1. Vorbereitungen
Nicht alle Arbeiten dürfen Eigenheimbesitzer selbst durchführen! So müssen bei Neubauprojekten die ersten Sanitärarbeiten erledigt sein (z. B. das Verlegen des Hausanschlusses, Anschluss der Leitungen am Wasserzähler). Auch tiefgreifende Veränderungen in der Rohrinstallation sollten Sie von einem Fachmann durchführen lassen – auch aus Gründen der Gewährleistung. Bei der Badmodernisierung mit Vorwandelementen können Sie aber durchaus selbst Hand anlegen.
Im gezeigten Beispiel wurden die alten Sanitärobjekte bereits demontiert und der Raum mit Gipsplatten verkleidet. Das Bad verfügt über einen Warm- und Kaltwasseranschluss sowie einen Anschluss fürs Abwasser.
Beachten Sie: Die abschließende Druckprüfung sollten Sie wieder dem Sanitärprofi überlassen!
Die einzelnen Vorwandelemente müssen Sie genau für Ihre Raumsituation auswählen. Erstellen Sie also zunächst eine möglichst maßstabsgetreue Skizze des Badezimmers und überlegen sich, wo Sie die einzelnen Sanitärobjekte platzieren möchten. Die vorgefertigten Module müssen Sie dann später nur noch montieren.
Beachten Sie: Die Vorwandelemente sind meist halbhoch, sodass Sie nach dem Verfliesen eine Ablage haben. Raumhohe Elemente sind beispielsweise für Dusch-Trennwände geeignet.
2. Vorwandsystem montieren
Befestigen Sie zunächst die Boden- und Wandschienen: Der Abstand zur Wand bemisst sich dabei zum einen an dem benötigten Platz für die Rohre und ist zum anderen abhängig von den Herstellerangaben (entsprechend beachten).
Die Platzierung der Wandschienen ist von der Höhe des Vorwandmoduls abhängig. Achten Sie darauf, es nach allen Seiten genau auszurichten und verschrauben Sie die Seitenelemente (Wasserwaage).
Beachten Sie: Die Schienen sägen Sie mithilfe einer Metallsäge auf die benötigte Länge zu.
Damit Sie später die Verkleidung an der Metallständerkonstruktion auch seitlich festschrauben können, befestigen Sie zusätzliche Wandwinkel.
Da im gezeigten Beispiel der Schornsteinschacht schmaler als die Wanne ist, wurde hier ein wandhohes Zusatzelement montiert, um die notwendige Breite zu erreichen.
Sind die Seitenteile und Wandwinkel verschraubt, montieren Sie das erste Vorwandmodul: Hängen Sie es unten und oben in die Schienen ein und richten es vor dem Festschrauben genau aus (Wasserwaage und Zollstock).
Fahren Sie so mit allen weiteren Modulen und Zusatzelementen fort. Im gezeigten Beispiel sind die Elemente für die Badewanne und das WC links, für den Waschtisch auf der rechten Seite.
3. Rohrinstallation
Im Hohlraum der Module verlegen Sie nun zunächst die Abwasserleitungen, indem Sie die HT-Abwasserrohre mithilfe von schallgedämmten Schellen im Boden fixieren (Löcher am besten vorbohren). Führen Sie nun die Rohre in die Schellen ein und ziehen die Schrauben fest. Weitere Rohrabschnitte stecken Sie bis zum Anschlag zusammen und ziehen sie dann wieder einen Zentimeter heraus, um ausreichenden Dehnungsspielraum zu geben. Der Schellenabstand bei liegenden Leitungen sollte rund zehn Mal dem Rohrdurchmesser entsprechen (Herstellerangaben beachten).
Beachten Sie: Das Gefälle liegend verlegter Abflussrohre sollte etwa zwei Zentimeter auf einen Meter betragen. Kontrollieren Sie das Gefälle immer wieder mit der Wasserwaage.
Da mehrere Zapfstellen im Bad mit Wasser versorgt werden müssen, benötigen Sie für die Kalt- und Warmwasserzuläufe je einen Verteiler. Schrauben Sie zunächst ein Winkelstück auf den Zulauf. Das Gewinde des Winkelstücks umwickeln Sie vorher mit Teflonband oder Hanf und einem Tropfen Dichtpaste – so ist es absolut dicht.
Anschließend schrauben Sie einfach den Verteiler auf das Winkelstück und fixieren ihn mit einem Doppelhalter an der Wand. Für die Zuleitungen zu den einzelnen Zapfstellen verwenden Sie zum Beispiel PE-X-Rohre (inkl. Schutzrohr gegen Wärmeverluste und Kondenswasserbildung), die sie mittels Adapter für Kupferleitungen an den Verteilern festschrauben.
Der WC-Spülkasten ist im Vorwandmodul bereits integriert. Schließen Sie ihn an den Zulauf an, indem Sie ein Winkelstück auf den Zulauf am Spülkasten anschrauben, die Kunststoffleitung in das Winkelstück stecken und die Mutter festziehen. Die Zuleitungen für die Badewanne und den Waschtisch schrauben Sie von hinten in das entsprechende Modul.
Bevor Sie nun die Wand mit Gipskartonplatten beplanken, füllen Sie die Zwischenräume mit nicht brennbarem und feuchtigkeitsresistentem Dämmstoff aus.
4. Vorwandinstallation verkleiden
Schneiden Sie die Gipsbauplatten entsprechend zu. Löcher für Rohrdurchgänge sägen Sie am einfachsten mit einem Bohrer und Lochbohreraufsatz aus. Für Plattenausschnitte am Boden verwenden Sie beispielsweise eine Stichsäge.
Beachten Sie: Hersteller von Trockenbausystemen haben auch gleich die passenden Fugenspachtelmassen und Schnellbauschrauben in ihrem Programm. Die einzelnen Komponenten sind dadurch genau aufeinander abgestimmt und gemeinsam verwendbar. Das verspricht eine einfache und sichere Verarbeitung.
Schrauben Sie anschließend die Gipsplatten direkt an die Vorwandelemente. Sind alle Platten montiert, ziehen Sie Feuchtraumspachtel sauber über die Fugen und die Schraublöcher. Mit einer Glättkelle erzielen sie schön glatte Ergebnisse.
Beachten Sie: Vor dem Verfliesen sollten Sie auf jeden Fall noch einen Tiefengrund auftragen.
Bildergalerie Vorwandinstallation
-
Vorwandsysteme sind ideal für die Badrenovierung: Für die einzelnen Sanitärobjekte gibt es verschiedene Module aus Metall. Darüber hinaus benötigen Sie Zusatzelemente sowie Boden- und Wandschienen, in die die Profile und Module hineingestellt bzw. befestigt werden. Die abschließende Verkleidung besteht aus feuchtraumgeeigneten Gipsplatten.
-
Schrauben Sie zunächst die Boden- und Wandschienen fest. Der richtige Abstand zur Wand ist systembedingt, die richtige Höhe „bestimmen“ die Vorwandelemente.
-
In die Schienen hängen Sie nun unten und oben die Vorwandmodule und Seitenteile ein und verschrauben sie. Achten Sie dabei darauf, alle Elemente genau auszurichten.
-
Verlegen Sie anschließend die Abwasserrohre. Für die Befestigung im Boden verwenden Sie schallgedämmte Schellen. Falls ein Rohr zu lang sein sollte, längen Sie es mit einer Feinsäge entsprechend ab.
-
Da mehrere Zapfstellen im Bad mit Trinkwasserzuläufen versorgt werden müssen, benötigen Sie zwei Verteiler. Diese schrauben Sie mittels Winkelstück an die ankommende Trinkwasserleitung. Ist diese gegebenenfalls zu kurz, müssen Sie erst ein Distanzstück aufschrauben, bevor Sie das Winkelstück montieren können.
-
An den Verteilern befestigen Sie nun die Kunststoffleitungen, die zu den einzelnen Zapfstellen führen. Dort werden sie von hinten gegen das entsprechende Vorwandmodul geschraubt. Für eine bessere Schalldämmung füllen Sie den Hohlraum mit nicht brennbarer und feuchtigkeitsresistenter Mineralwolle.
-
Die Gipsplatten können Sie entweder vorab zuschneiden oder Sie halten die Platte an, ritzen sie mit einem Cutter-Messer, brechen die Kante um und schneiden von der anderen Seite durch.
-
Bringen Sie die Verkleidung mithilfe von selbstschneidenden Schnellbauschrauben an und verspachteln Sie abschließend die Fugen und Schraublöcher mit Feuchtraumspachtel.