1. Natürliche Dauerhaftigkeit und konstruktiver Holzschutz
Für das Wachstum eines Baumstammes ist das Kambium zwischen der inneren und äußeren Rinde (Bast und Borke) und dem Holz zuständig. In dieser dünnen Schicht teilen sich die Zellen (im Sommer stärker, im Winter schwächer) und bilden innen das Holz, auf der Außenseite entsteht Rinde. Das junge Splintholz ist oft noch zu weich. Als Baumaterial eignet sich das innere feste Kernholz besser. Lignin ist der Stoff, der für die Festigkeit von Bäumen sorgt.
Der natürliche Kleber Lignin, eingelagert in der pflanzlichen Zellwand, bewirkt, dass die Zellen eines Baumes verholzen. Neben dieser Stützfunktion ist Lignin aber auch ein natürlicher Holzschutz – zum Beispiel gegen mechanische Beschädigung, Eindringen und Ausbreitung von Schädlingen und Parasiten. UV-Licht zerstört das Lignin in Holzwerkstoffen und -konstruktionen mit unerfreulichen Folgen: Das Holz wird grau, spröde, reißt schneller und Schädlinge und Pilze können das Holz leichter befallen; Lacke und Lasuren haften nicht mehr.
Darüber hinaus sind im Holz weitere Inhaltsstoffe enthalten, die es widerstandsfähig gegenüber Pilzen und Insekten machen. Dabei sind die verschiedenen Holzarten allerdings unterschiedlich lang resistent gegen solche holzzerstörenden Organismen. Eine Einteilung der Holzarten in sogenannte fünf Dauerhaftigkeitsklassen (nach EN 350-2) hilft bei der Auswahl des passenden Holzes für die jeweilige Einbausituation beziehungsweise Verwendung. Einige Beispiele:
- Dauerhaftigkeitsklasse 1 (sehr dauerhaft): Tropenhölzer (z. B. Massaranduba)
- Dauerhaftigkeitsklasse 2 (dauerhaft): Stiel- und Traubeneiche, Edelkastanie, Bangkirai
- Dauerhaftigkeitsklasse 3 (mäßig dauerhaft): Pitch Pine, Douglasie
- Dauerhaftigkeitsklasse 4 (wenig dauerhaft): Tanne, Fichte, Ulme
- Dauerhaftigkeitsklasse 5 (nicht dauerhaft): Ahorn, Birke, Buche, Erle, Esche, Linde
Manche Hölzer sind von Natur aus geschützt
Am wichtigsten ist es, das Holz gemäß des geplanten Verwendungszwecks auszuwählen. Draußen beeinträchtigt vor allem die Witterung, also Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und UV-Strahlung, die Haltbarkeit des Holzes. Im Freien ist es außerdem Organismen wie Pilzen, Insekten und Bakterien ausgesetzt. Verschiedene Hölzer reagieren auf diese Faktoren sehr unterschiedlich.
Entscheidend für die natürliche Widerstandsfähigkeit der Hölzer ist Lignin, ein Stoff, der als Kleber in den Zellwänden von Bäumen vorkommt, und dafür sorgt, dass diese verholzen. Allerdings bietet Lignin mehr als nur Stabilität und Schutz gegen mechanische Schäden: Es verhindert auch, dass Schädlinge das Holz befallen und sich ausbreiten. Durch UV-Licht wird das eingelagerte Lignin allerdings zerstört – das Holz wird spröde, grau und verliert seine Schutzbarriere.
Je nach Holzart haben Bäume weitere Inhaltsstoffe, die Pilze und Insekten abwehren. So ergeben sich unterschiedliche Widerstandsfähigkeiten gegen negative Einflüsse.
Weitere Kriterien für die Auswahl der passenden Holzart sind die Festigkeit des Holzes, sein Quell- und Schwindverhalten – also seine Wasseraufnahme – sowie seine Elastizität.
Die wichtigsten Holzarten und ihre Dauerhaftigkeitsklassen
Je nach Länge der Resistenz gegen holzzerstörende Organismen sowie UV-Licht, das zur Vergrauung führt, werden Holzarten in fünf Dauerhaftigkeitsklassen (nach EN 350-2) eingeteilt:
Buche
Sehr hartes abnutzungsarmes Holz mit unauffälliger, leicht rötlicher Zeichnung. Bei längerer Nässe neigt das klassische Möbelholz zu Stockflecken.
Ohne Schutzbehandlung ist Buchenholz nicht resistent gegen holzverfärbende bzw. -zerstörende Pilze und Insekten.
Haltbarkeit (ohne Schutzanstrich): bis 3 Jahre
Resistenzklasse: 5
Esche
Extrem zug- und biegefestes Holz mit starker Maserung durch große Frühholzporen.
Da Eschenholz sehr witterungsanfällig ist, wird es meist im Innenbereich verwendet. Die thermische Modifikation macht es auch für den Außeneinsatz nutzbar.
Haltbarkeit (ohne Schutzanstrich): bis 3 Jahre
Resistenzklasse: 5
Lärche
Sehr schweres, hartes Holz mit deutlich streifiger Maserung. Fester und zäher als andere Nadelhölzer.
Ohne Erdkontakt sehr witterungs- und nässebeständig. Das macht Lärchenholz zum beliebten Konstruktionsholz sowohl für den Innen- als auch Außenbereich.
Haltbarkeit (ohne Schutzanstrich): bis 8 Jahre
Resistenzklasse: 3
Eiche
Sehr hartes, schweres Holz mit auffällig streifiger Zeichnung, leicht nachdunkelnd.
Hervorragend in Festigkeit und Abnutzungswiderstand, damit ist Eichenholz ideal für Konstruktionen wie Rahmenwerke, Türen, Verkleidungen, Parkett-, Dielen- bzw. Terrassenböden.
Haltbarkeit (ohne Schutzanstrich): bis 13 Jahre
Resistenzklasse: 2
Fichte
Sehr weiches Holz mit mittlerer Dichte, aber guten mechanischen Eigenschaften.
Deutlich gemasert, mit Harzkanälen. Unbehandelt ist Fichtenholz wenig witterungsbeständig, durch Anstriche, Lasuren oder Beizen ist es aber problemlos im Außenbereich verwendbar.
Haltbarkeit (ohne Schutzanstrich): bis 5 Jahre
Resistenzklasse: 4
Tanne
Mitteldichtes, weiches Holz. Deutlich gemasert, aber ohne Harzkanäle, dafür mit vielen Astansätzen. Leicht bis mittelschwer und sehr biegsam.
In seinen Eigenschaften ist Tannenholz der Fichte sehr ähnlich: unbehandelt wenig witterungs-, aber besser feuchtigkeitsbeständig.
Haltbarkeit (ohne Schutzanstrich): bis 5 Jahre
Resistenzklasse: 4
Kiefer
Zähes, mitteldichtes Holz mit deutlichen Harzkanälen und schöner Maserung. Kiefernholz zeichnet sich durch gute Zähigkeit und mäßige Schwindung aus.
Immun gegen Insekten, aber anfällig gegen Pilze und Bläue, daher für den Einsatz im Außenbereich behandeln.
Haltbarkeit (ohne Schutzanstrich): 5-8 Jahre
Resistenzklasse: 3-4
Douglasie
Relativ hartes, mittelschweres Holz mit interessanter Maserung und orangeroter Farbe.
Mit natürlicher Widerstandskraft gegen Insekten, Pilze und Witterungseinflüsse.
Das Holz der Douglasie wird z. B. für Fassaden, Carports oder Balkone verwendet.
Haltbarkeit (ohne Schutzanstrich): bis 13 Jahre
Resistenzklasse: 2
Holzpflege gehört immer dazu
Ohne Pflege hält kein heimisches Laub- oder Nadelgehölz länger als 13 Jahre dauerhafter Bewitterung stand. Nur Tropenhölzer bieten eine längere Lebensdauer.
Holzschutz: Auch bei einem Gartenhaus wichtig
Als vorbeugende Maßnahme eignet sich der sogenannte konstruktive Holzschutz. Er besteht nicht nur in der Art der Bearbeitung des Holzes, sondern auch in der Weise, wie es verbaut wird. Das Hauptziel dabei ist es, das Holz dauerhaft trocken zu halten und so vor Pilz- und Schädlingsbefall optimal zu schützen.
Physikalischen Schutz vor witterungsbedingten Schäden bieten sogenannte Wetterschutzmittel. Dabei handelt es sich entweder um Dünn- oder Dickschichtlasuren, Lacke oder Holzöle.
Diese Mittel dienen dazu, die Feuchtigkeitsanreicherung im Holz zu verhindern und es vor Einflüssen wie Wind, Schlagregen, Schmutz sowie UV-Strahlung zu schützen. Öle können zusätzlich eine Veralgung verhindern.
Terrassendielen aus Thermokiefer
Eine innovative weitere Holzschutz-Methode ist der Einsatz von Thermoholz, einem unter Sauerstoffmangel je nach Baumart auf bis zu 230 °C erhitzten Holz.
Dadurch erhält das Material eine höhere Fäulnisresistenz sowie eine geringere Wasseraufnahmefähigkeit, was das Quell- und Schwindverhalten reduziert. So lassen sich Thermokiefer und Thermoesche dann auch outdoor zum Einsatz bringen, beispielsweise als Belag für den Terrassenboden oder in Form von Sommermöbeln.
Und sogar für den Sanitär- und Saunabereich sind die so behandelten Hölzer geeignet.
Chemie gegen Pilze
Chemischer Holzschutz dient dazu, Organismen wie Insekten oder Pilze, die das Holz zerstören oder verfärben, zu bekämpfen bzw. den Befall zu verhindern. Diese Biozide müssen nach der EU-Biozid-Richtlinie 1998 zugelassen sein.
Man kann sie entweder oberflächlich auftragen oder das Holz damit durchtränken, z. B. durch Druckimprägnierung. Je nach Inhaltsstoffen handelt es sich um vorbeugende oder bekämpfende Mittel.
Es gibt Wirkstoffe bzw. Kombis gegen Pilze und/oder Schadinsekten, wasserlöslich oder mit Lösemittel. Außerdem ist entscheidend, ob das Holz in Erdkontakt steht.
Holzschutz richtig einsetzen: Das müssen Sie beachten
• Untergrund (Boden) vorher gut abdecken
• Schutzkleidung, mind. bestehend aus Handschuhen und Schutzbrille, evtl. Overall, anlegen
• Nur auf sauberes, trockenes Holz in Maserungsrichtung auftragen
• Reste der Mittel nach Anleitung entsorgen, nicht in den Abfluss geben
• Nach der Arbeit Gesicht und Hände mit Wasser oder geeignetem Reinigungsmittel sorgsam säubern
• Chemische Mittel gut verschlossen kindersicher aufbewahren
Vorbehandeltes Holz statt Holzschutz
Statt unbehandeltes Holz nach der Montage im Freien mit Holzschutz zu versehen, kann man auch direkt vorbehandeltes Holz verwenden. Bei der sogenannten Kesseldruckimprägnierung wird ein amtlich zugelassenes Holzschutzmittel unter hohem Druck direkt ins Holz gepresst: ca. 10 mm tief ins Splitholz, etwa 2-3 mm tief ins Kernholz. So wird das Holz langfristig vor Holzschädlingen und Vergrauen geschützt.
Was tun bei vergrautem Holz?
Unbehandelt bekommt selbst Hartholz im Außenbereich oft nach einer Saison schon die typische Patina. Diese Verfärbung schadet dem Holz meist nicht, sie ist aber unschön. Dies kann vermieden werden, wenn man das Holz vor dem Einsatz im Garten mit schützendem Öl behandelt. Wurde das versäumt, ist Abhilfe gefragt: Spezielle Reiniger mit Entgrauer sind die Lösung. Anschließend ein Holzschutzöl oder eine Lasur auftragen, um den ursprünglichen warmen Holzton wieder zu erreichen. Wenn der dunkle Belag eher einen Grünton hat und das Holz stetiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist, könnte es sich auch um Algen handeln. Dann ist kräftiges Abschrubben angesagt, und die Anwendung eines Algen- und Moosentferners. Wenn die Veralgung immer wieder auftritt, lohnt sich eventuell der Austausch gegen ein unempfindlicheres Holz-Kunststoff-Verbundmaterial.
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Niederschlag, Kondenswasser oder Erdbodenfeuchte sind der größte Feind des Holzes im Außenbereich. Aber durch kluge Bauweise können Sie Holzkonstruktionen so ausführen, dass Regen weitgehend vom Holz ferngehalten wird. Maßnahmen für diesen sogenannten konstruktiven Holzschutz sind etwa Dachüberstände, Mindestabstände zum Boden, angeschrägte Pfostenköpfe oder Pfostenanker.
2. Physikalischer Holzschutz
Filmbildende Lasuren
Pigmentierte Lasuren
Mit pigmentierten oder filmbildenden Lasuren können Sie die Dauerhaftigkeit eines Holzes gegenüber Sonneneinstrahlung und Regen erhöhen. Solche Oberflächenbeschichtungen auf naturnaher Basis haben sich seit Jahrzehnten bewährt.
Sogenanntes Thermoholz (z. B. für eine Auflagenbox im Garten) erhält durch eine Wärmebehandlung eine hohe Fäulnisresistenz, so dass sich auch heimische Hölzer für den Einsatz im Außenbereich eignen – ohne Pilzbefall. Außerdem verzieht sich ein so behandeltes Holz kaum und weist ein um 60 Prozent geringeres Quell- und Schwindverhalten auf.
3. Holzbeschichtungen im Überblick
Wachslasur
Wachs
Holzlack, Holzlasur, Holzöl, Wachs und Wachslasur sind verschiedene Beschichtungen, die Sie auf Holzoberflächen aufbringen können – doch nicht jeder Anstrich ist für jeden Anwendungsbereich geeignet.
So sind Schmutz abweisendes Wachs und Wachslasur nur in Innenräumen bei wenig beanspruchten Holzoberflächen von Möbeln sowie Wand- oder Deckenverkleidungen einsetzbar. Tragen Sie das Wachs mit einem harten Pinsel oder Ballen und die Wachslasur mit einem weichen Pinsel auf und polieren Sie anschließend die Oberfläche mit einem Tuch oder einer Wachsbürste. Die Holzstruktur bleibt nach dem Auftrag gut sichtbar.
Holzöl
Holzöl ist im Innenbereich auf stark strapazierten Möbeloberflächen sowie mechanisch belasteten Bauteilen und im Außenbereich auf dauerhaften Harthölzern einsetzbar. Das Öl dringt tief in die Holzporen ein, erhöht so die Belastbarkeit und schützt vor Abrieb, Verschleiß und Schmutz.
Bevor Sie das Holz ölen, reinigen Sie die Oberfläche gründlich und schleifen sie mit einem Schleifpapier (Körnung 180) an. Tragen Sie das Öl auf, lassen es einwirken (Herstellerangaben beachten), nehmen überschüssiges Öl ab und polieren anschießend alles mit einem sauberen, weichen Tuch (Vorgang bei Bedarf wiederholen).
Holzlack
Stark beanspruchtes Holz innen und außen aber auch preiswertes Nadelholz können Sie mit Lack streichen. Durch den Lack entsteht ein fester Film, der beständig gegen Reinigungsmittel und Kratzer ist.
Wie Sie Holzoberflächen lackieren erfahren Sie im BAUHAUS Ratgeber Holz lackieren und lasieren.
Fingerabdrücke und Flecken auf lackierten Holzoberflächen entfernen Sie mit einem geeigneten milden Reiniger. Anschließend polieren Sie das Holz mit einer zur Holzfarbe passenden Politur (Politur auftragen und mit einem weichen Tuch mit kreisenden Bewegungen einarbeiten).
Dickschichtlasur
Bei geringer bis mäßiger Beanspruchung, auf Holzfenstern, -türen und im Außenbereich eignet sich eine Lasur beziehungsweise eine Dickschichtlasur.
Wie Sie eine Dickschichtlasur auftragen erfahren Sie im BAUHAUS Ratgeber Verwittertes Balkongeländer streichen
Holzlasur
Das vermutlich wichtigste und am häufigsten genutzte Produkt im Markt. Gibt es dick- und dünnflüssig eingestellt. Die Maserung des Holzes bleibt trotz der Pigmentierung sichtbar, scheint mindestens noch durch. Offenporig. Dünnschichtlasuren dringen tiefer ein. Dickschichtlasuren schützen mehr von außen, sind erste Wahl für maßhaltige Objekte wie Fenster, Türen und Dachüberstände.
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Holzöl
Die traditionelle Methode. Das Öl dringt tief ins Holz ein, erzeugt zusätzlich eine Schutzschicht an der Oberfläche. Typischerweise für Terrassendielen oder Holzmöbel eingesetzt. Breites Anwendungsspektrum im Innenbereich. Im Regelfall nicht farbig, verstärkt aber die Farbe und die Zeichnung der natürlichen Maserung. („Anfeuern“) Holz bleibt atmungsaktiv.
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Holzschutzfarbe
Wenn Schutz und Farbe besonders wichtig sind. Wirkt fast wie eine Beschichtung. Für hochbelastete Einsatzorte. Erzeugt eine flexible, geschlossene filmartige Oberfläche, dringt aber nicht ins Holz ein. Die Maserung ist nicht mehr sichtbar, kann also auch Bauwerken aus verschiedenen Hölzern einen einheitlichen Look geben. In vielen Farben lieferbar.
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Holzlack
Nicht mehr oft für Holz im Außenbereich im Einsatz. Klassisch für Möbel und Fußböden im Innenraum. Es entsteht eine geschlossene, harte Oberfläche. Maserung ist nicht mehr sichtbar. Hoch belastbar. Auch feuchtigkeitsregulierend lieferbar. Große Auswahl an Farbtönen.
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Doppelt hält besser
Ganz gleich, wie Sie Sich entscheiden: Praktisch alle Farben, Lasuren und Öle verlangen nach einem zweifachen Anstrich. Mit einem schnellen Durchgang ist es also nicht getan.
Sollte man Holz schon vor dem Verbauen streichen?
Das ist leider keine gute Idee. Das Holz wird sich beim (ungleichmäßigen) Trocknen winden und zerreißen. Ein vorprogrammierter schwerer Schaden. Auch Nut und Feder passen nach dem Streichen meist nicht mehr sauber zusammen. Allenfalls die Ecken eines Blockbohlenhauses darf man beim Zusammenstecken etwas imprägnieren.
4. Chemischer Holzschutz
Erhöhten Schutz vor Schädlingen erreichen Sie mit wirkstoffhaltigen (Biozide, Fungizide) Grundierungen und Lasuren. In Innenräumen sind chemische Holzschutzmittel aber ohne Ausnahme überflüssig und schädlich! Nach der Neufassung der DIN 68800 Holzschutz, Teil 3 (2011) ist hier nur konstruktiver Holzschutz einzusetzen, auf Holzschutzmittel ist zu verzichten. Achten Sie deshalb schon beim Holzkauf darauf, dass das Holz gut abgelagert (Holzfeuchte unter 20 %) und unbehandelt ist.
Beachten Sie: Aufgrund der neurotoxischen und immuntoxischen Wirkung setzen Sie Holzschutzmittel auch im Außenbereich nur mit Bedacht ein und wenn es unbedingt nötig ist.
Tauch- und Druckimprägnierung
Bei Schädlingsbefall (z. B. Tragbalken) lassen Sie eine umweltschonende Heißluftbehandlung durchführen. Dabei wird die Temperatur im Raum für mindestens zwei Stunden 80 bis 100 Grad Celsius betragen. In der Balkenmitte wird dadurch eine Temperatur von mindesten 55 Grad Celsius erreicht, die die Schädlinge zerstört.
Stark exponierte Holzbauteile im Außenbereich (z. B. Holzfassaden, Carports, Gartenhäuser) können Sie mit einem Anstrich mit entsprechendem Holzschutzmittel gegen Pilze und Insekten schützen (z. B. Borsalzlösung). Chemischer Holzschutz kann jedoch auch mittels Tauch- oder Druckimprägnierung industriell ins Material eingebracht werden.
Holz im Garten schützen und pflegen
Sonne, Wind und Wetter setzen Gartenmöbeln und Terrassenbelägen aus Holz mit der Zeit enorm zu. Das Holz wird rissig, grau und spröde. Zudem kann nicht abtrocknende Nässe zu Fäulnis führen, Schädlinge befallen das Holz und es wird morsch. Mit regelmäßiger Pflege verlängern Sie die Haltbarkeit und die Gebrauchsdauer von Holz im Außenbereich. Eine Frühlingskur mit Holzreiniger und anschließender Behandlung mit Holzöl sind empfehlenswerte Maßnahmen, um Gartenmöbel länger schön aussehen zu lassen. Das Öl dringt tief in das Holz ein und wirkt wasserabweisend; die Holzfarbtöne werden wieder aufgefrischt, dekorativ und attraktiv.
1. Gartenmöbel für den Sommer fit machen
Harthölzer sind von Natur aus sehr widerstandsfähig, stoßfest und witterungsbeständig. Die Haltbarkeit im Außenbereich liegt bei rund 20 Jahren – optimal für Gartenmöbel, Terrassen oder Stege. Seit vielen Jahren liegt der Trend bei Harthölzern aus Übersee, da diese durch ihre Langlebigkeit überzeugen (erkennbar an der Dauerhaftigkeitsklasse, die in einer DIN festgelegt ist). So werden Tropenhölzer der Dauerhaftigkeitsklasse 1 oder 2 (sehr dauerhaft bzw. dauerhaft) wie Massaranduba oder Bangkirai, gern für die Terrassengestaltung verwendet. Eine gute Alternative ist heimisches Holz (ggf. thermisch behandelt), das für nahezu jeden Einsatzbereich auch geeignete Arten bereithält – zum Beispiel Lärche, Eiche oder Douglasie.
BAUHAUS achtet darauf, dass die Hölzer für alle Produkte nachweislich legal und nachhaltig produziert werden. Um sicherzustellen, dass wir nur ökologisch unbedenkliches Holz anbieten, arbeiten wir unter anderem mit dem internationalen Waldzertifizierungssystem PEFC (Programme of the Endorsement of Forest Certification Schemes) zusammen.
Wer die Haltbarkeit und Gebrauchsdauer von Holz im Garten verlängern möchte, sollte es regelmäßig reinigen und mit speziellem Pflegeöl behandeln. Das Öl frischt den natürlichen Holzfarbton auf und lässt sich leicht mit einem Pinsel oder Lappen auftragen.
Säubern Sie zunächst die Oberfläche gründlich mit einem speziellen Holzreiniger. Spülen Sie Produktreste nach der Einwirkzeit (Herstellerangaben beachten) mit viel Wasser ab (ggf. weiche Bürste verwenden). Mit der Reinigung erledigen Sie zugleich einen anderen wichtigen Arbeitsschritt: das Wässern des Holzes. Dadurch quellen die Holzfasern auf und kleinere Schäden verschwinden von selbst. Wichtig: Das Holz muss an allen Stellen gleichmäßig angefeuchtet sein. Nach dem „Wässern“ lassen Sie das Holz wieder vollständig trocknen.
Die durch die Nässe aufgerichteten Fasern schleifen Sie anschließend per Hand mit einem Schleifklotz glatt. Nachdem Sie auch die Schleifstäube entfernt haben, tragen Sie das pflegende Holzöl mit einem Pinsel oder Lappen auf. Lassen Sie das Öl einige Zeit einwirken (Herstellerangaben beachten). Zum Schluss entfernen Sie überschüssiges Öl mit einem fusselfreien Lappen.
Beachten Sie: Für die Erstbehandlung empfehlen sich mindestens zwei Anstriche mit Öl, zur Nachbehandlung reicht ein Anstrich.
2. Holzterrasse pflegen
Entfernen Sie vom Holzdeck zunächst losen Schmutz mit einem Straßenbesen. Reinigen Sie anschließend die Terrasse gründlich mit einem Schrubber und lassen die Oberfläche komplett trocknen.
Beachten Sie: Führen Sie diese Arbeiten am besten in einer Schönwetterperiode durch.
Um die ursprüngliche Holzfarbe wieder zum Vorschein zu bringen, tragen Sie Entgrauer auf. Dieser entfernt gründlich und schnell die silber-graue Patina, die sich im Laufe der Zeit auf Terrassenholz oder Holz-Gartenmöbel legt. Algenbeläge, die sich gerne an schattigen Stellen bilden, behandeln Sie mit einem speziellen Grünbelag-Entferner (jeweils die Herstellerangaben beachten).
Bevor Sie die Dielen nun mit Holzöl pflegen, waschen Sie Rückstände der Reinigungsmittel gründlich ab. Zum Auftragen des Öls (immer vom Haus weg auftragen) eignen sich spezielle Flächenstreicher mit Teleskopstange. Sobald das Öl vollständig getrocknet ist (Herstellerangaben beachten) können Sie die Terrasse wieder voll nutzen.
Bildergalerie Holzschutz
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Durch baulich-konstruktive Maßnahmen tragen Sie wesentlich zur Langlebigkeit von Holzkonstruktionen bei – etwa durch ausreichend weite Dachüberstände.
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Eine weitere verarbeitungstechnische Maßnahme ist die Verwendung eines Pfostenschuhs in einem Punktfundament (für Zaunpfosten, Pfähle, etc.).
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Angeschrägte Pfostenköpfe oder Abdeckungen (Regenhauben und -kappen) für Zaunpfosten, schützen das Kopfholz vor Witterungseinflüssen.
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Halten Sie sich bei der Holzverschalung einer Fassade an die Verlegerichtung von unten nach oben.
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Scharfe Tropfkanten sind ein unscheinbarer aber sehr wirksamer Wetterschutz.
Dann stimmt die Körnung
Die Wahl des Schleifmittels ist vom Material des Werkstücks und eventuell auch von der Größe der Fläche abhängig, die es zu schleifen gilt. Einfache Schleifpapiere mit dem Mineral Korund eignen sich besonders für weiche Materialien wie Holz oder aber für kleinere Metallflächen. Hochwertige kunstharzgebettete Schleifgewebe sind wesentlich härter.
Der Körnungsgrad steht immer auf der Rückseite des Schleifmittels. Eine grobe Körnung (Kennzahl 80 und weniger) sorgt für hohen Materialabtrag und hinterlässt eine gröbere Oberfläche. Zum Anschleifen von Lacken wird zum Beispiel Papier mit einer 100er-Körnung verwendet. Für den Zwischen- und Feinschliff von Holz verwenden Sie am besten 120er- bis 180er-Papier, und für den Feinschliff bei lackierten Oberflächen ist eine Körnung von 220 und darüber richtig.
Allgemein gilt: Je höher die Kennzahl der Körnung, umso feiner ist das Schleifmittel.
Sprühen statt Streichen
Anstelle des Flächenstreichers können Sie für das Einölen der Terrassendielen auch einen herkömmlichen Drucksprüher verwenden.
Werkzeug und Material
- ggf. Exzenterschleifer
- Farbwanne mit Wechseleinsätzen
- Handschuhe
- Holzöl
- Holzschutz-Grund
- Kunsthaar- oder Naturhaarpinsel
- Lackrollen (Flockenwalze für Acryllacke; Schaumwalzen für Kunstharzlacke)
- Lasur
- Lasurpinsel
- Möbellack, Acryllack, Natur- oder Kunstharzlack (nach Bedarf)
- Politur
- Schleifklotz
- Schleifpapier in unterschiedlicher Körnung
- Schwamm
- Stoffballen
- ggf. Vorstreichfarbe
- Wachs
- Wachslasur
- Wurzelbürste