Innentür einbauen in 7 Schritten
In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie einfach die Montage einer Zimmertür ist: Angefangen beim Ausmessen der Wandöffnung, dem Zusammensetzen der neuen Türzarge über das Einbauen, Ausrichten und Montieren derselben, das Einhängen des Türblatts bis hin zur Türdrücker-Montage begleiten wir Sie Schritt für Schritt.
Bevor Sie mit dem Einbau einer Zimmertür beginnen, sollten Sie sich zunächst überlegen, ob die Tür links oder rechts angeschlagen sein soll (eine Tür sollte so aufgehen, dass diese sich zum Raum hinführend öffnet). Der Anschlag beziehungsweise die Öffnungs- oder DIN-Richtung der Tür ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Türauswahl. Bei einem Linksanschlag sind die Türbänder oder Türangeln links angebracht, bei einem Rechtsanschlag entsprechend rechts. Ausgegangen wird immer von dem Raum, in den die Tür aufgeht. Wenn Sie vor einer geschlossenen Zimmertür stehen und die Bänder links sehen, dann ist es eine Innentür DIN links – und umgekehrt DIN rechts. In der Regel sollte eine Zimmertür zur nächstliegenden Zimmerecke öffnen.
Nach dem Ausbau der alten Türzarge kann es mit dem Einbau der neuen Tür losgehen.
Schritt 1: Wandöffnung in Höhe und Breite messen
Selbst wenn Ihr Haus jüngeren Datums ist, und Sie auf genormte Dimensionen nach DIN-Norm 18101 (ermöglicht Zusammenbau einzelner Elemente getrennt voneinander) hoffen - messen Sie sicherheitshalber vor der Bestellung das exakte Wandöffnungsmaß aus: Für die Maueröffnungshöhe setzen Sie das Maßband mittig an und messen die Türhöhe von der Oberkante des Bodens zur Unterkante des Türsturzes. Berücksichtigen Sie gegebenenfalls fehlende Boden- und Wandbeläge. Bei Böden aus gängigen Materialien wie Laminat oder Parkett lassen Sie am besten etwa 3 mm Abstand – kleine Holzkeile fungieren als Platzhalter.
Generell wird jedes Maß an mindestens drei Stellen abgenommen, der dabei gemessene größte beziehungsweise kleinste Wert gilt. Drei Messungen müssen Sie auch an der „Mauerlichte“ vornehmen. Die Mauerlichte bezeichnet das tatsächliche Maß einer Wand- / oder Maueröffnung, in die ein Bauelement, zum Beispiel eine Zimmertür eingebaut wird. Ermitteln Sie dann die Tiefe der Laibung auf dieselbe Weise.
Tipp: Notieren Sie alle Maße zu Höhe, Tiefe und Breite und nehmen Sie diese zum Einkauf der passenden Innentür mit.
Schritt 2: Türzarge und Zierbekleidung montieren
In der Regel wird die Türzarge mit der passenden Tür zusammen geliefert. Nehmen Sie die Zarge aus der Verpackung und setzen Sie sie gemäß der beiliegenden Anleitung zusammen. Tipp: Ein Malervlies schützt den Bodenbelag und die Bauelemente vor Kratzern. Verwenden Sie zum Öffnen des Kartons kein Cutter-Messer - damit könnte die Oberfläche von Tür oder Türzarge verkratzt werden. Legen Sie die Zargen-Elemente der Zimmertür dabei komplett auf einer ebenen, großen und durch eine Folie geschützten Arbeitsfläche in U-Form aus. Gehrungsschnitte, also die Eckverbindung zwischen Wand- und Deckenteilen, werden je nach Zarge verleimt, verschraubt oder geklammert.
Türbänder entfernen Sie von der Innenseite der Türzarge. Um die Zargen-Elemente zu verbinden, stecken Sie die Flachdübel in die vorgesehenen Schlitze und tragen Leim auf die Verbindungsflächen auf. Sollte Leim austreten, wischen Sie ihn sofort mit einem feuchten Tuch ab. Lassen Sie den Leim rund 20 Minuten trocknen. Gesichert wird die Verbindung durch Doppelexzenter zum Schrauben und Stahlklammern, die Sie mit leichten Hammerschlägen festklopfen.
Das Zargen-Gegenstück (Blendrahmen oder Zierbekleidung) verleimen Sie ebenfalls und verbinden die Teile mithilfe von Doppelexzentern. Vorsicht beim Arbeiten mit dem Rahmen – er ist naturgemäß etwas fragiler als die Türzarge.
Reinigen Sie die Türzarge nach der Montage gründlich. Bearbeiten Sie die Verbindungen bei Bedarf nach, indem Sie den entsprechenden Winkel justieren oder die Schrauben nachziehen.
Schritt 3: Zarge in Maueröffnung einbauen
Zusammen mit einem Helfer richten Sie die Zarge auf und stellen sie in die Maueröffnung. Stellen Sie die Türzarge frei mit Luft oben und zu beiden Seiten (etwa je 1-2 cm) ein. Falls noch Gipsreste oder Ähnliches in der Maueröffnung stören, schlagen Sie diese mit Hammer und Meißel ab. Schaffen Sie mithilfe von Abstandsplättchen einen Bodenabstand von drei Millimetern.
Fixieren Sie die Zarge oben mit zwei Richtzwingen oder Holzkeilen bzw. -plättchen und richten Sie die Türzarge durch Einschieben von Abstandsplättchen unter den senkrechten Zargenteilen waagerecht aus. Auch die beiden Seitenelemente mit einer möglichst langen Wasserwaage auf senkrechte Ausrichtung prüfen und durch das Einschlagen von Keilen in der Maueröffnung justieren.
Dann setzen Sie die drei Zargenspreizer ein: Füttern Sie eine Seite der Zarge auf Höhe der Türbänder und in der Mitte mit Keilen auf. An diesen Stellen werden die Zargenspreizer eingespannt. Damit Ihre Zarge von oben bis unten auf die exakt gleiche Breite eingestellt ist, setzen Sie den ersten Spreizer auf Höhe des oberen Türbands ein, justieren ihn auf die passende Breite und schlagen auf der zweiten Zargenseite Keile ein. Dann schieben Sie den Spreizer auf Höhe des unteren Türbands und fixieren ihn auch dort mit Keilen. Auf dieselbe Weise befestigen Sie den Spreizer in der Mitte. Der dritte Spreizer wird nun auf der oberen Position eingesetzt (hier müssen Sie keine Keile mehr einschlagen).
Stecken Sie die Unterteile der Türbänder oben und unten ein (Abstand zur Zarge sollte der Dicke eines Meterstabs entsprechen) und schrauben diese anschließend mit dem Sechskantschlüssel fest. Hängen Sie das Türblatt probeweise ein und prüfen, ob es auf dem Boden schleift. Falls ja, können Sie durch Herein- oder Herausdrehen des Türband-Oberteils die Vorderkante der Tür anheben oder senken. Beachten Sie: Damit Sie sich beim Ausprobieren der Tür nicht versehentlich aussperren, sollten Sie den Türdrücker mit dem Vierkantstift zur Hand haben.
Schritt 4: Montageschaum einfüllen
Füllen Sie nun den Hohlraum zur Wand hin punktuell mit spreizdruckfreiem Montageschaum (PU-Schaum). Hängen Sie hierfür das Türblatt wieder aus und stecken zunächst ungefähr zehn Zentimeter breite Kartonstreifen auf beiden Seiten in die Nut der Futterbretter – auf Höhe der Türbänder und des Schließblechs. An diesen Stellen wird der PU-Schaum zwischen Mauer und Zarge eingebracht (so, dass ca. 30 Prozent der senkrechten Spalten geschäumt sind). Die Kartonstücke schützen die Zargenoberfläche, falls der Hartschaum etwas überquillt.
Nachdem der Schaum vollständig ausgehärtet ist, schneiden Sie überschüssiges Material mithilfe eines Cuttermessers ab (dabei das Messer aus Richtung der Wandfläche führen, um die Zarge nicht zu beschädigen) und entfernen Sie erst dann die Montagezwingen und die Holzkeile.
Schritt 5: Zierbekleidung anbringen
Nun montieren Sie die Zierbekleidung, die sie einfach auf die Zargennut aufstecken und mit der Faust festklopfen. Schlagen Sie außerdem das Abstandsplättchen am Fuß der Zarge komplett ein, so dass es unten nicht mehr heraussteht.
Schritt 6: Fugen mit Acryl versiegeln
Mit Silikon schließen Sie die Fuge zwischen Zargenfuß und (glattem) Bodenbelag. Das ist besonders wichtig, wenn Sie später den Boden feucht wischen wollen. Zum Verfugen der Übergänge in die Wand an Zargen-Seiten und Querelement verwenden Sie Maleracryl.
Schritt 7: Tür einhängen und Drückergarnitur montieren
Jetzt dürfen Sie das Türblatt endgültig einhängen. In neuen Türen sind die Schlösser meist schon eingebaut. Sie müssen lediglich eine Drückergarnitur befestigen. Markieren Sie mithilfe einer Schablone (liegt dem Beschlag bei) die Bohrpunkte auf dem Türblatt: Stecken Sie hierfür die Schablone auf den Vierkant im Schloss, richten sie gerade aus, markieren die vorgegebenen Stellen mit einem spitzen Werkzeug (z. B. Körner) am Türblatt und bohren von beiden Seiten an den entsprechenden Punkten an (Achtung: nicht komplett durchbohren – siehe Hersteller-Anleitung).
Montieren Sie abschließend die Rosettenelemente und schrauben die Drücker mittels Inbusschrauben per Hand fest – fertig ist der Einbau der Zimmertür. Testen Sie, ob sich die Türe problemlos öffnen und schließen lässt. Bleibt sie an einer Stelle hängen, können Sie die Position der Türbänder nachjustieren.
Übrigens: Selbstverständlich bauen auch unsere Profis gerne Ihre Innentüren ein. Weitere Informationen dazu erhalten Sie beim BAUHAUS Montageservice.