Wasserschäden beseitigen

Plötzlich sind Sie mit einem Wasserschaden konfrontiert: durch eine undichte Leitung, einen Rohrbruch oder ein Hochwasser. In diesem Ratgeber erklären unsere BAUHAUS-Fachleute in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie vorgehen können, um Ihr Zuhause effektiv trocken zu bekommen – und welche Trocknungsgeräte Sie dafür brauchen. Außerdem beantworten wir häufige Fragen unserer Kunden zur fachgerechten Wasserschaden-Trocknung.

Vorab: Wie schlimm ist der Schaden?

Wasserschäden können sehr unterschiedlich ausfallen. Wie groß der Schaden ist, hängt von verschiedenen Dingen ab. 

Hier sind einige grobe Einschätzungen, wie schwerwiegend der Schaden in Ihrem Zuhause sein könnte:
 
Estrich: Ein Wasserschaden im Estrich kann schwerwiegend sein, vor allem wenn der gesamte Boden betroffen ist. Dann beeinträchtigt er möglicherweise die Stabilität des Bodens, insbesondere wenn er nicht rechtzeitig getrocknet wird oder sich darunter Dämmmaterialien befinden.
 
Keller: Ein Wasserschaden im Keller kann sehr schwerwiegend sein, weil er oft zu strukturellen Problemen und Schimmelbildung führen kann. Außerdem ist die Luft in Kellern meist feuchter, was das Trocknen erschwert.
 
Boden: Wasserschäden am Boden können von leicht bis schwer reichen, abhängig vom Bodenbelag. Holz- oder Laminatböden können aufquellen, während Fliesen- oder Steinböden etwas weniger anfällig für dauerhafte Schäden sind.
 
Wand: Wasserschäden an bzw. in Wänden können die Stabilität der Bausubstanz gefährden und sind damit meist eher schwerwiegend: Durchfeuchtete Wände können zu Schimmelbildung führen, was eine umfassende Sanierung erfordert.
 
Ganze Wohnung: Ein Wasserschaden, der die gesamte Wohnung betrifft, kann sehr schwerwiegend sein. In diesem Fall sind erhebliche Reparatur- und Trocknungsmaßnahmen nötig.
 
Kleiner Wasserschaden: Auch scheinbar kleine Wasserschäden sollten Sie ernst nehmen. Unbehandelt können sie zu größeren Problemen führen, insbesondere wenn das Wasser in Wände oder Böden eindringt. Achten Sie unbedingt darauf, die Ursache zu finden und zu beheben, damit kein größerer Schaden entsteht.

BAUHAUS-Tipp: Im Zweifel Fachleute fragen

Die Einschätzung eines Wasserschadens sollte im Idealfall immer von Fachleuten vorgenommen werden: Sie können die genaue Natur und den Umfang des Problems feststellen und kennen die nötigen Maßnahmen. 

Am besten kontaktieren Sie hierfür einen Fachbetrieb für Wasserschadensanierung, Sanitär- oder Heizungsinstallation. Mehr Informationen und Empfehlungen finden Sie auf der Website der Deutschen Schadenshilfe.

Wasserschäden trocknen in 6 Schritten

Für eine fachgerechte Trocknung empfehlen unsere BAUHAUS-Fachleute folgende Maßnahmen und Wasserschaden-Trocknungsgeräte. Die Reihenfolge dieser Maßnahmen hängt im Einzelfall von den jeweiligen Bedingungen und der Schwere des Wasserschadens ab.

Schritt 1: Schutzausrüstung anziehen

Symbolbild Wasserschaden trocknen: Person mit Gummistiefeln in überflutetem Haus

Bevor Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen, sollten Sie sich mit persönlicher Schutzausrüstung wie Handschuhen, Gummistiefeln und einer Atemschutzmaske ausstatten. So schätzen Sie sich vor potenziell gefährlichen Schimmelsporen und anderen Schadstoffen.

Schritt 2: Pumpe aufstellen

Befindet sich das Wasser in einem Keller oder tief liegenden Bereich im Haus, ist es oft sinnvoll, zuerst Pumpen wie Tauchpumpen oder Schmutzwasserpumpen einzusetzen. 

Diese entfernen relativ schnell die größten Wassermassen. Geschwindigkeit ist bei einem Wasserschaden entscheidend, damit Sie die Ausbreitung des Wassers stoppen können.

Schritt 3: Nass-Trocken-Staubsauger für das Restwasser

Trocknung nach Wasserschaden mit Nass-Trocken-Staubsauger

Nachdem das stehende Wasser nun weg ist, können Sie einen Nass-Trocken-Staubsauger verwenden. Damit entfernen Sie überschüssige Flüssigkeit von Böden und aus Teppichen.

Schritt 4: Abdichtungsmaterialien anbringen

Nun gilt es zu verhindern, dass weiterhin Wasser eindringt. Dafür können Sie kurzfristig Abdichtungsmaterialien wie Plastikfolien, Abdeckungen oder Dichtungsmittel verwenden. Langfristig muss natürlich die Ursache des Wasserschaden bekämpft werden.

Schritt 5: Luftentfeuchter & Bauheizer

Zwei Wasserschaden-Trocknungsgeräte: weißer Luftentfeuchter und blauer Bauheizer

Nun empfehlen wir den Einsatz von Luftentfeuchtern wie z. B. Bautrocknern oder -heizern. Diese Trockengeräte für feuchte Räume senken die Luftfeuchtigkeit bzw. erhöhen die Raumtemperatur. Somit helfen sie dabei, Schimmel- und Schimmelbildung zu verhindern.

Damit geht’s noch schneller: Verwenden Sie Bauheizer mit Ventilation. Diese zirkulieren die Luft im gesamten Raum und verkürzen so die Trocknungszeit. Diese Art von Trocknungsgeräten sind besonders nützlich, wenn Sie Wasserschäden an schwer zugänglichen Stellen trocknen möchten.

Bei schweren Wasserschäden kann man in der Regel von mehreren Wochen Trockenzeit ausgehen. Trocknungsgeräte verkürzen diese Trocknungszeit und schließen den Trocknungsprozess meist erfolgreich ab.

Schritt 6: Feuchtigkeitsmessgeräte

Wand trocknen nach Wasserschaden: Hand hält Feuchtigkeitsmessgerät an eine Wand

Während des gesamten Trocknungsprozesses sollten Feuchtigkeitsmessgeräte verwendet werden, um den Feuchtigkeitsgehalt von Wänden, Böden und anderen Materialien zu überwachen. Auf diese Weise können Sie sichergehen, dass alles ausreichend getrocknet ist, bevor Sie die Trockengeräte entfernen.

Es ist wichtig, dass Sie den Fortschritt des Trocknungsprozesses sorgfältig überwachen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass alle betroffenen Bereiche gründlich austrocknen. Nur so können Sie zukünftige Probleme wie Schimmelbildung oder eine Beschädigung der Bausubstanz verhindern.

Häufige Fragen zur Wasserschaden-Trocknung

Unsere BAUHAUS-Fachleute beantworten häufige Fragen unserer Kunden rund um das Trocknen von Wasserschäden:

Wie lange braucht ein Wasserschaden-Trocknungsgerät?

Einen Wasserschaden zu trocknen kann unterschiedlich lange dauern: Zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten braucht ein Trocknungsgerät, um einen Raum erfolgreich zu entfeuchten.
 
Die genaue Dauer hängt von der Schwere des Schadens, der Raumgröße und den Umgebungsbedingungen ab: Bei einem kleinen Wasserschaden in einem gut belüfteten Raum im 1. Stock wird die Trocknungszeit kürzer ausfallen, als bei einem vollgelaufenen Keller, in dem das Wasser bereits mehrere Tage lang stand. 
 
Im Zweifelsfall raten unsere Fachleute dazu, lieber etwas länger zu trocknen, um künftigen Feuchtigkeitsproblemen vorzubeugen. Nutzen Sie hierzu am besten ein Feuchtigkeitsmessgerät.
 

Kann ein Wasserschaden von selbst trocknen?

Ja, ein Wasserschaden trocknet unter bestimmten Umständen von selbst, insbesondere wenn es sich um einen sehr kleinen, begrenzten Schaden handelt und die Luftfeuchtigkeit niedrig ist. 
 
Dennoch ist es ratsam, im Zweifelsfall Hilfe von Profis in Anspruch zu nehmen. Fachleute können messen, ob die betroffene Stelle wirklich trocken ist – oder ob noch Feuchtigkeit in den Materialien zurückbleibt, die zu Schimmel oder anderen Schäden führen kann.
 

Welchen Wasserschaden zahlt die Versicherung?

Welche Wasserschäden Ihre Versicherung abdeckt, hängt von Ihrer Versicherungspolice ab. 
 
In der Regel haftet eine Wohngebäudeversicherung für Schäden, die durch plötzliche Ereignisse wie Rohrbrüche verursacht werden. Darüber hinaus kann eine Hausratversicherung Schäden an persönlichem Eigentum abdecken, die durch einen Wasserschaden verursacht werden. Elementarschutz-Versicherungen decken hingegen Schäden ab, die durch Hochwasser entstanden sind.
 
Unsere Fachleute empfehlen, idealerweise im Vorfeld Ihre Police im Detail zu prüfen – und eventuelle Versicherungslücken zu schließen.
 

Wasserschaden-Trocknung: Wie sind die Kosten?

Für kleinere Wasserschäden kann das Trocknen etwa 500 bis 1.000 Euro kosten. Bei umfangreichen Schäden, die professionelle Trocknungsgeräte erfordern, können die Kosten zwischen 1.500 und 5.000 Euro (oder mehr) liegen. 
 
Die Kosten für eine Wasserschaden-Trocknung hängen stark von der Schwere des Schadens und den nötigen Maßnahmen ab. 
 
Beachten Sie, dass auch die Stromkosten für die Trocknungsgeräte in die Gesamtkosten einfließen.
 
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