Wer sich für eine neue Tapete entscheidet, der hat die Auswahl aus unzähligen Motiven und Dekoren. Doch bevor man auswählt, wie die Tapete aussehen soll, sollte man zunächst die Art der Tapete aussuchen.
In den Regalen der Tapetenabteilung liegen Vliestapeten, Strukturprofiltapeten, Raufasertapeten und Glasfasertapeten. Doch was ist eigentlich der Unterschied, und welche Tapetenart eignet sich wofür? Ein kleiner Überblick.
Tipps und Tricks fürs Tapezieren
Egal, welche Tapetenart Sie wählen, einige Dinge sollten Sie immer beachten:
Wie viele Tapetenrollen brauche ich?
Bei Eurorollen
Rollenmaß (L x B): ca. 10,05 x 0,53 m
• 1 Rolle reicht für ca. 5 m²
• Raumumfang und -höhe messen
• Raumumfang x Höhe / 5 = benötigte Rollenzahl
Bei anderen Maßen
Rollenmaß L x B = Fläche X in m², für die 1 Rolle reicht
• Raumumfang und -höhe messen
• Raumumfang x Höhe / Fläche X = benötigte Rollenzahl
Achtung: Bei Tapeten mit Muster entsteht mehr Verschnitt, da die Dekore nahtlos aneinanderpassen sollen – entsprechend mehr Material einplanen!
Vliestapeten
Vliestapeten bestehen aus einem textilen Trägermaterial in einzelnen Fasern und werden mit einem Schaumauftrag beschichtet, sodass eine glatte oder strukturierte Oberfläche entsteht.
Verarbeitung von Vliestapeten: Die zugeschnittenen Bahnen können trocken auf die eingekleisterte Wand aufgebracht werden. Alternativ ist natürlich auch das Einkleistern der Bahnen möglich.
Vorteile von Vliestapeten
• Nass schnittfest
• Diffusionsoffen
• Restlos trocken abziehbar
• Ohne Weichzeiten taperzierbar
• Formstabil
Strukturprofiltapeten
Strukturprofiltapeten bestehen aus einem Papierträger und werden mit einem Schaumauftrag beschichtet. Je nach Stärke des Auftrags wird eine ausdrucksstarke und u. U. dreidimensionale Wirkung erzielt.
Anbringen von Strukturprofiltapeten: Bei dieser Tapetenart werden die Bahnen an sich mit Kleister eingestrichen und nach der Einwirkzeit an die Wand geklebt. Je nach Gewicht wird die Verwendung eines Spezialkleisters empfohlen. Herstellerangaben auf dem Einleger beachten.
Vorteile von Strukturprofiltapeten
• Gut lichtbeständig
• In der Regel hoch waschbeständig
Raufasertapeten
Der beliebte Klassiker in puncto überstreichbarer Tapete besteht überwiegend aus Altpapier, Zellstoff und Holzspänen.
Inzwischen sind auch Alternativen mit Vliesträger erhältlich, was die Verarbeitung erleichtert.
Tapezieren von Raufaser: Analog zu Papiertapeten muss Raufaser rückseitig eingekleistert werden und zusammengelegt ruhen, bevor die Bahnen an die Wand dürfen, denn diese Modelle zeigen ein Dehnungs- und Schwundverhalten.
Vorteile von Raufasertapeten
• Robust
• Günstiger Preis
• Leicht zu verarbeiten
• Überdecken durch ihre Struktur Unebenheiten und kleine Risse
• Können mehrfach überstrichen werden
Vorteile von Glasfasertapeten
Die Lösung für stark beanspruchte Wandflächen – auch im Privatbereich. Denn das Glasgewebe kann bis zu zehn Mal ohne Strukturverlust überstrichen werden. So lässt sich auch der nächste Tapetenwechsel zehn Mal aufschieben.
Anbringen von Glasfasertapete: Wie bei Vliestapeten wird der Kleber auf die Wand aufgebracht und die zugeschnittenen Bahnen werden lotrecht ins Kleisterbett gedrückt. Die exakte Anpassung des Musters von Bahn zu Bahn erfordert etwas Geduld und Geschick. Nach dem Trocknen (etwa 8 Stunden) folgen ein Grund- sowie ein Endanstrich.
Vorteile von Glasfasertapeten
• Wasserfest und abwaschbar
• Dimensionsstabil
• Stoßfest
• Überbrücken Risse
• Desinfizierbar
• Schwer entflammbar
• Laden sich nicht elektrostatisch auf
• Bieten keinen Nährboden für Schimmel oder Sporen