1. Wo dürfen Sie Holz machen?
Wenn Sie keinen eigenen Wald haben, stellen Sie einen Antrag bei der nächsten Revierförsterei, die Reste des gewerblichen Holzeinschlags im Wald aufarbeiten zu dürfen. Denn ganze Bäume dürfen Sie nicht fällen. Das machen nur die Forstwirte mit ihren großen Maschinen. Als Amateur arbeiten Sie die dünnen Stämme, nicht genutztes Kronenholz, die Äste und den Wildwuchs auf, der für die Profis uninteressant ist. Bezahlt wird nach der Arbeit in Festmetern (Raummaß für Rundholz; entspricht einem Kubikmeter fester Holzmasse ohne Zwischenräume). Sie sollten sich rechtzeitig im Herbst um ein „Los“ als Selbstwerber (das ist der Fachausdruck) kümmern – die Plätze sind begehrt!
Sie müssen in den meisten Bundesländern zum Selbstwerben einen sogenannten Motorsägeführerschein nachweisen. Weiter dürfen Sie aus Sicherheitsgründen nicht allein im Wald arbeiten und müssen sich an die örtlichen Naturschutzregeln halten. Kinder und Jugendliche dürfen generell nicht an die Kettensäge.
Motorsägenkurse finden auch bei teilnehmenden BAUHAUS Fachcentren statt. Hier finden Sie die aktuellen Kurstermine:
2. Das richtige Holz auswählen
Natürlich können Sie Ihren Kamin oder Ofen mit jedem Holz befeuern. Doch in der Praxis macht die Auswahl des Brennstoffs einen großen Unterschied. Neben der Frage, welches Holz bei Ihnen in der Region angeboten wird, ist auch wichtig, ob Sie mit dem Ofen im Winter das ganze Haus beheizen oder sich nur am Spiel der Flammen in einem edlen Kamin erfreuen wollen. Je höher der Brennwert des Holzes, desto länger hält ein Scheit in der Brennkammer und desto seltener müssen Sie nachlegen. Auf der anderen Seite haben einzelne Holzsorten schönere Flammenbilder und sind auch leichter zu entzünden als Buche oder Eiche (Bildgalerie durch Anklicken vergrößern). Und achten Sie auch auf die Herkunft Ihres Kaminholzes: Ist der Einschlag FSC- oder PEFC-zertifiziert?
Das beste Holz für den Kamin:
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Fichte und Tanne
Schnell abbrennendes, leichtes Nadelholz. Oft mit Harzblasen, die beim Abbrennen spritzend aufplatzen können, deswegen kaum für offene Kamine geeignet. Mit vergleichsweise niedrigem Brennwert.
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Eiche
Der Dauerläufer unter den harten, schweren Hölzern. Ergibt eine lang anhaltende Glut, aber leider keinen schönen Flammenschein. Deswegen ideal zum Heizen. Die in Eichenholz enthaltene Gerbsäure kann Schornsteine angreifen.
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Buche
Hoher Heizwert bei schönem Flammenbild und wenig spritzende Blasen, denn es ist harzfrei, sodass keine Knackgeräusche und damit verbundener Funkenflug entstehen. Buchenholz ist oft der Maßstab, nach dem andere Feuerholzarten beurteilt werden. Dank der starken Glutbildung eignet es sich auch sehr gut zum Grillen.
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Esche
Mit dem Buchenholz vergleichbarer Brennwert bei einem sehr schönen Flammenbild. Spritzt kaum, ist aber beim Sägen und Spalten etwas zäh. Eines der besten Kaminhölzer überhaupt – und deswegen oft regional nicht verfügbar.
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Birke
Die Nummer eins in puncto Optik für alle offenen Kamine und Öfen mit großen Scheiben: wunderschönes Flammenbild, keine Harzblasen, angenehmer Geruch. Leider nur mittelmäßiger Heizwert, etwas schlechter als Buche, aber deutlich besser als Nadelholz.
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Laubholz, gemischt
Mix aus dem Holz verschiedener Laubbäume, wird oft so im Handel angeboten. Es sind typischerweise Hölzer mit dünner Rinde, die man leicht anzünden kann. Mittelmäßiges Flammenbild, anständiger Heizwert.
3. Die richtige Ausrüstung
Für die Arbeit im Wald brauchen Sie eine Benzin-Kettensäge. Die Schwertlänge sollte für Einsteiger nicht deutlich über 40 Zentimeter liegen. Treibstoff, Kettenöl und einen Kombischlüssel sollten Sie ebenfalls dabei haben.
Beachten Sie: Kaufen Sie gleich eine zweite Kette dazu. Die ist ein Verschleißartikel und im Wald ist guter Rat teuer, wenn Sie nur eine Kette dabei haben.
Weitere wichtige Werkzeuge: Eine hochwertige Spaltaxt oder einen Spalthammer zum Spalten der Stämme und zum Eintreiben von Keilen. Außerdem einen Fällheber, eine Sappie sowie eine Handpackzange, um Äste und kleine Stämme rückenschonend zu tragen. Vergessen Sie auch nicht ein Erste-Hilfe-Set, damit aus einer kleinen Verletzung kein großes Drama wird. Arbeit an der frischen Luft macht hungrig: Denken Sie an eine Brotzeit und alkoholfreie Getränke.
Weitere Informationen über Spaltäxte, Spalthammer & Co. erhalten Sie in folgendem BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Baum fällen und Holz spalten
Bei der Arbeit mit der Kettensäge, Axt, Beil & Co. ist eine entsprechende Schutzausrüstung notwendig, wie etwa Schnittschutzstiefel, eine Schnittschutzhose, Handschuhe und ein Forsthelm mit Ohrenschutz und Visier. Das Spezialgewebe der Hose besteht aus langen Kunststofffäden, die sich beim Kontakt mit der Schneidgarnitur der Kettensäge in Sekundenbruchteilen um die Antriebsachse legen, die Kette sicher zum Stehen bringen. Einen mechanischen Schutz vor den scharfen Zähnen der Kette können sie natürlich nicht bieten.
Was Sie über Kettensägen und die richtige Schutzkleidung wissen sollten und wie Sie bei Verletzungen und Unfällen schnelle und korrekte Hilfe leisten, erfahren Sie in folgenden BAUHAUS Ratgebern:
- zum Ratgeber Sicherer Umgang mit der Kettensäge
- zum Ratgeber Arbeitssicherheit und umweltgerechtes Heimwerken
- zum Ratgeber Erste Hilfe für Heim- und Handwerker
4. Holz schlagen
Nun geht es an die „Ernte“ des Holzes im Wald: Die liegenden Stämme entasten Sie zunächst mit der Kettensäge – dabei das Schwert möglichst nah am Stamm führen. Dann schneiden Sie die Stämme in Meterstücke. Das Spalten erledigen Sie auch direkt im Wald mit Keilen, einer Spaltaxt oder dem Spalthammer. Schneller und kräfteschonender geht diese Arbeit allerdings mit einem hydraulischen Holzspalter.
Tipps für das Arbeiten mit dem Holzspalter, erhalten Sie in folgendem BAUHAUS Ratgeber:
- zum Ratgeber Holzspalter
Beachten Sie: Sie sollten aufgearbeitetes Holz nicht lange im Wald liegen lassen, es findet schnell andere Liebhaber ...
5. Brennholz ablagern
Nachdem Sie die gespaltenen Stämme nach Hause transportiert und zu Brennholz aufgespalten haben, muss das frische Holz erst einmal ablagern. Nach etwa zwei bis drei Jahren in einem trockenen Unterstand hat es eine Restfeuchtigkeit von unter 20 Prozent erreicht – ideal zum Verbrennen im Kaminofen. Bei Weichhölzern kann es auch schneller gehen, diese haben aber meist einen geringeren Brennwert.
6. Weitere Informationen und Sicherheitshinweise
Die Bayerischen Staatsforsten haben in einem Flyer einige Tipps für Selbstversorger zusammengestellt:
- Flyer Brennholz – heiß begehrt
In den Informationsschriften „Ausbildung für Arbeiten mit der Motorsäge und die Durchführung von Baumarbeiten“ sowie „Sichere Waldarbeiten“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung finden Sie darüber hinaus detaillierte Orientierungshilfen rund um die Arbeiten im Wald, die passende Schutzkleidung, Werkzeuge, Fälltechniken und vieles mehr:
- Informationsschrift Ausbildung für Arbeiten mit der Motorsäge und die Durchführung von Baumarbeiten
- Informationsschrift Sichere Waldarbeiten