1. Tapetenarten
Bevor Sie sich für weiße, farbige oder gemusterte Tapeten entscheiden, sollten Sie zunächst die Tapetenart nach Zweck, Material und Oberflächenbeschaffenheit auswählen: Besonders beliebt sind mittlerweile dimensionsstabile Vliesfasertapeten. Selbst bei starker Durchfeuchtung lässt sich Vliesfaser gut schneiden und im einfacheren Wandklebeverfahren kleben (nicht die Tapete, sondern die Wand wird eingekleistert). Dabei ist das Material so stabil, dass es auch über kleinere Wandrisse geklebt werden kann, ohne Schaden zu nehmen.
Struktur- und Vinyltapeten haben eine beschichtete Oberfläche und sind sehr strapazierfähig (z. B. für Küche oder Badezimmer).
Eine leicht wärmedämmende Eigenschaft hat die Textiltapete mit ihrer samtartigen Oberfläche. Für Tapezieranfänger ist diese Tapete allerdings weniger geeignet, da die Tapete sehr lange einweichen muss und die Oberfläche schnell beschädigt.
2. Raumwirkung von Farben und Mustern
Raumwirkung von Farben und Mustern
Ein Raum wirkt niedriger, wenn Sie ein waagerecht ausgerichtetes Tapetenmuster kleben, die Decke dunkel tapezieren, nicht bis zur Decke tapezieren, sondern einen breiten Streifen der Wand frei lassen (evtl. mit Borte) und Sie die Beleuchtung nach unten richten.
Ein Raum wirkt höher, wenn Sie ein senkrechtes Tapetenmuster wählen, die Decke sehr hell tapezieren und zusätzlich beleuchten sowie die Wand-Tapezierung bis zur Decke reicht.
Das Zimmer gewinnt an Tiefe durch eine Wand in einer zurücktretenden Farbe (Blau- oder Blaugrün-Töne) mit hellen Seitenwänden und einer längs gestreiften Decke. Ein großer Raum wirkt kleiner durch ein diagonal verlaufendes beziehungsweise großes Muster und/oder kräftige Farben.
Ein Zimmer wirkt größer, wenn Sie helle Tapeten und kleinere Muster oder Unis verwenden, eine Dekorwand (ohne Fenster und Türen) mit einem großen Muster tapezieren, ein dezentes Karomuster oder Glanzeffekte einsetzen. Durch eine helle Tapezierung vergrößern Sie außerdem optisch einen Erker (oder Dachgauben).
3. Materialbedarf Tapetenrollen
Den Tapetenbedarf können Sie mit folgender Formel leicht ausrechnen: Eine normale Tapetenrolle, die so genannte Eurorolle, ist 0,53 m breit und 10,05 m lang. Sie reicht also für rund fünf Quadratmeter Wandfläche. Raumumfang mal Raumhöhe, geteilt durch fünf, ergibt die benötigte Rollenzahl. Fenster und Türen rechnen Sie dabei der Wandfläche zu, sodass Sie genügend Verschnitt-Reserve haben (wichtig bei größeren Versatzmustern).
4. Tapetenkleister
Damit jede Tapete dauerhaft an der Wand klebt, sollten Sie immer nur den für Ihre Tapete passenden Kleister verwenden: Normalkleister ist bei glatten Papiertapeten die richtige Wahl. Für die modernen Vliesfasertapeten gibt es speziellen Kleister, der für das Wandklebeverfahren geeignet ist. Sehr schwere und dampfdichte Tapeten (Vinyl- oder Reliefdruck-Tapeten) kleben Sie sicher mit Spezialkleister. Raufaserkleister ist gegenüber Feuchtigkeit sehr beständig – und hält die Raufaser auch durch den folgenden Farbanstrich fest an der Wand. Wenn Sie ein Tapezierkleistergerät für Ihre Arbeit verwenden, können Sie auch hier einen speziellen Kleister verwenden.
Beachten Sie in jedem Fall die Angaben des Tapetenherstellers.
Bildergalerie Rund ums Tapezieren
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Die kostengünstige Raufaser ist sehr beliebt, muss aber nach dem Kleben immer überstrichen werden.
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Die Tapete aus Papier gibt es bedruckt, geprägt oder gerafft, geknittert oder einfach glatt.
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Vinyltapeten sind aufgrund einer vollflächigen glatten Oberflächenbeschichtung aus Kunststoff sehr schwer (strapazierfähig) und dampfdicht (unterbindet dadurch die feuchteausgleichende Wirkung des Wandputzes).
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Fototapeten mit ganz individuellen Motiven erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
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Glasgewebe ist ein sehr robuster Wandbelag, der aus Garn mit eingeflochtenem, geschmolzenem Quarzsand besteht.