Sie träumen von einer selbst gebauten Pergola in Ihrem Garten? Hier erfahren Sie zunächst mehr über die Vorteile dieses Bauwerks. Außerdem erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie eine Pergola selber bauen. Abschließend geben wir Ihnen noch einige Tipps für eine Begrünung der Pergola mit Wein, Rosen und Co.
Die Pergola – der erweiterte Wohnraum im Garten
Pergolen sind als Gestaltungselemente im Garten sehr beliebt. Das liegt vor allem daran, dass sie gegenüber anderen Bauten, wie zum Beispiel Pavillons, einen entscheidenden Vorteil bieten: Sie grenzen einen Raum vom Garten ab, den Sie als Outdoor-Wohnzimmer nutzen und gestalten können. Dabei versperren sie Ihnen jedoch nicht die Sicht in den eigenen Garten und verleihen Ihrem Garten, ähnlich wie ein Spalier, mehr Tiefe.
Doch Pergolen sind nicht nur optisch ein Gewinn. Sie haben auch viele nützliche Funktionen. Sie eignen sich beispielsweise ideal für die Einbindung von Kletterpflanzen oder hängenden Kübelpflanzen. So ist es Ihnen möglich, einen natürlichen Sonnenschutz zu schaffen.
Was sollte man beim Bau einer Pergola berücksichtigen?
Damit Ihr Bauvorhaben gelingt und lange erhalten bleibt, sollten Sie einige Aspekte bei der Planung und bei der Konstruktion einer Pergola berücksichtigen:
• Material: Das Holz für den Bau einer Pergola sollte witterungsbeständig sein. Infrage kommen zum Beispiel Lärche oder Tropenhölzer wie Teak. Entscheiden Sie sich für Kiefer oder Fichte, sollte es sich um imprägniertes Holz handeln.
• Standort: Achten Sie auf ausreichend Platz für den Aufbau. Wenn Sie Ihre Pergola später begrünen wollen, sollten Sie bei der Standortwahl zudem die Lichtverhältnisse beachten. Wichtig ist auch, dass Sie die vorgeschriebenen Abstände zu Nachbargrundstücken und anderen Bauwerken einhalten.
• Größe: Informieren Sie sich vorab unbedingt, ab welcher Größe Sie eine Baugenehmigung für Ihre Pergola benötigen. In der Regel sind Überdachungen im Außenbereich unter 30 m² genehmigungsfrei.
• Höhe: Diese sollte mindestens zwei Meter betragen, da sich erwachsene Personen sonst schnell eingeengt fühlen. Bedenken Sie jedoch, dass Bauwerke mit einer Höhe von über drei Metern in der Regel genehmigungspflichtig sind.
Tipp: Mehr zu den gesetzlichen Regelungen erfahren Sie in unserem Artikel „Benötigen Terrassenüberdachungen eine Baugenehmigung?“.
Die Bauanleitung für die Pergola
Der Bau einer Pergola besteht aus drei Schritten. Zunächst installieren Sie Pfostenträger, damit die Pergola stabil am Boden verankert ist. Dann konstruieren Sie das Grundgerüst und befestigen es auf den Pfostenträgern. Zuletzt montieren Sie die Aussteifungen und Holzsparren.
Um eine Pergola aus Holz selber zu bauen, benötigen Sie deshalb die folgenden Materialien und Werkzeuge:
Materialien: | Werkzeuge: |
---|---|
• Holzbalken (zum Beispiel Konstruktionsvollholz): 4 Eckpfeiler mit mind. 8–10 cm Stärke, 4 Querbalken, 8 Aussteifungen bzw. Kopfbänder und Sparren • Pfostenträger (je nach Untergrund) • Schrauben und Unterlegscheiben |
Schritt 1: Planung und Vorbereitung
Wie bei jedem Bauvorhaben erleichtert Ihnen eine sorgfältige Planung das Vorhaben. Zur Planung und Vorbereitung einer Pergola gehören folgende Aufgaben:
• Form und Maße notieren: Entscheiden Sie, ob Ihre Pergola quadratisch oder rechteckig sein soll. Notieren Sie die Maße des Grundrisses. Sofern Sie Ihre Hölzer nicht selbst zuschneiden möchten, sollten Sie sich vor dem Materialkauf informieren, auf welche Maße Ihre Hölzer zugeschnitten werden müssen.
• Fundament wählen: Sie können Ihre Pergola zum Beispiel auf einbetonierten Pfostenträgern errichten oder Einschlagbodenhülsen verwenden. Beachten Sie, dass Beton einige Tage aushärten muss, bevor Sie mit dem Aufbau der Pergola beginnen können.
• Holzschutz auftragen: Es macht Sinn, das Holz vor dem Zusammenbau mit einer Lasur oder Holzschutzfarbe zu behandeln, da Sie später nicht mehr an alle notwendigen Stellen herankommen. Dies ist wichtig, um die Dauerhaftigkeit Ihrer Pergola zu erhöhen.
Schritt 2: Installation der Eckpunkte
Wenn Sie alles vorbereitet haben, kümmern Sie sich um die Verankerung der Pergola am Boden. Dafür markieren Sie zunächst die Eckpunkte am Boden. Orientieren Sie sich hierfür an Ihrer Skizze und messen Sie die Entfernungen möglichst genau aus.
Es ist sehr wichtig, dass die Eckpunkte im rechten Winkel zueinander stehen. Um sicherzugehen, dass dies der Fall ist, können Sie die Diagonalen ausmessen. Diese müssen exakt gleich lang sein.
Stimmen alle Messwerte, geht es an die Installation der Bodenhülsen oder Pfostenträger. Am unkompliziertesten ist dies, wenn Sie sich für eine der zwei folgenden Optionen entscheiden:
Aufschraubbodenhülsen:
Diese Befestigung eignet sich für Sie, wenn ein Fundament vorhanden ist. Wählen Sie eine Aufschraubhülse mit U-Form, die den Eckpfeiler später von außen beidseitig umschließt. Markieren Sie die Bohrlöcher für die Bodenhülse auf dem Fundament. Bohren Sie diese dann vor. Anschließend befestigen Sie die Hülse mit geeigneten Schrauben oder Dübeln.
Einschlagbodenhülsen:
Diese Befestigung können Sie direkt auf dem Rasen montieren. Richten Sie die Bodenhülse aus und stecken Sie oben ein Kantholz oder eine Einschlaghilfe in die Halterung. Dann schlagen Sie die Einschlagbodenhülse mit einem Hammer gerade in den Boden. Kontrollieren Sie während des Einschlagens regelmäßig, ob alles gerade ausgerichtet ist.
Grundgerüst bauen und aufrichten
Sind die Pfostenträger montiert, können Sie mit dem Zusammenbau der Holzkonstruktion beginnen. Bohren Sie zunächst am oberen Ende der Eckpfosten Löcher für die Befestigung der Querbalken vor. Verwenden Sie zwei Bohrschablonen, bei denen die Löcher leicht versetzt sind. So verhindern Sie, dass die Schrauben beim Bohren aufeinandertreffen.
Verschrauben Sie dann jeweils zwei Pfosten bündig mit einem Querbalken. So entstehen zwei U-Formen. Diese richten Sie anschließend auf. Holen Sie sich hierfür am besten Hilfe von einer zweiten Person. Kontrollieren Sie mit einer Wasserwaage, ob alles gerade ist.
Dann setzen Sie die beiden Seitenteile Ihrer Pergola in die montierten Pfostenträger ein. Markieren Sie die Bohrlöcher am unteren Ende der Eckpfeiler. Bohren Sie die Löcher vor und verschrauben Sie abschließend die Pfosten mit dem Pfostenträger.
Querbalken einsetzen
Sind die Seitenteile montiert, verschrauben Sie die beiden übrigen Querbalken.
Damit Ihre Konstruktion besonders stabil wird, können Sie die Querbalken über den Eckpfeilern überblatten. Dafür sägen Sie aus den aufeinandertreffenden Balken je ein Stück heraus. Dieses sollte fünf Zentimeter lang und einen halben Balken dick sein, sodass die Kanthölzer ineinandergreifen. So gehen Sie auch vor, wenn Ihre Seiten aus mehr als einem Querbalken bestehen.
Aussteifungen montieren
Zur Stabilisierung Ihrer Pergola verschrauben Sie nun noch die Kopfbänder als Aussteifung. Hierfür verbinden Sie jeden Eckpfeiler mit den zwei angrenzenden Querbalken durch ein kurzes Holzstück. Die Enden des Holzstücks sind im 45°-Winkel angeschrägt. Verwenden Sie für die Verschraubung am Eckpfeiler erneut die zwei Bohrschablonen mit leicht versetzten Bohrlöchern.
Sparren einsenken und verschrauben
Das Dach der Pergola besteht aus Holzsparren, die auf den Pfetten montiert werden. Daran können später Regendächer, Sonnensegel oder Lichtquellen montiert werden, oder Sie nutzen die Sparren als Rankhilfe.
Vor der Montage bestimmen Sie zunächst die Position der Sparren. Achten Sie dabei auf gleichmäßige Abstände. Dann markieren Sie auf den Sparren, wo diese auf den Pfetten aufliegen. Hier nehmen Sie eine 2 cm tiefe Aussägung vor. So lassen sich die Sparren in die Pfetten einsenken und Ihre Konstruktion gewinnt an Stabilität. Zur Verschraubung nutzen Sie Sparrenpfettenanker.
Damit ist Ihre selbst gebaute Pergola auch schon fertig. Nun können Sie sich überlegen, wie Sie sie gestalten möchten.
Tipps für die Begrünung der Pergola
Sie träumen von einer romantischen, von duftenden Blüten gezierten Pergola, an der sich Ranken elegant empor winden? Oder wünschen Sie sich einen vertikalen Garten, der Sie mit süßen, saftigen Früchten versorgt? Die Bepflanzung einer Pergola ist eine beliebte Gestaltungsweise. Sehr beliebte Pflanzen sind hierfür zum Beispiel:
Blauregen:
Die Pflanze windet sich spiralförmig. Sie besitzt große, süß duftende Blütentrauben in Blau- und Lilatönen oder Weiß.
Wein oder wilder Wein:
Der Klassiker der Pergola-Begrünung überzeugt durch einen beeindruckenden Farbwechsel im Herbst.
Ramblerrosen:
Diese Rosen sind sehr pflegeleicht und wachsen sehr schnell. Sie tragen viele kleine, lieblich duftende Blüten.
Bei der Begrünung Ihrer Pergola sollten Sie in jedem Fall die idealen Standortbedingungen der Pflanzen berücksichtigen. Beachten Sie bei der Wahl der Pflanze auch die Menge an Insekten, die diese anziehen. Wollen Sie ein Buffet für Bienen, Wespen und Schmetterlinge schaffen oder möglichst unbehelligt unter der Pergola entspannen? Bedenken Sie auch, dass nicht nur Blüten Insekten anziehen. Auch überreife Früchte duften sehr verlockend.
Zudem sollten Sie die Bepflanzung der Pergola bereits beim Bau berücksichtigen. Denn manche Kletterpflanzen werden sehr schwer oder schlingen sich sehr fest um ihre Rankhilfe. Eine begrünte Pergola sollte daher besonders robust gebaut sein.