1. Vor der Montage des Heizkamins
Bevor Sie mit der Montage des Heizkamins beginnen, gibt es eine Vielzahl wichtiger Punkte, die Sie beachten müssen: Kann der Heizkamin an einen Schornstein angeschlossen werden? Wie wird Zuluft zugeführt und wie groß ist der Raum, in dem der Heizkamin aufgestellt werden soll? Diese Fragen sollten vorab zwingend mit einem Fachmann besprochen werden.
Verfügt der Raum über einen Schornsteinzug, platzieren Sie den Heizkamin in dessen Nähe. Ist keiner vorhanden, müssen Sie den Kamin an einer Außenwand aufstellen, das Rauchrohr nach außen führen und einen Systemschornstein aus Edelstahl an der Fassade montieren. Wie das funktioniert erfahren Sie im BAUHAUS Ratgeber Schornstein außen montieren.
Ein Heizkamin benötigt zur Verbrennung Luft. Als Faustregel gilt: Pro Kilowatt Nennwärmeleistung sollten vier Quadratmeter Raum vorhanden sein. Ist das Volumen geringer, müssen Lüftungsöffnungen zu anderen Räumen eingerichtet werden. Steht der Kamin allerdings in der Küche oder in einem verbundenen Raum entsteht beim Einschalten der Dunstabzugshaube ein Unterdruck, der gefährliche Abgase aus dem Kamin in die Raumluft zieht. Hier muss Frischluft von Außen zuströmen. Abhilfe schaffen ein Zuluftrohr vom Kamin nach draußen oder ein funkgesteuerter Stecker am Küchenfenster. Bei geschlossenem Fenster unterbricht hier der Funkempfänger die Stromzufuhr zur Dunstabzugshaube. Wird das Fenster geöffnet, schaltet die Dunstabzugshaube wieder ein.
Angrenzende Bauteile müssen Sie mit einer Dämmung schützen (mindestens 8 cm dicke silikatische Dämmplatten der Baustoffklasse A 1). Steht der Kamin außerdem auf einen Boden aus nicht feuerfestem oder besonders wärmeempfindlichem Material, müssen Sie eine Feuerschutzplatte unter den Kamin legen. Die Platte muss nach vorne mindestens 50 Zentimeter, seitlich mindestens 30 Zentimeter über die Feuerraumöffnung des Gerätes hinausragen.
2. Heizkamin bauen
Beachten Sie in jedem Fall die jeweilige Aufbauanleitung mit Sicherheitshinweisen – die individuelle Montage kann von der im gezeigten Beispiel abweichen!
Stellen Sie zunächst den Sockel und die Seitenteile provisorisch auf und messen die vordere Höhe. Nun stellen Sie den Heizeinsatz auf und justieren die Stellfüße auf die zuvor gemessene Höhe.
Markieren Sie außerdem die Position der Seitenteile an der Wand und schneiden die Dämmplatten entsprechend der aufgezeichneten Wandumrisse zu.
Reinigen Sie die zu verklebenden Flächen der Wand und der Wärmedämmplatten, so dass die Klebeflächen staub- und fettfrei sind.
Mischen Sie den Klebemörtel an (Herstellerangaben beachten) und tragen diesen mit einer Kelle in Batzen auf die Rückseite der zugeschnittenen Dämmelemente auf.
Platzieren Sie die einzelnen Platten entsprechend der Wandmarkierung hinter dem Heizeinsatz.
Beachten Sie: Die Dämmelemente müssen an den Markierungen abschließen, an denen später die Seitenteile des Heizkamin anschließen.
Nässen Sie nun die Seitenteile an den Klebestellen und verkleben diese ebenfalls mit Mörtel an der Wand. Solange der Mörtel abbindet (Herstellerangaben beachten), können Sie einzelne Teile noch ausrichten.
Für den Rauchrohranschluss richten Sie den Abgasstutzen parallel zur Wand aus und markieren an der Wand die Höhe, an der das Rauchrohr in den Schornstein geführt werden soll. Halten Sie das Wandfutter an und zeichnen den Rohrdurchmesser nach.
Schrauben Sie nun den Kamindeckel mit dem Abgasstutzen ab und verkleben zunächst die restlichen oberen Dämmplatten, bevor Sie mit einer passenden Bohrkrone das Loch herstellen. Wenn Sie keine passende Bohrkrone haben, bohren Sie alternativ dicht an dicht Löcher innerhalb der Markierung (Schlagbohrmaschine oder ggf. Bohrhammer verwenden) und stemmen anschließend die Rundung mit Hammer und Meißel vorsichtig heraus.
Mischen Sie feuerfesten Mörtel an und tragen ihn in der Wandöffnung rundum sorgfältig auf (Handschuhe tragen). Setzen Sie das Wandfutter in die Öffnung ein. Damit alles dicht ist, versehen Sie den Anschluss am Kamin mit Glasfaserband und führen das Rauchrohr ein. Das andere Ende des Rohres stecken Sie ins Wandfutter.
Beachten Sie: Weder das Rohr noch das Wandfutter dürfen in den Schornsteinquerschnitt hineinragen!
Montieren Sie nun die restliche Verkleidung des Heizkamins (ggf. Anschlussfugen mit Acrylkleber abspritzen; Montageanleitung beachten). Im gezeigten Beispiel ist das eine Fronthaube, ein Oberteil, das obere Sockelteil und die Abdeckung des Sockels.
Die Verkleidungselemente des Heizkamins im gezeigten Beispiel speichern eine große Menge Wärme – sie sind aus Natursteinen und können nach der Montage in einem Wunschfarbton (z. B. Binderfarben, Lehmputz und Lehmfarben) gestrichen werden.
Bildergalerie Heizkamin selber bauen
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Anders als beim handwerklichen Bau eines Kachelofens muss bei der Montage eines Heizkamin-Bausatzes (Heizeinsatz und Verkleidung) nicht gemauert werden.
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Stellen Sie zunächst alle Teile des Heizkamins (Kamineinsatz und Verkleidung) provisorisch auf und justieren die Stellfüße des Heizeinsatzes.
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Verkleben Sie Dämmplatten und die Seitenteile des Heizkamins mit Klebemörtel an der Wand.
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Für den Anschluss des Rauchrohres schrauben Sie zunächst den Kamindeckel ab. Nun bohren Sie an der Stelle, an der das Rauchrohr in den Schornstein geführt werden soll, mit einer passenden Bohrkrone ein Loch.
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Ist kein Schornsteinzug vorhanden, führen Sie das Rauchrohr durch eine Außenwand. Füllen Sie dann die Hohlräume rund um das Rohr nicht nur mit feuerfestem Mörtel, sondern stopfen es zusätzlich fest mit Mineralwolle aus. Führt das Rauchrohr durch brennbare Wandbaustoffe, etwa beim Einsatz von Holzständerbauweise, tauschen Sie diese gegen nichtbrennbare Materialien, wie zum Beispiel Porenbeton, aus.
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Nachdem das Rauchrohr angeschlossen ist, montieren Sie die Verkleidung (Kacheln, Natursteine oder ähnliches). Abschließend muss der Schornsteinfeger die Feuerstätte abnehmen.