Fake-Fachwerk: Mit Altholzbalken Innenräume gestalten

Einzelne Fachwerkelemente in Innenräumen lassen sich täuschend echt mithilfe eines Holzständerwerks imitieren. Hierfür werden einfach Altholzbalken auf eine bestehende – oder neu eingezogene – Wand aufgeschraubt. So kann der Traum vom Fachwerk auch in der Mietwohnung wahr werden und macht einen späteren Stilwechsel locker mit.

1. Altholzbalken vorbereiten

Damit am Ende kaum erkennbar ist, dass die Hölzer nur auf der Wand aufliegen, sollten sie am besten bis zur Decke reichen. Daher ist millimetergenaues Messen gefragt: Nehmen Sie die Raumhöhe an mehreren Stellen ab und übertragen diese auf die Ständer. Auch in der Breite sollten die Balken die ganze (Teil-)Wand füllen, um die Illusion perfekt zu machen.

Nun kommen die schrägen Streben des Fachwerks an die Reihe: Dafür nutzen Sie idealerweise einen Winkelmesser. Damit lassen sich die Gradzahlen spielend auf die Altholzbalken übertragen. Auch die Ständer lassen sich mit diesem Helfer optimal im rechten Winkel anzeichnen.

Beachten Sie: In der Regel betragen die Winkel bei Holzkonstruktionen dieser Art 45 Grad.

Zum Zurechtschneiden der Balken verwenden Sie einen Fuchsschwanz oder – wer es sich leichter machen möchte – greifen Sie zu einer elektrischen Säbelsäge mit ausreichender Schnitttiefe. Für beide Werkzeuge gilt: Immer außen an den Markierungen sägen, denn die Sägeblatt-Stärke ist als Schnittverlust einzukalkulieren.

Sind alle Balken auf Länge gebracht, glätten Sie die Kanten mit einem Schleifklotz und lasieren die Balken. Eine Lasur schützt wirksam gegen Feuchtigkeit, Vergilbung und Schmutz. Ob Sie eine farblose oder eine getönte Holzlasur wählen, ist Geschmackssache. Der endgültige Farbton zeigt sich nach dem Trocknen. Aufgetragen wird die Lasur in Richtung der Holzfasern.

Beachten Sie: Grundsätzlich sollten für den Innenbereich wasserlösliche Lasuren zum Einsatz kommen. Diese sind im Hinblick auf enthaltene Lösungsmittel unbedenklich.

2. Holzständerwerk zusammenbauen

Nun erhalten die Ständer ihre Bohrungen zur späteren Wandbefestigung: Positionieren Sie diese im oberen Drittel des Fake-Fachwerks – idealerweise in der Mitte zwischen dem oberen Querholm und den Ansatzpunkten der schrägen Streben. Übertragen Sie die Bohrlöcher auf die Wand, bohren dort ebenfalls vor und setzen passende Dübel ein.

Beachten Sie: Senken Sie die Löcher auf der Sichtseite der Balken zusätzlich mit dem Forstnerbohrer an.

Zum Zusammenfügen der Einzelteile kommen Flachverbinder aus Eisen zum Einsatz – als Blech, T-Stück oder Eckwinkel, je nach Einsatzort. Die Schrauben ziehen Sie anschließend mit dem Bohrschrauber oder einer Ratsche an.

Beachten Sie: Da das Altholz stark abgelagert und darum relativ hart ist, markieren Sie sämtliche Löcher durch die Bleche und bohren diese – genau senkrecht – vor.

3. Holzständerwerk aufstellen

Der Endspurt verlangt ein wenig Krafteinsatz: Sind alle Holzelemente zusammengefügt, stellen Sie das komplette Zierfachwerk auf und lehnen es an die Wand. Dann richten Sie das ganze Element so aus, dass die Bohrlöcher in Balken und Wand sich decken.

Beachten Sie: Das Aufstellen gelingt zwar auch alleine – zu zweit lässt sich das Fachwerk allerdings noch leichter und sicherer an der Wand montieren.

Stecken Sie nun die Schrauben zur Wandbefestigung durch die Löcher und richten das Ständerwerk senkrecht aus, bis die Schrauben etwas in den Löchern stecken. Mit einer Ratsche ziehen Sie diese fest an, bis sie gut in den Löchern versenkt sind und nichts mehr wackelt.

Die sichtbare Balkenkonstruktion des fertigen Fachwerkelements verbreitet einen besonderen Charme. Wer möchte, kann die Bohrungen im Holz abschließend mit farblich passendem Abdeckkappen, Holzkitt oder entsprechend abgesägten Holzdübeln füllen, so dass gar kein Metall mehr zu sehen ist.

Altholz – ein echt vielseitiger Partner!

Aus Altholzbalken und -dielen lassen sich noch viele andere Einrichtungsgegenstände und Möbel zaubern. Von Wandborden über Bücher- oder CD-Regale bis hin zu Sitzmöbeln und sogar Bettgestellen ist eigentlich alles möglich. Für diese individuelle Bank wurden ebenfalls alte Holzbretter verwendet:

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