Stand-WCs mit anhängendem Spülkasten findet man in immer weniger Badezimmern. Wer heute sein Bad renoviert, greift meist zu einer Wandinstallation. Dafür reicht oft schon ein Vorwandmodul.
Wer sich im Trockenbau ein wenig auskennt, wird mit der Vorwandinstallation auch keine Probleme haben. Vormontierte und leicht einstellbare Rahmenelemente werden an die Wand geschraubt, isoliert und nach der Montage der Sanitärobjekte beplankt. Bei der Wandgestaltung ist alles möglich, meist wird aber gefliest.
Vorteile der Vorwandinstallation
Warum heutzutage fast alle Badrenovierungen oder -neuanlagen auf einer Vorwandinstallation basieren? Ganz einfach: Die Technik ist überzeugend und hat zahlreiche Vorteile.
So werden Leitungen und ihre Isolierung nicht mühsam in die Wand verlegt, es müssen keine Schlitze in Mauerwerk gestemmt und keine Halterungen an die Wand gedübelt werden.
Stattdessen arbeitet man ganz komfortabel und von drei Seiten aus zugänglich vor der Wand. Es bieten sich viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei der Platzierung der Sanitärobjekte. Außerdem kann man auch eine Revisionsklappe offenhalten, um später einmal einen Defekt im Handumdrehen reparieren zu können.
Zuletzt ist die Montage auf diese Art auch sehr viel sauberer und produziert weniger Staub als das Arbeiten in und an der Wand.
Nachteile der Vorwandinstallation
Nachteile der Vorwandinstallation gibt es wenige. Zwar ist der Materialeinsatz mit den beplankten Rahmen geringfügig teurer als eine Wandmontage, dafür ist die Arbeitszeit bei einer Wandinstallation länger.
Eine Vorwandinstallation kostet allerdings auch Raumbreite: zwischen 15 und 20 Zentimeter ist das Vorwandsystem in der Regel tief.
So bauen Sie von Stand-WC auf Wand-WC um
Materialliste
Werkzeuge
1. Demontage des alten WCs
Als erstes das Wasser abstellen und das alte WC samt Spülkasten demontieren.
Wenn das alte WC einen Wand- und keinen Bodenabfluss hat, haben Sie Glück. Sonst muss im Rahmen der Renovierung neu gefliest werden.
Falls die Montage länger dauert: Abfluss geruchsdicht verschließen!
2. Den Rahmen montieren
Die Installation des Vorwandelements wird an Boden und Wand durch Schienen gehalten.
Dafür unbedingt genau messen und die Wasserwaage zur Hilfe nehmen. Alles anzeichnen, die Löcher bohren, Dübel einführen und das Vorwandelement anschrauben.
Spülkasten & Co. sind ein zusammenhängendes Element, die Position ist einstellbar. Schauen Sie die Montageanleitung genau an – mit diesem Schritt entscheiden Sie über die Höhe Ihres WCs!
3. Leitungen anpassen
Jetzt die HT-Rohre für das Abwasser zuschneiden: Dafür genau messen, die Schnittlinie mit Krepp-Papier auf dem Rohr markieren und das Rohr mit einer feinzahnigen Säge absägen.
Die Schnittkante anschließend vorsichtig mit einer Feile entgraten und ganz leicht anschrägen.
4. Die Endmontage
Jetzt wird die Deck- und Schalldämmplatte nach Vorlage aus imprägniertem Gipskarton zugeschnitten.
Bei der finalen Montage beachten: Der Absperrhahn für den Wasserzulauf kann etwas versteckt liegen.
Befestigen Sie die Spültaste und lösen Sie testweise den ersten Spülvorgang aus. Ist alles dicht?
5. Verkleiden und verspachteln
Der Installationsrahmen wird (wie im Trockenbau) mit einer Gipskartonplatte verkleidet. Die nötigen Ausschnitte dafür machen Sie mit der Stichsäge.
Die Platte wird mit Schnellbauschrauben und Akkuschrauber befestigt. Fugen und Schrauben werden mit einer nässeresistenten Spachtelmasse verspachtelt.
6. Die Vorwand dekorieren
Bei der Wandgestaltung des Korpus haben Sie alle Freiheiten.
Trotzdem werden sich die meisten Bauherren an dieser Stelle für Fliesen entscheiden, die stabil, dicht und leicht sauber zu halten sind. Große Fliesen-Formate mit geringem Fugenanteil passen hier besonders gut.
7. Das WC montieren
Zum Abschluss wird das frei hängende WC-Becken mit zwei Muttern auf die Stehbolzen in der Wand geschraubt. Wenn alles dicht ist, wird der Übergang zur (Fliesen-)Wand ggf. noch mit einem hochwertigen Silikon versiegelt.
Jetzt Klobrille und Deckel montieren, meist reicht ein handfestes Anziehen.