Wandlampen im Industrial Style bauen

Der Industrial Style entstand im New York der Siebzigerjahre, als eine Menge Industriebauten und Lagerhallen immer häufiger leer standen. Zugleich zogen mehr und mehr Menschen in die Stadt und günstiger Wohnraum wurde knapper. Kreativen Individualisten, stets knapp bei Kasse, machten aus ihrer Not eine Tugend: Sie er- und behielten die markanten Elemente der Industriegebäude und erschufen ihren ganz eigenen Style: Sichtbeton, unverputzte Wände, die nicht verborgene Haustechnik – Wasserleitungen, Stromleitungen, Feuertüren aus Metall – und gusseiserne Fassaden. Mit dieser selbst gebauten Wandlampe aus einem Ofenrohrbogen lösen Sie das Versprechen des Industriedesigns perfekt ein: Die Funktion steht im Mittelpunkt, ohne Schnickschnack und überflüssige Dekoration.

ACHTUNG: Bei allen Arbeiten an elektrischen Betriebsmitteln ist Sicherheit oberstes Gebot und die ausführende Person für die Einhaltung der VDE-Bestimmungen verantwortlich. Überlassen Sie die Verkabelung einer Elektrofachkraft, wenn sie mit den entsprechenden Regeln nicht vertraut sind. Sollte Ihre Hauselektrik über keinen FI-Schalter (Fehlerstrom-Schutzschalter) verfügen, sollten Sie selbst gebaute Lampen überhaupt nicht anschließen. Mehr über lebenswichtige Sicherheitsregeln, finden Sie in folgendem BAUHAUS Ratgeber:

1. Wandlampe im Industriedesign bauen

Stellen Sie das Ofenrohr auf den MDF-Zuschnitt und übertragen mit einem Bleistift den Radius.

Sägen Sie mit der Stichsäge den Kreis innerhalb der Markierung aus. Glätten Sie die Kanten des Kreises mit Schleifpapier, sodass er in die schmale Seite des Ofenrohrs passt.

Markieren Sie an einem Ende des Rohrs an drei Punkten (gleichmäßig über den Radius verteilt) Bohrungen. Mit dem 3-mm-Metallbohrer bohren Sie anschließend an den Markierungen Löcher.

Nehmen Sie den Scheibennippel und legen diesen, mit einem Abstand von zwei Zentimetern (Schraubenlänge), auf den ausgesägten Kreis. Zeichnen Sie die Bohrpunkte für die spätere Befestigung ein sowie eine Markierung mittig im Schiebennippel.

Durchbohren Sie den Kreis an der Markierung in der Mitte des Scheibenippels mit einem 12-mm-Holzbohrer. Drehen Sie den Kreis nun um und bohren mit einem 32-mm-Forstnerbohrer ein Zentimeter neben der Bohrung zur Mitte hin ein ca. ein Zentimeter tiefes Loch.

Drehen Sie den Kreis (Bohrung zeigt nach unten), legen zwei Aufhänger auf, sodass sie rechts und links oben liegen und zeichnen die beiden Bohrpunkte sowie die Aufhängeaussparung in der Mitte ein. Bohren Sie an den Markierungen für die Aufhänger mit einem 15-mm-Forstnerbohrer Vertiefungen. Für die Schraublöcher verwenden Sie einen 2,5-mm-Bohrer.

Verbinden Sie nun die beiden Löcher für den Scheibennippel mit dem 12-mm-Holzbohrer und schrauben außerdem die Aufhänger fest.

Drehen Sie den Kreis wieder um, setzen den Scheibennippel auf, bohren die Schraubpunkte vor (2,5-mm-Bohrer) und schrauben den Scheibennippel fest.

Nun geht es ans Licht: Verbinden Sie die Lampenfassung, die Lampenhülse und das Textilkabel miteinander (eventuell Elektrofachmann beauftragen). Führen Sie anschließend das Kabel durch den Scheibennippel, drehen die Lampenhülse fest und das Leuchtmittel ein.

Für die Endmontage der Wandlampe führen Sie zunächst die Trägerplatte in das Ofenrohr ein (dort wo die Bohrungen im Rohr sind), sodass die Aufhänger am Außenradius des Rohr-Bogens liegen.

Durch die vorgebohrten Löcher im Ofenrohr bohren Sie mit einem 2,5-mm-Bohrer drei Löcher vor und verschrauben das Rohr mit der Trägerplatte mit schwarzen 3 x 20-mm-Schrauben.

Nehmen Sie die verstellbare Rohrrosette und biegen den vorstehenden Metallstift nach hinten durch die Öffnung. Schieben Sie die Rosette auf die passende Größe zusammen und arretieren die Rosette mit dem nach innen gebogenen Stift (optional zusätzlich mit Doppelklebeband festkleben).

Stecken Sie die Rosette auf das Ofenrohr auf.

Fertig: Montieren Sie die Lampe an der Wand und schließen sie an.

Wie Sie eine Hängelampe im Industrial Style bauen, erfahren Sie in folgendem BAUHAUS Ratgeber:

Wohnwelt im Industrial Style

Hohe Räume, riesige Fenster, nackte Ziegelwände, offen liegende Rohre, blanke Betonfußböden, Möbel wie aus einer Werkstatt – das sind die Zutaten, aus denen sich der angesagte Industrial Style zusammensetzt. Wohnen im Stil der New Yorker Industrielofts bietet Freiraum für Kreativität, Platz, um Neues auszuprobieren, ohne Angst haben zu müssen, wertvolle Möbel zu beschädigen. Dazu kommt, dass der Loft-Stil bestens mit Antiquitäten, Trödel, alten Industrie-Stühlen oder auch mit hochwertigen neuen Möbeln, etwa im minimalistischen skandinavischen Stil, kombiniert werden kann: Ein großer Tisch auf schwarzen Metallböcken ist stabil und bietet mehr als genug Platz zum Arbeiten, Essen und für gemütliche Runden mit Freunden. Ein Wandregal aus verschraubten Metallrohren dient als Bücherregal, ein rollbarer Werkzeugschrank eignet sich nicht nur für Hammer, Zange und Säge, sondern genauso gut für Besteck, Gewürze oder Schreibutensilien. Und wer keine echte Ziegelwand hat, kann sich mit Motivtapete oder Verblendelementen behelfen. 

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