Brennnesseljauche fördert nicht nur das Wachstum Ihrer Gartenpflanzen, sondern stärkt auch die Pflanzengesundheit und dient zugleich als natürliche Schädlingsbekämpfung. Erfahren Sie, wie Sie dieses vielseitige Hausmittel selbst herstellen, um Ihren Garten in eine üppige und widerstandsfähige Oase zu verwandeln.
Nutzen Sie die Power der Brennnessel
Wer kennt es nicht? Kaum hat man eine Brennnessel berührt und schon beginnen die Finger zu kribbeln und zu brennen. Doch was viele nicht wissen: Dieses robuste Gewächs ist in Wirklichkeit ein Gartenheld mit enormem Potenzial. Besonders in Form von Jauche wird die Brennnessel zum kräftigenden Dünger und natürlichen Pflanzenschutzmittel. Wir zeigen Ihnen die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der Brennnesseljauche und welche Pflanzen besonders von ihr profitieren.
Brennnesseljauche als Dünger
Die Brühe ist ein wahrer Nährstoff-Cocktail für Ihre Pflanzen. Sie wird aus frischen Brennnesseln gewonnen und enthält essenzielle Elemente wie Stickstoff, Kalium und Eisen. Diese Nährstoffe sind unverzichtbar für das gesunde Wachstum Ihrer Pflanzen. Brennnesseljauche als Dünger bringt außerdem die folgenden Vorteile mit sich:
• Förderung des Pflanzenwachstums: Die enthaltenen Nährstoffe unterstützen die Blattbildung und die Entwicklung kräftiger Wurzeln. Dadurch wachsen robuste und gesunde Pflanzen.
• Leicht absorbierbare Form: Brennnesseljauche liefert die Nährstoffe in einer leicht absorbierbaren Form. Das bedeutet, dass Ihre Pflanzen sie schnell aufnehmen und effizient verwerten können.
• Umweltfreundlichkeit: Durch die Verwendung von Brennnesseljauche als Düngemittel schonen Sie nicht nur die Umwelt, sondern auch die Mikroorganismen im Boden. Diese sind für eine gesunde Bodenstruktur und -funktion unerlässlich.
• Einfache Herstellung: Den natürlichen Brennnessel-Dünger können Sie mit minimalen Mitteln selbst herstellen. Wir zeigen Ihnen im weiteren Verlauf unseres Ratgebers, wie Sie das machen.
Brennnesseljauche als Pflanzenschutz
Brennnesseljauche ist ein echtes Multitalent: Neben ihren Vorzügen als Dünger erweist sie sich auch als natürlicher Schutz gegen Schädlinge. Die darin enthaltenen Nährstoffe verstärken die Zellstruktur der Pflanzen und fördern dadurch ihre Resilienz gegenüber Schädlingsbefall und anderen Krankheiten. Aus diesem Grund empfehlen wir, Brennnesseljauche zweiwöchentlich auf die oberirdischen Teile Ihrer Pflanzen zu sprühen.
Für die akute Schädlingsbekämpfung verdünnen Sie die Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser. Füllen Sie diese Mischung dann in ein Sprühgerät und sprühen Sie Ihre Pflanzen tropfnass ein. Diese einfache und umweltfreundliche Methode variiert in der Häufigkeit ihrer Anwendung – je nach Art des Schädlings. In der nächsten Tabelle zeigen wir Ihnen, gegen welche Schädlinge Brennnesseljauche hilft und wie Sie sie richtig anwenden.
Schädling | Anwendung und Häufigkeit bei Befall |
---|---|
Blattläuse | täglich für 3 aufeinanderfolgende Tage |
Weiße Fliegen | alle 4–5 Tage |
Rosenzikaden | alle 2 Tage für eine Woche; bei starkem Befall täglich bis zu 10 Tage |
Spinnmilben | täglich für etwa eine Woche |
Rüsselkäfer | alle 2 Tage |
Unbedingt beachten: Sprühen Sie die Pflanzen niemals in direktem Sonnenlicht, sondern stets an sonnenarmen und regenfreien Tagen ein. Auf diese Weise vermeiden Sie Schäden oder Verbrennungen an den Blättern.
Welche Pflanzen profitieren von Brennnesseljauche?
Die Verwendung von Brennnesseljauche als Dünger und zur Schädlingsbekämpfung kommt einer Vielzahl von Pflanzen in Ihrem Garten zugute. Durch die reiche Zusammensetzung an Nährstoffen und die präventive Wirkung gegen Schädlinge ist sie besonders vorteilhaft für starkzehrende Gemüsepflanzen, wie Tomaten, Gurken oder Zucchini. Ebenso profitieren Rosen, Stauden und junge Obstbäume von der Brennnesselbrühe. Sie finden hier eine detaillierte Übersicht.
Pflanze | Düngerhythmus | Schädlinge |
---|---|---|
Starkzehrer | einmal wöchentlich | Blattläuse, Weiße Fliegen, Spinnmilben, Rüsselkäfer |
Rosen | alle 2–3 Wochen | Blattläuse, Rosenzikaden, Spinnmilben, Rüsselkäfer |
Stauden | alle 4 Wochen | Blattläuse, Spinnmilben, Rüsselkäfer |
Obstbäume (jung) | einmal monatlich | Blattläuse, Spinnmilben, Rüsselkäfer |
Brennnesseljauche herstellen
Die Herstellung von Brennnesseljauche ist ein einfacher und lohnender Prozess. Wir führen Sie durch die notwendigen Schritte, um dieses natürliche Wundermittel selbst anzusetzen. Von der Zusammenstellung der benötigten Materialien bis hin zur detaillierten Anleitung – hier erfahren Sie, wie Sie die Brennnesseljauche effektiv in Ihrem Garten ansetzen.
Benötigte Materialien
Um Brennnesseljauche selbst herzustellen, benötigen Sie einige grundlegende Materialien. Die richtige Auswahl und Vorbereitung dieser Utensilien sind der erste Schritt zum Erfolg. Hier ist eine übersichtliche Liste:
• 1 kg frische Brennnesseln: Sammeln Sie junge Brennnesseln, idealerweise vor ihrer Blütezeit (Juli bis September). Denn zu diesem Zeitpunkt besitzen sie den höchsten Nährstoffgehalt.
• 10 Liter Wasser: Verwenden Sie vorzugsweise Regenwasser, um den Fermentationsprozess durch seinen geringen Kalkgehalt zu unterstützen.
• Gartenhandschuhe: Tragen Sie Handschuhe, um Ihre Hände vor den Brennhaaren der Brennnessel zu schützen.
• Gartenschere: Besorgen Sie eine scharfe Schere. Diese erleichtern das Zerschneiden der Pflanzen in kleinere Stücke, was den Fermentationsprozess beschleunigt.
• Eimer oder Bottich mit 12–15 Liter Fassungsvermögen: Wählen Sie einen großen Behälter aus Holz, Plastik oder Ton. Vermeiden Sie Metall, da es zu unerwünschten chemischen Reaktionen kommen kann. Außerdem ist ein Deckel oder eine Abdeckung wichtig, um unangenehme Gerüche zu minimieren und Insekten fernzuhalten. Ein Maischefass ist zum Beispiel besonders gut geeignet.
• Rührstab: Halten Sie einen langen Stock oder Holzstab zum Umrühren der Jauche bereit.
• Sieb oder Tuch: Für die Filterung der Jauche benötigen Sie ein Sieb oder ein Küchentuch.
• Gesteinsmehl, Lehmerde oder Kompost: Optional können Sie ein wenig dieser Bodenmaterialien hinzufügen. Sie mildern intensive Gerüche, die beim Fermentieren entstehen.
Brennnesseljauche ansetzten: so geht’s
Es ist Zeit, Ihre eigene Brennnesseljauche vorzubereiten! Unsere Anleitung zeigt Ihnen, wie Sie vorgehen.
Schritt 1: Vorbereitung der Brennnesseln
Zerkleinern Sie die Brennnesseln in handgroße Stücke mit einer Gartenschere. Dadurch beschleunigen Sie den Gärungsprozess und maximieren die Freisetzung der wertvollen Inhaltsstoffe.
Schritt 2: Ansetzen der Jauche
Füllen Sie Ihr Gefäß mit den zerkleinerten Brennnesseln. Übergießen Sie sie anschließend mit 10 Litern Wasser, bis alles bedeckt ist. Rühren Sie die Mischung gut um. Somit setzen Sie den Fermentationsprozess in Gang.
Schritt 3: Gärungsprozess
Suchen Sie einen warmen, sonnigen Platz für das Gefäß, da dies förderlich für die Gärung ist. Rühren Sie die Jauche täglich mit Ihrem Rührstab um. Hiermit fördern Sie die Sauerstoffzufuhr und unterstützen die Fermentation.
Schritt 4: Fertigstellung
Die Jauche ist fertig, wenn sie keine Blasen mehr wirft und dunkel gefärbt ist. Dies geschieht normalerweise nach etwa 2 Wochen. Halten Sie nach diesen Zeichen Ausschau, um den Abschluss des Fermentationsprozesses zu bestimmen.
Schritt 5: Filterung und Aufbewahrung
Filtern Sie die festen Bestandteile aus dem Brennnesselsud. Verwenden Sie dazu ein Sieb oder ein Tuch. Bewahren Sie die flüssige Jauche in einem geschlossenen Behälter auf. Dadurch ist sie für die spätere Verwendung bereit.
Tipp: Minimieren Sie Gerüche während der Gärung, indem Sie ein wenig Gesteinsmehl, Lehmerde oder Kompost hinzufügen. Sollte der Geruch intensiv bleiben, decken Sie den Behälter mit einem Jutesack oder einem locker aufliegenden Deckel ab. Dies hält unangenehme Gerüche effektiv in Schach.
Häufige Fragen
Wir beantworten Ihnen häufig gestellte Fragen rund um die Herstellung und Anwendung von Brennnesseljauche. Diese sollen Ihnen dabei helfen, Ihr Wissen zu vertiefen und eventuelle Unsicherheiten zu beseitigen.
Kann die Jauche den Pflanzen auch schaden?
Ja, bei fehlerhafter Anwendung kann die Brennnesseljauche den Pflanzen tatsächlich schaden. Eine zu hohe Konzentration oder zu häufige Anwendung kann zu Verbrennungen an den Blättern führen oder das Wurzelwachstum beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, dass Sie die Jauche stets gemäß den empfohlenen Verdünnungsverhältnissen verwenden. Passen Sie außerdem die Anwendungsfrequenz den Bedürfnissen der jeweiligen Pflanzen an.
Welche Pflanzen dürfen nicht mit Brennnesseljauche gedüngt werden?
Brennnesseljauche ist für ihre stickstoffreiche Zusammensetzung und ihre wachstumsfördernde Wirkung bekannt. Es gibt jedoch auch Pflanzenarten, die empfindlich auf Brennnesseljauche reagieren. Dazu gehören:
• Jungpflanzen und Keimlinge sind oft sehr empfindlich und können durch die konzentrierte Stickstoffzufuhr geschädigt werden. Brennnesseljauche sollte daher nur verdünnt oder gar nicht auf sehr junge Pflanzen ausgebracht werden.
• Pflanzen mit besonderen Nährstoffansprüchen, wie Rhododendren, Azaleen und andere Moorbeetpflanzen, benötigen einen sauren Boden und spezifische Nährstoffverhältnisse, die durch Brennnesseljauche gestört werden können.
• Stickstoffempfindliche Pflanzen, wie bestimmte Orchideenarten und einige Sukkulenten, bevorzugen in der Regel eine stickstoffarme Ernährung.
• Kräuter und einige Gemüsesorten, wie Kopfsalat oder Spinat, bevorzugen eine mildere Düngung. Sie können durch eine zu hohe Stickstoffzufuhr zu schnellem Wachstum neigen, was sich negativ auf ihre Qualität und ihren Geschmack auswirken kann.
Wie lange hält sich Brennnesseljauche?
Solange Sie die Brennnesseljauche richtig vorbereiten und lagern, hält sie die ganze Gartensaison über. Problematisch wird es, wenn die Jauche schimmelt. Dann sollten Sie sie nicht mehr verwenden.
Tipp: Rühren Sie den Brennnesselsud regelmäßig um und verwenden Sie einen Gärbehälter mit Deckel, um Schimmelbildung zu verhindern.