Revolution im Badezimmer: Die Zeit des frei im Raum stehenden WC ist vorbei. Und das ist gut so. Nicht nur, dass eine Vorwandinstallation besser aussieht, sie hat auch jede Menge praktische Vorteile: Die Säuberung – und damit die Hygiene – ist sehr viel leichter und effektiver bei einer hängenden Montage an der Wand. Das WC selber braucht weniger Platz und lässt sich dadurch auch viel besser in eine moderne Badezimmer-Architektur integrieren. Wie eine solche Vorwandinstallation von Statten geht, zeigen Ihnen Kathi und Markus im BAUHAUS Workshop.
Welche Vorteile hat die WC-Vorwandinstallation?
Ein großer Vorteil einer (WC-) Vorwandinstallation ist, dass es das WC-Element als vollständig vormontierten Block gibt. Sie müssen also nicht mit einer langen Stückliste in der Hand zum Einkauf ins Fachcentrum gehen, sondern haben alle benötigten Montage-Elemente bereits im Karton. Alles, was noch fehlt, ist das keramische WC-Becken mit Sitz und Deckel.
Wenn das WC steht, folgt die Verkleidung für das Modul in Trockenbautechnik. Diese Verkleidung bauen Sie nach Maß aus Gipskartonplatten, passend zu den örtlichen Gegebenheiten. Das hat zudem den Vorteil, dass Sie eventuell vorhandene Wandvorsprünge, unschöne Leitungsverkleidungen und andere „Altlasten“ im Badezimmer bei dieser Gelegenheit elegant verstecken können.
Jede Vorwandinstallation hat durch ihre Tiefe unweigerlich eine horizontale Fläche von ca. 15 cm Breite auf ihrem „Dach“. In den meisten Bädern eine willkommene Ablagefläche. Hier muss aber man nicht zwingend mit Fliesen arbeiten: Alternativen können auch Holz, Marmor oder Schiefer sein. Wenn Sie doch mit Fliesen arbeiten, kann eine Bordürenkante, eine sogenannte Fliesenschiene, einen sauberen Abschluss bilden und verhindern, dass Deoroller & Co. herunterfallen.
WC-Höhe einstellen
Gleich beim ersten Maßnehmen müssen Sie entscheiden, wie hoch später Ihr WC an der Wand hängen soll, denn das Vorwandelement muss entsprechend eingestellt werden. Eine wichtige Entscheidung, die später nicht mehr zu korrigieren ist. Am besten messen Sie die aktuelle Höhe Ihres alten WCs aus – und entscheiden von da aus, ob Sie höher oder tiefer montieren. 40-45 cm Abstand vom Boden sind üblich, gerade altersgerechte Anlagen oft etwas höher. Nicht vergessen: Eine spätere Fußbodenheizung und die noch zu verlegenden Fliesen müssen hier natürlich einkalkuliert werden!
Absperrelement verbinden
Der Spülkasten wird bei der Installation eines WC-Vorwandelements über ein Absperrelement („Eckventil“) mit dem Hauswassernetz verbunden. Das bedeutet, dass diese Montage für unerfahrene Selbermacher nicht ohne Risiko ist: ein Montagefehler kann hier im Handumdrehen zu einer kleinen Überschwemmung führen. Gerade in Mehrfamilienhäusern ein echter Alptraum. Deswegen gilt: die Montage an Druckwasserleitungen sollte nur durch Fachpersonal erfolgen! Klären Sie in jedem Fall vor Baubeginn, wo sich das Badezimmer und gegebenenfalls das ganze Haus vom Wassernetz trennen lässt.
Doppelt hält besser bei der Verkleidung
Die Vorwandinstallation mit ihrer Gipsverkleidung, an der das neue WC hängt, ist sehr stabil. Trotzdem gehen wir auf Nummer sicher und beplanken die Stirnseite der Konstruktion mit einer doppelten Lage Gipskarton. Die Platte, die wir für die Stirnseite ausgemessen und zugeschnitten haben, dient dabei als Schnittvorlage für die zweite Schicht. So ist die Sicherheitslage Gipskarton im Handumdrehen angepasst und verarbeitet!
Profitipp: Brechen – nicht sägen!
Auch bei der Vorwandinstallation gilt: Gipskartonplatten werden angeritzt und über eine gerade Kante gebrochen, möglichst nie gesägt! Ihr Innenleben ist bekanntlich nur gepresster Gips. Die Staubentwicklung beim Sägen wäre extrem und der Verschleiß am Sägeblatt groß. Falls noch Reste der Kartonage nach dem Brechen hängengeblieben sind – einfach mit dem Cuttermesser wegschneiden!
DIY: Vorwandinstallation eines WC
Ein Wand-WC ist nicht nur praktisch, sondern auch optisch ein Highlight im Badezimmer. Wir zeigen Ihnen, was es zu beachten gibt und wie Sie eine WC-Vorwandinstallation erfolgreich umsetzen können. Hier geht's zum DIY-Video.
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Schritt für Schritt zur WC-Vorwandinstallation
Dieses Material benötigen Sie
• WC-Vorwandelement mit Montagezubehör
• Ein passendes (Wand-) WC samt Zubehör
• HT Rohre, Anschlussbogen, Anschlussstutzen
• Eckventil, wenn nicht Teil des Sanitärelements
• Universalgewinde Dichtungssatz (Hanf + Neo-Fermit)
• Silikon
• Dichtstopfen für das Abwasserrohr
• Dübel, Nageldübel
• Schnellbauschrauben
• Metallprofile für Trockenbau / Verkleidung: CW und UW
• Dämmband, selbstklebend
• Gipskartonplatten, imprägniert
• Spachtelmasse, imprägniert
• Spachtelmasse Finish
• Eimer, Mensur
• Folie zum Abdecken
Dieses Werkzeug benötigen Sie:
• Metallsäge mit Gehrungslade
• Akkuschlagbohrschrauber, Bohrer, Bits, Tiefenanschlag-Bit
• Große Lochsäge, Kreisschneider
• Leitungssucher / Ortungsgerät
• Blechschere oder Trennschleifer mit Edelstahl-Trennscheibe
• Trockenbau-Verbundzange
• Wasserrohrpumpenzange
• Knarrenkasten und Nüsse
• Schraubenschlüsselsatz
• Schraubendreher & Co
• Stichsäge
• Werkstattstaubsauger (Nass / Trocken-Sauger)
• Cuttermesser
• Kartuschenpistole
• Raspel, Feile, Trockenbauhobel
• Schleifpapier / Schleifgitter
• Zollstock, Maßband, Laser, Wasserwaage
• Spachtel
• Faserschreiber
Zeitbedarf
Das Montieren des WC-Elements geht schnell, dauert wenige Stunden, maximal einen halben Tag. Die Verkleidung des Elements - je nach Aufwand und Trockenzeiten – braucht ein bis zwei Tage.
1. Vorbereitung
Die Montage eines wandhängenden WCs in einer Vorwandinstallation ist nicht schwer, wenn man sich peinlich genau an die Montageanleitung hält. Diese kann man für alle bei BAUHAUS lieferbaren Vorwandelemente vorab auf bauhaus.info einsehen und herunterladen.
Nun das Vorwandelement auspacken, auf die richtige Höhe einstellen, an der Wand ausrichten und markieren. Unbedingt Wasserwaage einsetzen! Auch die geplante Verkleidung kann man bereits jetzt mit der Wasserwaage an der Wand markieren.
2. Wasseranschluss vorbereiten
Abflussrohr anpassen und testweise mit Gleitmittel zusammenstecken. Meist muss jetzt das alte Eckventil ersetzt werden. Dafür unbedingt zuvor das Wasser abdrehen!
3. Trockenbauprofile anpassen & befestigen
Das (UW-) Trockenbauprofil für den Boden zuschneiden. Im Anschluss daran das Dämmband aufkleben und die Schiene am Boden festdübeln.
Danach die (UW-) Profile für die äußeren Konturen der Verkleidung zuschneiden, bekleben, sauber ausrichten und an die Wand dübeln.
4. Vorwandelement anbringen
Das Vorwandelement in die Schiene am Boden stellen und endgültig an Wasser und Abwasser anschließen. Alles noch einmal genau mit der Wasserwaage ausrichten und dann im Bodenprofil verschrauben. Genauso die Wandhalterungen oben ausrichten, bohren und verschrauben. Nun erfolgt noch einmal die letzte, peinlich genaue Dichtkontrolle!
Die noch fehlenden (CW-) Profile für den Kasten zuschneiden und montieren. Die Abstände sollten maximal 60 cm betragen, weniger ist besser. Alle Stöße und Kanten müssen ein Profil im Untergrund haben!
5. Verkleidung anbringen
Als erstes wird die Frontplatte zugeschnitten (nicht vergessen, es wird doppelt beplankt). Nun die Löcher für die Gewindestangen bohren, für das Abflussrohr mit der großen Loch- oder Stichsäge schneiden; alternativ mit Handsäge oder Messer ritzen.
Den restlichen Kasten mit Gipskartonplatten beplanken. Dabei die Staubkappe für das Tastenfeld nicht vergessen!
6. Fugen verspachteln
Nun werden alle Fugen mit passender Spachtelmasse gefüllt. Nach 45 Minuten grobe Überstände mit einem Spachtel abstoßen. Alles trocknen lassen und die Fläche im Anschluss schleifen!
Es folgt der zweite Spachtelgang - nach dem Trocknen auch hier wieder schleifen. Im Anschluss folgt der letzte Spachtelgang mit Finish-Spachtelmasse. Zum Abschluss wird nochmal alles abgeschliffen.
Jetzt kann mit dem Verlegen der Fliesen begonnen werden.
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