Pflastersteine verlegen – So gelingt es Schritt für Schritt

Möchten Sie lernen, wie Sie selbst Pflastersteine verlegen? Unsere BAUHAUS-Fachleute führen Sie in 9 Schritten durch den gesamten Prozess – vom Planen über den Unterbau bis zum eigentlichen Pflastern. Ob für die Terrasse, die Einfahrt oder einen Weg: Erfahren Sie, wie Sie Material und Werkzeug richtig auswählen und einsetzen. Außerdem beantworten wir häufige Fragen zum Thema Pflasterarbeiten. Beginnen Sie noch heute damit, Ihre Außenflächen neu zu gestalten.


1. Schritt: Planung und Vorbereitung

Beschreibung: Beispiel für gut geplante Pflastersteine-Verlegung auf einem Gehweg

Bevor Sie mit dem Verlegen der Pflastersteine beginnen, sollten Sie ein paar grundlegende Dinge planen.

• Überlegen Sie, welche Funktion die gepflasterte Fläche erfüllen soll – Terrasse, Einfahrt oder Weg – und wie stark das Pflaster genutzt wird. Fahren beispielsweise Autos darauf? In diesem Fall ist eine besonders stabile Bauweise notwendig.

• Auch die Frage nach der Wasserdurchlässigkeit des Bodens ist wichtig, besonders bei häufigen Regenfällen in Ihrer Region: Je mehr Niederschlag und je lehmiger der Boden, desto dicker sollte die Tragschicht im Unterbau sein.

• Bestimmen Sie nun zunächst Form und Maße der gewünschten Fläche sowie die Art und Größe der Pflastersteine. Nutzen Sie Pflock und Seil, um den Verlauf des Pflasters abzustecken und dessen Richtung festzulegen.

• Überprüfen Sie dabei, ob Sie auf der gesamten Fläche mindestens 30 cm in die Tiefe graben können – das ist für den anschließenden Unterbau notwendig.

• Überlegen Sie sich außerdem, welches Verlegemuster Sie für Ihr Pflaster möchten.

• Prüfen Sie beim örtlichen Bauamt, ob Sie eventuell eine Baugenehmigung benötigen – besonders wenn es sich um umfangreichere Bauarbeiten handelt.


2. Schritt: Material & Werkzeug beschaffen

Sie haben alles vermessen und sind vorbereitet? Dann können Sie nun passende Steine bestellen – entweder im Fachcentrum vor Ort, telefonisch oder online. Gerne beraten Sie unsere BAUHAUS-Fachleute hierbei.

Klären Sie folgende Punkte bei der Bestellung:

Anlieferung der Pflastersteine: Ein Quadratmeter Granit-Pflaster wiegt eine Vierteltonne. PKWs kommen hier schnell an ihre Belastbarkeitsgrenze.

Materialtransport vom Straßenrand zur Baugrube auf Ihrem Grundstück: Schließlich werden Sie es mit größeren Mengen an Steinen, Splitt und Sand zu tun haben.

Werkzeug ausleihen: Für den Unterbau und das Pflastern brauchen Sie passende Leihgeräte – beispielsweise einen Kleinbagger oder eine motorbetriebene Rüttelplatte. Auch um den Einsatz eines Steinknackers kommen Sie beim Pflastern nicht herum. Beim BAUHAUS-Leihservice können Sie alle nötigen Geräte kostengünstig mieten.

Alles, was Sie fürs Pflastern brauchen

  • EHL Pflasterstein Cortona (Anthrazit, 30 x 20 x 8 cm)

    EHL Pflasterstein

    1 , 60

    pro Stück (m² = 26,67 )

  • EHL Splitt  (Körnung: 8 mm - 16 mm)

    EHL Splitt

    79 , 90

    pro Stück (m³ = 159,80 )

  • Dansand Fugensand No Grow (Sand/Neutral)

    Dansand Fugensand

    13 , 85

    pro Sack (1  kg = 0,69 )

  • Küpper Betonstampfer  (11 kg)

    Küpper Betonstampfer

    39 , 95

  • Heka Richtschnur  (Ø x L: 3 mm x 30 m)

    Heka Richtschnur

    13 , 95

    pro Stück (1  m = 0,47 )

  • Herkules Rüttelplatte RP1200

    Herkules Rüttelplatte

    349 , -

Material und Werkzeuge

Beton

Pflastersteine nach Bedarf

Feinsplit oder Sand

Holzlatten oder Rohre

Holzpfähle

Kies oder Schotter

Sand oder Split

ggf. Abziehbrett

Handstampfer

Richtschnur

Rüttler

Schaufel

Wasserwaage


3. Schritt: Der Aushub

Nachdem nun alles Material da ist, können Sie damit beginnen, die Pflastersteine zu verlegen. Heben Sie zunächst die gesamte Fläche, auf der Sie die Pflastersteine verlegen möchten, aus.

Je nachdem, wie stark das Pflaster später belastet wird, müssen Sie beim Pflastern zwischen 20 und 50 Zentimetern Aushub für den Unterbau einplanen:

20-30 Zentimeter: für Gehwege oder Flächen im privaten Bereich wie Terrassen

30-50 Zentimeter: für stärker belastete Verkehrsflächen wie Straßen, Parkplätze oder Einfahrten

Berücksichtigen Sie dabei ein Oberflächengefälle von 1 bis 2 Prozent – bei Wegen zu den Seiten hin, bei Terrassen und Einfahrten vom Haus weg. So brauchen Sie keine zusätzliche Drainage legen.

Verdichten Sie nach dem Aushub das Erdreich mit einer Rüttelplatte, bevor Sie mit dem Unterbau weitermachen.


4. Schritt: Die Tragschicht

Rüttelplatte verdichtet Kiesschicht beim Verlegen von Pflastersteinen

Auf das verdichtete Erdreich verteilen Sie nun flächig eine Tragschicht aus Kies, die ca. die Hälfte der ausgehobenen Grube füllt. Diese Schicht sollte aus einer Mischung aus frostsicherem, kornabgestuftem Kiessplitt, Schotter und Sand mit einer Größe bis 32 Millimetern bestehen.

Verdichten Sie diese Schicht abschließend mit der Rüttelplatte.


5. Schritt: Der Pflaster-Unterbau

Mann verteilt mit einem Sand beim Pflastern als Unterbau mit Wasserwaage

Nun folgt das Pflasterbett aus Sand, Split oder einem Sand-Zement-Gemisch, das Sie ebenfalls sorgfältig verteilen. Ziehen Sie die Schicht nach dem Auftragen mit einer Richtlatte und Wasserwaage gerade ab. Achten Sie darauf, das Pflasterbett nun nicht mehr zu betreten.


6. Schritt: Randsteine setzen

Pflastersteine brauchen grundsätzlich eine stabile Randeinfassung: Sie sichert die gepflasterte Fläche gegen Verrutschen. Welche Randeinfassung die richtige für Ihr Vorhaben ist, hängt von den örtlichen Gegebenheiten, der Belaggröße und der Nutzung ab:

Illustration zeigt Platzierung von Randsteinen beim Pflaster verlegen

• Für wenig belastete Gehwege oder Terrassen genügt eine Beton-Rückenstütze, die mindestens 10 Zentimeter unter die Oberkante des Pflasterbetts reicht. Für die Rückenstütze verwenden Sie entweder Fertigbeton oder mischen diesen selbst an: Zement und Kies im Mischungsverhältnis 1:6. Pro laufendem Meter Randeinfassung benötigen Sie etwa 35 Liter Beton.

Illustration zeigt eine Möglichkeit, Pflaster-Randsteine bei Wegen oder Parkplätzen zu platzieren

• Bei mittlerer Belastung wie z. B. in Gartenwegen oder Parkplätzen sollten Sie zusätzlich eine Läuferreihe in Beton legen, die mindestens 10 Zentimeter dick ist.

Illustration zeigt eine Möglichkeit, Randstein-Pflaster für Einfahren oder Straßen zu platzieren

• Bei stark belasteten Flächen wie Einfahrten oder Straßen verwenden Sie zusätzlich Beton-Kantsteine oder spezielle Abschlusssteine.


7. Schritt: Pflastersteine verlegen

Verlegung von Pflaster aus Beton

Spannen Sie nun eine Schnur exakt im rechten Winkel zu den Randsteinen. Legen Sie die erste Reihe Pflastersteine – je nach Material und Verlegemuster – entlang der Schnur auf den Unterbau, ohne sie festzuklopfen. Setzen Sie die Pflastersteine dabei dicht aneinander.Der nötige Fugenabstand entsteht durch die Auswölbungen an den Steinen.

Verlegen Sie im nächsten Schritt weitere Steinreihen und kontrollieren jede einzelne davon mit Richtlatte und Winkel, damit auch wirklich alle Reihen gerade verlaufen.

Wenn Sie die komplette Fläche verlegt haben, schneiden Sie die Passstücke für die Lücken mit einem Steinknacker zu. Die geschnittenen Steine verlegen Sie nun an den Rändern und in der ersten Reihe.


8. Schritt: Pflastersteine verfugen und Fläche reinigen

Einkehren von Sand in Fugen bei Pflasterarbeiten

Verteilen Sie den Fugensand gleichmäßig auf dem Pflaster und kehren Sie ihn mit einem Besen in die Fugen ein.

Zum Schluss sollten Sie die Fläche komplett reinigen und den überschüssigen Sand sammeln – Sie werden ihn später noch brauchen. Achten Sie darauf, dass kein Fugenmaterial mehr auf der Fläche liegt – es könnte die verlegten Pflastersteine beim Abrütteln beschädigen.


9. Schritt: Pflaster abrütteln

Abrütteln mit Gummimatte beim Verlegen der Pflastersteine

Im letzten Schritt rütteln Sie die verlegten Pflastersteine mit einer Rüttelplatte ab. Verwenden Sie am besten eine Gummiplatte unter der Rüttelplatte, um die neuen Pflastersteine nicht zu beschädigen.

Durch das Abrütteln werden die Höhenunterschiede zwischen den Pflastersteinen ausgeglichen – und das Pflaster wird wunderbar eben. Außerdem setzt sich dabei der Fugensand. Kehren Sie deshalb erneut Fugensand ein – auf die gleiche Weise wie in Schritt 8.


Häufige Fragen rund um Ihr Pflaster-Projekt

Unsere BAUHAUS-Fachleute beantworten Fragen, die viele Kunden rund ums Pflastersteine verlegen stellen.

Wie viel Schotter gehört unters Pflaster?

Beim Verlegen von Pflastersteinen ist eine gute Grundlage wichtig. Unter das Pflaster gehört eine Schotterschicht. Normalerweise verwenden Sie 15 bis 20 cm Schotter als Unterbau. Darauf kommt dann eine Schicht von 2 bis 5 cm Splitt bis unters Pflaster, um eine ebene Oberfläche zu schaffen.

Welchen Sand zum Pflastern verwenden?

Für das Verlegen von Pflastersteinen eignet sich Quarzsand am besten. Dieser Sand hat eine Körnung von 0 bis 4 mm. Er sorgt für Stabilität und lässt gleichzeitig Wasser durch.

Wie weit senkt sich Pflaster beim Rütteln?

Beim Abrütteln kann sich das verlegte Pflaster um etwa 1 bis 3 cm senken. Wieviel genau hängt von der Untergrundbeschaffenheit und der Körnung des verwendeten Sandes ab.

Wie erhalte ich beim Pflastern schöne Fugen? Müssen Pflastersteine mit Fuge verlegt werden?

Um beim Verlegen von Pflastersteinen schöne Fugen zu erhalten, legen Sie die Steine dicht aneinander. Die natürlichen Auswölbungen der Pflastersteine erzeugen automatisch den nötigen Fugenabstand. So entsteht ein gleichmäßiges und ansprechendes Fugenbild, das zur Stabilität Ihres Pflasters beiträgt.

Pflastersteine verlegen – welche eignen sich?

Es gibt verschiedene Materialien, wenn Sie Pflastersteine verlegen möchten. Sie haben jeweils andere Eigenschaften und eignen sich daher für unterschiedliche Pflasterarbeiten: 

  • Beton: Pflastersteine aus Beton sind preiswert und einfach zu verlegen. Sie sind lange haltbar und farbbeständig. Betonsteine bieten vermutlich die größte Auswahl an Farben und Formen und eignen sich für Terrassen genau wie Einfahrten oder Wege.
  • Ton: Klinker aus Ton sind frostfest und widerstandsfähig. Sie bekommen sie in verschiedenen Farben wie Ockergelb oder Bläulich-Grau. Allerdings brauchen Sie beim Verlegen dieser Pflastersteine aufgrund der unterschiedlichen Größen etwas mehr Geschick.
  • Naturstein: Naturstein ist besonders für Gartenwege beliebt - wegen seiner natürlichen Wirkung und Farbbeständigkeit. Materialien wie Granit und Basalt gelten als sehr robust, während Sandstein empfindlicher ist und leichter Schmutz aufnimmt.
  • Keramik aus Feinsteinzeug: Stabil und pflegeleicht sind Feinsteinzeug-Platten sowohl im Innen- als auch im Außenbereich eine gute Wahl. Zudem sind Keramiksteine leicht zu pflastern, hygienisch und einfach zu reinigen – und damit unser Favorit für Terrassen.

Das könnte Sie auch interessieren

Zum Ratgeber Natursteinpflasterweg verlegen

Zum Ratgeber Terrassenplatten aus Betonstein verlegen