1. Untergrund richtig vorbereiten
Marmorfliesen können auf nahezu allen Untergründen verlegt werden. Diese müssen allerdings tragfähig, eben, trocken und frei von Stoffen sein, die die Haftung des Klebers beeinträchtigen – beispielsweise Fett, Staub oder alte Anstriche. Deshalb alle losen Teile und Anstriche entfernen und Unebenheiten von mehr als drei Millimetern mit selbstverlaufender Spachtelmasse ausgleichen. Stark saugende Untergründe (z. B. Estrich, Zementputz, Porenbeton oder Gipskarton) zusätzlich mit einem lösemittelfreien Tiefengrund vorbehandeln und gut trocknen lassen (nicht saugende Untergründe mit Haftgrund grundieren).
2. Flieseneinteilung
Spannen Sie mittig auf dem Boden und parallel zu den Seitenwänden eine Richtschnur. Ihre erste Fliesenreihe richten Sie daran aus. Beginnen Sie mit dem Verlegen an der Richtschnur. Dann entlang einer Wand die nächsten Fliesen verlegen. Um einen Eindruck vom späteren Ergebnis zu bekommen, legen Sie zunächst die Marmorfliesen lose aus.
Verlegemuster von Fliesen
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Fugenschnitt bzw. Kreuzfuge
Die Fliesen werden bündig zueinander verlegt, für eine aufgeräumte, geradlinige Optik. Ideal, um eine homogene, symmetrische Flächenwirkung zu erzielen, besonders bei großformatigen Fliesen. Optimaler Effekt bei Ton-in-Ton-Wahl der Fugen.
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Versetzter Verband
Beliebt für Querformate jeder Größe; streckt Räume in Richtung der Schmalkanten. Vom Drittel- (um ein Drittel versetzt) über Viertel- bis zum wilden Verband (einfach fortlaufend, inklusive der Reststücke) wird der Look immer lockerer.
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Schiffsboden
Als Sonderform des wilden Verbandes perfekt für Fliesen in Dielenformat, um Holzböden zu imitieren. Je nach Ausrichtung verändert er stark die Raumwirkung (streckt entlang der Längskanten); passt gut zu Altbauten und zur Landhausoptik.
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Römischer Verband
Was auf den ersten Blick wie zufällig gelegt aussieht, entsteht durch die raffinierte Anordnung von drei bis sechs verschiedenen Formaten. Für lebendig wirkende, große Flächen ohne Kreuz- oder langlaufende Fugen. Für Planung und Verlegung genug Zeit einplanen!
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Fischgräverlegung
Repräsentatives Verlegemuster schlanker Rechteckformate – oft in Holz- oder Backsteinoptik. Für eine edle Raumanmutung auch in kleinen Zimmern. Die Zickzack-Verlegung erzeugt an den Rändern relativ viel Verschnitt: bei der Menge mit einplanen!
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Diagonalverband
Klassischer Kreuzfugenverband für quadratische Fliesen, aber diagonal im Raum verlegt. Das Muster kaschiert schiefe Wände und bringt Spannung in klar geschnittene Räume; für jede Raumgröße geeignet. Beliebt im Schachbrettmuster.
3. Marmorfliesen verlegen
Verteilen Sie den Naturstein-Fliesenkleber abschnittsweise auf dem Boden und kämmen ihn mit einem Zahnspachtel durch. Bei polierten und geschliffenen Marmorplatten, schieben Sie die Fliese nun ins Kleberbett, drücken sie an oder klopfen die Fliese mit einem Gummihammer leicht an. Offenporigen Marmor versehen Sie auf der Fliesenrückseite zusätzlich mit einer dünnen Kleberschicht.
Beachten Sie: Mischen Sie immer nur so viel Kleber an, wie Sie in ca. 30 Minuten verarbeiten können. Und um die Platten nicht zu beschädigen, legen Sie zum Anklopfen einen alten Streifen PVC oder ähnliches auf.
Marmor-Sockelleisten bestreichen Sie auf der Rückseite mit Kleber und kleben sie waagerecht an (Wasserwaage). Für den nötigen Abstand zum Boden (etwa 3 mm) und zu den Wandecken (etwa 3 bis 5 mm) sorgen kleine Keile oder sogenannte Fliesenkeile.
4. Marmorfliesen verfugen
Ist der Kleber unter den Marmorplatten ausgehärtet (nach etwa 48 Stunden), geht es ans Verfugen: Mischen Sie den Spezial-Fugenmörtel für Naturstein nach Herstellerangaben an und gießen ihn abschnittsweise auf den sauberen Boden. Den Mörtel nun mit einem Gummiwischer diagonal zur Fugenrichtung einschlämmen. Damit überschüssige Feuchtigkeit gebunden wird, streuen Sie zusätzlich trockenen Mörtel auf die Fugen und ziehen diesen nach einigen Minuten mit dem Gummiwischer wieder ab.
Beachten Sie: Bei offenporigen Marmorfliesen dürfen Sie die Fugen nicht einschlämmen, sondern müssen sie erdfeucht verfugen (Mörtel mit einem Spachtel einbringen).
Nachdem der Mörtel angezogen hat (Packungshinweise beachten), entfernen Sie mit einem feuchten Schwammbrett Mörtelreste (drücken Sie den Schwamm zwischendurch in klarem Wasser aus) und polieren abschließend die Marmorfläche mit einem trockenen Tuch.
5. Silikonfugen ziehen bei Natursteinen
Eck-, Bewegungs- und Anschlussfugen nicht mitverfugen, sondern mit einem speziellen Silikon für Natursteine elastisch abdichten: Kleben Sie hierfür die entsprechenden Fugen ab, säubern diese und grundieren mit einem Dichtungsvorstrich. Setzen Sie die Silikonkartusche in der Ecke an und tragen die Masse in Fugenbreite auf. Sprühen Sie mit einer Blumenspritze ein Gemisch aus Spülmittel und Wasser auf die Fugen. Ziehen Sie abschließend mit einem Holzspatel überflüssiges Silikon ab und streichen mit den Fingern die Fuge glatt.