Sie möchten neu streichen? Super! Vorher sollten Sie allerdings noch ein paar Dinge beachten, damit Ihre neue Wand auch genau so wird, wie Sie sie sich vorstellen.
So ist zum Beispiel ein fester, trockener und ebener Untergrund extrem wichtig. Nur er verspricht ein gutes Ergebnis! Also checken Sie vorm Streichen unbedingt die Wände und besseren Sie sie aus, wo nötig.
Wie viele Schichten trägt die Wand?
Verputzte Flächen können mit ein und derselben Farbart gut und gern vier- bis fünfmal in Folge gestrichen werden. Platzen die Schichten irgendwo ab, oder bleiben an einem Stück Kreppband zum Test hängen, muss die alte Farbe ab. Auch Raufaser-Tapete verträgt bis zu vier Anstriche, danach verliert sie deutlich an Struktur und sollte ausgetauscht werden.
Wände streichen – so geht's:
1. Steckdosen entfernen
Zur Vermeidung von Farbrändern die Abdeckungen von Lichtschaltern und Steckdosen bei ausgeschalteter Sicherung herausschrauben.
Anschließend bis zu den Rändern der Löcher streichen.
2. Alte Schichten entfernen
Tapeten am besten mit einer Stachelwalze perforieren, mit Tapetenlöser oder Spülmittel einweichen und abziehen.
Alte Farbschichten je nach Art abwaschen, abbürsten bzw. abspachteln.
3. Ränder und Bauelemente abkleben
Böden, Türen und Fenster mit Folie abdecken bzw. abkleben. An Rändern Kreppband anbringen und mit Weiß von der Gegenseite zutupfen, sodass keine Farbe darunterlaufen kann.
4. Unebenheiten beseitigen
Alte Klebereste oder sonstige Erhöhungen mit der Schleifmaschine glätten, Risse und Löcher im Putz mit geeigneter Spachtelmasse füllen und gut durchtrocknen lassen.
5. Grundierung auftragen
Anschließend wird bei Bedarf eine Grundierung aufgebracht, die das Saugverhalten des Untergrunds reguliert und für bessere Haftung und langsames Trocknen der neuen Schicht sorgt.
6. Farbe vorbereiten und Ränder streichen
Vorab immer den Verbrauch ermitteln und genügend Farbe besorgen, damit immer die identische Nuance zur Verfügung steht. Ob fertig getönt, selbst gemixt oder pur weiß – Farbe zur Verteilung der Pigmente gut durchmischen.
Ein Abtropfgitter zum Abstreifen der Werkzeuge in den Eimer stellen und los geht’s mit den Rändern und Ecken. Gut zugetupfte Kreppkanten direkt mit einem Rundpinsel überstreichen, die Farbe dann mit einem kleinen Roller verteilen. So gelingt der Übergang zur Fläche ohne Streifen.
Das Malerkrepp abziehen, wenn es noch feucht ist. Auch für Ecken ist dieser Pinsel dienlich – oder ein speziell geformter Eckenroller.
7. Große Flächen streichen
Gestrichen wird überlappend nass-in-nass: erst senkrecht, dann quer dazu und wieder senkrecht. Immer genug, aber nicht zu viel Farbe verwenden. Dann deckt sie gut, trocknet aber nicht zu schnell.
Die Decke wegen möglicher Spritzer vor den Wänden streichen. Am besten am Fenster beginnen, für eine gleichmäßige Optik bei Tageslicht.
7 Hinweise zur Qualität einer Farbe
1. Deckkraft:
Klasse 1 sehr gut bis 4 gering; je besser der Wert, umso eher genügt ein Anstrich; besonders wichtig bei dunklem Untergrund oder fleckigen Wänden
2. Nassabrieb:
Klasse 1 hoch bis 5 niedrig; je besser, umso strapazier- und reinigungsfähiger ist die Farbe; Klasse 2 (scheuerbeständig) genügt für normalen Gebrauch
3. Glanzgrad:
Reicht von stumpfmatt über matt, seidenmatt, seidenglänzend, glänzend bis hochglänzend; am beliebtesten: seidenmatt
4. Weißegrad:
Definiert durch die Reinheit und Strahlkraft der Pigmente; bei weniger bzw. schlechterer entsteht ein gräulicher Eindruck
5. Verteilbarkeit:
Hat direkten Einfluss auf die Reichweite, je nachdem, wie gut die Farbe „flutscht“, also wie zäh oder dünnflüssig sie ist
6. Offenzeit:
So lange lässt sich die Farbe nass-in-nass verarbeiten; je länger, umso gleichmäßiger werden die Übergänge
7. Euronorm:
In der DIN EN 13300 ist die qualitative Einteilung von Wand- und Deckenfarben übergreifend geregelt