1. Aufmaß und Bestellung
Das Maß der Duschwanne (auch „Duschtasse“ genannt) gibt die Form und Größe Ihrer Duschkabine vor. Messen Sie also vor dem Gang ins Fachcentrum ganz genau und zeichnen Sie sich gegebenenfalls die Form ab. Die neue Duschabtrennung wird nahezu bündig mit dem äußeren Rand der Duschwanne abschließen. Wenn Sie bereits über einen bodengleichen Duschablauf verfügen, umso besser, aber auch hier wird der Fliesenleger einen genauen Bereich für die Duschabtrennung (meist 90 x 90 cm) vorgesehen haben.
Beachten Sie: Im gezeigten Beispiel wurde das Camargue Vario Duschwandsystem mit Eckeinstieg, einem Drehteil und einem Festteil montiert.
2. Wichtige Vorarbeiten und Abbau der alten Trennwand
Wenn Sie ohnehin an die Renovierung Ihres Badezimmers gehen, demontieren Sie zunächst die alte Duschkabine, entfernen mit einem Silikonentferner alte Silikonraupen und nehmen Fugen und Fliesen kritisch unter die Lupe: Wie sehen die (zementären) Fugen zwischen den Fliesen aus? Weiß und sauber oder dunkel und fleckig? Sind für die Halterung der alten Duschabtrennung Löcher in die Fliesen gebohrt worden? Kann man diese für die neue Abtrennung weiterverwenden oder müssen Fliesen ersetzt werden? Einzelne kleine Löcher in den Fugen kann man verschmerzen, wenn Sie aber mehrere Fliesen austauschen müssten, ist womöglich ein komplett neues Verfliesen der Wand günstiger. Wie ist der Zustand der Duschtasse? Hat sie Risse, ist der Ablauf bereits unansehnlich korrodiert?
Beachten Sie: Falls Sie auch Duscharmatur und Brausestange, vielleicht sogar ein modernes Duschpaneel montieren wollen, sollten Sie peinlich genau messen, ob der Platz reicht und ob Sie alte Bohrlöcher verwenden können.
Ist die Wand vor der neuen Montage absolut sauber und die Fugen intakt und ansehnlich, nehmen Sie einen leichten Gummihammer und überprüfen die Wandfliesen, indem Sie sie vorsichtig abklopfen. Legen Sie dabei besonderes Augenmerk auf die Fliesen, die später Wandhalterung oder Scharniere tragen sollen. Ist hier alles fest? In keinem Fall dürfen Sie hier Risse in der Oberfläche oder gar Hohlräume im Untergrund akzeptieren. Auf eine Duschabtrennung wirken auch einmal größere Kräfte, die nach einer stabilen Verankerung verlangen.
Gehen Sie auf Nummer sicher und überprüfen Sie mit einer langen Wasserwaage noch einmal, ob Ihre Wand auch wirklich lotrecht ist. Der Spielraum im Profil an der Wand ist alles, was Sie an Flexibilität zur Verfügung haben. Wenn die Seitenwand nur geringfügig schief ist, wird die Tür niemals sauber schließen. Auch der Untergrund sollte peinlich sauber und völlig fettfrei sein. Überprüfen Sie auch noch einmal, ob Wasser- oder Stromleitungen beschädigt werden könnten und die Mindestabstände zu elektrischen Bauteilen (Steckdosen!) eingehalten werden.
3. Wandprofile montieren, Duschwände und Türelement einsetzen
Nehmen Sie das Wandprofil, richten Sie es an der Wand sauber mit der Wasserwaage aus und zeichnen Sie die Bohrungen durch die Löcher in der Schiene an. Die Bohrungen sollten dabei nicht direkt auf einer Fliesenkante sitzen. In diesem Fall drehen Sie das Profil eventuell um. Beachten Sie dabei aber immer die Markierungen auf dem Fußboden oder der Duschwanne. Lassen Sie sich bei dieser wichtigen Arbeit Zeit! Ein falsch gesetztes Bohrloch sieht nicht nur unschön aus, es kollidiert womöglich auch mit den späteren Bohrungen.
Mit der Bohrmaschine (ohne Schlagwerk!) setzen Sie die Bohrlöcher. Damit der Bohrer auf der Fliese Halt findet, können Sie einen Streifen Tesa- oder Kreppband auf die Position kleben. Verwenden Sie außerdem scharfe (neue) Stein- oder Fliesenbohrer und saugen Sie den Bohrstaub aus den Löchern. Drücken Sie anschließend passende Dübel (je nach Wandbaustoff) ein und schrauben Sie die Profile mit dem Akkuschrauber, besser noch mit dem normalen Schraubendreher, fest.
Falls Ihre Duschwand ein Bodenprofil hat, müssen Sie es jetzt auf den Boden beziehungsweise der Duschwanne anzeichnen und aufkleben. Oft ist hier auch eine Silikonraupe im Beschlag vorgesehen. Danach heben Sie die Seitenwand entsprechend der Montageanleitung in das Profil. Stellen Sie sicher, dass die Glaswand dabei niemals über den Boden gezogen wird. Lassen Sie die Schutzfolie bis zum Abschluss der Arbeiten auf dem Glas.
Beachten Sie: Für diese Arbeit brauchen Sie einen Helfer!
Nach dem Ausrichten dürfen Sie die Scheibe in den Beschlägen festsetzen. Auch dafür können Sie wieder den Akkuschrauber verwenden: erster Gang, Vorsicht bei der Drehmomenteinstellung! Sicherer und materialschonender als der Maschineneinsatz ist aber in jedem Fall die Arbeit mit dem klassischen Schraubendreher.
Bei der Montage des Türelements wiederholen Sie die Arbeitsschritte vom Wandelement. Die Tür kann dabei eingehängt oder eingeschraubt werden – folgen Sie der Montageanleitung. Und vergessen Sie nicht das transparente Dichtprofil an der Unterseite.
Beachten Sie: Die Scharniere haben einen (kleinen) Einstellungsspielraum. Die Tür darf in keinem Fall Bodenkontakt bekommen, schon eine leicht aufragende Fliesenkante würde sie zerstören.
Jetzt können Sie den Türgriff und eventuell mitgelieferte Anschläge anschrauben. Das machen Sie mit der Hand, nicht mit der Maschine. Achten Sie auf vorgeschriebene Dichtungs- und Unterlegscheiben, damit Sie das Glas nicht mit den Metallbeschlägen beschädigen. Montage auch hier nur nach Anleitung!
4. Duschkabine mit Silikon abdichten und Teleskoparm montieren
Bevor Sie die stehenden Teile Ihrer Duschkabine mit Silikon abdichten, kleben Sie die Ränder mit Malerkreppband ab. Das gibt eine schönere Fugenkante.
Beachten Sie: Es gibt Duschwände, die aufgrund spezieller Dichtsysteme nur einseitig innen oder außen abgedichtet werden. Die Montageanleitung gibt Ihnen auch hier genau vor, wo Silikon eingesetzt werden soll.
Zur Abdichtung verwenden Sie ein qualitativ hochwertiges Marken-Sanitärsilikon. Ob Sie die Naht von unten nach oben oder umgekehrt ziehen, ist eine Geschmacksfrage. Wenn Sie noch nie zuvor eine Silikonfuge gezogen haben, sollten Sie aber zunächst auf einem Brett oder einem Stück Pappe üben. Die Oberfläche der Naht ziehen Sie mit einem Fugenglätter im richtigen Winkel ab. Danach das Silikon mindestens 24 Stunden trocknen lassen und dabei jeden Wasserkontakt vermeiden.
Wenn Sie keine geschlossene Kabine haben, wird als Letztes der Halter zwischen Fliesen- und Duschwand montiert. Er steht im rechten Winkel zur Wand und trifft maximal 15 bis 20 Zentimeter vor der oberen Ecke auf die Glaswand. Beachten Sie, dass diese Teleskoparme oft geringfügig höher (meist 1 bis 2 cm) als das Niveau der Duschwand an der Wand montiert werden. Gummipuffer nicht vergessen, sonst besteht auch hier akute Bruchgefahr!