Im Spätsommer und Herbst steht die Heide in voller Blüte – der Anblick ist zum Seufzen schön. Aber was blüht da eigentlich so leuchtend? Na ganz klar – die Erika, das Heidekraut!
Erika oder Heidekraut – was ist der Unterschied?
Hier wird es etwas kompliziert, denn der niedrig wachsende Busch gilt zwar als DAS Heidekraut und ist auch Namensgeber der Heidekrautgewächse: Ericaceae (das muss man nicht aussprechen können).
Doch neben den Erika-Arten zählt zu der Familie auch die Besenheide (Calluna): Dieser spät blühende Zwergstrauch, von der Loki-Schmidt-Stiftung zur „Blume des Jahres 2019“ gewählt, prägt und färbt von August bis November etwa die Lüneburger Heide und erfreut Bienen und Spaziergänger gleichermaßen.
Jede Erika ist also ein Heidekraut, aber nicht jedes Heidekraut heißt Erika. Macht nichts, es bleibt in der Familie. Und im Heidegarten geschickt kombiniert, sorgen die immergrünen Ericaceae mit ihren unterschiedlichen Blühzeiten und Farbnuancen monatelang für Freude.
Welche Sorten Heide gibt es und wann blühen diese?
Englische Heide (Erica darleyensis) und Schneeheide (Erica carnea) von Januar bis April in Weiß, Rosa oder Rot, die Cornwall-Heide (Erica vagans), Grauheide (Erica cinerea) und Moorheide (Erica tetralix) in Weiß-Rosa und Blasslila von Juli bis September – das Finale in Purpur übernimmt dann die Besenheide.
Welche Voraussetzungen braucht Heide im Garten?
Der Standort im Garten sollte sonnig und darf sandig sein, der – gern etwas saure – Boden nicht ganz trocken werden. Alle Arten sollten nach dem Verblühen zurückgeschnitten werden, um nicht zu verholzen.
Die frischen Zweige des blühenden Buschs lassen sich übrigens gut als Schmuckelement flechten oder binden. Getrocknet halten sie mehrere Wochen.
Welche Bedeutung hat Erika in der Medizin?
Heidekraut-Tee wird von der Volksmedizin traditionell gegen Infektionen der Harnwege und Nieren, bei Gicht, Rheuma und Atemwegserkrankungen empfohlen.
Wann muss ich meine Heidepflanzen zurückschneiden?
In der Natur werden die Heidepflanzen von den Heidschnucken „gestutzt“. Im Garten müssen Sie diesen Job selbst übernehmen. Dazu im Frühling die verblühten Triebe zurückschneiden, aber nicht zu tief – sonst treibt das Erika nur noch wenig aus.