Erfanden Freiburger Bäcker den Weihnachtsbaum?
Als eine von mehreren Städten beansprucht Freiburg für sich die Erfindung des Weihnachtsbaums. Dort soll vor fast 600 Jahren ein geschmückter Baum vor dem Heilig-Geist-Spital gestanden haben.
Der Überlieferung zufolge wurde er von Freiburger Bäckern mit Äpfeln, Nüssen und Lebkuchen geschmückt, die Kinder am Neujahrstag vom Baum pflücken durften.
Ein Weihnachtsbaum in der Kirche
Im elsässischen Straßburg war man ebenfalls früh dran: Eine Urkunde bescheinigt die Aufstellung eines Weihnachtsbaums im Straßburger Münster im Jahr 1539.
Bereits Ende des 16. Jahrhunderts hatten die Weihnachtsbäume im Elsass dann Einzug ins heimische Wohnzimmer gehalten. Als Schmuck dienten Äpfel, Nüsse und andere Leckereien.
Weihnachts-Streit im Baltikum
Als Wiege des Weihnachtsbaums bezeichnet sich allerdings auch Riga (Lettland). Dort feierte man im Jahr 2010 das Jubiläum 500 Jahre geschmückter Weihnachtsbaum. Auf dem Rathausplatz in der Nähe des Schwarzhäupterhauses soll der Baum gestanden haben – eine Plakette im Fußboden und eine Bronze-Tanne erinnern daran.
Der Legende zufolge sollte die Rigaer Tanne eigentlich zur Wintersonnenwende verbrannt werden. Der gewählte Baum sei allerdings so groß gewesen, dass man sich sorgte, die Flammen könnten auf die umliegenden Häuser übergreifen. Während noch darüber diskutiert wurde, wie man nun vorgehen würde, schmückten Kinder den Baum mit Früchten, Stroh und Wolle.
Widerspruch gegen diese Geschichte regt sich vor allem in Tallinn (Estland), 280 km Luftlinie nördlich. Dort will man schon 69 Jahre früher eine Tanne zu Weihnachten geschmückt haben.
Der Streit zwischen den beiden Baltik-Städten entflammt jedes Jahr im Advent erneut. Aber so braucht wohl jeder seine eigene weihnachtliche Tradition.