Jedes Beet braucht Pflege, auch der Kräutergarten. Die genügsamen Kräuter brauchen aber nur wenig, um mit neuer Kraft durchzustarten. Wie geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Kräuter richtig pflegen und ihnen noch mehr Geschmack verleihen.
Jetzt Pflanzen fit machen
Kräuter sind es nicht gewohnt, verwöhnt zu werden. Die Geschmacksträger kommen fast ausnahmslos aus dem Süden, wo sie unter harten Witterungsverhältnissen auf kargen Böden ihr Leben fristen. Entsprechend gut wachsen sie, wenn man ihnen auf dem Hochbeet oder im Kräutergarten vergleichsweise ideale Bedingungen stellt. Wenn die Kombination aus Sonnen-Angebot und Kräutererde passt, werden sich die meisten Gärtner kaum vor Kräutern retten können. Doch irgendwann lassen sich die Zeichen eines nachlassenden Wachstums nicht mehr verbergen: Wenn die Blätter sich mehr und mehr hellgrün verfärben oder die wuchernden Pflanzen sich gegenseitig Nährstoffe und Sonne wegnehmen, ist es an der Zeit zu handeln.
Und noch eine Regel gilt es von Anfang an zu beherzigen: Kräuter sind nicht zimperlich und verlangen regelmäßig nach einem radikalen Rückschnitt! Alles was Sie sonst noch zur Pflege der Aromagewächse wissen müssen, haben wir hier zusammengefasst.
Kräuter richtig schneiden
Zum Ernte - oder Rückschnitt verwendet man eine scharfe und saubere Gartenschere. Ziel ist es immer, verholzte Äste und Pflanzenteile zu reduzieren und frische, grüne Triebe zu unterstützen.
Mehrjährige Kräuter – Beispiel Schnittlauch – werden die ganze Erntesaison über beschnitten. Im Herbst folgt ein radikaler Rückschnitt bis auf den Boden, damit die Pflanze im nächsten Jahr neu austreiben kann. Einjährige Kräuter werden immer dann geschnitten, wenn sie am besten schmecken, also kurz bevor sie hart werden oder zur Blüte kommen.
Kräuter düngen
Das hängt natürlich sehr vom Nährstoffbedarf der Pflanze ab. Nicht vergessen: Es gibt auch Starkzehrer unter den Kräutern! Basilikum, Liebstöckel und Borretsch sind typische Beispiele.
Generell gilt: Kompost im Frühjahr, Hornmehl oder organischer Spezialdünger im Frühsommer. Dabei sollte man immer auf Bio-Produkte setzen, denn Kräuter sind am Ende des Tages für den Verzehr oder für Anwendungen am Körper bestimmt. Und nicht vergessen: übermäßiges Wachstum verwässert den Geschmack!
Kräuter teilen
Die meisten Küchenkräuter sind so voller Leben, dass man sie problemlos teilen kann. Das passiert am besten im Frühjahr.
Die Pflanzen dafür vorsichtig mit dem Spaten aus der Erde heben, grobe Erdklumpen entfernen, dann das Wurzelwerk mit einem scharfen Messer teilen. Auch wenn Profi-Gärtner das mit der Hand machen, raten wir zu einem vorsichtigen Vorgehen, um nicht anschließend mit zwei kränkelnden Pflanzen dazusitzen.
Stecklinge ziehen
Gerade die mehrjährigen mediterranen Kräuter lassen sich regelmäßig mit Stecklingen vermehren. Die beste Zeit dafür ist der beginnende Hochsommer. Dafür etwa 5 cm lange Triebspitzen unter den Blattknoten abtrennen. So ein Steckling sollte mindestens drei Blattpaare haben und noch nicht holzig sein.
Er kommt in einen Topf mit Anzucht-Substrat auf die Küchen-Fensterbank oder in ein Wasserglas, bis sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Nach dem Einpflanzen gut feucht und warm halten. Unter Umständen ein kleines Folien-Dach über dem Anzuchttopf spannen. Für Sonnenlicht sorgen, dabei immer gut lüften, keinen Schimmel zulassen.
Pflege der Kräuter
Kräuter lieben ein sauberes Umfeld, nicht zuletzt um Schädlingen und Erregern möglichst wenig Angriffsfläche zu lassen.
Deswegen wird das Beet sauber gehalten und alle verblühten, vertrockneten oder kränkelnden Pflanzenteile radikal zurückgeschnitten. Meist erfolgt kurz danach schon wieder ein kräftiger Neuaustrieb.
Schädlinge bekämpfen
Auch Kräuter lieben Brennnesseljauche. Sie stärkt die Pflanzen, kann als vielseitiger Dünger eingesetzt werden und hält Schädlinge in Schach.
Dafür ein Kilogramm frisch geerntete Blätter (Handschuhe tragen!) mit 10 Liter Wasser ansetzen. Täglich umrühren. Steinmehl hält den Gestank unter Kontrolle. Das Gären dauert im Schnitt zwei Wochen. Wenn es beim Rühren nicht mehr schäumt, 1:10 verdünnen, durchsieben und auf die Pflanzen geben.
Wissenswerter über Kräuter
Wissenswertes über Kräuter
Auch die Blüten sind essbar Bei den meisten Kräutern kann man die Blüten essen. Die Blüten haben oft ein mildes, leicht süßliches Aroma. Das ist doch mal einen Versuch wert – ein ganz neues Genusserlebnis.
Auswahl essbarer Blüten