1. Wichtige Maße bei der Treppenplanung
Bevor Sie sich an die Planung und den Kauf einer Treppe machen, sollten Sie einige Fachbegriffe kennen. So bezeichnet beispielsweise die Geschosshöhe die Strecke von der Fußbodenoberkante des unteren Stockwerks bis zur Fußbodenoberkante der nächsten Etage (inklusive Stärke der Decke). Die sogenannte Deckenöffnung sollte, je nach Treppe, um einige Zentimeter größer sein als die Treppe (Angaben zum Deckenloch finden Sie bei jeder Treppe). Und mit Ausladung ist der Grund gemeint, der benötigt wird, damit die Treppe sicher steht. Sie verändert sich, wenn die Treppe gekürzt wird und wenn der Neigungswinkel oder der Treppenlauf sich verändert. Die Ausladung bezeichnet also das Grundmaß, das die Treppe im Raum in Anspruch nimmt.
Die beiden nebenstehenden Grafiken geben Auskunft über das wichtigste Fachvokabular (Bilder per Klick vergrößern).
Haupttreppen sind baurechtlich notwendige Treppen und müssen als Teil des Rettungsweges von jeder Position des Hauses schnell erreichbar sein. Die DIN 18065 Gebäudetreppen beinhaltet unter anderem die nutzbare Treppenlaufbreite, die Treppenform, die Benennung der Stufen, Details zu Stufenform und Geländer sowie das Steigungsverhältnis.
Nebentreppen sind keine oder nur zusätzliche Fluchtwege. Hier sind die baulichen Vorschriften etwas lockerer. So ist zum Beispiel ein Steigungsverhältnis von über 45° erlaubt. Nebentreppen sind als praktische Bausätze erhältlich. Wie Sie eine geradläufige Treppe für den ausgebauten Dachboden selbst bauen, erfahren Sie im folgenden BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Holztreppe bauen
Wenn es bei Neu- oder Umbau an die Treppe geht, ist ein wenig räumliches Denken zu entwickeln. Ein wichtiger Punkt ist die Deckenöffnung. Achten Sie darauf, dass die Deckenöffnung groß genug ist. Denn beim Treppensteigen, kommen Sie mit dem Kopf näher an die Decke. Sollte die Deckenöffnung nicht reichen, stoßen Sie unweigerlich mit dem Kopf an die Decke. Außerdem wichtig: Wie groß ist der Treppenraum und ist die Deckenöffnung rund, quadratisch, L-förmig oder rechteckig? Falls Sie eine Wendelung wünschen, soll diese rechtslaufend/linkslaufend/gerade, 1/4-gewendelt oben oder 1/4-gewendelt unten oder 1/2-gewendelt sein?
Beachten Sie: Die Fachberater in Ihrem BAUHAUS Fachcentrum stehen Ihnen persönlich beratend zur Seite und unterstützen Sie von Anfang an bei der Planung und Umsetzung Ihrer neuen Treppe.
Für einen bequemen und vor allem sicheren Auf- und Abstieg, müssen Sie das richtige Steigungsverhältnis der Treppe festlegen. Diese kann mithilfe der Schrittmaßregel ermittelt werden: Die Summe aus der doppelten Steigungshöhe wird mit der Auftrittsbreite addiert. Das Ergebnis sollte zwischen 60 und 66 Zentimeter liegen – idealerweise 62 Zentimeter.
Beachten Sie: Die durchschnittliche Schrittlänge eines Menschen beträgt ca. 59 bis 65 Zentimeter (z. B. beim Spaziergang). Steigt ein Mensch auf Treppen oder Anhöhen, so verkürzt sich die Schrittlänge um das Doppelte der Steighöhe. Dabei darf die Stufenhöhe maximal 19 Zentimeter aufweisen und der Auftritt nicht weniger als 26 Zentimeter tief sein.
Beachten Sie auch die Höhe des Geländers! Diese muss mindestens 90 Zentimeter betragen und der Handlauf darf nicht tiefer als 75 Zentimeter sitzen. Sind Kinder im Haushalt, verzichten Sie auf Querverstrebungen, damit diese ihnen nicht als Kletterstangen dienen.
2. Diese Treppentypen gibt es
Für jede Raumsituation, jedes Ambiente und jede Material-Vorliebe gibt es verschiedene Treppenlösungen – die gängigsten Treppentypen sind: Systemtreppen, Raumspartreppen, Spindeltreppen und Bodentreppen.
Raumspartreppen eignen sich nur für rechteckige Deckenöffnungen. Sie sind oftmals Vollholzkonstruktionen, wobei Wangen und Stufen in verschiedenen Hölzern erhältlich sind. Ein wesentliches Kennzeichen der Raumspartreppe sind die Stufen. Hier unterscheidet man zwischen Raumsparstufen (diese kommen immer dann zum Einsatz, wenn wenig Platz vorhanden ist) oder vollen Stufen (diese werden dann verwendet, wenn die räumlichen Möglichkeiten großzügiger sind).
Praktisch: Durch das Kürzen der Wangen können Raumspartreppen auf die richtige Geschosshöhe gebracht werden. Gleichzeitig kann die Ausladung verringert werden.
Systemtreppen eignen sich nur für quadratische, rechteckige oder L-förmige Deckenöffnungen und beeindrucken mit moderner Optik: Ihr Mix aus einer Unterkonstruktion aus Metall und den darauf zu befestigenden (Raumspar- oder Voll-)Holzstufen ist in vielen Varianten erhältlich. Da der Treppenlauf variabel einstellbar ist, lassen sie sich problemlos jeder Raumsituation anpassen.
Beachten Sie: Als Treppenlauf bezeichnet man den Teil einer Treppe, der sich aus den Treppenstufen zusammensetzt. Er besteht aus mindestens drei aufeinanderfolgenden Stufen.
Spindeltreppen eignen sich nur für runde oder quadratische Deckenöffnungen und sind eine elegante Möglichkeit, ins Obergeschoss zu gelangen. Die Treppen sind aus den Materialien Holz und Metall gefertigt – sowohl in Kombination oder als reine Vollholztreppen. Die Spindeltreppe kann wahlweise durch Kürzen der Auftrittsstufe oder mittels Einlegeringen auf die passende Geschosshöhe gebracht werden.
Der Drehwinkel der Stufe bestimmt die Wendelung der Treppe. Je nach Drehwinkel sind die Antritt- und Austrittstufen versetzt oder liegen übereinander. Bedenken Sie beim Einbau immer die bauseitigen Situationen: Fenster oder Türen mit Anschlag nach innen oder außen, sowie Heizkörper am Antritt verhindern die optimale Montage. Bei Dachschrägen beachten Sie die Stehhöhe oberhalb des Podests.
Möchten Sie den Dachboden lediglich als Abstellraum nutzen, dann ist eine platzsparende Bodentreppe die richtige Wahl. Diese wird mit einem Stab geöffnet, die darauf befindliche Treppe klappt aus und verschwindet später wieder diskret nach oben.
Erfahren Sie mehr über den Einbau einer Bodentreppe im folgenden BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Dachbodentreppe einbauen