1. Schraubenarten, Materialien und Antrieb
Stahl verzinkt, gelb passiviert und blau passiviert, Edelstahl, Stahl brüniert (von links nach rechts).
Gängige Schraubenmaterialien sind Stahl und Edelstahl: Stahlschrauben sind in der Regel verzinkt und gelb oder blau passiviert. Durch die Passivierung erhalten die Schrauben ihren Korrosionsschutz und sind an ihrem hellgelben oder metallischen Aussehen erkennbar. Für dunkle Holzsorten können sie auch brünierte Schrauben verwenden. Die farbgebende Oxidschicht (Edelrost) führt zu sehr unauffälligen Verschraubungen – allerdings ist der Korrosionsschutz geringer. Haushoch überlegen sind hier Schrauben aus Edelstahl, weswegen Sie auch gerne für die Montage von Holzterrassen verwendet werden.
Neben der Schraubengröße ist vor allem der Antrieb der wichtigste technische Unterschied! Im Heimwerkerbereich ist der Schrauben-Antrieb mit Kreuzschlitzprofil (auch Pozidriv; im linken Bild: rechts) am geläufigsten, obwohl der sogenannte Sechsrund-Antrieb (auch Torx®; im linken Bild: links) das technisch überlegene System ist. Es sorgt für eine optimale Kraftübertragung ohne erhöhte Andrückkraft beim Festziehen – ideal für Akkuschrauber und rasches Befestigen. Allerdings können bei nicht genau passenden oder abgenutzten Bits recht schnell die Zähne im Schraubkopf „ausdrehen“.
Eine sichere und feste Verbindung von Bauteilen auf einem Grundkörper entsteht, wenn Sie Schrauben mit Teilgewinde verwenden: Das zu montierende Werkstück liegt nicht im Eingriffbereich des Gewindes und wird so durch den Anzug der Schraube mit dem Schraubenkopf nach unten gezogen (rechtes Bild).
Wenn Sie die Verschraubung im Holz verbergen möchten, verwenden Sie Abdeckkappen – passend zum Antriebsprofil der Schraube.
Spanplatten-Schrauben wiederum haben eine spezielle Schraubengeometrie: Ihr Einschraubwiderstand ist besonders gering und der Ausreißwiderstand sehr hoch. Sie eignen sich speziell für die maschinelle Verschraubung. Und: Vorbohren ist nicht nötig, denn die scharfe Spitze im Gewindeansatz greift sofort. Längere Schrauben für Spanplatten gibt es auch mit Teilgewinde.
2. Holz verschrauben
Im gezeigten Beispiel sollen zwei Hölzer miteinander verschraubt werden: Bohren Sie zunächst das zu montierende Holz vor (Bohrdurchmesser = Gewindedurchmesser der Schraube). Bringen Sie nun die beiden Hölzer in Position und markieren mit dem Bohrer die Montagestelle auf dem unteren Holz. Wechseln Sie den Bohrer (Bohrdurchmesser = Kerndurchmesser der Schraube).
Beachten Sie: Bei Hartholz und immer wenn Sie ein Spalten des Holzes beim Bohren verhindern wollen, müssen Sie vorbohren.
Nun können Sie an der markierten Stelle das unten liegende Bauteil zu zwei Drittel der späteren Einschraubtiefe vorbohren. Verbinden Sie anschließend die beiden Werkstücke: Drehen Sie Ihren gewählten Schraubentyp komplett bündig ein (die Schraube greift erst im unteren Bauteil).
3. Terrasse verschrauben
Verwenden Sie für die Verschraubung Ihrer Holzterrasse spezielle Terrassenschrauben aus Edelstahl. Neben einer besonders witterungsbeständigen Eigenschaft haben diese Schrauben einen kleinen Senkkopf oder Linsensenkkopf. Dadurch sind die Schrauben später fast gar nicht mehr zu sehen und die Holzoberfläche auch barfuß ohne Verletzungsgefahr begehbar.
4. Dübeln
Die Gewindekonstruktion von Dübelschrauben bewirkt eine optimale Spreizung des Dübels. Wenn Sie mit zu dünnen Schrauben arbeiten, kann der Dübel sich nicht ausreichend spreizen. Sind die Schrauben zu dick, kann das zu Schäden an schmalgliedrigen Bauteilen beziehungsweise zur Zerstörung der Stege in Hochlochziegeln oder zur Zerstörung des Dübels führen.
Die ideale Länge: Die Schraube sollte durch das Werkstück bis fast komplett in den Dübel reichen. Wählen Sie den Bohrerdurchmesser in Nenngröße des Dübels und wählen die Bohrtiefe am Anschlag etwas länger als Dübellänge.
Entfernen Sie aus dem vorgebohrten Loch den Bohrerstaub (Staubsauger) und setzen den Dübel ein – gegebenenfalls mit einem Hammer vorsichtig einschlagen. Anschließend bringen Sie das Werkstück in Position und befestigen es mit einer Schraube im Dübel.
Bildergalerie Holzschrauben
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Holzbauschrauben mit Senkkopf (links) sind für fast alle Anwendungen im gesamten Holzbau geeignet (Carports, Pergolen, Wintergarten, Holzrahmenbau, Dachbau, Innenausbau, Sparren, Holz-Spielgeräte, usw.). Mit einer Unterlegscheibe werden sie wie Tellerkopfschrauben verarbeitet (rechts und Mitte).
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Damit der Terrassenbau professionell und schnell geht, verwenden Sie Terrassenschrauben: Sie haben einen kleinen Kopf, sind besonders witterungsbeständig und lassen sich auch in härteste Tropenhölzer gut eindrehen.