Teppichboden kleben

In häufig begangenen und größeren Räumen liegen Teppichböden dauerhaft schön ohne Wellen und Beulen, wenn sie nicht nur lose verlegt werden, sondern der textile Belag außerdem fest am Untergrund haftet. Sie können den Teppich entweder vollflächig verkleben – mit lösemittelfreien Dispersionsklebern – oder Sie fixieren ihn nur am Rand mit doppelseitigem Klebeband.

1. Untergrund vorbereiten

Wie bei allen Verlegearbeiten muss der Untergrund eben, trocken und tragfähig sowie frei von Rissen und Schmutz sein. Ideale Untergründe sind zum Beispiel alle festen, glatten, stabilen, trockenen Nutzböden – wie Estrich, PVC oder Linoleum. Wenn Sie den Teppich später vollflächig kleben wollen, müssen Sie in jedem Fall sandende oder stark saugende Untergründe mit einer Grundierung vorbehandeln.

Weitere Informationen finden Sie im BAUHAUS Ratgeber Untergrund für Bodenbeläge vorbereiten.

2. Teppich mit Klebeband fixieren

Rollen Sie den Teppichboden zunächst aus und lassen Sie ihn einen Tag lang liegen – so kann er sich an das Raumklima anpassen. Schneiden Sie ihn dann zu, drücken ihn faltenfrei in den Winkel zwischen Boden und Wand und schneiden die Überstände mit einem Cutter-Messer ab.

Teppich kleben: Teppich auf Klebeband legen und fest druecken

Kleben Sie nun das Verlegeklebeband auf den Untergrund und reiben es sorgfältig fest. Ziehen Sie anschließend das Schutzpapier ab und drücken den Teppichboden auf das Band.

Beachten Sie: Es gibt Klebebänder für unterschiedliche Teppichbodenrücken sowie für normale, starke und hohe Belastungen, etwa auf Treppenstufen.

Eine eventuell nötige zweite Bahn legen Sie überlappend in gleicher Florrichtung an die erste an. Für einen sauberen Übergang durchtrennen Sie beide Bahnen in einem Schnitt, drücken die Ränder auf dem Klebeband zusammen und ziehen das Schutzpapier nach und nach ab.

Beachten Sie: In der Regel ist die Florrichtung auf dem Teppichboden-Rücken mit einem Pfeil markiert. Prüfen Sie die Richtung sonst mit der Handfläche: In Florrichtung fühlt sich der Teppich glatt an, gegen den Flor "sperrt" er sich beim Drüberstreichen.

3. Teppich vollflächig verkleben

Rollen Sie den Teppichboden zunächst aus, schneiden ihn grob zu und lassen Sie ihn einen Tag lang liegen – so kann er sich an das Raumklima anpassen. Schlagen Sie am nächsten Tag den Teppich bis zur Raummitte wieder zurück. Tragen Sie nun den Teppichkleber auf (Zahnspachtel mit einer Zahnung je nach Herstellerangaben des Klebers) und lassen ihn etwa 5 bis 15 Minuten ablüften – je nach Saugfähigkeit des Untergrunds.

Beachten Sie: Bei der Wahl des Klebers achten Sie darauf, dass er für den jeweiligen Teppichboden-Rücken und für die spätere Beanspruchung des Belags geeignet ist.

Legen Sie den Teppichboden nun in das noch feuchte Kleberbett und drücken ihn fest an. Rollen Sie anschließend die andere Hälfte des Teppichbodens bis zur Raummitte auf und verfahren Sie wie beschrieben.

Begradigen Sie mit einem Cutter-Messer die Kanten. Übergänge von Raum zu Raum mit dem gleichen Belag, zum Beispiel in der Türöffnung, setzen Sie nahtlos aneinander mit dem bereits oben beschriebenen Doppelschnitt.

Bodenbelagswechsel an Raumübergängen und Türen kaschieren Sie mit Schienen. Es gibt sie farblich passend zum Teppichboden aus Kunststoff oder kontrastierend aus Metall. Befestigen Sie die Schienen sicher im Untergrund mit Dübeln und Schrauben.

Bildergalerie Teppichboden kleben

Materialbedarf Klebeband

So rechnen Sie aus, wieviel Klebeband Sie benötigen: Nehmen Sie zweimal die Raumlänge plus dreimal die Raumbreite. Es empfiehlt sich, bei größeren Räumen einen oder mehrere Streifen zusätzlich längs und quer zu verkleben.

Symbole auf dem Teppich-Siegel

Im Handel sind schätzungsweise 3.000 verschiedene Teppichböden verfügbar. Rohstoffe und Herstellungsverfahren bestimmen ihre Gebrauchseigenschaften — für Laien schwer zu bestimmen. Das Teppichsiegel der Europäischen Teppichgemeinschaft e.V. (ETG) hilft bei der Auswahl: Nur solche Teppichböden dürfen das Teppichsiegel tragen, die das Deutsche Teppich-Forschungsinstitut auf Komfort- und Strapazierwert geprüft hat. Auch spezielle Zusatzeignungen werden überprüft: Das Zeichen "Teppichboden schadstoffgeprüft" erhalten solche Qualitäten, die auf Schadstoffe, Emissionen und Geruchsbildung untersucht wurden. Teppichböden mit diesem Signet enthalten keine Schadstoffe wie Pentachlorphenol, Formaldehyd, gesundheitsgefährdende Pestizide, Butadien oder Vinylchlorid, bei ihrer Produktion werden weder Asbest noch flüchtige Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) verwendet.

Bis zu fünf Symbole (zu finden im unteren Bereich des Teppich-Siegels) geben Auskunft, wofür sich der Teppichboden eignet:

  • Symbol „Blitz“: Das Blitzsymbol weist auf einen Teppichboden hin, der antistatisch ist – er lädt sich nicht elektrostatisch auf. Diese Eigenschaft kann wichtig sein, wenn Sie zum Beispiel in dem Raum an einem Computer arbeiten möchten.
  • Symbol „Stuhlrolle“: Die Qualität verträgt die Rollen von Bürostühlen.
  • Symbol „Treppe“: Der Teppichboden bleibt auf Treppen in Form.
  • Symbol „Fußbodenheizung“: Der Teppich kann über Fußbodenheizung verlegt werden.
  • Symbol „Wasserhahn“: Der Teppichboden eignet sich für Feuchträume, kann also im Badezimmer verlegt werden.

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