1. Dichtstoffe für Bäder
Eine allgemein hohe Luftfeuchtigkeit sowie Spritzwasser im Dusch- und Badebereich: Rand- und Übergangsfugen sowie Innenecken im Bad müssen einiges aushalten. Hier kommen Silikondichtstoffe zum Einsatz, auch bezeichnet als Bad- oder Sanitärsilikon, oft mit schimmelhemmenden Zusätzen. Diese sind dauerelastisch, beständig gegenüber mittleren Säuren und Laugen und sehr stabil gegenüber Hitze, UV-Strahlung und Bewitterung. Diese sogenannten Essigsäure-vernetzende Silikone sollten Sie allerdings nicht direkt an Mauerwerk (Putz, Beton) oder PVC-Profilen anschließen. Auch für Acrylbadewannen sind solche Silikone nicht geeignet. Hierfür stehen Neutral-vernetzende Silikone zur Verfügung, die Kunststoffflächen nicht angreifen.
Beachten Sie: Überprüfen und erneuern Sie gegebenenfalls alle zwei bis fünf Jahren die Silikonfugen im Sanitärbereich.
Zum Verfugen von Natursteinen (z. B. Marmor, Granit, etc.) sollten Sie ebenfalls keine sauren Silikone verwenden. Hier sind weichmacherfreie Naturstein-Silikone auf neutralvernetzender Basis erhältlich. Diese greifen das Material nicht an und sind speziell für verfärbungsempfindliche Granite und Natursteine entwickelt.
Beachten Sie: Naturstein-Silikone sind sowohl für den Innenbereich als auch den Außenbereich geeignet (Herstellerangaben beachten).
Ist eine elastische Fuge sehr tief, verwenden Sie sogenannte Fugen-Unterfüllprofile: Damit verbessern Sie einerseits die Haftung der Fugendichtmasse an den Fugenflanken und reduzieren andererseits die Belastungen für die verfüllte Fuge bei auftretenden Bewegungen sowie den Verbrauch an Dichtungsmasse insgesamt.
Um Badezimmerwände und -böden unter keramischen Belägen dauerhaft gegen Schäden durch eindringende Feuchtigkeit zu schützen, müssen sie fachgerecht abgedichtet werden. Das erreichen Sie, indem Sie einen Wasser abweisenden Duschdichtanstrich auf die gesamte Wand- und Bodenfläche im Spritzwasserbereich auftragen. Zusätzlich angebrachte Dichtmanschetten an Rohrdurchgängen und Dichtbänder in den Ecken sorgen darüber hinaus für 100-prozentige Wasserdichtheit.
Erfahren Sie mehr über die Flächenabdichtung im Badezimmer in folgendem BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Badezimmer dauerhaft wasserdicht
2. Dichtstoffe für Wände, Decken und Böden
Für Anschlussfugen oder zum Füllen von Rissen in Holzböden (Parkett, Laminat, Holzdielen) aber auch für Boden- und Sockelleisten und Türzargen aus Holz eignen sich Acryldichtstoffe (z. B. sogenannter Parkett-Laminat-Dichtstoff). Diese sind zwar nicht ganz so elastisch wie Silikon, dafür aber überstreich- und übertapezierbar (Farben und Lacke haften nämlich nicht auf Silikon). Außerdem lassen sich mit Acryl versiegelte Fugen gut schleifen.
Auch oberflächliche Risse an Wänden und verputzten Flächen, Schadstellen im Trockenbau sowie Fugen oder Anschlüsse mit geringer Dehnungsbeanspruchung ohne Wassereinwirkung dichten Sie mit Acryl ab (z. B. spezielles Maleracryl). Alternativ eignen sich MS Polymer-Dichtstoffe, die die positiven Eigenschaften von Silicon und Acrylat vereinen: Sie sind ebenfalls überstreich- oder übertapezierbar und darüber hinaus nahezu universell als Dichtstoff (und Kleber) auf beinahe allen Untergründen einsetzbar – etwa zur Montage von Dämm- und Trockenbauplatten oder beim Fassaden- und Deckenbau im Innenbereich, für Fensterbänke, Treppenstufen, Glasscheiben, Metallplatten, Paneelen, Blend- oder Fußleisten.
3. Dichtstoffe für Küchen
Legen Sie das mit der Spüle gelieferte Dichtungsband nach Anleitung ein und setzen die Spüle in die Öffnung.
In Küchen (z. B. um Übergänge zwischen Arbeitsplatte und Wand und/oder die Auflagefläche des Spülbeckens auf der Arbeitsplatte abzudichten oder zur Schnittkanntenversiegelung) ist es wichtig Silikone zu verwenden, welche keine Fungizide, also schimmelhemmende Zusätze, haben und auch sonst keine Inhaltsstoffe, die eine Gefahr für Lebensmittel oder Trinkwasser darstellen (z. B. spezielles Küchensilikon).
Erfahren Sie mehr über eine selbst gebaute Küchenzeile in folgendem BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Pantryküche für Einsteiger
4. Dichtstoffe für den Außenbereich, Dach und Keller
Balkone, Terrassen oder Flachdächer mit Regenansammlung erhalten mit streichbaren Abdichtungen eine hochelastische, frostsichere, UV-beständige und wasserabweisende Schicht. Die leicht zu verarbeitenden Dichtanstriche sind aber auch für kleinere Reparaturen im Außenbereich geeignet.
Mineralische Baustoffe sind ebenfalls empfindlich. Wer also dauerelastische Fugen zwischen Terrassenplatten und einer verputzen Wand, Beton oder Klinker verschließen möchte, sollte Neutral-vernetzende Silikone (z. B. spezielles Bausilikon) verwenden. Achten Sie außerdem bei der Verwendung von Dichtstoffen im Außenbereich darauf, dass diese UV- und witterungsbeständig sowie frostsicher sind.
Für Fugen, Anschlüsse und Durchbrüche an Schornsteinen und Rohrdurchführungen, für kleine Reparaturen oder das Schließen von Rissen mit geringer Bewegung auf Pappdächern verwenden Sie bitumenverträgliche Dichtmassen. Bitumen (lat. Erdpech) selbst ist ein Erdölprodukt und dadurch praktisch wasserundurchlässig. Mit einem mehrmaligen Bitumenanstrich schaffen Sie beispielsweise eine wassersperrende Abdichtung für Kelleraußenwände, Fundamente, auf Pappdächern oder Bitumenbeschichtungen. Für Garten- und Gerätehäuser, Carports, Pavillons, Vordächer oder die Balkonabdichtung sind ebenfalls bituminöse Dichtmassen und -bahnen geeignet. Die Bitumen- oder Polymerbitumenbahnen sind entweder selbstklebend, werden verschweißt oder mit speziellem Bitumenkleber verlegt.
Steht der Keller nach heftigen Regenfällen unter Wasser, ist er oft nicht fachgerecht abgedichtet. Für die nachträgliche Abdichtung von innen eignen sich sogenannte Dichtungsschlämmen, die zusammen mit einer vorigen Grundierung, Spachtelmasse und einem abschließenden Sanierputz den Keller wieder dauerhaft dicht machen.
Erfahren Sie mehr über die Sanierung von Kellerräumen in folgendem BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Keller von innen abdichten