1. Vorarbeiten
Die mit dem sogenannten „Ochsenblutrot“ versiegelten Holzdielen im gezeigten Beispiel kamen vollkommen zerkratzt und unansehnlich unter einem alten Teppichbelag zum Vorschein.
Um in Ruhe arbeiten zu können, räumen Sie zunächst sämtliche Möbel beiseite und entfernen die Sockelleisten. Versenken Sie eventuell herausstehende Nägel im Holzboden mit einem Senkstift, ziehen lockere Schrauben nach und kleben lose Holzelemente mit passendem Leim am Untergrund fest. Führen Sie außerdem eventuelle Maler- und Tapezierarbeiten vorher durch, um die Oberfläche des frisch versiegelten Bodens nicht zu beschädigen.
2. Holzdielen abschleifen
Damit die schöne Maserung der Holzdielen wieder sichtbar wird, müssen Sie die gesamte Fläche zunächst in mehreren Schleifgängen abschleifen. Hierfür führen Sie vier bis fünf Schleifgänge mit Korn 16 oder 24, 40, 80 und abschließend mit 120er Körnung (der Feinschliff) durch.
Beachten Sie: Wie viele Schleifgänge mit welcher Körnung notwendig sind, hängt von der Unebenheit und vom Verschmutzungsgrad des Bodens ab. Je höher die Kennzahl der Körnung, umso feiner ist das Schleifmittel.
Starten Sie den Walzenschleifer und warten Sie ab, bis sich der Staubsack mit Luft gefüllt hat. Bewegen Sie sich dann langsam nach vorne und senken dabei die Schleifwalze mit dem Hebel langsam ab. Bewegen Sie die Schleifmaschine nach vorne und betätigen wieder den Hebel, so dass sich die Walze vom Boden abhebt. Beim Rückwärtsgehen die Walze wieder vorsichtig absenken und in derselben Spur zurückschleifen. Schleifen Sie so den gesamten Boden – arbeiten Sie zunächst diagonal zum Dielenverlauf. Den ungeschliffenen Bereich hinter der Maschine bearbeiten Sie in umgekehrter Reihenfolge zur ersten Schleifspur.
Beachten Sie: Um Schleifspuren zu vermeiden, halten Sie die Maschine nicht an. Schleifen Sie unebene Dielen zunächst diagonal und erst zum Schluss parallel zum Dielenverlauf.
Da Sie mit einem Walzenschleifer nicht die Bereiche an der Wand, unter Heizkörpern oder an Türdurchgängen schleifen können, verwenden Sie hierfür einen Randschleifer mit dem gleichen Korn wie die Walze: Schleifen Sie mit kreisenden Bewegungen von links nach rechts und lassen Sie dabei die Maschine mit dem eigenen Gewicht arbeiten. In den Ecken können Sie auch einen Dreieckschleifer verwenden.
Nach den ersten diagonalen Schleifgängen (16er oder 24er und 40er Korn), schleifen Sie den Boden nun parallel zum Dielenverlauf mit 80er Körnung.
Risse und größere Fugen zwischen den Dielen füllen Sie nun mit einer Masse aus Schleifstaub und Fugenkitt: Nehmen Sie etwas Schleifstaub des letzten Schleifgangs und mischen diesen mit Fugenkitt zu einer teigartigen Masse. Verteilen Sie diese mit einem Spachtel in allen Ritzen, Fugen, offenen Schraubenköpfen, Astlöcher, etc. Lassen Sie anschließend den Fugenkitt vollständig aushärten.
Nach dem Trocknen führen Sie den letzten Schleifgang mit dem Einscheibentellerschleifer und Korn 120 durch, saugen den Boden gründlich ab und wischen ihn zusätzlich mit einem nebelfeuchten Tuch sauber.
3. Holzdielen versiegeln
Tragen Sie nun die Versiegelung, zunächst Hartwachsöl Weißgrund,
gleichmäßig auf den Boden auf. Für die Ränder verwenden Sie am besten einen Pinsel. Nach rund zehn Stunden (Herstellerangaben beachten) tragen Sie als Endanstrich farbloses, seidenmattes Hartwachsöl mit einer Rolle gleichmäßig und satt auf dem Boden auf (keine Pfützen).
Beachten Sie: Im Renovierungsfall reicht in der Regel ein Anstrich mit Hartwachsöl auf der gesäuberten Oberfläche aus, ohne dass Sie nachschleifen müssen.
Bringen Sie zum Schluss die Sockelleisten wieder an und versiegeln mit Acryldichtstoff die Anschlüsse (Acryl lässt sich im Gegensatz zu Silikon bei Bedarf sogar überstreichen).
Der aufgearbeitete Dielenfußboden sollte zunächst nicht mit Wasser in Berührung kommen. Und: Je länger die Flächen in den ersten Tagen geschont werden, um so länger ist die Haltbarkeit des Bodens.
Bildergalerie Dielenfußboden renovieren
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Ebene Dielen und Schiffsböden schleifen Sie, indem Sie parallel zum Dielenverlauf mit ca. 1,5 Meter Abstand zur rückseitigen Wand losschleifen. Führen Sie dabei den Walzenschleifer möglichst nah an der Wand entlang.
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Ziehen Sie die Maschine einmal vor- und einmal zurück und wenden Sie sie dann. Ziehen Sie die Maschine erneut zurück, wieder wenden, usw.
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Schleifen Sie am Ende die andere Raumseite auf die gleiche Art. Dieser Schleifvorgang gilt für jede Papierkörnung (40, 80, 120).
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Bei unebenen Dielen und Schiffsböden schleifen Sie erst mit 24er und 40er Körnung diagonal zu den Dielen. Den Feinschliff führen Sie dann in Dielenrichtung aus.
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Schleifen Sie Mosaik-Parkett mit der ersten Körnung einmal vor und zurück. Beim Schleifpapierwechsel drehen Sie die Maschine um je 90 Grad.
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Beim Fischgrät-Parkett führen Sie die Maschine abwechselnd in Richtung der Holzmaserung – also je Körnung diagonal in eine Richtung.