Gartentipps im Januar

Neue Nistkästen aufhängen, Gemüsebeete planen oder Blumenzwiebeln vortreiben: Der Januar ist als Gartenmonat zwar eher ruhig, aber das bedeutet nicht, dass es nichts zu tun gibt. Hier finden Sie unsere wichtigsten Gartentipps für den Monat Januar.

Gartentipps für den Ziergarten im Januar

Weihnachtsbaum im Garten entsorgen

Der ausgediente Weihnachtsbaum lässt sich im Garten hervorragend recyceln. Sie können zum Beispiel die Zweige abschneiden und Beetrosen oder empfindliche Stauden damit abdecken, um sie vor Frostschäden zu schützen. Den Stamm sollten Sie – je nach Dicke – einfach mit einem kräftigen Gartenhäcksler zerkleinern. Das gehäckselte Holz lässt sich als Mulchmaterial verwenden oder alternativ auf dem Kompost entsorgen.

Tipp: Stärkere Stämme sollten Sie ein bis zwei Mal mit einer Axt und einem Keil längs aufspalten, bevor Sie sie in den Häcksler stecken. Wichtig: Entfernen Sie vor der Verwertung sämtlichen Weihnachtsschmuck, insbesondere das schwermetallhaltige Lametta!


Rankgitter erneuern

Wenn die Kletterpflanzen unbelaubt sind, sollten Sie alle hölzernen Rankgitter im Garten kontrollieren und gegebenenfalls ausbessern oder neu streichen, da das Holz mit den Jahren morsch wird. Dazu schneiden Sie zunächst alle störenden Triebe der Pflanze bis auf die Haupttriebe zurück und entfernen diese anschließend vorsichtig aus der Rankhilfe, bevor Sie mit der Renovierung anfangen. Wenn Sie ein neues Holzgitter anbringen, achten Sie darauf, dass es gut hinterlüftet und möglichst wenig der Witterung ausgesetzt ist, damit es lange hält.

Wurzelausläufer entfernen

Im Winter sind die unerwünschten Wurzelausläufer vieler Pflanzen besonders gut zu erkennen – und jetzt ist die richtige Zeit, diese mit einem scharfen Spaten abzustechen. Besonders viele Ausläufer bilden Flieder, Essigbäume, Ranunkelsträucher und Blutpflaumen.

Tipp: Wenn es Ihnen auf Dauer zu aufwendig ist, diese immer wieder zu entfernen, sollten Sie über den Einbau einer Wurzelsperre nachdenken. Graben Sie dazu in großzügigem Abstand zum Baum einfach eine rund 30 bis 40 Zentimeter breite Kunststoffbahn senkrecht in die Erde ein, sodass sie einen geschlossenen Ring bildet – auch dafür ist der Januar ein guter Zeitraum, sofern der Boden nicht gefroren ist.


Dahlien vermehren

Haben Sie gewusst, dass Sie Ihre Lieblingsdahlien ganz leicht durch Stecklinge vermehren können? Holen Sie einfach ein paar der eingewinterten Knollen aus dem Keller, stecken Sie sie in Töpfe mit Blumenerde und treiben Sie sie auf der warmen, hellen Fensterbank an. Wichtig: Die dünnen Wurzelhälse dürfen nicht mit Erde bedeckt sein, denn daran sitzen die neuen Triebknospen. Wenn die neuen Triebe mindestens drei Zentimeter lang sind, brechen Sie sie vorsichtig ab, setzen die Stecklinge in einen Kasten mit feuchter Anzuchterde und decken diesen mit einer transparenten Haube ab. Auf der Fensterbank bilden sie rasch Wurzeln. Nun setzen Sie sie in einzelne Töpfe um und stellen die jungen Pflanzen kühl und hell auf. Ab Anfang Mai härten Sie sie vorsichtig ab. Zwei Wochen später können Sie sie dann ins Beet auspflanzen.

Nistkästen aufhängen

Spätestens im Januar sollten Sie neue Nistkästen aufhängen, denn viele Gartenvögel sind schon früh im Jahr auf Wohnungssuche. Achten Sie darauf, dass der Kasten sicher befestigt ist, sodass er sich auch bei Sturm nicht löst. Das Einflugloch sollte nach Osten zeigen, denn so ist es vor starker Sonneneinstrahlung und Schlagregen geschützt. Hängen Sie den Nistkasten in mindestens zwei Metern Höhe auf und achten Sie darauf, dass Katzen in der Nähe keinen Ast oder Ähnliches als Ansitz finden.

Tipp: Wenn Sie seitlich zwei Ösen in den Nistkasten schrauben und ihn mit einem Draht im Baum aufhängen, müssen Sie keinen Nagel in den Stamm schlagen. Ein Stück Gartenschlauch verhindert, dass der Draht die Rinde einschneidet.


Sitkafichtenläuse bekämpfen

Die Sitkafichtenlaus ist ein gefürchteter Schädling im Garten, denn sie kann verschiedene Fichtenarten so stark schädigen, dass diese komplett absterben. Zudem ist sie auch im Winter bei niedrigen Temperaturen aktiv. Mit der sogenannten Klopfprobe können Sie feststellen, ob Ihre Fichte befallen ist. Halten Sie ein weißes Blatt Papier unter einen Ast und schütteln Sie ihn kräftig durch. Wenn sich anschließend auf dem Papier einige wenige Millimeter große Blattläuse mit auffallend roten Augen wiederfinden, sollten Sie die befallene Pflanze umgehend gründlich mit einem umweltverträglichen Rapsöl-Präparat einsprühen.

Checkliste

  1. Schweren Lehmboden sollten Sie im Winter umgraben. Wenn es anschließend noch einmal friert, zerkleinern die kleinen Eiseinschlüsse die festen Erdschollen und machen den Boden lockerer.

  2. Laubreste und andere Fremdkörper dürfen auch im Winter nicht auf dem Rasen liegen bleiben. Sie rauben den Gräsern das Licht und lassen kahle Stellen entstehen.

  3. Futterhäuschen für Vögel sollten Sie mehrmals pro Woche säubern – am besten immer dann, wenn Sie neues Futter nachstreuen. Durch Kot und Federn können sich Krankheiten und Schädlinge übertragen.


Gartentipps für den Nutzgarten im Januar

Paprika und Chili aussäen

Paprika und Chili haben eine sehr lange Kulturzeit. Damit Sie im Sommer über einen möglichst langen Zeitraum ernten können, sollten Sie das Fruchtgemüse bis Ende Januar aussäen. Für die Aussaat eignen sich Saatschalen mit nährstoffarmer Anzuchterde und transparentem Deckel. Drücken Sie die Samen ganz leicht in die lockere Erde und übersieben Sie sie dünn mit Sand oder weiterer Anzuchterde. Damit die Samen zuverlässig keimen, brauchen sie Temperaturen über 20 Grad Celsius. Daher stellen Sie das Anzuchtgefäß nach dem Anfeuchten der Erde am besten auf einer Fensterbank über der Heizung aus. Sobald die Samen gekeimt sind, sollten Sie die Umgebungstemperatur auf 18 Grad reduzieren. Die Jungpflanzen müssen weiterhin möglichst hell stehen und gleichmäßig feucht gehalten werden, auch nachdem Sie sie in Einzeltöpfe pikiert haben. Ins warme und sonnige Beet ausgepflanzt werden sie erst nach den Eisheiligen Mitte Mai.


Kernobst schneiden

Bereits im Januar beginnt bei milder Witterung die Schnittsaison für Kernobst wie Äpfel, Birnen und Quitten. Nehmen Sie im Winter möglichst nur leichte Korrekturen vor, indem Sie nach innen wachsende und senkrecht hochschießende Triebe (Wasserschosse) entfernen. Außerdem sollten Sie die Triebenden der Leittriebe und der seitlichen Fruchttriebe etwas einkürzen. Altes, stark verästeltes Fruchtholz wird verjüngt, indem Sie es auf einen jüngeren Seitenzweig zurückschneiden. Wenn sich größere Sägewunden nicht vermeiden lassen, schneiden Sie die Ränder mit einem scharfen Messer glatt und tragen Sie auf dem schmalen Rindenstreifen ein Wundverschlussmittel auf.

Gemüsebeete planen

Nutzen Sie die ruhige Zeit im Januar, um über die Aufteilung Ihrer Gemüsebeete für die kommende Saison nachzudenken. Wichtig ist ein jährlicher Fruchtwechsel – es sollten also keine Gemüsearten aus derselben Pflanzenfamilie zwei Jahre nacheinander am selben Standort stehen. Ebenfalls wichtig ist ein Wechsel zwischen Starkzehrern, wie zum Beispiel Kohl, Mittelzehrern wie Zwiebeln und Schwachzehrern wie Spinat. Damit verhindern Sie, dass die Erde zu stark auslaugt. Zeichnen Sie am besten jedes Jahr einen Plan von Ihrer Beetaufteilung – so haben Sie die Informationen aus dem vergangenen Jahr immer parat.

Frühbeete aufstellen

Frühbeete sind einfache Rahmen aus Holz oder Beton mit transparentem Deckel. Sie eignen sich sehr gut für die frühe Anzucht von kältetoleranten Gemüsearten. Wenn Sie ein Frühbeet im Garten haben, können Sie je nach Witterung schon ab Ende Januar die ersten Salate, aber auch Spinat und Möhren im Frühbeet aussäen. Nach der Aussaat wird der Deckel geschlossen, damit die Wärme im Beet bleibt. Vergessen Sie aber bei starker Sonneneinstrahlung das Lüften nicht, sonst wird es unter der Abdeckung zu warm. Außerdem müssen die Pflanzen regelmäßig gewässert werden.

Gartentipps für Balkon und Terrasse im Januar

Immergrüne Kübelpflanzen gießen

Egal, ob im Winterquartier oder auf der Terrasse: Die Topfballen immergrüner Kübelpflanzen wie Oleander oder Zitrus dürfen auch in den Wintermonaten nicht austrocknen, sondern sollten stets ganz leicht feucht sein. Gießen Sie Ihre immergrünen Pflanzen im Freien am besten am späten Vormittag, wenn sich die Erde etwas erwärmt hat. Das Wasser sollte auf keinen Fall zu warm sein, sondern eher kühl, sonst regt es den Stoffwechsel der Pflanzen unnötig an.


Blumenzwiebeln im Topf vortreiben

Wenn Sie im Herbst Töpfe, Kübel oder Blumenkästen mit Blumenzwiebeln bepflanzt haben, können Sie diese jetzt vortreiben. Holen Sie sie jetzt einfach aus dem Freien in ein unbeheiztes Zimmer. Blumenzwiebeln wie Narzissen oder Tulpen fangen dann innerhalb weniger Wochen an zu treiben. Der Vorteil: Sie können so die Blütezeit vorverlegen und damit deutlich verlängern, denn je kühler es ist, desto länger hält die Blütenpracht.

Wichtig: Stellen Sie die Töpfe wieder ins Freie, sobald die Pflanzen Knospen haben – nur bei Dauerfrost sollten Sie sie vorübergehend an einem kühlen hellen Platz im Haus oder in einem unbeheizten Gewächshaus lagern.

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