Materialien und Werkzeug
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Die Vorbereitung
Bevor Sie Sich im Fachcentrum auf die Pflastersteine stürzen, analysieren Sie zunächst die Art, Form, Länge und Breite Ihres neuen Pflasterweges. Stecken Sie am besten Ihren zukünftigen Weg erst einmal mit Pflock und Seil ab. Wo soll er herführen? Überprüfen Sie dabei, ob Sie die gesamte Strecke entlang mindestens 30 cm in die Tiefe graben können – das ist nämlich für den anschließenden Schichtaufbau notwendig.
Stellen Sie Sich außerdem ein paar Fragen: Wird der Weg später auch mit dem Auto befahren? Soll das Pflaster wasserdurchlässig verlegt werden? Haben Sie außerdem im besten Fall genaue Vorstellungen im Kopf, wie Ihr Pflasterweg aussehen sollte.
Die Lieferung
Sie haben alles vermessen und sind vorbereitet? Dann können Sie im Fachcentrum passende Steine bestellen. Klären Sie bei der Bestellung, wie die Steine zu Ihnen geliefert werden. Privatautos kommen hier schnell an ihre Belastbarkeitsgrenze. Ein Quadratmeter Granit-Pflaster wiegt eine Vierteltonne!
Damit die Arbeit kein übertriebener Kraftakt wird, sollte auch der Materialtransport vom Straßenrand zur Baugrube auf Ihr Grundstück vorab geklärt sein. Schließlich werden Sie es sicherlich mit größeren Mengen an Steinen, Splitt und Sand zu tun haben.
Das Pflastern
Pflastern ist körperlich ganz schön anstrengend. Suchen Sie Sich dafür am besten ein paar Helfer, die tatkräftig bei der Verlegung mit anpacken – dann ist die Arbeit schneller getan und macht auch gleich mehr Spaß! Außerdem passieren bei Zusammenarbeit seltener Unfälle im Garten. Doch die Unterstützung von Familie, Freunden oder Bekannten beim Verlegen allein reicht nicht, Sie benötigen zum Anlegen und Pflastern auch die Hilfe von passenden Kabel-, Motor- oder Geräten mit Akku-System – beispielsweise eine motorbetriebene Rüttelplatte. Auch um den Einsatz eines Steinknackers kommen Sie beim Pflastern nicht drum herum.1. Stabiler Unterbau für Pflasterflächen
Der Unterbau ist das A und O für beste Pflasterergebnisse: Er besteht aus einer verdichteten, aber dennoch porösen Tragschicht und einem Pflasterbett – beispielsweise aus Sand oder Split. Je nach Art der Belastung müssen Sie den Unterbau zwischen 5 und 50 Zentimetern einplanen: Zur Befestigung von Gehwegen oder Flächen im privaten Umfeld genügt eine Stärke von ca. 20 Zentimetern. Bei stärker belasteten Verkehrsflächen ist eine Stärke des Unterbaus von 30 bis 50 Zentimetern erforderlich. Es sollte ein frostsicheres kornabgestuftes Material von 0 bis 32 Millimeter aus Kiessplitt, Schotter o.Ä. verwendet werden und ist standfest zu verdichten.
Um die Schichten aufzubringen ist es notwendig, zunächst die zu pflasternde Fläche exakt zu markieren: Hierfür schlagen Sie Pflöcke ins Erdreich und spannen auf Höhe der definierten Pflasteroberfläche eine Richtschnur. Runde Fläche markieren Sie mit einem Zirkel aus Pflock und Schnur.
Haben Sie die Fläche markiert, heben Sie das Erdreich aus und verdichten den Untergrund. Berücksichtigen Sie dabei ein Oberflächengefälle von ein bis zwei Prozent – bei Wegen zu den Seiten hin, bei Terrassen und Einfahrten vom Haus weg. So müssen Sie keine zusätzliche Dränage legen.
Auf das so verdichtete Erdreich verteilen Sie nun Kies oder Schotter als Tragschicht (30-40 cm bei lehmigen Böden bzw. 20-30 cm bei sandigen Böden), die Sie mit einer Rüttelplatte verdichten.
Nun folgt das Pflasterbett aus Sand oder Split oder aus einem Sand-Zement-Gemisch, das Sie ebenfalls sorgfältig verteilen und gegebenenfalls mit einer Richtlatte und Wasserwaage abziehen. Das Pflasterbett nicht mehr betreten!
2. Pflastern: Randsteine setzen
Pflasterdecken brauchen grundsätzlich eine stabile Randeinfassung: Sie sichert die Pflasterränder gegen Verrutschen. Welche Randeinfassung die richtige ist, hängt von den örtlichen Gegebenheiten, der Belaggröße und der Beanspruchung ab.
Für wenig belastete Gehwege reicht eine Beton-Rückenstütze aus, die mindestens zehn Zentimeter unter die Oberkante des Pflasterbetts reicht. Bei mittlerer Belastung sollten Sie zusätzlich eine Läuferreihe in Beton legen (ebenfalls mindestens zehn Zentimeter dick). Für die Rückenstütze verwenden Sie entweder Fertigbeton (B 15, Körnung 0-32, Konsistenz steif) oder mischen diesen selbst an: Zement und Kies im Mischungsverhältnis 1:6. Pro laufendem Meter Randeinfassung benötigen Sie etwa 35 Liter Beton.
Bei stark belasteten Flächen (z. B. Einfahrten) verwenden Sie zusätzlich Beton-Kantsteine oder spezielle Abschlusssteine.
3. Pflastersteinarten
Welche Materialien kann ich zum Pflastern wählen?
Ganz egal ob Beton-, Ton- oder Naturstein, die Auswahl an verschiedenen Materialien von Pflastersteinen eröffnen Ihnen individuelle Gestaltungsmöglichkeiten:
Beton
Pflastersteine aus Beton sind schon längst nicht mehr einfallslos, denn es gibt sie in verschiedensten Farben und Formen sowie mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen. Besonders toll: Die Farbpigmente von Betonsteinen sind meistens witterungs- und UV-stabil, was eine lange Haltbarkeit und Farbbeständigkeit garantiert. Außerdem sind sie günstig und leicht anzulegen und zu verlegen.
Ton
Pflastersteine aus Ton sind klassische Backsteine wie Sie sie kennen – meist hellrot, offenporig und relativ weich. Auch sogenannte Klinker werden aus Ton gefertigt. Sie werden bei höherer Hitze gebrannt und sind deshalb frostfester, widerstandsfähiger, weniger offenporig. Dadurch nehmen sie im Gegensatz zu Backsteinen kein Wasser auf. Klinker sind oftmals im klassischen Rot oder auch in Ockergelb, Bläulich-Grau oder Violett erhältlich. Sie sind allerdings oftmals nicht exakt gleich groß und können nicht ohne Fugen verlegt werden. Das Pflastern kann hier etwas kniffliger werden.
Naturstein
Naturstein ist absolut farbbeständig und aufgrund seines natürlichen und dezenten Looks sehr beliebt. Allerdings ist Naturstein nicht immer lange haltbar. Während Granit, Porphyr und Basalt mehr oder weniger als unzerstörbar gelten, ist Sandstein dagegen etwas empfindlicher, da es sich um versteinerten Sand handelt. Er besitzt außerdem häufig große Poren und nimmt deshalb leicht Schmutz und Flecken an.
Keramik aus Feinsteinzeug
Die einmalige Materialbeschaffenheit ermöglicht einen Einsatz im Innen- als auch im Außenbereich. Die Qualität und Oberflächenstruktur der formstabilen, pflegeleichten, langlebigen Platten erzeugt ein harmonisches, natürliches und gemütliches Ambiente. Ganz gleich ob Sie den Wohnraum, den Wintergarten, die Terrasse oder die Garage belegen wollen, es bestehen durch die hohe Qualität und die zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten keine Grenzen. Die Platten sind hygienisch und antibakteriell, leicht zu reinigen.
4. Verlegemuster für Pflastersteine
Welche Verlegemuster gibt es beim Pflastern?
Beim Pflastern und Verlegen können Sie ganz nach Ihrem Geschmack zwischen verschiedenen Möglichkeiten und einigen Mustern entscheiden – eins anspruchsvoller als das andere. Aber keine Sorge: mit etwas Geschick und nützlichen Tipps gelingen Ihnen alle davon!
Welche Muster sich zum Pflastern für welche Flächen eignen, erklären wir Ihnen in dieser Anleitung:
Blockverband
So pflastern Sie im Blockverband-Stil: Sie setzen zwei Steine parallel als Block und die nächsten beiden legen Sie in entgegengesetzter Richtung an, sodass sich eine Art Schachbrettmuster ergibt. Das gelingt Ihnen ganz einfach – besonders wenn Sie die Wegbreite auf das Blockmaß ausrichten und es dadurch keinen Verschnitt gibt.
Läuferverband
Dieses Muster gilt als gängigste Verlegeform zum Pflastern und ist für alle Pflasterformate anwendbar. Die Steine werden immer versetzt angelegt – wie bei einer Mauer. Dabei ist je nach Verlegerichtung kaum Verschnitt nötig. Dieses Verlegemuster garantiert eine hohe Stabilität, da beim Verlegen keine Kreuzungen entstehen.
Flechtverband
Für das Pflastern des Flechtverbands benötigen Sie zwei Steingrößen, um kleine Lücken zu füllen. An einen senkrecht gesetzten Stein wird einer mittig waagerecht gelegt – und umgekehrt. Die Steine werden beim Pflastern sozusagen miteinander „verflochten“.
Fischgrätverband
Beim Fischgrätverband werden rechteckige Steine wechselseitig waage- und senkrecht aneinandergereiht bzw. gegenläufig aneinandergestoßen, sodass ein diagonales Muster entsteht. Es eignet sich gut für befahrene Flächen wie Einfahrten, ist aber mit hohem Zuschnittaufwand verbunden.
Wilder Bruchstein
Hierbei handelt es sich um eine aufwendige Verlegeart, da die unregelmäßigen Steine im Verlauf genau ausgesucht oder angepasst werden müssen. Die Fugen bleiben bei diesem Muster offen.
Wilder Betonstein
Zum Pflastern dieses Musters werden verschiedene Steinformate ohne Richtungsbetonung miteinander verlegt. Hierdurch entstehen interessante Optiken. Sie sind also völlig frei und können Sich kreativ austoben! Ihr Endergebnis wird aussehen wie kein anderes.
Kreismuster
Beim Pflastern von Kreismustern starten Sie mit einem Quadrat aus vier Steinen in der Mitte und platzieren die Steine drum herum in Kreisform. Das Muster kann allein liegen oder auch auf Pflasterflächen integriert werden. Definitiv ein optischer Hingucker!
Schuppenmuster
Das Schuppenmuster bringt Schwung und Dynamik in jeden Garten! Für die attraktive und aufwendige Optik werden die äußeren Steine zuerst ausgelegt und dann wird bogenweise in Kreisform nach unten gearbeitet, sodass die Steine immer kleiner werden.
Segmentmuster
Die Steine werden ähnlich wie beim Schuppenmuster angelegt, nur nicht in Halbkreisbögen. Auch hier sollten Sie beim Pflastern unbedingt von außen nach innen arbeiten. Auch dieses Muster wirkt nicht statisch, sondern schwungvoll und lebendig.
Steinplatten zuschneiden
Der Zuschnitt von Steinplatten – ob aus Beton, Klinker oder Naturstein – kann meist nicht mit einem mechanischen Werkzeug erfolgen. Prädestiniert für diese Aufgabe ist dagegen der Winkelschleifer. Dieser kann mit verschiedenen Werkzeugaufsätzen bestückt werden. Für normale Betonsteine reichen in der Regel herkömmliche Stein-Trennscheiben. Diamant-Trennscheiben sind für Natursteine ideal - oder Sie verwenden eine Profi-Nassschneidemaschine.
Beachten Sie: Ein Gehörschutz, eine Schutzbrille, eine Staubmaske, gute Arbeitshandschuhe und Schuhe mit Stahlkappen sind ein absolutes Muss beim Schneiden von Steinplatten!
Professionelle Maschinen und Geräte, finden Sie in großer Auswahl im BAUHAUS Leihservice.
Was gibt es bei Natursteinen zu beachten?
Achten Sie beim Kauf von Naturstein auf die Herkunft. Lassen Sie lieber die Finger von billiger Ware aus Asien und greifen zu teurerer Ware aus Mitteleuropa. Keine Sorge: Sie müssen trotzdem nicht tief ins Portemonnaie greifen. Granit-Kleinpflaster ist oftmals sehr günstig erhältlich, Marmor hingegen gilt als einer der teuersten Natursteine.
Noch ein Rat: Da Naturstein allgemein hochpreisiger ist, raten wir Ihnen, Sich für ein schlichtes, zeitloses und farbneutrales Modell zum Pflastern zu entschieden – das wird Ihnen sicherlich auch noch Jahrzehnte später gefallen.
Keramikplatten: Pflegeleicht, widerstandsfähig und vielseitig!
Die Keramikplatten ab 2 cm eignen sich sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich. Das macht es Ihnen einfach, farblich einheitliche sowie barrierefreie Übergänge z.B. vom Wohnzimmer zur Terrasse zu gestalten.
Umweltfreundliche Keramikplatten
Platten Cera 2.0 sind Greenleaf-zertifiziert und erfüllen die Anforderungen der Baustoffklasse A. Sie bestehen aus umweltfreundlichem Material. Zudem sind die keramischen Platten recyclingfähig. Sie haben einen rein mineralischen Aufbau und dadurch keine chemischen Ausdünstungen.
Wie verlege ich Pflastersteine?
Nach gründlichem Vorbereiten geht es ans Eingemachte: Die Verlegung. Mit dieser Anleitung und ein paar Tipps und Tricks gelingt Ihnen das Verlegen Ihrer Pflastersteine im eigenen Garten Schritt für Schritt ganz problemlos.
1. Frostschutz verteilen
Nachdem Sie Ihren Pflasterweg um mindestens 30 cm ausgegraben und die Erde ausgehoben haben, verteilen Sie im ersten Schritt eine dünne Schicht Frostschutz, der aus Schotter oder einem Schotter-Splitt-Sand-Gemisch besteht, auf der gesamten pflasternden Fläche und verdichten ihn mit der Rüttelplatte. Diese dient als Sauberkeitsschicht, damit Sie eine gute Grundlage für die anschließenden Arbeiten haben. Setzen Sie anschließend Palisaden als Randbegrenzung und Spritzschutz. Verteilen Sie danach eine weitere Schicht Frostschutz und verdichten ihn.
2. Rohre verlegen und Splitt verteilen
Verlegen Sie nun Rohre zum Abziehen des Splittbettes. Wählen Sie den Abstand so, dass die Abziehlatte beim Abziehen auf beiden Seiten sicher aufliegt. Sehr praktisch: Lange Rohre ermöglichen das Abziehen der Fläche in einem Zug. Wenn Sie die Rohre ausgerichtet haben, verteilen Sie die untere Tragschicht Splitt. Schütten Sie an mehreren Stellen die erste Tragschicht Splitt über die Rohre, sodass kleine Hügel darüber entstehen. Ziehen Sie die Rohre dann hoch und richten sie an den gespannten Schnüren aus.
Entfernen Sie im nächsten Schritt die gespannten Schnüre und verteilen die zweite Tragschicht Splitt auf der gesamten Fläche. Füllen Sie die Zwischenräume soweit auf, dass Sie den Splitt über die Rohre abziehen können. Wichtig ist, dass keine Vertiefungen oder Hügel entstehen und die gesamte Fläche eben ist. Achten Sie beim Verlegen des Splitts darauf, dass Sie das Splittbett nicht betreten! Bringen Sie vor dem Abziehen der oberen Tragschicht ein Pflasterbett ein aus Sand, feinem Splitt oder Kies, damit das Regenwasser später versickern kann.
3. Pflastersteine verlegen
Spannen Sie nun eine Schnur exakt im rechten Winkel zu den Palisaden. Setzen Sie nun daran die erste Reihe Pflastersteine. Je nach Verlegemuster wird diese nicht parallel zur Garagenkante, sondern im rechten Winkel zu den Palisaden oder Randsteinen verlegt – das erspart Arbeit beim Zuschneiden. Legen Sie die erste Reihe Pflastersteine entlang der Schnur ins Splittbett, ohne sie festzuklopfen. Legen Sie sie dicht aneinander, der nötige Fugenabstand entsteht durch die Auswölbungen an den Steinen.
Verlegen Sie im nächsten Schritt weitere Steinreihen und kontrollieren jede einzelne davon mit Richtlatte und Winkel, damit wirklich alle Reihen gerade verlaufen. Wenn die komplette Fläche verlegt ist, werden die Passstücke für die Lücken mit einem Steinknacker geschnitten. Die geschnittenen Steine werden an den Rändern und in der ersten Reihe verlegt.
4. Pflastersteine verfugen und Fläche reinigen
Jetzt steht das Verfugen an. Verteilen Sie den Fugensand gleichmäßig auf der Pflasterfläche und kehren ihn in die Fugen ein. Fegen Sie mit einem Besen über die Fugen, damit der Sand auch in den Fugen bleibt. Zum Schluss sollten Sie nur noch die Fläche komplett reinigen und den überschüssigen Sand sammeln – den brauchen Sie später noch.
Im letzten Schritt unserer Anleitung rütteln Sie die Fläche mit der Rüttelplatte ab – verwenden Sie am besten eine Gummiplatte unter der Rüttelplatte, damit die neuen Pflastersteine nicht beschädigt werden. Hierdurch werden die Höhenunterschiede der Pflastersteine ausgeglichen. Achten Sie außerdem darauf, dass keine Fugenmaterialreste mehr auf der Fläche liegen – hierdurch könnten die verlegten Pflastersteine beschädigt werden. Nach dem Abrütteln setzt sich auch der Fugensand. Kehren Sie deshalb erneut Fugensand ein – auf die gleiche Weise wie beim ersten Verfugen. Fertig ist Ihre gepflasterte Fläche!
Wie verlege ich Keramik aus Feinsteinzeug?
Die Keramikplatten sind bereit für ihren Einsatz? Dann stellt sich nun die Frage nach der richtigen Verlegetechnik. Hier gibt es durchaus große Unterschiede, auf die Sie je nach Verwendungszweck achten sollten. Drei der wichtigsten Fliesmethoden sind die lose Verlegung, die Verlegung als Doppelboden auf einem bereits vorhandenen, soliden Untergrund und die feste (und dann auch dauerhafte) Klebeverlegung.