1. Wintergrillen – die passende Ausrüstung und Vorbereitung
Eingefleischte Grillfans können auch im Schneetreiben am offenen Grill stehen und die Würstchen wenden. Wem das aber zu extrem ist, der sollte auf eine trockene Hochdruckwetterlage warten oder unter einen breiten Dachüberstand ziehen. Alternativ grillen Sie bei Schneefall im Carport, in der Garage oder bauen ein einfaches Pavillon-Zelt auf. Ein Terrassen-Heizstrahler wärmen unterdessen Ihre Gäste. Puristen greifen für Stimmung und Wärme zum Feuerkorb, Naturburschen eher zum Schwedenfeuer.
Beachten Sie: Eine „eisgekühlte“ Grillparty braucht nicht viel Platz – schon ein Balkon bietet genug Raum, wenn der Grill direkt am oder auf dem Tisch stehen kann.
Wer im Winter lange draußen am Grill steht, bekommt unweigerlich kalte Füße. Ein provisorischer Boden aus ein paar Brettern, Paletten- oder Fußbodenresten um den Grill herum macht den Unterschied. Achten Sie dabei auf Trittfestigkeit, damit Sie nicht in den Grill rutschen.
Im Winter werden Sie nur selten in hellem Sonnenlicht grillen. Sorgen Sie also für ausreichende Beleuchtung des Grills und der Zutaten.
Vor Ihnen die Glut, in Ihrem Rücken der kalte Wind, zu Ihren Füßen der eisige Boden. Da heißt es: Unten warm einpacken mit dicken Winterstiefeln und oben nach dem Zwiebelprinzip – also mehrere Lagen Kleidung, die Sie flexibel an- und ausziehen können. Eine Mütze gehört in jedem Fall dazu. Genoppte Grillhandschuhe aus Kevlarmischgewebe bieten zugleich Schutz vor Hitze und Kälte und erleichtern Ihnen den Griff zu Fleisch und Beilagen.
Beachten Sie: Erinnern Sie auch Ihre Gäste bei einer Einladung zur winterlichen Gartenparty an Skikleidung, Mütze und Handschuhe und legen Sie selbst warme Decken und Kissen bereit.
2. Der richtige Grill für den Wintereinsatz und Grilltaktik
Sie sollten in jedem Fall einen Grill mit Deckel verwenden. Nur so erreichen Sie ein gleichmäßiges Garen des Grillgutes. Die Größe des Grills ist eher nebensächlich, die Mengen, die man gleichzeitig bearbeitet, sind im Winter ohnehin kleiner. Wenn Sie mit Gas arbeiten, machen Sie sich rechtzeitig mit der Regelung vertraut, denn die spricht jetzt anders an als im Sommer. Ein stabiler Elektrogrill mit Deckel kann auch auf Terrasse oder Balkon eingesetzt werden.
Beachten Sie: Immer die Nachbarn vorwarnen, besser noch einladen!
Bevor Sie den Grill anzünden: Haben Sie sich rechtzeitig um den Brennstoff gekümmert? Oft gibt es nur im Sommer Grillkohle und Anzünder zu kaufen. Feuchte Grillkohle oder -briketts aus dem Gartenschuppen wird Ihnen im Winter keine Freude bereiten. Briketts sind im Winter sowieso besser, da diese eine länger Glutzeit haben. Bei Gasgrills gilt es zu beachten, dass Butangas sich schon bei leichten Minusgraden verflüssigt. Verwenden Sie also Propan – das bleibt bis -42 Grad Celsius gasförmig.
Wie auch immer Sie anheizen – mit Briketts oder Gas – tun Sie es rechtzeitig! Ein Kohlegrill braucht im Winter schnell mal eine Stunde, bis die Glut stimmt und die Wurst auf den Rost darf. Die Grillzeiten verlängern sich unweigerlich. Schlimmer noch: Die Auskühlung geht naturgemäß im Winter noch schneller voran. Da heißt es: Nicht so häufig unter den Deckel gucken, auch wenn’s schwerfällt.
Beachten Sie: Kurze Wege vom Grill zum Tisch einplanen und nicht auf Vorrat grillen!
Im Sommer spart Ihnen ein Anzündkamin Zeit, im Winter garantiert er eine schöne Glut auch unter schwierigen Bedingungen. Denn durch die Kaminwirkung beginnen innerhalb kurzer Zeit alle Briketts zu brennen und erreichen ein gleichmäßiges Glutstadium.
3. Wintergrillen – das richtige Grillgut
Kleiner ist im Winter feiner: Wählen Sie die Fleischportionen eine Nummer kleiner, damit Ihr Grillgut gleichmäßig garen kann. Würstchen, Rippchen, Filet oder Garnelen lassen sich bei Kälte auf dem offenen Grill leichter kontrolliert zubereiten als ein „fetter“ Braten. Der gart besser im geschlossenen Smoker: low & slow – bei niedriger Temperatur, mit langer Garzeit. Klassische Grill-Beilagen wie Nudel- und Kartoffelsalate schmecken in der Kälte auch nicht. Ofenkartoffeln mit Dip, warmes Kräuterbaguette, Grillkäse oder auch Spieße mit Wintergemüse (z. B. Kürbis, Möhren, Pilze) sind bessere Alternativen. Übrigens, auch beim Drumherum gilt die Regel: alle mögen’s heiß! Also kein Eis, kein Kuchen, stattdessen süßes Pizzabrot, Grill-Bratapfel, -Banane oder -Orange, gern auch Flammkuchenvarianten mit Apfel und Calvados. Und heißer Tee, Glühwein oder Punsch bleiben im Winter sowieso nie lange stehen.
Beachten Sie: In jedem Fall sollte Ihr Grillgut aufgetaut sein und vor Witterungseinflüssen und kaltem, feuchtem Wind geschützt werden. Achten Sie also auf die Windrichtung!