1. Schraubentypen
Es gibt verschiedene Arten von Schrauben, die für bestimmte Werkstoffe und Einsatzgebiete bestimmt sind – etwa Holzschrauben, Mehrzweckschrauben, Trockenbauschrauben, Blechschrauben sowie einige Spezialschrauben (etwa Betonschrauben oder Justierschrauben).
Verschiedene Schraubenarten im Überblick
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Holzschraube
Die meist konisch geformten Holzschrauben, Spanplattenschrauben, Terrassenschrauben, Paneelschrauben, etc. schneiden sich ihr eigenes Gegengewinde beim Eindrehen ins Holz. Sie halten im Werkstück auch ohne Gegenstück oder werden mit Dübeln befestigt. Für den Möbelbau sollten aber Löcher vorgebohrt werden, damit das Holz nicht reißt.
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Mehrzweckschraube
Wie der Name bereits verrät, sind Mehrzweckschrauben vielfältig und für unterschiedliche Werkstoffe geeignet. Meistens sind sie selbstschneidend und haben in der Regel eine Spitze – für schnelles und leichtes Eindrehen.
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Trockenbauschraube
Sogenannte Schnellbauschrauben oder Schrauben für Faserzementplatten sind zur sicheren Befestigung von Bauplatten oder Holzlatten auf Unterkonstruktionen aus Holz oder Metall.
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Blechschraube
Blechschrauben – geeignet für Bleche oder Kunststoffe – sind sehr scharf und mit oder ohne Bohrspitze erhältlich.
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Betonschraube
Betonschrauben sind Sonderschrauben, die speziell für die besonderen Materialeigenschaften von Beton ausgelegt sind. Sie gewährleisten eine hohe Stabilität und eine sichere Befestigung.
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Justierschraube
Auch die Justierschraube ist eine Sonderschraube. Sie ermöglicht ein nachträgliches Justieren der Bauteile: Sobald die Schraube angezogen wird, halten Rillen unter dem Schraubenkopf das zu befestigende Bauteil unter dem Schraubenkopf fest. Nun kann durch leichtes Aus- und Eindrehen der Schraube das Bauteil exakt justiert werden.
Daneben gibt es noch Schrauben mit metrischem Gewinde (Gewindeschrauben, Maschinenschrauben und Schlossschrauben) – also Verbindungen, die in der Regel durch das Gegenschrauben von Muttern hergestellt werden, oder aber in vorhandene Innengewinde - z.B. an Maschinen etc. - eingedreht werden. Sie kommen sowohl für kleine und leichte Metall- und Holzverbindungen aber auch bei schweren Metall- und Holzkonstruktionen zum Einsatz.
Beachten Sie: Das „M“ bei metrischen Schrauben definiert den Durchmesser des Schraubengewindes in Millimetern.
Erfahren Sie mehr über das Arbeiten mit Holzschrauben im folgenden BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Holzschrauben
Beachten Sie: Auf der Schraubenverpackung erkennen Sie Antrieb, Größe, Aussehen und Eigenschaften der enthaltenen Schrauben auf einen Blick.
2. Der Antrieb
Schraubenantriebe haben die Aufgabe, die durch ein Werkzeug aufgebrachte Drehbewegung sicher in die Schraube zu übertragen. Werkzeug und Schraubenkopf besitzen jeweils ein komplementäres Profil. Die in der folgenden Bildgalerie dargestellten Antriebe sind lediglich ein Auszug, der meist verbreiteten Typen. Weitere Antriebe sind unter anderem zum Beispiel Flügel, Einwegantrieb, Innenvierkant, Innensechskant mit Sicherheitspin, Zweilochantrieb, Abreißkopf.
Beachten Sie: Je mehr „Antriebsflächen“, desto sicherer der Halt des Werkzeuges im Schraubenkopf. Außerdem ist die Kraftübertragung sicherer und ein Abrutschen des Werkzeuges wird vermieden.
Verschiedene Schraubenantriebe im Überblick
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Flachschlitz
Die Schlitzschraube ist der Klassiker unter den Schraubenantrieben und findet bei allen Neuerungen immer noch Verwendung. Schlitzschrauben sind universell einsetzbar und unverzichtbar zum Beispiel für Möbel im Retro-Design.
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Kreuzschlitz
Der Kreuzschlitzantrieb ist die Weiterentwicklung der klassischen Schlitzschraube und in vielen Varianten zu finden. Die Schraube ist vielseitig einsetzbar und der selbstzentrierende Effekt hält Schraube und Werkzeug in einer Linie.
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Innensechskant
Der Innensechskant ist kleiner als der Nenndurchmesser des Gewindes einer Schraube. Daher können nicht so große Drehmomente wie bei einem Außensechskant übertragen werden. Besonders praktisch ist die Handhabung aber bei schwer zugänglichen Stellen
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Außensechskant
Der Außensechskant kann ein höheres Drehmoment als der Kreuzschlitz aufnehmen (Werkzeug: Maulschlüssel oder Ringschlüssel).
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Sechsrund-Schraube
Die Sechsrund-Schraube wird auch IVZ (Innenvielzahl)-Schraube genannt. Sie hat eine sehr gute Kraftübertragung und ist verschleißarm dank flächiger Drehkraft-Verteilung (Werkzeug: Torx-Schraubendreher und Bits).
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Pozidriv
Pozidriv (Doppelkreuz) ist eine Weiterentwicklung des Kreuz-Kraftangriffs, jedoch verjüngen sich die vier Flanken der Schrauber-Klinge zur Spitze hin nicht. Dies reduziert den Cam-out-Effekt („rund“ drehen oder abrutschen). Der Antrieb ist typisch bei Senkkopfschrauben im Handwerksbereich, Nagelschrauben und Spax-Schrauben.
3. Die Schraubenköpfe
Neben den verschiedenen Antriebsarten gibt es auch verschiedene Schraubenköpfe – mit optischen aber auch praktischen Vorteilen: Der Senkkopf verschwindet in angesenkten Bohrlöchern oder weichen Materialien und ermöglicht so eine völlig plane Oberfläche. Der Linsensenkkopf hat eher eine dekorative Wirkung, da er nicht gänzlich ins Werkstück eindringt sondern einen halbrunden Abschluss bildet, zum Beispiel für Fußleisten. Gleiches gilt für den Halbrundkopf und den Rundkopf (auch Pan-Head). Auch hier liegt der Schraubenkopf direkt auf dem zu verschraubenden Werkstück auf. Er ist immer dann geeignet, wenn ein Versenken des Kopfes nicht möglich oder nicht erwünscht ist. Die plane Kopfunterseite gibt zudem einen besseren Halt. Wie der Name schon sagt, sind sogenannte Zierkopfschrauben für rein dekorative Befestigungen (z. B. Spiegel, Zierteller, Balkonverschraubungen) geeignet. Beim Sechskantkopf wird die Kraft vom Eindrehwerkzeug optimal auf die Schraube übertragen – für hochfeste Schraubverbindungen. Der Zylinderkopf kommt klassisch bei Gewindeschrauben zum Einsatz, wir aber beispielsweise auch im Holzbau (Terrassenbau) verwendet und kann dank des im Schraubenkopf liegenden Antriebes tief im Werkstück versenkt werden. Der Flachrundkopf mit Vierkantansatz (auch Schlossschrauben; siehe Bild) mit seiner optisch ansprechenden Oberfläche eignet sich ideal für Verbindungen von Holz mit anderen Bauteilen. Das Vierkantstück unter dem Schraubenkopf sorgt dafür, dass sich die Schraube beim Anziehen der Mutter nicht mitdreht.
4. Muttern und Unterlegscheiben
Um Schrauben oder Gewindebolzen zu sichern, benötigen Sie eine Mutter. Die Mutter (auch Schraubmutter genannt) ist das mit einem Innengewinde versehene Gegenstück der Schraube. Ist die Belastung auf die Mutter sehr groß oder das Material, welches verbunden werden soll, empfindlich, werden zusätzlich runde Unterlegscheiben (in unterschiedlichen Größen erhältlich) verwendet, um die Kräfte auf eine größere Fläche zu verteilen.
Sechskantmuttern (im Bild oben links) sind die gebräuchlichsten. Daneben gibt es Flügelmuttern (im Bild oben rechts), die ganz ohne Werkzeug von Hand angezogen und später wieder gelöst werden können. Hutmuttern (im Bild unten links) sind Sechskantmuttern mit Hut – also einseitig geschlossene Muttern. Dadurch ist das Schraubgewinde vor Korrosion geschützt sowie die Verletzungsgefahr durch das Gewindeende verhindert. Stoppmuttern oder auch selbstsichernde Muttern genannt (im Bild unten rechts) haben einen Kunststoffring im Innern gegen unbeabsichtigtes Lösen der Schraubverbindung.