Ein Kräutergarten ist eine Bereicherung für den heimischen Garten und den Gaumen. Ob Heil- oder Gewürzkräuter – mit unserer Hilfe ernten Sie zukünftig Ihre eigenen Kräuter. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie einen Kräutergarten anlegen und pflegen können.
Vorteile des eigenen Kräutergartens
Kräuter lassen sich vielfältig einsetzen. Ein Kräutergarten hat dabei viele Vorteile:
Kräuter als Gewürze:
Mit einem eigenen Kräutergarten stehen immer frische Gewürze für die Küche zur Verfügung. Ob Basilikum für die Pasta, Rosmarin für die Kartoffeln oder Petersilie für die Suppe – mit frischen Kräutern verleihen Sie Ihren Gerichten den letzten Schliff.
Kräuter als Heilpflanzen:
Viele Kräuter spielen eine entscheidende Rolle in der Naturheilkunde und werden zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Die Wirkstoffe der Pflanzen können helfen, das Immunsystem zu stärken, Entzündungen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Entspannung und Ästhetik:
Ein Kräutergarten bietet die Möglichkeit, sich im Garten zu entspannen. Die Pflege der Pflanzen kann Stress abbauen und eine Auszeit vom hektischen Alltag bieten. Gleichzeitig bereichert der Kräutergarten Ihren Garten um eine ästhetische Komponente.
Kräutergarten planen und anlegen – so gehen Sie vor
Ein ganzer Garten nur für Kräuter eignet sich besonders für große Gärten. Wenn Sie nur wenig Platz haben, kann eine Kräuterspirale, ein kompaktes Hochbeet oder ein einzelnes Kräuterbeet eine Alternative sein.
Schritt 1: Den richtigen Standort finden
Für einen Kräutergarten ist ein südlich ausgerichteter Standort oft optimal. Viele Kräuter benötigen sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag. Wenn möglich, planen Sie den Kräutergarten in der Nähe zur Küche. So haben Sie einen kurzen Weg, wenn Sie während der Zubereitung noch schnell ein paar Kräuter ernten wollen.
Tipp: Wenn Sie den richtigen Standort gefunden haben, können Sie den Platz zum Beispiel mit einem Zaun vom Rest des Gartens abgrenzen. Staketenzäune eignen sich hierfür zum Beispiel besonders gut.
Schritt 2: Beete anlegen
Ein kleiner Kräutergarten mit etwa 4 bis 8 m² bietet Platz für mehrere Beete. Es empfiehlt sich, Kräuter mit ähnlichen Bedürfnissen zu gruppieren und verschiedene Kräuterbeete anzulegen. Hier ein paar Inspirationen für die Gestaltung unterschiedlicher Beete:
Küchenkräuter-Beet:
Basilikum, Oregano, Thymian, Rosmarin, Petersilie und Schnittlauch mögen viel Sonne und einen gut durchlässigen Boden. Zusammen können sie ein Küchenkräuter-Beet bilden.
Heilkräuter-Beet:
Kamille, Salbei, Pfefferminze, Lavendel, Zitronenmelisse und Echinacea sind beliebte Heilkräuter mit ähnlichen Bedürfnissen – ideal für ein Heilkräuter-Beet.
Aromatisches Duftbeet:
Mit duftenden Kräutern, wie Lavendel, Minze, Zitronenthymian, Zitronenbasilikum und Rosmarin können Sie ein Kräuterbeet für die Sinne anlegen.
Tipp: Mit Steinen, Holz oder Kunststoff können Sie die Beete voneinander abgrenzen. In unserem Ratgeber "Beeteinfassungen in der Übersicht" erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der Beetbegrenzungen.
Schritt 3: Boden vorbereiten
Bevor Sie Ihre Kräuter pflanzen, sollten Sie den Boden sorgfältig vorbereiten. So schaffen Sie optimale Wachstumsbedingungen.
Die meisten Kräuterpflanzen bevorzugen einen durchlässigen Boden. Lockern Sie deshalb die Erde gründlich mit einem Spaten auf. Arbeiten Sie gegebenenfalls Sand ein, um die Bodenstruktur zu verbessern.
Schritt 4: Kräuter pflanzen oder säen
Wenn der Boden vorbereitet ist, können Sie mit der Bepflanzung starten. Der schnellste Weg geht über Setzlinge im Topf. Diese sind in der Regel von Mitte März bis Oktober bei BAUHAUS erhältlich. Bei der Bepflanzung gehen Sie wie folgt vor:
- Pflanzen auslegen: Legen Sie die Pflanzen auf dem Kräuterbeet aus. Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand, damit die Pflanzen genügend Platz zum Wachsen haben. Anschließend kann mit einer Handschaufel für jede Pflanze ein Loch gegraben werden.
- Austopfen: Die Krautpflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen und gegebenenfalls den Wurzelballen mit den Fingern lockern.
- Einpflanzen: Die Kräuter in die vorbereiteten Löcher setzen und die Erde vorsichtig mit der Hand andrücken. So entstehen keine Hohlräume.
- Angießen: Damit die Pflanzen gut in ihrer neuen Umgebung anwurzeln, sollten sie direkt nach dem Pflanzen gegossen werden.
Die Alternative zu Setzlingen sind Kräutersamen, die Sie auf der Fensterbank vorziehen oder nach dem letzten Frost direkt ins Freiland säen können. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Aussaat: Säen Sie die Samen gleichmäßig auf der Oberfläche der Erde aus. Viele Kräuter benötigen Licht zum Keimen; bedecken Sie die Samen daher nur leicht mit einer dünnen Schicht Erde.
- Bewässern: Befeuchten Sie die Erde bestmöglich mit einer Sprühflasche. So verhindern Sie, dass die Erde zu nass wird und die Samen faulen.
- Keimung beobachten: Halten Sie die Erde konstant feucht und beobachten Sie das Wachstum der Pflanzen. Je nach Kräuterart kann die Keimung einige Tage bis Wochen dauern.
Schritt 5: Kräutergarten dekorieren
Ein Kräutergarten lädt zum Verweilen ein. Mit der richtigen Deko wird der Garten noch schöner.
Namensschilder:
Beschriften Sie Ihre Kräuter mit Pflanzenschildern. So können Sie die einzelnen Pflanzen im Beet später leichter identifizieren.
Sitzgelegenheiten:
Integrieren Sie Bänke oder Stühle in den Kräutergarten, um einen Platz zum Genießen der Umgebung zu schaffen.
Wege und Pfade:
Legen Sie Pfade aus Natursteinen oder Wege mit Zierkies oder Dekor-Mulch zwischen den einzelnen Beeten an.
Welche Kräuter gehören in den Kräutergarten?
Die Auswahl der Kräuter für den eigenen Kräutergarten hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören persönliche Vorlieben, Klima und verfügbare Anbaufläche. Wir zeigen Ihnen, welche Pflanzen Sie in Ihrem Kräutergarten anbauen können.
Küchenkräuter
Kräuter sind unentbehrliche Begleiter in der Küche. Sie verleihen Speisen Geschmack und Frische. Ein Kräutergarten bietet die Möglichkeit, immer Kräuter zur Hand zu haben. Hier finden Sie eine Übersicht beliebter Küchenkräuter, die in keinem Kräutergarten fehlen sollten:
Lebensdauer | Standort | Erntezeit | Einsatz in der Küche | |
Basilikum | einjährig | • sonnig • nährstoffreicher Boden |
Juli bis September | geeignet für Salate und Soßen |
Rosmarin | 15-20 Jahre | • sonnig • trockener, durchlässiger Boden |
ganzjährig | ideal für deftige (Fleisch-)Gerichte, Salate und Soßen |
Dill | einjährig | • halbschattig • humoser Sandboden |
Mai bis Oktober | eignet sich für Fisch und Salate |
Petersilie | 2 Jahre | • sonnig bis halbschattig • humoser, durchlässiger Sandboden |
im ersten Jahr ganzjährig, im zweiten Jahr vor der Blüte im Juni | ideal für Gemüse, Salate und Suppen |
Schnittlauch | mehrjährig | • sonnig bis halbschattig • lockerer, durchlässiger Sandboden |
März bis Oktober | geeignet zum Bestreuen und Würzen von Gerichten |
Bohnenkraut | einjährig | • sonnig • trockener, nährstoffarmer Boden |
Juni bis September | ideal für Eintöpfe und fettes Fleisch |
Heilkräuter
Die Verwendung von Heilkräutern zur Förderung der Gesundheit und zur Linderung von Beschwerden hat eine lange Tradition. Viele dieser Pflanzen lassen sich leicht im eigenen Kräuterbeet anbauen. So sind sie jederzeit verfügbar. Hier sind einige beliebte Heilkräuter, die in den eigenen Kräutergarten gehören:
Lebensdauer | Standort | Erntezeit | Einsatz in der Küche | |
Kamille | einjährig | • sonnig bis halbschattig • trockener, durchlässiger Boden |
Juni bis September | beruhigende und entzündungshemmende Wirkung |
Salbei | 10 bis 20 Jahre | • sonnig • trockener, durchlässiger Boden |
Mai bis August | antiseptische, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften |
Frauenmantel | bis zu 7 Jahre | • sonnig bis halbschattig • nährstoffreicher, durchlässiger Boden |
Mai bis August | wirkt entzündungshemmend und leicht krampflindernd |
Thymian | bis zu 4 Jahre | • sonnig • trockener und sehr durchlässiger Boden |
Mai bis Oktober | wirkt schleimlösend und antibakteriell |
Arnika | mehrjährig | • sonnig • sandiger, durchlässiger Boden |
Juli bis August | entzündungshemmende, antibakterielle und schmerzstillende Wirkung |
Zitronenmelisse | 25-30 Jahre | • sonnig bis halbschattig • humoser, durchlässiger Boden |
Juni bis Juli | entkrampfende, beruhigende und antibakterielle Eigenschaften |
Pflegetipps für einen ertragreichen Kräutergarten
Für einen ertragreichen Kräutergarten und eine reiche Ernte an frischen Kräutern ist die richtige Pflege wichtig. Wir geben Ihnen einige Tipps, die Ihnen dabei helfen.
Kräuter richtig gießen
Die richtige Bewässerung ist wichtig für das gesunde Wachstum und die Entwicklung von Kräutern. Dabei sollten die individuellen Bedürfnisse der verschiedenen Arten berücksichtigt werden. Einige Kräuter bevorzugen trockene Bedingungen, während andere regelmäßig feucht gehalten werden müssen. Kräuter wie Thymian, Salbei und Rosmarin sind in warmen Regionen beheimatet und kommen gut mit wenig Wasser aus. Dagegen brauchen Kräuter mit großen Blättern wie Petersilie, Basilikum und Zitronenmelisse etwas mehr Wasser.
Befeuchten Sie den Boden gleichmäßig. Gehen Sie dabei sparsam vor, um Staunässe zu vermeiden. Wässern Sie die Erde über den Wurzeln. Gießen Sie am besten morgens oder abends, wenn die Temperaturen milder sind.
Düngemittel zur Nährstoffversorgung
Um Ihre Kräuter optimal mit Nährstoffen zu versorgen, sollten Sie die individuellen Bedürfnisse der verschiedenen Kräuterarten berücksichtigen. Die meisten Kräuter kommen mit nährstoffarmen Böden aus und beziehen die benötigten Nährstoffe hauptsächlich aus dem aufgenommenen Wasser. Vor allem bei mediterranen Kräutern ist eine Düngung oft nicht notwendig.
Kräuterpflanzen, die schnell wachsen und über einen längeren Zeitraum geerntet werden können, haben dagegen einen höheren Nährstoffbedarf. Dazu gehören Kräuter wie Basilikum und Petersilie. Um diese Kräuter ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen, empfiehlt sich die Verwendung eines flüssigen Gemüse- oder Kräuterdüngers, der alle zwei bis drei Wochen dem Gießwasser beigemischt wird. Zusätzlich kann im Frühjahr etwas Kompost in den Boden eingearbeitet werden, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.
Tipp: Weitere Hinweise zur Düngergabe erhalten Sie in unserem Ratgeber "Kräuter richtig düngen".
Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung für gesunde Kräuter
Im Kräutergarten werden die Pflanzen glücklicherweise selten von Schädlingen befallen. Ihre ätherischen Öle wirken auf viele Insekten abschreckend. Eine abwechslungsreiche Bepflanzung mit großer Artenvielfalt unterstützt diese natürliche Schutzfunktion.
Trotzdem kann es gelegentlich zu Blattlausbefall kommen, vor allem bei Zwiebelgewächsen wie Schnittlauch. In solchen Fällen ist es wichtig, auf chemische Pflanzenschutzmittel zu verzichten. Stattdessen können Hausmittel wie Brennnesseljauche oder andere unbedenkliche Mittel zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Ein weiteres mögliches Problem im Kräutergarten ist der Echte Mehltau. Hier ist es ratsam, die befallene Pflanze komplett zu entfernen und zu entsorgen.
Wenn Sie feststellen, dass einige Triebe von anderen Schädlingen befallen sind, entfernen Sie diese am besten mit einer Gartenschere.
Tipps zur Ernte und zur Verwendung der Kräuter
Die richtige Ernte und Verwendung von Kräutern sind wichtig, damit sie ihr Aroma optimal entfalten können. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Kräuter ernten und weiter verwenden können.
Was ist beim Ernten der Kräuter zu beachten?
Um das Beste aus Ihren Kräutern herauszuholen, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten:
• Kräuter schmecken am besten, wenn sie vor der Blüte geerntet werden.
• Ernten Sie Ihre Kräuter an einem sonnigen Morgen, wenn der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist. Dann sind die Aromen am intensivsten und der Geschmack am besten.
• Benutzen Sie ein scharfes Messer oder eine Schere, um die Kräuter zu ernten, damit Sie saubere Schnitte machen können.
• Schneiden Sie nicht nur die Blätter ab, sondern ganze Triebspitzen. Das fördert das Wachstum neuer Triebe.
• Bei einjährigen Kräutern wie Petersilie sollten zuerst die älteren Blätter geerntet werden, damit die Pflanze genügend gesunde Blattfläche behält.
Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten für Ihre Kräuter
Die im eigenen Kräutergarten geernteten Pflanzen lassen sich vielfältig verwenden. Hier sind einige kreative Möglichkeiten der Anwendung:
• Kulinarische Verwendung: Frische Kräuter sind ein wichtiger Bestandteil vieler Gerichte und können roh oder gekocht verwendet werden. Sie eignen sich hervorragend als aromatische Garnitur.
• Öl und Essig: Kräuter können in Olivenöl oder Essig eingelegt werden, um aromatische Öle und Essig herzustellen.
• Aufstriche und Dips: Wenn Sie gehackte Kräuter mit Butter, Frischkäse oder Quark mischen, erhalten Sie köstliche Aufstriche und Dips. Sie sind eine leckere Ergänzung zu Brot, gegrilltem Fleisch oder Gemüse.
• Tee: Viele Kräuter eignen sich für die Zubereitung von Tees. Diese schmecken nicht nur gut, sondern haben auch gesundheitsfördernde Eigenschaften. Beliebte Kräutertees sind zum Beispiel Kamille und Zitronenmelisse.
• Konservierung: Trocknen Sie überschüssige Kräuter, um sie länger haltbar zu machen. Getrocknete Kräuter können in Gläsern oder Dosen aufbewahrt werden. So sind sie in der Küche jederzeit griffbereit.