Mit pflegeleichtem Lavendel holen Sie sich nicht nur Zierpflanzen mit südlichem Flair in den Garten, sondern auch Nutzpflanzen mit aromatischem Duft. Lavendel ist ein Allrounder, der nicht nur im Beet oder in Pflanzgefäßen toll aussieht, sondern sich auch super für die Küche und für eigene Kosmetik-Produkte eignet. Wir zeigen Ihnen die schönsten Gestaltungsideen und nützliche Pflegetipps.
Lavendel im Garten
Lavendel begeistert jeden! Zum einen, weil die Sträucher im Sommer ihre begehrten Blüten zeigen und dabei ihren aromatischen Duft verbreiten. Zudem kommen die winterharten Pflanzen mit dem sich ändernden Klima und damit immer öfter auftretenden Trockenperioden sehr gut zurecht – und sie vermitteln uns jederzeit ein Gefühl von Urlaub im Süden. Außerdem stehen nützliche Insekten wie Bienen, Wildbienen oder Schmetterlinge auf Lavendel. Oder besser, sie fliegen auf ihn. Schließlich gehören Lavendelblüten zu den nektar- und pollenreichsten Pflanzen Europas.
Auch im Garten ist der Halbstrauch ein echtes Multitalent. Allen voran der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia), der besonders häufig in den Gärten zu sehen ist. Diese sehr frostharte Art wächst kompakt und erreicht bis zum Ende der Blütenstiele gut 60 cm Höhe. In Gegenden mit erfahrungsgemäß sehr kalten oder trockenen Wintern ist Lavendel für einen schützenden Wintermantel aus Laub dankbar. Lavendel ist botanisch gesehen ein sogenannter Halbstrauch – er verholzt also im unteren Bereich, trägt aber krautige Triebe. Durch regelmäßige Rückschnitte kann man die Pflanzen gut in Form halten, wodurch sich einige Sorten bestens als Mini-Hecke eignen. Diese machen dann mit ihrem immergrünen oder besser graugrünen Laub auch außerhalb der Blütezeit eine gute Figur. Als Einfassungspflanze kann der Lavendel in Gärten mit südlichem Flair also auch als Ersatz für den durch Krankheiten und Schädlinge gefährdeten Buchs eingesetzt werden.
Lavendel kombinieren: Das sind die besten Partner
Als Lavendel-Begleiter bieten sich neben mediterranen Kräutern wie Salbei und Thymian auch Stauden wie Steppen-Salbei, Storchschnabel, Duftnessel, Sonnenröschen, Woll-Ziest, Fackellilie sowie verschiedene Ziergräser an. Sie haben ähnliche Ansprüche wie Lavendel, mögen also einen kargen, trockenen und kalkreichen Boden.
Lavendel neben Rosen: Funktioniert das Duo?
Weil Rosen aber einen kräftigen, nährstoffreichen Boden mit nicht zu hohem Kalkgehalt bevorzugen, ist die Königin der Blumen eigentlich kein idealer Partner. Wenn Sie aber Lavendel in der Rabatte möglichst an den Rand setzen, dabei ins Pflanzloch Sand und etwas Kies mischen und aufpassen, dass er keinen Rosendünger oder zu viel Gießwasser abbekommt, vertragen sich beide auf Dauer gut.
Lavendel im Pflanzgefäß: Das sollte man beachten
Möchten Sie Ihren Lavendel in Pflanzgefäße setzen, sollten diese mindestens fünf Liter Substrat fassen und natürlich frostfest sein. In mediterran anmutenden Terrakotta-Töpfen ist er besonders dekorativ. So ist Ihr Sitzplatz im Sommer immer von leichtem Lavendelduft umgeben. Da der Strauch nichts so sehr hasst wie Staunässe, sollten Sie am Boden des Kübels über den Wasserabzugslöchern eine Drainageschicht aus Blähton einfüllen. Verwenden Sie möglichst leichte, mit Sand und Kies durchsetzte Erde.
Auch Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas) lässt sich gut in Topfbepflanzungen integrieren. Er hat ähnliche Ansprüche wie der Echte Lavendel, wird jedoch wie eine klassische Balkonblume verwendet. Er passt gut zu Ziergräsern und anderen Strukturpflanzen sowie zu weißblütigen Balkonblumen.
Die schönsten Lavendel-Kombinationen im Beet & in Pflanzgefäßen
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Blauer Lavendel teilt sich das Pflanzgefäß mit Stauden-Salbei – ebenfalls ein Insektenmagnet – und Blauschwingel.
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Kleine Lavendelsorten fühlen sich auch in Töpfen und Schalen wohl, hier in Gesellschaft mit Heiligenkraut und Zitronen-Thymian.
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Lavendel wird gern als Rosenbegleiter eingesetzt und schafft romantische Szenerien. Hier eine klassische blaue Sorte mit rosa Kletterrose, weißer Beetrose sowie Estragon und Thymian.
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Auch in formalen Beeten macht sich Lavendel toll, hier zusammen mit Chinaschilf (Miscanthus) und Wunderblumen.
Praktische Pflanz- und Pflegetipps für Lavendel
Lavendel ins Beet pflanzen
Lavendel liebt volle Sonne und einen warmen, gern windgeschützten Standort mit durchlässiger, aber nährstoffarmer Erde. Pflanzen Sie Lavendel so tief ins Beet, wie er auch im Topf stand. Lehmige Standorte sollten Sie vorher mit reichlich Sand und Splitt abmagern.
Lavendel ernten
Ernten Sie Lavendel vormittags an einem sonnigen Tag, dann ist der Gehalt von Aroma und Wirkstoffen am höchsten.
Lavendel schneiden: Zweimal jährlich
1. Frühjahrsschnitt: Ohne Rückschnitt verkahlen Echter und Provence-Lavendel mit der Zeit. Kürzen Sie im März alle Triebe mit einer Heckenschere um die Hälfte ein – aber nicht bis ins Holz (links).
2. Sommerschnitt: Damit die Pflanzen in Form bleiben, schneiden Sie abgeblühte Blütenstände auf Höhe des Laubs. Gleichzeitig gibt man den Pflanzen die gewünschte Gestalt und schneidet sie zur Kugel oder auch zur niedrigen Hecke (rechts).
Wie verarbeite ich Lavendel?
Lavendel ist ein echtes Multitalent und nicht nur optisch ein Highlight sondern findet sich zum Beispiel in Kosmetik und Kulinarik wieder. Hier zeigen wir Beispiele, was Sie alles aus Lavendel machen können.
Geschenke aus der Küche mit Provence-Lavendel
Lavendelduft kennt wohl jeder. Das daraus gewonnene Öl findet in der Kosmetik und in der Heilkunde auf vielerlei Art Anwendung, es gilt auch als antibakteriell. Das Öl wird vom Provence-Lavendel (Lavandula x intermedia) gewonnen, der auch im Beet eine Zierde ist – und intensiv duftet. Provence-Lavendel wird mit einer Größe von fast einem Meter höher als der Echte Lavendel – das liegt vor allem an den weit über die Blätter herausragenden, intensiv duftenden Blütenstielen.
Echter Lavendel als Heilpflanze
Als Heilpflanze ist Echter Lavendel lang bekannt. Schon die Römer benutzten ihn, um daraus Bade-Öl für die römische High Society zu gewinnen. Nicht umsonst kommt der Name Lavendel vom lateinischen „lavare“ – „waschen“. Die ätherischen Öle sind in den Blüten besonders hochkonzentriert und wirken beruhigend sowie harmonisierend. Für die Parfumindustrie wird Lavendel in der Provence großflächig angebaut. Lavendel aus dem Garten ist immer ein perfektes Geschenk, ob als Zucker, Badesalz oder einfach als Blütenbund. Den kann jeder dann ganz nach Belieben verwenden – gegen Motten oder als aromatisches Gewürz in der Küche.
Lavendelsäckchen selber basteln
Lavendel ist ein bewährtes Hausmittel gegen Kleidermotten. Ernten Sie die Blüten mitsamt Stiel und hängen Sie sie kopfüber an einem dunklen, luftigen Ort zum Trocknen auf. Danach wird das Lavendelsäckchen gebastelt.
1. Lavendel vom Stiel lösen
Die getrockneten Blütenstängel zwischen die Handflächen nehmen und vorsichtig reiben.
Auf diese Weise lösen sich die Blüten vom Stiel und können bequem in einer Schale aufgefangen werden.
Tipp: Verwenden Sie Echten Lavendel.
2. Portionieren
Schneiden Sie einige Stoffreste auf Wunschgröße zu und verteilen Sie die Lavendelblüten mit dem Löffel darauf.
Geben Sie sie in die Mitte des Tuchs und achten Sie darauf, dass es sich noch gut falten lässt. Eine kleine Menge genügt meist.
3. Schön verschnüren
Binden Sie die einzelnen Duftsäckchen mit Schnur, Kordel, Zierband oder schlichtem Juteseil zusammen.
Und fertig ist der wohlriechende Mottenschutz für Ihren Kleiderschrank – ein Lavendelsäckchen ganz ohne Nähen selber gebastelt!
Unser Tipp: Lavendelzucker selber machen
Für ein Pfund Kristallzucker brauchen Sie gut 30 Gramm getrocknete Lavendelblüten. Zupfen Sie diese von den Stängeln und heben Sie sie dann vorsichtig unter den Zucker. Geben Sie alles in ein Einmach- oder Marmeladenglas und lassen Sie es mit geschlossenem Deckel ein paar Tage stehen – fertig ist die dekorative Geschenkidee. Der Lavendelzucker versüßt Desserts, Tees, Aufläufe oder Pfannkuchen.