Material und Werkzeug
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Plattenlager und Stelzlager – was ist der Unterschied?
Für geringe Aufbauhöhen oder wie im gezeigten Beispiel am Flächenrand eigen sich starre Plattenlager. Diese sind nicht in der Höhe verstellbar – dafür aber an den dafür vorhergesehenen Sollbruchstellen teilbar und stapelbar.
Stelzlager haben ein drehbares Gewinde, mit dem Sie die Höhe des Lagers individuell einstellen können. Je nach Modell variieren sie bezüglich Durchmesser, Höhe, Abstandhalterhöhe und Belastbarkeit.
Welche Terrassenplatten eignen sich für Stelzlager?
Besonders beliebt sind 60 x 60 cm Keramikfliesen mit einer Stärke von 2 cm zur Verlegung auf Lagern. Sie können grundsätzlich aber alle Platten oder Fliesen verwenden. Einzige Voraussetzung: Sie sollten wasser- und rutschfest und für den Outdoor-Bereich geeignet sein. Unsere Empfehlung: Hartgesteine wie Granit, Basalt oder Quarz.
Einfach auf Stelzen: Terrassenplatten verlegen
Planen Sie einen Abschluss durch Randsteine, Randabschlussleisten oder einer stabilen Metallkante ein, wenn Ihre Fläche nicht durch Hausmauern, Vorsprünge oder Balkonwände eingefasst ist.
Aber sind Terrassenplatten und Fliesen auf Stelzlagern wirklich belastbar? In jedem Fall! Wenn Sie Platten oder Fliesen auf Stelzen verlegen, bekommen Sie trotzdem eine sehr stabil Terrasse – selbst auf größeren Flächen. Jedes einzelne Lager hält einer Belastung von bis zu einer Tonne stand. Je nach Beschaffenheit der Fliesen können diese mit bis zu 1.000 Kilogramm pro Platte belastet werden.
Beachten Sie: Falls Sie keine Betonplattenfläche vorfinden, auf die der Aufbau erfolgen kann, legen Sie sich aus einem Rest günstiger (Beton-)Terrassenplatten ein Verlegegitter an, das nur an den vorgesehenen Stellen für die Stelzlager je eine Platte hat. Dann sollten Sie aber zusätzlich ein Vlies einziehen, damit nicht eines Tages Unkraut aus den Fugen winkt.
1. Allgemeine Vorbereitungen und Verlegeplan erstellen
Terrassenplatten auf Stelzen haben offene Fugen, und das Regenwasser läuft in den doppelten Boden. Deswegen muss dieser ein 2- bis 3-prozentiges Gefälle vom Haus weg haben und unter Umständen eine Drainage. Die Platten im Untergrund müssen außerdem tragfähig sein, denn auf ihnen lasten später die neuen Feinsteinzeugplatten. Unter Umständen müssen Sie im Vorfeld den Untergrund komplett erneuern oder einzelne Platten austauschen.
So sollten Sie beginnen: Erstellen Sie einen genauen Plan und legen Sie fest, wo Platten und Lager liegen sollen (inkl. Dübelpositionen). Kalkulieren Sie von vornherein Einstiege und die Breite der letzten Plattenreihe sowie den Höhenaufbau der neuen Terrasse genau, besonders wenn eine Treppe zur Fläche hinführt. Denn selbst mit extrem dünnem Feinsteinzeug (im gezeigten Beispiel mit nur zwei Zentimetern Höhe) beträgt der Höhengewinn beim Einsatz von Stelzlagern mindestens sieben bis acht Zentimeter. Bei großen und schweren Plattenformaten ist es außerdem sinnvoll, Lager nicht nur an den Eckpunkten, sondern auch in der Plattenmitte vorzusehen.
Beachten Sie: Beginnen Sie bei der Verlegung immer mit einer ganzen Platte.
2. Stelzlager anordnen, ausrichten und sichern
Ordnen Sie nun die Stelzlager laut Plan an: Richten Sie die Lager peinlich genau in der Höhe aus. Dazu nutzen Sie die Wasserwaage in beiden Richtungen. Die Kunststoff-Stege auf dem Teller geben die Position der Plattenstöße vor (Platte muss an jeder Ecke auf einem Viertel des Lagers liegen). Wenn Sie diese nicht benötigen, beispielsweise an den Rändern oder beim Einsatz in der Plattenmitte, können Sie sie leicht mit den Fingern wegbrechen.
Richten Sie die Lager auch untereinander aus. Arbeiten Sie hier ebenfalls genau, sonst wackeln später die Platten beim Begehen.
Wenn Ihr Unterboden nicht wirklich plan ist – und welcher Boden ist das schon – werden Sie nicht umhinkommen, die Stelzlager mit Dübeln zu sichern. Die Hersteller fordern mindestens drei Dübel pro Lager. Achten Sie beim Bohren darauf, die Betonplatte nicht zu brechen. Gut, wer die Lager- und Dübelposition beim Verlegeplan genau bestimmt hat und jetzt nicht am Plattenrand bohren muss.
3. Terrassenplatten verlegen
Haben Sie bis hierhin die Vorarbeit sauber erledigt, ist das eigentliche Verlegen (fast) im Handumdrehen geschafft: Die Stelzlager werden jeweils am Fugenkreuzpunkt des Plattenrasters auf den Untergrund gelegt und die Terrassenplatten aufgelegt (ggf. Plattenheber verwenden). Aber auch hier gilt: keine Eile! Besonders wichtig ist das genaue Arbeiten bei der ersten Reihe, denn ein Fehler potenziert sich später mit jeder neuen Reihe Richtung Terrassenabschluss.
Bei der Auswahl der Stelzlager sollten Sie die Version wählen, die den größten für Sie praktikablen Durchmesser haben. Und nicht vergessen: Immer wieder Höhe einstellen und ausrichten durch Drehen des Gewindeteils. Am Rand können Sie auch zusätzlich einfache teil- und stapelbare Plattenlager einsetzen.
Die Abstände zwischen den Platten beziehungsweise zum Rand werden durch die Stege auf den Tellern und/oder simple Fliesenkreuze festgelegt. Die Fugen bleiben dabei offen. So kann Regenwasser abfließen und die Terrasse ist auch jederzeit wieder zu öffnen, um unter den Platten zu fegen oder Leitungen im Hohlraum zu verlegen.
Richten Sie jede neue Platte penibel aus (lange Wasserwaage) und kontrollieren Sie regelmäßig den fluchtgerechten Verlauf der Plattenreihen mittels Richtlatte und Schnur.
Beachten Sie: Da moderne, großformatige Platten ein stattliches Gewicht haben, empfiehlt es sich, möglichst zu zweit zu arbeiten.
Keine Plattenverlegung kommt am Ende ohne Zuschnitt aus. Wenn der Verlegeplan sauber kalkuliert war, müssen Sie aber nur bei der letzten Reihe der Platten im geringen Umfang schneiden. Generell sollten Sie immer versuchen, lange Schnitte in Längsrichtung der Platten auf ein Minimum zu reduzieren.
Sie schneiden die Platten nach genauem Ausmessen und Anzeichnen mit dem Bleistift: Dazu nehmen Sie einen Winkelschleifer und hochwertige, schmale Trennscheiben (Diamantscheiben).
Beachten Sie: Ein Gehörschutz, eine Schutzbrille, eine Staubmaske, gute Arbeitshandschuhe und Schuhe mit Stahlkappen sind ein absolutes Muss beim Schneiden von Steinplatten!
Da Sie mit einer vollständigen Plattenreihe begonnen haben, schneiden Sie zum Abschluss auch noch die fehlenden Stücke an den Übergängen passgenau zu.
Im gezeigten Beispiel wurden außerdem am Übergang zum Wintergarten wieder teil- und stapelbare Plattenlager verwendet. Sie haben einen geringeren Platzbedarf als die großen Stelzlager.
Gerade der Übergang vom Haus zur Terrasse ist in der Praxis später stark belastet. Er darf in keinem Fall wackelig oder gar mit einer Stolperkante verlegt werden.
Der Zeitbedarf für das eigentlich Verlegen ist bei üblichen Terrassengrößen kaum mehr als ein Tag. Und wenn sich Ihre Pläne einmal ändern sollten – die Plattenfläche ist in kürzester Zeit wieder abgebaut. Ein wichtiges Argument gerade für Mieter.
Terrassenplatten aus Feinsteinzeug auf Stelzlagern bauen
In diesem Video erfahren Sie, wie Sie einen Terrassenbelag aus Feinsteinzeug-Platten mithilfe von Stelzlagern einfach selbst verlegen – ohne Mörtel und Fugenmasse.