Richtig mauern: Ziermauer im Garten errichten

Wer überlegt, eine Gartenmauer zu errichten, steht vor einer großen Auswahl. Hat die Mauer einen praktischen Zweck oder soll sie hauptsächlich zur Zierde dienen? Ein schönes Beispiel für eine Gartenmauer, die gut aussieht, aber auch einen Zweck hat, ist eine geschwungene Ziermauer mit Steinen aus quarzhaltigen Betonsteinen, die die Terrasse zum dahinter liegenden Grundstücksrand dekorativ abgrenzt. Die schützende Mauer gewinnt ihren Reiz aus der zufälligen Kombination unterschiedlicher Steinformate und Farbtöne. Damit die Ziermauer in der Optik einer Burgruine auch von Laien ohne Probleme errichtet werden kann, kommt ein fertiger Bausatz zum Einsatz: Alle Steine sind vorbearbeitet, in den Formaten aufeinander abgestimmt und in entsprechenden Mengenverhältnissen erhältlich.

Das A und O für den reibungslosen Aufbau der Ziermauer ist eine möglichst detaillierte Lageskizze mit den unterschiedlichen Steinformaten und -farben. 

Beachten Sie: Gartenmauern sind bauliche Anlagen, die baugenehmigungspflichtig sind, es sei denn, die Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes verlangt für bestimmte Einfriedungen keine Baugenehmigung. Erkundigen Sie sich vor Baubeginn beim Bauamt Ihrer Gemeinde oder Ihrer Stadt, bevor Sie eine Mauer im Garten errichten.

Was Sie beim Bau der Mauer bedenken sollten und welche Schritte nötig sind, erfahren Sie im Folgenden.

Schritt 1: Fundament gründen

Damit die Ziermauer sicher und dauerhaft befestigt ist, benötigen sie ein solides Fundament: Nachdem Sie den Verlauf der Mauer festgelegt haben, koffern Sie das Erdreich für das Streifenfundament aus (hier: 70 cm tief und 50 cm breit).

Füllen Sie nun als Drainageschicht ein Sand-Kies-Gemisch ein, verteilen alles mit einer Harke, verdichten mit einem Stampfer und ziehen anschließend die Oberfläche plan ab.

Rühren Sie den Zementmörtel an (Herstellerangaben beachten) und füllen den Graben bis zur Erdoberfläche mit dem Mörtel. Verdichten Sie den Mörtel während des Einfüllens immer wieder und ziehen ihn zum Schluss glatt ab.Zementmörtel können Sie auch selbst aus Grubensand mit Kiesanteilen und Zement anmischen. Weitere Tipps und Wissenswertes rund um die Arbeit mit Beton erhalten Sie im BAUHAUS Ratgeber Fundamente erstellen.

Lassen Sie das Fundament aushärten, bevor Sie die Mauer setzen können (Herstellerangaben beachten).

Beachten Sie: Führen Sie Fundament- oder Mörtelarbeiten nicht bei Frost durch. Decken Sie außerdem frisch gegossene Fundamente immer mit einer Folie ab, um sie vor Dauerregen oder zu raschem Austrocknen zu schützen – ggf. halten Sie es zusätzlich durch Besprühen mit Wasser feucht.


Schritt 2: Mauer planen und Versatz bestimmen

Setzen Sie Mauersteine im Verband – davon hängt zum einen das optische Erscheinungsbild und zum anderen die Stabilität der Mauer ab. Jeder Stein muss dabei um einen bestimmten Wert versetzt zu dem darunterliegenden gesetzt werden – das sogenannte Überbindemaß. Die Faustformel zur Berechnung lautet:

Überbindemaß ü ≥ 0,4 x Steinhöhe h ≥ 45 mm

Bei 200 Millimeter hohen Steinen ergibt das zum Beispiel: 0,4 x 200 = 80. Daraus ergibt sich: 80 ist größer als 45. Das Überbindemaß ist also mit 80 Millimeter erreicht, und die Steine werden mindestens um diesen Wert versetzt gemauert.

Machen Sie sich vor Arbeitsbeginn mit den verschiedenen Farben und Formaten der Mauersteine vertraut. Vor dem Vermauern sollten Sie einige Steine einer Schicht probeweise auslegen – so können Sie die Anordnung der Farben je nach Geschmack noch variieren. Beachten Sie: In der Vielfalt liegt das stimmige Gesamtergebnis! Unschön wäre es, denselben Farbton eines Steins an einer bestimmten Stelle zu oft zu wiederholen.


Mauerverbände im Überblick


Schritt 3: Mörtel anrühren und Ziermauer setzen

Bevor Sie beginnen, sollten Sie beachten: Gehörschutz, Schutzbrille, Staubmaske, gute Arbeitshandschuhe und Schuhe mit Stahlkappen sind ein absolutes Muss beim Schneiden von Steinen.

Mischen Sie Trasszementmörtel erdfeucht an (geschmeidig und dennoch konsistent) und setzen die Mauersteine Lage für Lage mit Mörtel aufeinander. Tragen Sie den Mörtel hierbei satt und gleichmäßig auf. Füllen Sie auch die vertikalen Stoßfugen zwischen den Steinen möglichst hohlraumfrei – durch mehrmaliges Hineindrücken des Mörtels mit der Kelle. Werden die Fugen nicht hohlraumfrei mit Mörtel verfüllt, kann es später zu Ausblühungen kommen.

Beachten Sie, dass die durchschnittliche Fugenbreite 12 Millimeter beträgt. Minimale Abweichungen sind dabei nicht tragisch. Im Gegenteil, kleine Ungenauigkeiten wirken bei einer solch rustikalen Mauer sogar optisch ansprechend und können mit der nächsten Lage ausgeglichen werden. Die auf dem glattgestrichenen Mörtelbett aufgesetzten Steine richten Sie mit der Wasserwaage aus und klopfen sie dabei leicht mit dem Kunststoffhammer an. Dadurch können Sie auch kleinere Unebenheiten ausgleichen.

Falls Sie Steine zuschneiden müssen, verwenden Sie hierfür einen Trennschleifer. Dieser kann mit verschiedenen Werkzeugaufsätzen bestückt werden.

Für normale Betonsteine reichen in der Regel herkömmliche Stein-Trennscheiben. Diamant-Trennscheiben sind für Natursteine ideal – oder Sie verwenden eine Profi-Nassschneidemaschine. Allerdings müssen bei solchen Bausätzen nur noch wenige Steine zugeschnitten werden.

Mit einem Bossiermeißel bearbeiten Sie die Sichtflächen der Ecksteine. Halten Sie den Meißel dabei schräg, damit die Oberfläche eine natürliche Anmutung bekommt. Die Kanten runden Sie schließlich mit einem Stockhammer (alternativ Zimmermannshammer) ab.

Eine Besonderheit von Ziermauern ist die als Rundung ausgeformte Ecke (Radius 130 cm). Dafür kommen vorgefertigte Keilsteine (15 cm dick) zum Einsatz. Weitere Formate fertigen Sie aus den vorhandenen Steinen entsprechend an: Mit einem hydraulischen Spalter knacken Sie diese zu Keilsteinen.

Fensteraussparung in der Mauer gestalten Sie mit Blockstufen. Achten Sie auch hier darauf, den Trasszementmörtel satt aufzutragen.


Schritt 4: Verfugen

Nachdem der Mörtel grifffest ist (Herstellerangaben beachten) geht es ans saubere Verfugen. Dabei die Fugen nicht bündig ausformen, sondern mindestens 5 Millimeter tiefer als die Steinoberfläche. Mit der Fugenkelle streichen Sie den Mörtel glatt. Fehlendes Material können Sie mit der Hand in kleinen Mengen in die Fuge drücken – ebenfalls glatt streichen. Nach dem Verfugen kehren Sie die Mauer mit einem Besen ab.


Tipps und Tricks

Beton

Bei kleineren Arbeiten verwenden Sie am besten Fertigbeton. Die im BAUHAUS erhältlichen 40 kg Säcke sind leicht transportabel und müssen nur noch mit Wasser angemischt werden (Herstellerangaben beachten).

Sie können sich Ihren Beton aber auch selbst anmischen. Dabei kommt es auf die Art der Verwendung und die richtige Mischung von Zement, Zuschlag (Sand und Kies mit einer Gesteinskörnung zwischen 16 und 32) und Wasser an: Es gibt eine sogenannte Universalmischung (z. B. für Kleinfundamente, Gartenplatten und Stufen). Das Mischungsverhältnis lautet hier 1 Teil Zement, 4 Teile Zuschlag, 0,5 Liter Wasser.

Beton anmischen: Durchmischen Sie die trockenen Bestandteile. Geben Sie dann nach und nach das Wasser hinzu, bis der Beton eine pastöse Konsistenz hat. Erdfeucht bedeutet, der Beton ist etwas krümelig, feucht aber nicht flüssig.

 

Fugen wetterfest ausformen

Formen Sie Mauerfugen wetterfest aus – andernfalls würde sich bei Regen das Wasser in den Fugenflanken stauen und der Mörtel bröckelt mit der Zeit heraus. Mit einem Fugeisen oder einem Schlauch drücken Sie den Mörtel hierfür einfach gleichmäßig ein bis zwei Millimeter tief in die Fugen. 

Trockenmauer

Ebenfalls in vielen Gärten anzutreffen und ein echtes Schmuckstück ist die Trockenmauer. Wie Sie eine solche Mauer, die aussieht, als wäre sie scheinbar wahllos aus Natursteinen gebaut worden, am besten setzen, erfahren Sie im BAUHAUS Ratgeber Trockenmauer.


Werkzeug und Material

 

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