Gabionen bieten eine moderne Lösung für viele Gartenprojekte und sind äußerst vielseitig verwendbar. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen mit einer detaillierten Anleitung Schritt für Schritt, wie Sie einen Gabionenzaun selbst bauen. Zusätzlich beantworten wir häufige Fragen und geben wertvolle Tipps, damit Ihr Bauvorhaben reibungslos gelingt. Lassen Sie sich inspirieren und legen Sie los!
Gabionen – vielfältig einsetzbar
Gabionen sind Drahtkörbe, die mit Steinen oder anderen Materialien gefüllt werden. Sie bieten eine robuste und flexible Bauweise, die für verschiedene Zwecke genutzt werden kann. Hier sind einige Einsatzmöglichkeiten von Gabionen:
• Sichtschutz: Gabionen bieten eine natürliche und langlebige Alternative zu herkömmlichen Zäunen. Sie schützen vor neugierigen Blicken und schaffen Privatsphäre im Garten.
• Sitzbank: Durch das Abdecken der Oberseite mit witterungsbeständigen Bankauflagen lassen sich Gabionen zu dekorativen Sitzbänken im Garten gestalten.
• Hangsicherung: Dank ihres Gewichts und ihrer Struktur verhindern Gabionen Erosion und bieten Stabilität an Hängen.
Die Vorteile von Gabionen sind vielfältig und machen sie zu einer attraktiven Wahl für viele Anwendungen:
Vorteile | Beschreibung |
Langlebig und witterungsbeständig | Gabionen bestehen aus robusten Materialien, die vielen Wetterbedingungen standhalten. |
Minimaler Pflegeaufwand | Im Vergleich zu anderen Bauweisen erfordern Gabionen nur wenig Wartung. |
Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten | Sie können die Füllmaterialien und die Form der Drahtkörbe nach Ihren Wünschen anpassen. |
Umweltfreundlich | Die Drahtkörbe lassen sich oft mit recycelten Materialien befüllen, was sie zu einer nachhaltigen Wahl macht. |
Sind Gabionenzäune genehmigungspflichtig?
Gabionenzäune benötigen in der Regel bis zu einer Höhe von 1,80 Metern keine Genehmigung. Die Bauvorschriften können jedoch je nach Bundesland unterschiedlich sein. Klären Sie deshalb die genauen Regelungen bei Ihrer örtlichen Bauaufsichtsbehörde. Achten Sie auch darauf, dass bei Grundstücksgrenzen und öffentlichen Flächen spezielle Bestimmungen gelten können. So vermeiden Sie Unstimmigkeiten und stellen sicher, dass Ihr Bauvorhaben alle Vorschriften erfüllt.
Gabionenzaun selber bauen: so geht’s
Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung bauen Sie Ihren eigenen Gitterzaun. Von der Planung bis zum Befüllen der Drahtkörbe erklären wir Ihnen jeden Arbeitsschritt detailliert. Sie benötigen folgende Materialien und Werkzeuge:
Materialien:
Werkzeuge:
Schritt 1: Planung und Standort
Bestimmen Sie den Verlauf des Zauns und markieren Sie die Positionen für die Gabionen und Bodenanker mit Holzpflöcken und einer gespannten Richtschnur. Stellen Sie die Pflöcke entlang der geplanten Außenkanten auf und spannen Sie die Schnur dazwischen. Verwenden Sie eine Wasserwaage, um sicherzustellen, dass die Schnur absolut waagerecht ist. So richten Sie später den Zaun und die Pfosten präzise aus.
Unbedingt beachten: Stellen Sie sicher, dass Sie die genaue Position Ihrer Grundstücksgrenze kennen, bevor Sie den Zaun installieren.
Schritt 2: Vorbereitung des Untergrunds
Bereiten Sie den Untergrund sorgfältig vor, um ein stabiles Fundament für die Steinkörbe zu schaffen. Heben Sie entlang des markierten Verlaufs einen etwa 30–40 cm tiefen Graben aus. Füllen Sie den Graben zunächst mit einer 10–15 cm dicken Schicht aus grobem Schotter. Verdichten Sie diese Schicht mit einer Rüttelplatte oder einem Handstampfer.
Tragen Sie anschließend eine Schicht feinen Kies oder Splitt auf den verdichteten Schotter auf. Diese Schicht sollte ebenfalls etwa 10–15 cm dick sein. Verdichten Sie auch diese Schicht gründlich. Bei weichem Boden oder hohem Grundwasserstand bietet der verdichtete Schotter ein solides Fundament. Auf diese Weise sorgen Sie für einen langfristig stabilen Gartenzaun.
Schritt 3: Aufbau der Gabionenkörbe
Montieren Sie die Steinkörbe gemäß den Anweisungen des Herstellers. Beginnen Sie mit dem Zusammenfügen der Seitenteile, Boden- und Deckelteile mithilfe der mitgelieferten Verbindungselemente. Achten Sie darauf, dass alle Verbindungen fest und stabil sind. Tragen Sie bei diesen Arbeiten Handschuhe, um Verletzungen durch scharfe Kanten zu vermeiden.
Schneiden Sie bei Bedarf Geotextilien auf die Größe der Körbe zu und legen Sie sie im Inneren aus. Das Geotextil verhindert, dass Schmutz und Erde in die Steinkörbe eindringen, während es gleichzeitig das Wasser abfließen lässt. Dies trägt zur Langlebigkeit und Stabilität der Gabionen bei.
Schritt 4: Befestigung der Bodenanker
Graben Sie Löcher für die Bodenanker an den markierten Stellen entlang des Zaunverlaufs. Die Tiefe der Löcher sollte etwa 30–40 cm betragen, um eine stabile Verankerung zu erreichen. Setzen Sie die Bodenanker in die Löcher und füllen Sie diese mit Kies auf, um die Anker sicher zu fixieren. Mit einer Wasserwaage stellen Sie sicher, dass die Pfosten gerade im Boden stehen.
Schritt 5: Platzierung der Gabionenkörbe
Positionieren Sie die Gabionenkörbe entlang des Zaunverlaufs und setzen Sie sie auf die Bodenanker auf. Verwenden Sie eine Wasserwaage, damit die Drahtkörbe gerade und gleichmäßig ausgerichtet sind.
Richten Sie die Elemente bündig aus. Dies sorgt für eine durchgehende und stabile Zaunlinie. Überprüfen Sie alle Verbindungen und Kanten auf Stabilität. Nehmen Sie gegebenenfalls Anpassungen vor, bevor Sie mit dem Befüllen der Körbe beginnen.
Schritt 6: Befüllen der Gabionenkörbe
Füllen Sie die Gabionen mit den vorbereiteten Steinen. Beginnen Sie unten und arbeiten sich schrittweise nach oben vor. Verteilen und drücken Sie die Steine gleichmäßig an, damit die Füllung stabil und gleichmäßig wird.
Eine Gießkanne oder ein Schlauch hilft, die Steine zu bewässern, wodurch sie sich besser setzen und weniger Hohlräume entstehen. Optional können Sie die Steine auch mit Mörtel befestigen. Überprüfen Sie regelmäßig die Ausrichtung der Körbe. Nehmen Sie Anpassungen vor, falls nötig, um die Struktur stabil zu halten.
Tipp: Überprüfen Sie am Ende der Arbeiten den Zaun erneut auf Stabilität und Ausrichtung. Stellen Sie zudem sicher, dass er den örtlichen Bauvorschriften entspricht.
Häufige Fragen
In diesem Abschnitt beantworten wir einige der häufigsten Fragen rund um Gabionen. Erfahren Sie mehr über die Haltbarkeit, den Nutzen für Tiere und mögliche Alternativen zu Gabionen als Sichtschutz.
Wie lange hält eine Gabionenwand?
Eine Gabionenwand kann viele Jahrzehnte halten, wenn sie richtig aufgebaut und gepflegt wird. Die Haltbarkeit hängt maßgeblich von der Qualität der verwendeten Materialien ab. Hochwertige Drahtkörbe sind oft verzinkt oder aus Edelstahl, um Korrosion und Rost zu verhindern. Zusätzlich schützt eine regelmäßige Überprüfung und Wartung vor Schäden.
Sind Gabionen für Tiere nützlich?
Ja, Gabionen können für verschiedene Tiere nützlich sein. Die Hohlräume zwischen den Bruchsteinen bieten einen idealen Lebensraum für viele Insekten wie Wildbienen und Käfer. Auch kleine Säugetiere und Reptilien finden in den Spalten Schutz- und Rückzugsmöglichkeiten. Durch die Begrünung der Gabionen mit Kletterpflanzen können Sie zusätzlich Lebensräume und Nahrungsquellen für Vögel und andere Tiere schaffen. So tragen Gabionen zur Förderung der Biodiversität in Ihrem Garten bei.
Welche Alternativen gibt es zu Gabionen als Sichtschutz?
Es gibt verschiedene Alternativen zur Gabionenmauer bzw. -zaun, wenn Sie einen Sichtschutz in Ihrem Garten oder auf Ihrem Grundstück wünschen. Hier sind einige gängige Optionen:
• WPC (Wood Plastic Composite): Ein langlebiges und pflegeleichtes Material, das die Optik von Holz mit den Vorteilen von Kunststoff kombiniert. WPC-Zäune sind wetterbeständig und erfordern nur minimalen Pflegeaufwand.
• Holz: Klassische Holzzäune bieten eine natürliche und warme Optik. Sie sind in vielen Designs erhältlich und können individuell angepasst werden. Allerdings benötigen sie regelmäßige Pflege, um ihre Langlebigkeit zu sichern.
• Metall: Metallzäune, wie solche aus Aluminium oder verzinktem Stahl, sind robust und pflegeleicht. Sie bieten einen modernen Look und können in verschiedenen Farben und Stilen beschichtet werden.
• Hecken: Eine grüne Alternative ist die Pflanzung von Hecken. Sie bieten nicht nur Schutz vor neugierigen Blicken, sondern tragen auch zur Verbesserung des Mikroklimas bei und bieten Lebensraum für zahlreiche Tierarten.
• Kunststoff: Kunststoffzäune sind leicht, wetterfest und erfordern wenig Wartung. Sie sind in vielen Farben und Designs erhältlich und sind schnell installiert.