Favoriten im Anschluss direkt bestellen.

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