Ein Gartenpavillon kann als Rückzugsort oder für geselliges Beisammensein genutzt werden. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie einen sechseckigen Holzpavillon selber bauen können und was Sie dafür benötigen.
Tipp: Bei BAUHAUS finden Sie viele Pavillons auch als praktischen Bausatz zur einfachen Selbstmontage.
Gartenpavillons - der ideale Rückzugsort
Wer träumt nicht von lauen Sommerabenden im eigenen Garten, umgeben von Freunden und Familie? Ein eigener Gartenpavillon ist der perfekte Ort für diese unvergesslichen, leichten Momente des Lebens. Denn die kleinen Bauwerke bieten einen gemütlichen und geschützten Rückzugsort im Garten: An warmen Sommertagen dienen Pavillons als praktischer Sonnenschutz und spenden kühlen Schatten. An warmen Sommertagen dienen Pavillons als praktischer Sonnenschutz und spenden Ihnen kühlen Schatten. An wechselhaften Tagen hingegen können Sie darin gemütlich im Trockenen das Ende des Schauers abwarten.
Welche Holzarten sind am besten für einen Pavillon geeignet?
Holz für den Außenbereich sollte wetterfest, formstabil und resistent gegen Schädlinge sein. Neben teuren, aber auch sehr robusten Tropenhölzern eignen sich diese drei heimischen Holzarten besonders gut für den Bau Ihres Gartenpavillons:
Lärche:
Lärchenholz ist sehr witterungsbeständig und hat eine hell gelbliche Holzfarbe. Das Lärchenharz macht das Holz resistent gegen Pilze und Insekten. Allerdings neigt Lärchenholz zur Splitterbildung. Daher muss das Holz gut gepflegt werden.
Douglasie:
Gelb-rötliches Douglasienholz ist für den Einsatz im Außenbereich sehr beliebt, weil es resistent gegen Schimmel und Fäulnis ist. Das Holz ist zudem formstabil und neigt nur wenig zu Splittern und Rissen. Allerdings tritt bei Wärme Harz aus.
Kiefer:
Da Kiefer auf Dauer nicht gut mit Feuchtigkeit zurechtkommt, empfehlen wir Thermokiefer. Durch die Behandlung im Wasserdampf steigt die Witterungsbeständigkeit. Zudem ist das goldbraune Holz danach resistent gegen Fäulnis.
Die Bauanleitung für einen sechseckigen Holzpavillon
Der sechseckige Pavillon in unserer Anleitung besteht aus einem im Boden verankerten Grundgerüst, einem Zeltdach und einem Holzboden. Diese Teile wiederum setzen sich folgendermaßen zusammen:
• Grundgerüst: 6 Eckpfeiler, 6 Querbalken, 12 Aussteifungen (Kopfbänder)
• Zeltdach: sechsseitiger Firstpunkt, 6 Gratsparren, 12 Stichsparren, Holzbretter, Dachpappe, Dachschindeln
• Holzboden: 6 Rahmenbalken, Querbalken für Unterkonstruktion, Holzdielen
Eine gute Vorbereitung und Planung des Baus sind unverzichtbar für ein gutes Gelingen. Eine genauere Beschreibung der vor dem Aufbau nötigen Arbeiten finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema “Pergola selber bauen”. Lassen Sie sich zudem hinsichtlich der Maße der einzelnen Bauteile Ihres Pavillons am besten bei einem unserer Fachcentren beraten.
Materialien und Werkzeuge für Ihren Pavillon
Um Ihren sechseckigen Holzpavillon selber zu bauen, brauchen Sie:
Materialien:
• Schalbretter und Schrauben für den Schalungsrahmen
• Beton
• Bauholz (zum Beispiel Konstruktionsvollholz für das Gerüst, das Dach und die Unterkonstruktion des Bodens
• zugeschnittenes, sechsseitiges Prisma aus Holz als Firstpunkt
• Bitumenbedachung (Dachpappe und Dachschindeln)
Werkzeuge:
Schritt 1: Positionierung der Punktfundamente
Um ein solides Fundament für den sechseckigen Pavillon zu bauen, muss zunächst der Durchmesser bestimmt werden. Dieser ist entscheidend, da er sowohl den Abstand vom Zentrum des Pavillons zu jedem Fundamentpunkt als auch den Abstand zwischen zwei benachbarten Fundamenten angibt.
Zur genauen Markierung dieser Positionen auf dem Boden empfiehlt es sich, ein T-förmiges Holzgerüst aus zwei Latten sowie einen Zollstock und ein Winkelmesser zu verwenden. Mit diesen Hilfsmitteln markieren Sie sorgfältig die Positionen der sechs Fundamente in einem Kreis um den geplanten Mittelpunkt des Pavillons. Verwenden Sie Metallstangen, die Sie in den Boden stecken, um diese Positionen deutlich zu markieren. So stellen Sie sicher, dass die Fundamente genau an den richtigen Stellen stehen, bevor Sie mit dem Gießen des Betons beginnen.
Schritt 2: Punktfundamente gießen
Sind alle Positionen gekennzeichnet, können Sie mit dem Gießen der Punktfundamente beginnen. Dabei gehen Sie wie folgt vor:
- Löcher bohren oder ausheben: Die Fundamentlöcher sollten 70 cm tief und 30 x 30 cm bis 40 x 40 cm breit sein.
- Schalungsrahmen bauen und einsetzen: Der Schalungsrahmen hat die gleichen Innenmaße wie das ausgehobene Loch, ist jedoch nur ca. 10 cm hoch. Zur Konstruktion verwenden Sie einfache Holzlatten. Setzen Sie dann die Schalungen in die Löcher.
- Beton gießen, verdichten und aushärten lassen: Nun füllen Sie den Beton bis unter den Schalungsrahmen. Damit die im Beton eingeschlossene Luft entweichen kann, stochern Sie ihn mit einer langen Stange durch. Dann füllen Sie den Schalungsrahmen ebenfalls mit Beton. Nach erneutem Durchstoßen des Betons muss dieser nun vollständig aushärten.
Schritt 3: Pfostenträger montieren
Sind die Fundamente vollständig ausgehärtet, befestigen Sie Ihre Pfostenträger. Am besten verwenden Sie U-förmige Aufschraubbodenhülsen, die den Pfosten von außen umschließen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, diese genau auszurichten. Bohren Sie die Löcher für Dübel oder Schrauben zunächst vor.
Schritt 4: Aufbau des Grundgerüsts
Sobald die Pfostenträger montiert sind, können Sie die Eckpfeiler Ihres Pavillons einsetzen und verschrauben. Dann verbinden Sie die Querbalken auf den Eckpfosten zu einem Sechseck. Damit die Konstruktion stabiler wird, verbinden Sie die Balken vor dem Verschrauben durch eine Überblattung. Dafür sägen Sie an den Enden der einzelnen Hölzer je ein Stück heraus (ca. 5 cm lang und einen halben Balken breit), sodass sie anschließend auf dem Pfosten ineinander verzahnt aufliegen.
Nach der Verschraubung der Querbalken bringen Sie Kopfbänder als Aussteifung zwischen den Pfosten und den Querbalken an. Diese sind an den Seiten im 45-Grad-Winkel abgeschrägt. Nun ist die Grundkonstruktion Ihres Pavillons fertig.
Schritt 5: Installation der Dachkonstruktion
Für die Dachkonstruktion verbinden Sie zunächst zwei der sechs Gratsparren mit zwei gegenüberliegenden Seiten des sechseckigen Firstpunkts. Es entsteht eine V-Form. Diese befestigen Sie an den Querbalken des Grundgerüsts Ihres Pavillons. Senken Sie die Sparren über den Eckpfeilern auf den Querbalken ab und verschrauben Sie sie anschließend.
Achten Sie darauf, dass die Sparren etwas über die Querbalken hinausragen. Der Überstand des Daches sorgt später dafür, dass das Regenwasser nicht direkt am Pavillon hinunterfließt.
Nun können Sie die übrigen vier Gratsparren nacheinander am Dachfirst und am Grundgerüst verschrauben. Ist dies erledigt, montieren Sie an jedem Gratsparren zwei Stichsparren, die Sie ebenfalls an den Querbalken des Grundgerüsts befestigen. Die Stichsparren ragen genauso weit über das Grundgerüst hinaus wie die Gratsparren.
Unbedingt beachten: Die notwendige Stärke der Dachsparren hängt unter anderem von Ihrer Spannweite ab. Lassen Sie sich bezüglich der Lastverteilung auf Ihrem Dach beraten, wenn Sie die notwendigen Berechnungen nicht selbst durchführen können.
Schritt 6: Das Dach decken
Im nächsten Schritt verkleiden Sie das Dach vollständig mit zugeschnittenen Holzbrettern oder Dielen. Nehmen Sie sich Dachseite für Dachseite vor und verschrauben Sie die Bretter an den Dachsparren. Abschließend können Sie die noch sichtbaren Enden der Sparren mit einer Abschlussleiste verblenden.
Soll Ihr Pavillon gänzlich aus Holz bestehen? Dann ist Ihr Dach nun fertig. Wenn Ihr Pavillon Sie jedoch auch vor Regen schützen soll, ergänzen Sie Ihren Bauplan um die Verlegung von Dachpappe. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Beginnen Sie mit dem Verlegen der ersten Bahn außen am Dach, an der Traufe. Richten Sie die Pappe gerade aus und lassen Sie die Dachpappe etwas überstehen, damit Sie sie später umschlagen können.
- Befestigen Sie die Pappe am oberen Ende mit Dachpappstiften in zwei versetzten Reihen.
- Tragen Sie den Bitumen-Kaltkleber auf den oberen Rand einer Bahn Dachpappe auf. Achten Sie dabei darauf, dass alle Dachpappstifte bedeckt sind.
- Die nächste Bahn Dachpappe überlappt die vorherige immer mindestens um 10 cm.
- Das letzte Stück Dachpappe, welches die Spitze des Pavillons bedeckt, wird nicht festgenagelt. Verkleben Sie es nur mit Bitumenkleber.
- Abschließend können Sie die überstehende Dachpappe an der Traufe umschlagen und festnageln.
Nach der Verlegung der Dachpappe haben Sie außerdem die Möglichkeit, dekorative Bitumenschindel Ihrer Wahl zu verlegen. Befolgen Sie dabei die Herstellerangaben und beachten Sie auch hier, dass alle Nägel abgedeckt werden müssen.
Schritt 7: Aufbau des Holzbodens
Der Holzboden Ihres Pavillons besteht aus einer Unterkonstruktion und einem Deck. Für die Unterkonstruktion verbinden Sie die Eckpfosten zunächst mit stabilen Holzbalken. Diese Balken bilden den Rahmen und werden an beiden Enden mit Pfostenträgern in den Punktfundamenten verschraubt.
Im Innern des Pavillons montieren Sie nun zugeschnittene Querbalken parallel zueinander am Rahmen der Unterkonstruktion. Zur zusätzlichen Stabilisierung verankern Sie die Querbalken mit Einschlagbodenhülsen im Boden. Wie viele Bodenhülsen Sie benötigen, hängt von der Länge der Balken ab.
Im letzten Schritt verlegen Sie Holzbretter oder Dielen als Bodenbelag. Achten Sie dabei auf die notwendigen Dehnungsfugen. Sind alle Bretter verlegt, ist Ihr Pavillon bereit, individuell von Ihnen gestaltet zu werden.
Häufige Fragen
Wie kann man einen Holzpavillon schön dekorieren?
Brauchen Sie ein wenig Inspiration für die Gestaltung Ihres Gartenpavillons? Was halten Sie von diesen Ideen?
• Pavillon begrünen: Verschönern Sie Ihren Pavillon mit stehenden oder hängenden Kübelpflanzen. Sie können außerdem darüber nachdenken, ob sich Kletterpflanzen am Pavillon empor winden sollen.
• Pavillon streichen: Nicht immer fügt sich Holz in natürlicher Optik am vorteilhaftesten in den Garten ein. Mit Holzschutzfarbe oder einer anderen witterungsbeständigen Farbe können Sie Ihren Pavillon individuell gestalten.
• Pavillon beleuchten: Lichterketten, Solarlampen oder Kerzen verleihen Ihrem Pavillon abends und nachts eine ganz besondere Atmosphäre.
• Pavillon möblieren: Mit einer bequemen Sitzgruppe wird Ihr selbstgebauter Gartenpavillon noch behaglicher.
• Pavillon einfassen: Mit Holzbrüstungen oder Rankgittern können Sie Ihren Pavillon noch etwas mehr vom übrigen Garten abgrenzen. Dabei bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie ihn rundherum oder nur teilweise einfassen möchten.
Ihrer Kreativität sind beim Dekorieren Ihres Pavillons keine Grenzen gesetzt: Dachspitzen, Outdoor-Teppiche, luftige Vorhänge, kleine Figuren – alles ist erlaubt. Machen Sie es sich gemütlich.
Braucht man eine Baugenehmigung für einen Gartenpavillon?
Ob Sie eine Baugenehmigung für Ihren Pavillon benötigen, hängt von folgenden Faktoren ab:
• Größe des Pavillons: Ab einer bestimmten Größe ist ein Pavillon genehmigungspflichtig. Die Größe wird von den jeweiligen Bundesländern vorgegeben und in Kubikmetern angegeben. Im Normalfall sind Pavillons mit einer Größe von unter 30 m³ genehmigungsfrei. An der Grundstücksgrenze darf ein Pavillon zudem oft nicht höher als 3 m sein.
• Standort: In einem Wohngebiet, das sich durch eine zusammenhängende Bebauung auszeichnet, benötigen Sie meist keine Genehmigung für einen Gartenpavillon. Anders sieht das auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen aus. Beachten Sie bei der Standortwahl Ihres Pavillons auch die vorgeschriebenen Abstände zu Grundstücksgrenzen.
• Nutzung: Wenn Sie Ihren Pavillon beheizen wollen oder darin kochen möchten, brauchen Sie in vielen Fällen eine Baugenehmigung. Das Gleiche ist der Fall, wenn Sie ein WC einbauen.
Was kostet es, einen Holzpavillon selbst zu bauen?
Die Kosten für einen selbstgebauten Gartenpavillon aus Holz hängen zum Großteil von seinen Maßen sowie von den verwendeten Materialien ab. Einen kleinen und schlichten Pavillon können Sie jedoch für ca. 1.500–2.000 € bauen.