1. Lasur oder Holzschutzfarbe?
Lasuren erhalten die offenen Poren von Holz ebenso wie dessen Maserung, sind aber auch schwach pigmentiert. Dadurch bieten normale Lasuren in der Regel nur einen geringen Schutz gegen das Vergrauen von Holz durch UV-Strahlung. Um dem vorzubeugen, gibt es spezielle Lasuren für den Außenbereich – zum Beispiel Imprägnierlasur, Holzschutzlasur, Dauerschutzlasur oder Holzschutzgrund. Diese sind wetterfest, UV-beständig, feuchtigkeitsregulierend und Wasser abweisend.
Holzschutzfarbe vereint die Eigenschaften von Lack mit noch größerem Widerstand gegen schlechte Witterungsverhältnisse und bietet Schutz für bis zu zehn Jahre. Außerdem ist diese Spezialfarbe nicht nur hoch wetterbeständig und wasserdampfdurchlässig, sondern auch hoch elastisch. Das gibt dem Holz mehr Freiraum für seine natürlichen Quell- und Zugbewegungen. Nordische Farben wie Taubenblau oder Schwedenrot sorgen in Kombination mit weiß gestrichenen Details (etwa Fensterrahmen oder Dachgiebeln) für einen gemütlichen Eindruck. Grautöne verleihen Ihrem Gartenhaus dagegen einen eher modernen Look.
Beachten Sie: Aufgrund der neurotoxischen und immuntoxischen Wirkung setzen Sie Holzschutzmittel im Außenbereich nur mit Bedacht ein und wenn es unbedingt nötig ist. In Innenräumen sind chemische Holzschutzmittel ohne Ausnahme überflüssig und schädlich! Weitere Informationen erhalten Sie im BAUHAUS Ratgeber Holzschutz
2. Die Vorbereitung des Anstrichs: Reinigen und Abschleifen
Bevor Sie Ihrem Gartenhaus einen neuen Anstrich geben, sind einige Vorbereitungen nötig. Zunächst muss das Wetter stimmen – es sollte trocken sein und die Temperatur sieben Grad nicht unterschreiten. Vermeiden Sie die Arbeit in der prallen Sonne, das kann zu Bläschenbildung bei frischen Farbschichten führen. Das zu bearbeitende Holz muss komplett frei von Staub und Schmutz sein. Säubern Sie Ihr Gartenhaus also je nach Zustand mit einem Handbesen, einer Bürste oder einem Hochdruckreiniger. Achten Sie besonders darauf, Spinnweben vollständig abzufegen. Diese werden sonst leicht übersehen und hinterlassen dann beim Streichen hässliche Spuren. Harzreste am Holz können Sie mit Nitroverdünnung entfernen.
Muss vor dem neuen Anstrich erst noch eine alte Farbschicht abgetragen werden, verwenden Sie dazu einen Schwingschleifer (für große Flächen) oder einen Deltaschleifer (für kleinere Details). Vermeiden Sie dabei das Einatmen des Schleifstaubs, am besten tragen Sie eine Atemschutzmaske und eine Schutzbrille. Scharten und Löcher im Material können Sie mit Holzkitt für den Außenbereich auffüllen. Hängen Sie danach möglichst alle Türen und Fenster des Gartenhauses aus und bocken diese auf. Dadurch lassen sich sowohl die Öffnungen am Haus als auch die ausgebauten Türen und Fenster wesentlich einfacher erreichen und bearbeiten.
3. Das Gartenhaus streichen: Imprägnierung und Grundierung
Legen Sie als erstes Folien um das Gartenhaus und die aufgebockten Bauteile aus, um die Untergründe vor Farbspritzern zu schützen. Holzteile, die nicht gestrichen werden sollen, werden mit Kreppband abgedeckt. Bei unbehandeltem Holz muss nach der Reinigung zunächst eine Imprägnierschicht aufgebracht werden. Dafür eignet sich Holzgrund, Holzschutzgrund oder Imprägnierlasur.
Verwenden Sie zum Aufbringen der Imprägnierschicht einen hochwertigen Pinsel für Wasserlacke und tragen Sie die Imprägnierung satt auf. Das Holz wird so witterungsbeständiger und erhält eine Schutzschicht gegen Bläue-, Pilz- und Insektenbefall sowie eine Basisgrundierung für den später folgenden Anstrich. Lassen Sie die Imprägnierung nach den Herstellerangaben vollständig trocknen.
Möchten Sie bestimmte Flächen in Weiß oder mit hellen Pastellfarben lackieren, müssen Sie in diesen Bereichen vor dem Deckanstrich noch eine, besser zwei Schichten Grundierung auftragen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass aus dem Inneren des Holzes Stoffe austreten und mit der Zeit helle Lackschichten vergilben. Lassen Sie diese Grundierung über Nacht trocknen.
4. Das Gartenhaus streichen: Deckanstrich
Nun können Sie mit dem Auftragen des eigentlichen Deckanstrichs beginnen. Sparen Sie nicht an der Pinselqualität: Verwenden Sie einen hochwertigen Flächenstreicher! So reduzieren Sie das Haaren des Pinsels und sorgen für einen sauberen und trotzdem schnellen Anstrich. Alternativ dazu können Sie auch zu einem Farb- oder Lackier-Roller greifen.
Arbeiten Sie in langen Zügen mit kurzen Pausen. Sollten Farbnasen entstehen, verstreichen Sie diese schnell. Achten Sie auf einen gut deckenden Anstrich auch bei Stirnhölzern, Ritzen und schwer zugänglichen Winkeln. Beginnen Sie immer mit dem Farbton der größeren Flächen und streichen erst am Ende kleinere Dekorelemente wie Tür-, Fensterrahmen, Dachgiebel, etc. Je nach Witterung und verwendetem Anstrichmaterial lassen Sie die erste Farbschicht nun vier bis zwölf Stunden trocknen (Herstellerangaben beachten). Danach folgt der zweite Anstrich – dieser sorgt für perfekten Farbauftrag und ein überzeugendes Ergebnis. Nach einer weiteren Nacht zum Trocknen ist das Gartenhaus wieder vollständig nutzbar.
Zum Schluss steht noch die Reinigung der Werkzeuge an. Wasserbasierte Lasuren und Lacke lassen sich mit Wasser und ein wenig Spülmittel gut auswaschen. Bei lösemittelhaltigen Lasuren und Lacken greifen Sie stattdessen zu Terpentinersatz oder einem Pinselreiniger.